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Bergstrecke Richtung Beddgelert England 2016
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Reisebericht

Caravan Salon Düsseldorf, Tag 1 2.9.2019

11495 Schritte, platte Füsse, 2 kg Papier, ein Flop, Wohnmobilstau und viel Positives

bei der Anfahrt Wohnmobilstau

Die Ankunft gestern im Messegelände war spannend und uns erwartete das, was wir am Eidg. Schwing- und Älplerfest vermisst haben: eine einstündige Wartezeit und Kolonne an Wohnmobilen, bis wir endlich auf den Stellplatz fahren konnten. Eventuell müssten die Messeorganisatoren doch mal in die Schweiz reisen und schauen, wie man das speditiver machen könnte.

Nachts ist es auf dem P1 ziemlich ruhig, d.h, wenn die Passagierflugzeuge ab 23 Uhr nicht mehr so laut und knapp über unsere Köpfe hinwegstarten und das nahegelegene Festzelt dann um 24 Uhr mit der Musik aufhört. Auch einen Wecker braucht man kaum, denn morgens wecken einem die startenden Flugzeuge wieder ziemlich früh…

Egal, kurz nach 10 Uhr fahren wir im gratis Shuttle-Bus zu der Messe und sind wenige Minuten später schon in der ersten Halle. Wir haben ein lockeres Programm und spezialisieren uns heute auf Hecksitzgruppen und 4x4.

Carado top

Aber eines vorweg: am meisten imponierte uns das Konzept-Fahrzeug von Carado! Ein vollintegriertes Wohnmobil mit eine Heckgarage vom Boden bis zum Dach, die Fahrräder können so aufgehängt werden, die Heckgaragentüre hat ein Fenstereinsatz und man kann dort bequem über die Garage ins Womo eintreten. Es gibt vorne ein Hubbett zum Schlafen, wo man wählen kann, zwischen Quer- oder Längsbett. In der grossen Küche gibt es sogar ein temperiertes Fach für den Wein. Wir finden das Fahrzeug echt toll, endlich fährt man mit einem Wohnraum in die Ferien und nicht mit einem Schlafzimmer! Top gemacht von Carado, weiter so, vielleicht kommen dann wirklich mal neue Grundrisse.

Carado

LMC flop

Auf der anderen Skala präsentiert LMC den Wohnwagen ohne Gas. Aber haben die die Idee überhaupt überdenkt? Heizen mit Strom ist ja nicht gerade sehr Energieeffizienz und wenn man bedenkt, dass man in Zukunft viel Strom in den hellen Tageszeiten hat, dann aber nicht heizen muss, braucht man genau dann den Strom, wenn es dunkel und kalt ist. Da sehe ich den Vorteil gegenüber einer anderen Heizungsart echt nicht. Idee meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt. Ach ja, und eine Hecksitzgruppe bei den Wohnmobilen hat LMC auch nicht mehr im Angebot.

Hecksitzgruppen

Es gibt einige Hersteller mehr, die nun Hecksitzgruppen im Angebot haben. Noch lange nicht alle, aber Dethleffs mit den grossen Alkovenmobile sind da ja schon länger dabei, Dann gibt es auch noch Modelle von Chellanger, Frankia, Carthago und Bürstner. Der Frankia 7400 Plus hat uns da am Besten gefallen, sehr schönes Holz, grosse Hecksitzgruppe und Kühlschrank, wo man die Türe auf beide Seiten öffnen kann. Wirklich eine coole Sache. (ein Bericht über die Hecksitzgruppen folgt dann, wenn wir wieder zu Hause sind und ich die Bilder sortiert habe.)

Frankia

Challenger

Diese Marke ist uns vor zwei Jahren in Bern ja schon mit einem innovativen Grundgriss aufgefallen, hier haben sie ein Fahrzeug stehen, wo das Queensbett hinten und das Hubbett vorne vom Dach runter gelassen werden kann. Hinten hat man darunter ein kleines Büro (perfekt für mich) und vorne die übliche Sitzgruppe. Dazu haben sie aber nochmals ein Fahrzeug mit einem Queenshubbett hinten, wo darunter zwei Waschbecken sind. Der Zweck dieser Einteilung bleibt uns aber bis jetzt irgendwie verborgen…

da sehe ich den Verwendungszweck leider nicht

Phönix

Da sind wir heute überrascht worden, die haben zwei tolle Fahrzeuge auf Iveco-Basis mit schöner Hecksitzgruppe und sehr schönem Innenausbau. Auch die Fahrzeuge sind nicht allzu lange und klobig, dazu der Iveco mit Hinterradantrieb und Differenzialsperre, man kommt da also einem 4x4 sehr nahe. Dieses Fahrzeug müssen wir morgen nochmals besichtigen.

