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Biograd Kroatien 2015
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E-Bikes

In Tschlin nach 500 Höhenmetern

Als ehemaliger Radprofi und 7-facher Tour de France-Teilnehmer habe ich eine Affinität zu Fahrrädern. Ich habe ca. so viele Kilometer mit diesen Zweirädern zurückgelegt, wie eine Fahrt zum Mond. Und es ist ja auch klar, dass meine Fahrräder gute Qualität und auch ein gutes Design haben mussten. Immer schon. Und für mich als Ex-Sportler muss das Ganze auch noch etwas sportlich aussehen, E-Bike - nein danke. Obwohl, das erste E-Bike testeten meine Kollegen und ich schon während meiner aktiven Velokarriere anfangs der 90er Jahre. Schon dazumal waren wir von der Technik begeistert, die Zeit für E-Bikes war dazumal aber einfach noch nicht reif.

Mein Freund und Namensvetter Rolf vom Velo-Geschäft Luckystar hat auf mich eingeredet, ob ich nicht mal ein E-Bike auf eine Womotour mitnehmen möchte. Da er mein Qualitätsbewusstsein kennt, schlug er mir das Upstreet1 von Flyer vor. «Mein Gott, mit so einem Ding fahre ich ganz bestimmt nicht herum, sieht ja aus wie ein Klappfahrrad aus meiner Kindheit!» waren meine ersten Worte. Nach harten Verhandlungen erklärte ich mich dann bereit, so ein scheussliches Ding mitzunehmen, mit der Bedienung, das zweite Fahrrad muss ganz normales aussehen. So einigten wir uns auch auf das Upstreet5 ebenfalls von Flyer.

Scuol

Jetzt sind wir zurück aus dem Engadin, haben ziemlich Kilometer mit beiden Fahrrädern gemacht, Bergstrassen hoch, asphaltierte und Naturstrassen, flache Wege und steile Abfahrten, zum Einkaufen und für Ausflüge.

Ich kann es ganz kurz machen: am liebsten würde ich das knallgrüne, scheussliche Ding mit kleinen Rädern gleich behalten! Ich bin auf der ganzen Linie erstaunt!

Upstreet1 von Flyer

Das Wichtigste: das Fahrgefühl ist umwerfend gut, hätte ich nie und nimmer gedacht. Ich als 90kg Person bin mit diesem Fahrrad 70km/h eine Abfahrt runtergeblocht, und nix, rein gar nichts begann zu vibrieren. Das ist ein untrügerisches Zeichen von Qualität und Stabilität. Schneller fuhr ich dann mit diesen kleinen, 20-Zoll Rädern nicht mehr, obwohl es möglich gewesen wäre.

Upstreet1

Es ist problemlos in der Heckgarage zu verstauen, der Lenker lässt sich mit einem Griff in der Höhe verstellen und abdrehen, ebenso ist der Sattel schnell eingefahren. Platzverbrauch in der Garage: minimal, es hatte sogar in unserer Garage mit eingebauten Zwischenboden Platz!

provisorisch sogar in der Garage Platz mit Zwischenboden

Positiv

  • Sehr stabil
  • Sehr bequem für alle Grössen
  • Sehr leise, praktisch nicht hörbar
  • Kein Öl und Fett dank wartungsarmen Riemenantrieb
  • Schnell geladen, 80% innert zweier Stunden im Wohnmobil via Wechselrichter und nur ca. 10 Ah Batterieverbrauch der Womo-Aufbaubatterie
  • Extrem viel Power, der in vier Stufen variiert werden kann
  • Schiebehilfe bis 6km/h (benötigten wir nie, wir konnten die steilsten Steigungen fahren)
  • Gefederter Sattel
  • Praktisch jede Sitzhaltung einstellbar für alle Körpergrössen

Nicht ganz Ideal

  • Auf dem Gepäckträger sollte ein Korb montiert werden, da sonst die auf der Seite etwas herabhängen Einkaufstasche die Tretbewegung stört
  • Gewicht ca 26kg
  • Preis von ca. 4300.-

Bei zwei Fahrrädern und einem Gewicht von über 50 kg finde ich, dass die Räder in die Garage verstaut werden sollten. Ob der Fahrradträger und die Rückwand eine Dauerbelastung inklusive Vibrationen standhält, bezweifle ich ein wenig.

Upstreet5

Da mache ich es kurz: ein Fahrrad für alle Ansprüche und alle Grössen, aber nicht so platzsparend wie das Upstreet1

Upstreet5

Positiv

  • Die Unterstützung hört erst bei 27km/h auf, und das ist für mich ideal, fahre ich doch vielfach im Geschwindigkeitsbereich knapp über 25km/h
  • Sehr stabil, gute Qualität
  • Preis 3900.-

Negativ

  • Gewicht ca. 29kg
  • Nicht ganz so flüsterleise wie das Upstreet1


Tipp für die richtige Sattelhöhe

Für die richtige Sattelhöhe sitzt man auf das Fahrrad, mit der Ferse auf das Pedal ganz unten stehen und dann muss man das Bein ganz knapp durchstrecken können, ohne dass sich das Gesäss vom Sattel abhebt.

Velohelm

Noch ein kurzes Wort dazu: ich weiss aus eigener Erfahrung, wie wichtig ein Helm ist. Als Radprofi habe ich drei Helme durch einen Sturz geschliessen und ich konnte so eine Kopfverletzung verhindern. Die gefährlichen Stürze passieren nicht bei hohem Tempo, die passieren genau dann, wenn man langsam fährt und unkonzentriert ist. Ebenfalls ist das Fahren auf normalen Strassen im Verkehr viel gefährlicher wie bei Radrennen, darum passieren die meisten Stürze bei Profis im Strassenverkehr ohne eigenes verschulden. Darum: IMMER mit Helm!

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