Phoenix auf Iveco mit Hecksitzgruppe

Concorde

Sogar der Liner-Hersteller im Luxussegment hat hier ein 4x4 Fahrzeug auf Iveco-Basis an der Ausstellung. Das Überrascht uns. Aber ganz ehrlich: der Iveco ist ja so richtig geländegängig, ist das aber der Aufbau von Concorde auch, wenn sich das Fahrzeug in alle Richtungen verbiegt? Da habe ich meine Zweifel und dann wäre die Kombination ja ziemlich unsinnig.

Orangecamp

Natürlich schauen wir bei unserem Fahrzeughersteller auch vorbei. Die Fahrzeuge werden nun ja auf Peugeot-Basis gebaut (na ja, ich bin da etwas franzosenskeptisch) und der Aufbau kommt nicht mehr von den Capronern sondern von Bürstner. Aber ich muss sagen, die hier ausgestellten Fahrzeuge überzeugen mich. Echtholz-Tischplatten, winterfest und toller Zugang zur Reinigungsöffnung des Frischwassertanks. Nur die Grundrisse sind noch die gleichen wie bei unserem 6-jährigen Fahrzeug.

Bimobil

Ach ja, da waren wir natürlich auch noch und sie gefallen uns immer noch super gut. Die Qualität würde sicher stimmen, der Ausbau gefällt uns auch gut, die zwei Jahre Wartezeit für ein neues Fahrzeug würden wir auch erdulden, aber der Preis ist eben auch nicht ganz günstig.


Übernachtung

Düsseldorf - Messeparkplatz***
Stellplatz Koordinaten: 51.26930,6.723057
N 51° 16' 9.5"  E 6° 43' 23"
letzter Besuch: 9.2019

Caravan Salon Düsseldorf, Tag 2 3.9.2019

E-Wohnmobil, rollstuhlgängiger Teilintegrierter und ein Kühlschrank, der sich von links und rechts öffnen lässt.

Heute hatten wir Zeit, die für uns interessanten Fahrzeuge und Innovationen nochmals anzuschauen. Grundlegend Neues gegenüber gestern entdecken wir nicht mehr.

E-Wohnmobil von Iridium

Das Fahrzeug von Iridium ist mit einem E-Motor ausgestattet und kommt gemäss Hersteller mit einer Vollladung über 400km weit, bei sparsamer Fahrt liegen eventuell 500km drin. Wir, die schon ein E-Personenwagen fahren und bekennende Elektro-Fans sind, sind aber doch ein wenig skeptisch. Das ausgestellte Fahrzeug kostet knapp unter 200'000 € mit allem drum und dran und das für ein ganz normales Wohnmobil. Irgendwie scheitert das Konzept schon am Preis. Wegen den Batterien gibt es dieses Womo auch nicht mit 3.5t sondern nur als 4.2 oder 4.8-Tönner. Der Antriebsstromkreis und der Aufbaustromkreis sind völlig getrennt, ob das Sinn macht, weiss ich für mich noch nicht wirklich. Aber wenn ich schon eine Antriebsbatterie von 108kWh habe, warum brauche ich da noch separate Aufbaubatterien? Wenn ich an der zukünftigen Ladestationen auf den Campingplätzen mein Auto in 5 – 10 Stunden wieder aufladen kann, warum muss ich für das Laden der Aufbaubatterien nochmals ein 220V Kabel einstecken? Es wäre doch sinnvoll, dass ich mit diesem Fahrzeug so z.B. im Winter zwei Wochen Skifahren könnte und kein Landstrom bräuchte, wenn ich schon eine so grosse Batterie mitschleppe. Ebenfalls fehlt aus meiner Sicht ein Gassystem, das man auch während der Fahrt benützen und das Fahrzeug so mit Gas heizen kann. Im Winter während der Fahrt ein Elektro-Fahrzeug zu heizen, schränkt die Reichweite beträchtlich ein und wenn man schon eine Gasheizung an Bord hat, warum nicht diese benützen?

E-Wohnmobil, noch nicht ganz fertig gedacht

Grundsätzlich finde ich die Idee gut, aber das Konzept ist noch nicht fertig durchdacht und scheitert momentan ganz klar am Preis. An die Reichweite von 400km könnte man sich gewöhnen, das wäre nicht mal das Problem.

Unsere Idee

Unsere Idee mit den Heliumtanks vom letzten April, um das Gewichtsproblem der Fahrzeuge in den Griff zu bekommen, hat anscheinend tatsächlich einen Nachbauer gefunden, die Tanks sind wirklich zu kaufen jetzt (haben es aber noch nicht überprüft). Das freut uns natürlich.

Gastanks gegen Übergewicht, oder?

Acrosscar Handicapé

Der spanische Hersteller hat zwei Rollsuhlgängige Fahrzeuge an der Ausstellung, ein Kastenwagen und einen Teilintegrierten. Der Top-Hammer! Mit breitem Einstieg, Rollstuhlhebebühne, rollstuhlgängiges Bad inklusive Dachschiene für einen Transferkran ins Heckbett. Diese Fahrzeuge sind echt super für Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Das lässt unsere ehemalige Idee von den Zugvögel gleich wieder aufleben, wo wir mit einem Altersheimbewohner an den Gardasee fuhren. Mit so einem Fahrzeug könnte man fast allen betagten Personen letzte Reisewünsche erfüllen! (zum damaligen Projekt)

rollstuhlgängiger Kastenwagen und Teilintegrierter

Und sonst?

Und sonst gefallen uns die Modelle mit der Hecksitzgruppe immer noch sehr gut, die Auswahl ist noch etwas grösser wie wir gestern gemeint haben. Und dann landeten wir auch wieder bei Bimobil, Phoenix, neu auch bei Robel und Dopfer, aber da warten wir momentan noch auf den Lotto-Sechser.

Ach ja, heute besichtigten wir nochmals das Fahrzeug von Challenger mit dem Doppellavabo und grossem Badezimmer hinten. Es sieht wirklich toll aus, aber wozu braucht man ein Doppellavabo in einem Wohnmobil? Der Sinn erschliesst sich bei mir noch nicht wirklich.

wir sehen den Sinn noch immer nicht

Beim Zubehör gefiel uns der Kühlschrank, der sich von links und rechts öffnen lies absolut am besten. Das ist doch mal eine geniale Idee!


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Übernachtung

Düsseldorf - Messeparkplatz***
Stellplatz Koordinaten: 51.26930,6.723057
N 51° 16' 9.5"  E 6° 43' 23"
letzter Besuch: 9.2019

Caravanmessen: Mangel an Fachpersonal 4.9.2019

Gibt es genug Fachpersonal an Caravan-Messen? Wir erlebten zum Teil haarsträubendes.

tja, viel blieb ein Traum, und wenn man darüber nachdenkt, bleibt nicht mal mehr der Traum

Auf der 697km langen Heimfahrt zwischen unkonzentrierten Mitverkehrsteilnehmern von Düsseldorf zurück in die Schweiz liessen Anita und ich unseren Messebesuch Revue passieren. Und erst hier auf der Heimfahrt fiel uns auf, wie wir zum Teil sehr gut und zum Teil auch sehr schlecht an den verschiedensten Ständen betreut worden sind. Und wir kamen zum Schluss, dass durch den Wohnmobilboom das Fachpersonal nicht gleich boomte wie die Verkäufe der Fahrzeuge. Ein paar Müsterchen gefällig?

«Entschuldigung, kann man in diesem Modell die Sitzgruppe zu einem Bett umfunktionieren?» (ja, könnte man) aber die Antwort der hübschen Verkäuferin: «Sorry, das weiss ich nicht, ich arbeite normalerweise in der Buchhaltung.» Nächster Stand, nächste Frage: «Könnte man dieses Modell auch mit einer Trenntoilette haben?» «Sorry, mit was? Das weiss ich nicht, noch nie etwas davon gehört» gibt uns der Verkäufer zur Antwort. Oder bei Challenger: «Könnten sie uns das mit dem Umbau des Bades mal zeigen?» «Sorry, ich bin für ein anderes Fahrzeug zuständig» und der Jüngling tippt weiter seelenruhig auf sein Handy ein. Kann so etwas sein, wenn man 100'000 € teure Gegenstände verkaufen will? Oder bei einem anderen Verkäufer, wo wir echt 4 Minuten lang rätselten, ob er stumm sei, und wir erst ganz am Schluss ein «Auf Wiedersehen» hörten. Aber unser Highlight: bei einem Premiumaussteller von 250'000 € teuren Offroadmobilen artet der Chef höchstpersönlich nach einer Frage nach den Batterien in einen Monolog gegen E-Fahrzeuge aus. Wenn der gewusst hätte, dass wir ein E-Mobil fahren und begeistert sind… Sein Kredit hat er bei uns so ganz unbewusst verspielt. Überhaupt hat sich der eine oder andere Verkäufer dazu hinreissen lassen, gegen Konkurrenten zu wettern oder andere Techniken schlecht darzustellen. Das finde ich ganz persönlich ein No-Go, man kann die eigenen Vorteile herausstreichen und besonders erwähnen, super ist noch, wenn die eigenen Nachteile auch erwähnt werden, aber Konkurrenten schlecht machen?

Aber es gibt auch die guten Beispiele: Der junge Mann aus dem Carado Showcar, der mit Begeisterung das gesamte Fahrzeug vorstellte und schwärmte, was man damit machen könnte und was noch optimiert werden muss und wie alles zustande kam, hat eine glatte 10 verdient. Oder der Verkäufer von Bimobil, der gestand, dass er eigentlich in der Werkstatt arbeitet und von Marketing keine Ahnung hat, ist doch genau der richtige Ansprechpartner, wenn man so ein Fahrzeug kaufen will. Es nützt doch nichts, wenn man Studentinnen in enganliegenden Kleidern vor das Fahrzeug stellt und dann aufgrund deren Aussage ein Fahrzeug kaufen soll? Das klappt vielleicht bei mir bis zu einem Wert von 10€ (ok, mit Minirock vielleicht bis 15€) aber darüber muss schon das Produkt stimmen, oder? Und wenn man nicht genug Fachpersonal hat, um alles zu betreuen, macht man doch das so wie bei Orangecamp: ein versierter Verkäufer, der privat viel campt, uns die Fahrzeuge professionell zeigt und die Vorzüge herausstreicht und dann auch noch zugibt, dass er nur an der Messe für Orangecamp arbeitet, und die restliche Zeit mit dem Womo unterwegs ist, da hat man doch irgendwie vertrauen, oder?

Irgendwie nach dieser Messe ist uns bewusst geworden, dass wir von den Fahrzeugen begeistert waren, wo wir auch kompetent beraten wurden. Diese Marken haben wir alle noch im Kopf, die anderen wissen wir nicht mal mehr, warum wir eigentlich dort waren. Manchmal hatte ich echt das Gefühl, ich wäre an vielen Orten der besser Verkäufer wie die dort stehenden in weissem Hemd und Gravatte gekleideten Inforsäulen, die zum Teil zuerst im Prospekt schauen mussten, ob es Platz für eine oder zwei Gasflaschen hat. Also ihr Händler: wenn ich im Oktober nach Bern an den Caravan Salon komme, erwarte ich Fachpersonal! Wir Schweizer können das doch besser, oder? Oder fehlt auch hier kompetentes Personal wegen dem Campingboom?

Das wäre doch auch ein Job: ich vermiete mich für Messen als Verkäufer (mal schauen, ob ich es besser könnte).

Kühlschrank als heimlichen Star 5.9.2019

Caravan Düsseldorf: der beidseitig zu öffnenden Kühlschrank hat uns beeindruckt.

 

Wir sind ja nun ein Jahr zu spät dran, denn dieser Kühlschrank wurde schon 2018 in Düsseldorf vorgestellt. Manchmal dauert es bei uns eben etwas länger…

Aber als wir den Kühlschrank in einem Womo das erste Mal gesehen haben, mussten wir dann zweimal hingucken. Ich öffnete den Kühlschrank irgendwie aus langweile und als dann Anita zwei Minuten später diesen aber von der anderen Seite öffnete, schaute ich nur blöd. Wie ist das möglich? Habe ich mich jetzt verguckt?

Nein, wir stehen im Womo vor dieser Kühleinheit und machen einmal die Türe mit Anschlag links auf und das nächste Mal mit Anschlag rechts. Das klappt ja wirklich perfekt!

Natürlich nehmen wir dann diesen Beschlag etwas genauer unter die Lupe und kommen zum Schluss: stabil, benutzerfreundlich und schön. Nicht so wie bei unserem Modell, wo alle Jahre wieder die kleine Feder kaputt geht und in irgend einer Kurve dann plötzlich der Kühlschrank aufspickt und die Esswaren im Womo verteilt.

Ok, das grosse Modell ist etwas teuer, aber wichtig ist doch die Idee dahinter. So einen mit diesen Türen bräuchten wir auch zu Hause.

Aber eigentlich ist das wieder ein super Beispiel: Bisher habe ich nie daran rumstudiert, wie man das so machen könnte oder wäre gar auf die Idee gekommen, dass ich das brauche. Jetzt sehe ich so einen Kühlschrank und habe das Gefühl, den brauche ich. Wiedermal ein Produkt, das eigentlich niemand braucht und dann doch viele haben wollen…

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Reifendrucksensoren: Pflicht oder doch nicht 6.9.2019

Irgendwie schnalle ich es bisher einfach nicht, wo es nun solche Reifendrucksensoren braucht und wo nicht.

RDKS Sensor in einer Alufelge

Unser Womo hat keins, der PW schon.

Grundsätzlich müssen seit dem 1. November 2014 alle neu zugelassenen Fahrzeugen der Klasse M1 und M1G in der EU (und auch der Schweiz) mit einem System ausgerüstet sein, dass Plattfüsse erkannt. Das erklärt schon mal, warum unser Knutschi das nicht hat, es ist knapp älter.

Zu M1 und M1G zählen übrigens alle Fahrzeuge zur Personenbeförderung mit höchstens acht Sitzplätzen (der Fahrersitz zählt nicht). Wohnmobile würden auch darunter fallen, wenn in der EU-Verordnung 661/2009 nicht Abschnitt G Ausnahmen vorsehen würde. Für Fahrzeuge über 2,5t die in einem mehrstufiges Verfahren homologiert werden, können die Anforderungen des Basisfahrzeuges genutzt werden. Auf deutsch: Für ein Womo auf Fiat Ducato-Basis ist der Ducato massgebend, der Ducato ist aber ein Transporter und für diese gelten die RDKS-Pflicht noch nicht (übrigens auch für Sprinter etc). Transporter oder Leicht-LKW gehören der Typenklasse N1 bis N3 an und nicht der Klasse M1. Aber Achtung, der VW California z.B. wurde für den Personentransport homologiert und fällt darum in die Klasse M1 und RDSK ist Pflicht.

RDKS – ReifenDruckKontrollSystem

Direktes RDKS wird der Luftdruck mit Sensoren, meist am Ventil, gemessen und übermittelt.

Indirektes RDKS hat keine eigenen Sensoren, sondern misst die Radgeschwindigkeit mittels Sensoren des ABS und ESP und errechnet dann die Drehgeschwindigkeit. Erhöht sich diese mehr wie bei den anderen Rädern, liegt ein Plattfuss vor. Weil das die billigere Variante ist, ist auch meistens diese bei den Fahrzeugen verbaut.

Ich bin mir nun am überlegen, ob ich ein solches System nachrüsten soll, wäre ja schon nicht schlecht, wenn man früh genug gewarnt wird, wenn ein Reifen Luft verliert. Hat jemand gute Erfahrungen mit einem nachrüstbaren System gemacht und kann es empfehlen?


Fäkalkassette mit oder ohne Handschuhe leeren 8.9.2019

Nützt das Tragen von Handschuhen beim Entleeren der Kassette etwas?

zwei Fäkaltouristen

In Düsseldorf standen wir mit unserem Womo in der Nähe der Entsorgung und schauten jeweils dem Fäkaltourismus zu, wie die Kassetten getragen, gerollt, gefahren oder sonst wie transportiert wurden. Ist ja eine notwendige Sache, die vorwiegend von Männern erledigt wird.

Während wir sitzen und zuschauen, fällt uns auf, dass fast die Hälfte der Männer Handschuhe tragen, um die Kassette zu leeren. «So wie die die Handschuhe benützen, nützen sie rein gar nix» lässt Anita sich plötzlich verlauten. Ich stutze und hacke bei ihr nach. Da sie im Pflegeberuf arbeitet, ist sie es gewohnt, mit sterilem Material zu arbeiten, darunter auch Handschuhe. Und da nützt es rein gar nichts, wenn man alles in Handschuhen macht und sie dann falsch auszieht oder nicht richtig lagert. Das allerwichtigste sei, danach die Hände richtig gut zu waschen und nicht einfach nur nass zu machen.

Einweghandschuhe

Einweghandschuhe sind von der Hygiene her eigentlich am einfachsten anzuwenden. Aber auch hier muss man aufpassen, damit sie wirklich etwas nützen. Ausziehen sollte man sie wie im Video unten, denn sonst hat man die Hände doch voll. Und nach dem Leeren mit den Handschuhen nichts anfassen.

Mehrweghandschuhe

Sind etwas komplizierter, um sie richtig auszuziehen, siehe Video unten. Die richtige Lagerung dagegen ist im Wohnmobil fast nicht zu bewerkstelligen. Liegen die Handschuhe nach der Leerung der Fäkaltoilette einfach in einem Fach oder Gestell, vermehren sich die Bakterien so richtig schnell und setzten sich auf den Handschuhen fest. Dies ist fast nicht zu vermeiden, ausser man wäscht sie nach jedem Gebrauch heiss aus. Im Womo ein Ding der Unmöglichkeit. Einzig durchführbare Option: man wäscht die Handschuhe angezogen so richtig sauber, wie wenn man die Hände wäscht. Allerdings sind so saubere Handschuhe schwerer hinzukriegen, wie saubere Hände. Was ist also der Vorteil von Benutzung von Mehrweg-Handschuhen?

Ohne Handschuhe

Ok, die Hände könnten von einigen Spritzern getroffen werden (wäh! eklig!) aber danach kann man die Hände gut und sauber waschen und alles ist wieder ok. Und da man die Hände ja sowiso nach dem Entleeren sauber waschen sollte (auch wenn man Handschuhe benützt) ist das ja kein Mehraufwand. Womit lassen sich dann die Handschuhe rechtfertigen?

Dieses Prinzip gilt genauso in der Pflege. Wo es Ansteckungsgefahr gibt, werden Einweghandschuhe richtig eingesetzt, wenn nicht, darf auf Handschuhe verzichtet werden. Aber was absolut obligatorisch ist: nach jeder Pflege müssen die Hände sauber gewaschen und desinfiziert werden. Auf das Desinfizieren kann man im Womo verzichten, aber die Hände waschen ist auch hier wichtig. Und mit Händewaschen meine ich nicht, einfach nur schnell nass machen, etwas Seife verteilen und abtrocknen, sondern eben sauber waschen.

Aber mal ganz ehrlich, wer wäscht die Hände so bewusst nach dem Fäkalien leeren wie im Video? Und wer legt die gebrauchten Handschuhe in ein Fach und lässt sie bis zum nächsten Gebrauch einfach liegen? So ist der Gebrauch von Handschuhen viel weniger hygienisch wie ohne. Und jetzt mal ehrlich, wie häufig sieht man die Leute an der Entsorgungsstation danach die Hände waschen, ob mit oder ohne Handschuhe? 

Und wenn auch, Leute mit gesundem Immunsystem müssen davor ja keine Angst haben. Aber es könnte ja auch sein, dass man beim Genuss von z.B. Poulet beim grillen (wer hält da die Hygienetipps 100% ein?) ein paar Campylobacter-Bakterien aufliest. Und dann wird es wegen Durchfall im Womo echt mühsam, denn so einfach wird man die nicht wieder los. Dann ist es wichtig, der Hygiene vermehrte Aufmerksamkeit zu widmen und die Kassette am Besten ohne die Handschuhe zu leeren…

Fazit

Aus hygienischen Gründen machen nur Einweghandschuhe Sinn, wiederverwertbarer sind unhygienischer wie keine Handschuhe, wenn man die Hände richtig wäscht.

Ach ja, dass kann ich mir jetzt nicht verkneifen: Was machen die Handschuhträger mit den Keimen an den Schuhsolen, wenn sie an der Entsorgungsstation im "Dreck" stehen und danach ins Womo zurück kehren?

Einbruch ins Womo verhindert 15.9.2019

Auf dem Campingplatz in Kroatien wollten sie ins Womo

Uns erreichen über den Blog ziemlich viele Emails, aber in den letzten Tagen kam wieder eines, dass uns sehr freute, obwohl es eigentlich eine traurige Geschichte ist.

Alfred, einer unserer sehr treuen Blogleser, weilt in Kroatien auf einem Campingplatz und verbringt dort eine wunderschöne Zeit. Allerdings wurde die Freude nun etwas getrübt: nachts wurde von Unbekannten versucht, in sein Womo zu gelangen. Durch die schlecht gesicherten Beifahrer- oder Fahrertüre können Halunken ja ziemlich einfach, schnell und ruhig in einen Fiat Ducato eindringen. Unter dem Tür-Schloss mit einem Schraubenzieher ein kleines Loch reinmurksen und die Türe ist innert Sekunden offen. Dann wird alles gepackt, was im vorderen Teil des Womo liegt und keine Minute später ist man wieder weg. Die Zeit reicht nicht mal, um richtig wach zu werden.

Einbruchsversuch

Die Bösewichte haben aber die Rechnung ohne Alfred gemacht: er hat mit seinen Gurten beide Türen gemäss unserem Blogeintrag gesichert und darum gingen die Türen nicht auf. Die Halunken konnten die Türen nicht öffnen und zogen wahrscheinlich ziemlich rustriert wieder ab. Aöfred hat also noch alle seine Besitztümer und auch eine gewisse Zufriedenheit, es diesen Kerlen irgendwie gezeigt zu haben. Nur ein Loch in der Türe muss er nun trotzdem reparieren lassen.

Im Mail bedankt er sich bei uns für diesen Tipp dazumal mit den Sicherheitsgurten. Aber eben, diesen Tipp haben wir ja auch bekommen und haben ihn nur etwas bekannter gemacht, so schlau waren wir nicht, dass wir das selber herausfanden.

Aber uns freut es wirklich, dass wir so beigetragen haben, wirklich mal einen Einbruch zu verhindern und dass endlich mal ein Bösewicht leer ausging. Was mir aber zu bedenken gibt, dass die Einbruchsversuche vielfach auf Campingplätzen geschehen. Uns wurde nun auch schon zweimal auf einem Campingplatz Dinge aus dem verschlossenen Womo gestohlen (zu unserem Blogbeitrag) noch nie, als wir frei standen. Auf Campingplätzen wird durch die Fiattüren oder die Aufbautüre ruhig und still Zugang verschafft, währenddem auf Einkaufszenterparkplätzen eher grad die Scheibe eingeschlagen oder den Schlüsselcode via Funkverbindung beim Schliessen ausgelesen wird.

Wenn man also weiss, wo welche Methoden angewendet werden, kann man sich ziemlich gut schützen. Also darum, lassen wir es den bösen Kerlen etwas schwerer machen und verhalten uns auch dementsprechend.

Ach ja, belohnt eine Versicherung eigentlich so ein Verhalten des Womobesitzers? Müsste jetzt die Versicherung von Alfred ihm nicht eine kleines Dankesschön oder Prämienermässigung geben, weil er sich erfolgreich schützt? Oder bezahlen die einfach und lassen sonst nichts höheren von sich?

Hat von den Lesern schon mal jemand ein Dankeschön von der Versicherung erhalten, da das Womo mehr geschützt war als normal?

weitere Infos


Versicherungsmärchen 16.9.2019

Gute und schlechte Nachricht: ein versuchter Einbruch wird bezahlt, Rabatte auf Alarmanlagen oder Zusatzschlösser gibt es aber nicht.

Auch versuchter Einbruch wird bezahlt

Gestern trat ich mit meinem Beitrag über den versuchten Womoeinbruch auf den Social-Medien eine Diskussion los und dabei standen dann plötzlich Aussagen in Raum, die so nicht stimmen. Ein Punkt war z.B, dass bei einem Einbruch die Beschädigungen bezahlt werden und nur bei einem versuchten Einbruch nicht, da nichts gestohlen wurde. Ich konnte da keine wirkliche Antwort geben, ein Grund also, heute ein bisschen bei den Versicherungen zu recherchieren und einen Versicherungsberater anzurufen. Es ist also ganz klar ein Märchen! Wird versucht, ins Womo einzubrechen und dadurch entstehen Schäden, werden diese Schäden von der Versicherung übernommen, egal, ob der Einbruch erfolgreich war oder nicht. In den Allgemeinen Versicherungsbedingungen der Kaskoversicherungen steht wörtlich oder sinngemäss: 

Versichert sind Beschädigung, Verlust oder Zerstörung durch vollendete oder versuchte Begehung von Diebstahl, Entwendung zum Gebrauch oder Beraubung.

Damit ist ganz klar, dass Beschädigungen bei einem versuchten, aber nicht erfolgreichen Diebstahl von der Kaskoversicherung gedeckt sind. Werden dann tatsächlich Gegenstände gestohlen, zahlt die Hausratsversicherung mit der angegebenen Versicherungssumme bei einfachem Diebstahl auswärts. Standardmässig ist dort in der Hausratsversicherung nur 2000.- CHF drin, man sollte diese Summe unbedingt erhöhen, wenn man ein Womo besitzt. Schnell sind Handy, Laptop, Fahrrad und Fotoapparat weit über 2000.- Wert. 

Von Vorteil ist auch, wenn die Kaskoversicherung und die Hausratsversicherung bei der gleichen Gesellschaft abgeschlossen sind, dann gibt es keinen Stunk, wer jetzt was bezahlen muss.

Zum Beitrag Womo-Versicherungen

Warum keine Prämienvergünstigung mit Alarmanlagen?

Und dann bin ich noch einer Frage nachgegangen: warum werden umsichtige Womofahrer, die Zusatzschlösser oder Alarmanlagen eingebaut haben, von den Versicherungen nicht durch günstigere Prämien belohnt? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, die Kurzfassung: Der Aufwand gegenüber der Prämienvergünstigung ist in keinem Verhältnis.

Zuerst glaubte ich da an eine typische Aussage der Versicherungen, die sich einfach vor einer Verbilligung drücken wollen. Aber es ist tatsächlich so: der Diebstahlschutz bei einer Kaskoversicherung beträgt nur ganz wenige Prozentsätze der Versicherungsprämie. Und wenn man nun eine genaue Liste erstellen müsste, welche Massnahmen wieviel Vergünstigung bei so wenigen versicherten Wohnmobilen (im Verhältnis zu den restlichen Fahrzeugen) erstellen müsste und dann dem Kunden klarmacht: wenn du in deinem Womo eine Alarmanlage für 1000 CHF einbaust, erhältst du einen Rabatt von 90 Rappen auf die Prämie, macht sich die Versicherung lächerlich, also gibt man besser keinen Rabatt bei viel weniger Aufwand. Irgendwie hart, aber ist leider so.

Ach ja, ich habe für die Schweiz recherchiert, in Deutschland könnte es anders aussehen, glaube ich aber nicht.


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Traumkino am Suisse Caravan Salon 18.9.2019

Mit dem Herbst näherst sich auch der Suisse Caravan Salon in Bern und da mache ich nun etwas Werbung.

Wir werde den gesamten Suisse Caravan Salon vom 24. Bis 28. Oktober in Bern sein und dort auch Vorträge halten. Das genau Programm ist noch nicht ganz zur Veröffentlichung bestimmt, aber ich werde Vorträge zum Engadin, Irland und Nordkap im Winter halten. Sobald das genaue Programm klar ist, werde ich das natürlich hier veröffentlichen.

Aber an dieser Stelle möchte ich mal etwas Werbung für das Traumkino machen. Am Freitag 25. Oktober findet Abends ab 19:30 Uhr ein Vortrag und Filmabend über eine Womotour in Skandinavien Nordens bis nach Moskau statt. Dazwischen wird gut diniert mit skandinavischen und russischen Köstlichkeiten. Der Abend ist wirklich sehr zu empfehlen, nur schon wegen Kostya Abert, der mit Feuer und viel Enthusiasmus diesen Reisevortrag präsentiert. 

  • 19.30 Uhr Beginn
  • Vorspeise 
  • 20.15 - 20.45 Uhr Vortrag 1. Teil 
  • Hauptgang        
  • 21.15 - 22.00 Uhr Vortrag 2. Teil      
  • Dessert 
  • 22.20 - 22.45 Uhr Vortrag 3. Teil        
  • 22.45 - 00.30 Uhr Ausklang

Die Kosten für den gesamten Abend inklusive Eintritt an die Messe ist ohne Vergünstigungen 55 CHF / Person. Genaue Preise und Programm findet ihr auf der Webseite des SCS. Ich finde jetzt, das würde sich noch lohnen…

Ach ja: es könnte sein, dass es am diesjährigen Caravan Salon trotz des Erfolges kein Womoblog-Lesertreffen geben wird. Aber dafür gibt es ganz sicher eines an der OCA St.Gallen Mitte Januar.

Also, wir treffen uns dann irgendwo am Suisse Caravan Salon, Anita und ich werden wahrscheinlich am Stand von Carado (unserem Womo Hersteller) anzutreffen sein…


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Solarpanel richtig platzieren 19.9.2019

Wo auf dem Dach soll man die Solarpannels montieren?

Schattenwurf am Mittelmeer

Ich dachte ja wiedermal, dass ich der Schlauste und Beste bin. Darum hatte ich vor mehr als drei Jahren die Solapanels ganz intelligent auf dem Womodach platziert. Eines vorne links, das andere hinten rechts. Ich dachte mir, so hat ein Panel sicher immer Sonne und produziert so bei allen Eventualitäten Strom. Aber ich täuschte mich da. Die Erfahrung hat nun gezeigt, dass es Orte auf dem Dach gibt, die bedeutend sinnvoller sind. Dazu muss man wissen, wie man mit dem Wohnmobil meistens steht. Und das ist eigentlich ganz simpel: Man steht ja vielfach so, dass man die Aussicht geniessen kann. Aber die Erfahrung zeigt, dass wir Wohnmobilisten 95% mit der Aufbautüre zur Sonne stehen! Also gegen Süden oder Westen zur Abendsonne, egal wo die Aussicht ist. Das mag erstaunen, ist aber so.

Beispiel im Bild oben am Mittelmeer: das Wasser ist direkt im Süden und man stellt das Wohnmobil so hin, dass die Aufbautüre Richtung Wasser schaut oder Richtung Abendsonne. Das geht ja relativ einfach, wenn man das Womo vorwärts zum Wasser stellt.

Beispiel zwei: Nordsee. Auch dort wird man das Wohnmobil so hinstellen, dass die Aufbautür Richtung Abendsonne schaut, denn dann hat man draussen die Sicht auch wiederum auf das Wasser und die Sonne.

Schattenwurf an der Nordsee

Wir haben nun in den letzten drei Jahren immer etwas darauf geschaut, wie wir uns hinstellen und es ist tatsächlich so. Sogar im Winter am Nordkap stellten wir uns jeweils so hin, dass die Aufbautüre gegen die Abendsonne schaut, egal wie die Landschaft draussen war.

Wenn nun die Solarpanels auf der Sonnenseite des Daches montiert werden, erhalten sie automatisch keine Schatten von Satschüssel, Dachfenster etc.

Kabel auf dem Dach kreuzen

Ich habe also meine Solarpanels nun ummontiert und musste bei der neuen Verkabelung den Kabelkanal von der Satschüssel kreuzen. Das gab mir viel zu denken, wie ich das am einfachsten bewerkstelligen sollte. Schlussendlich war es aber total problemlos, wenn ein Kabelkanal etwas höher wie der andere ist. Dann können die Kabel des höheren Kanals einfach über den andern Kanal gezogen werden, auch wenn die Differenz nur wenige Millimeter sind, reicht dies schön.

Kabelkanäle kreuzen auf dem Dach

ist ganz einfach zu lösen

Man hat ja mal nichts dagegen, wenn es einfacher ist, wie gedacht!

Ach ja, und meine Zeichnungen oben sind ziemlich schön, oder?


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