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Reisebericht

Fähre nach Marokko ist gebucht 30.8.2018

Reisekostenberechnung An- und Rückfahrt fahrt mit dem Wohnmobil von der Schweiz nach Marokko

Die Buchung der Fähre war jetzt doch noch etwas langwieriger, wie gedacht. Das hat aber damit zu tun, dass wir unseren Urlaub möglichst voll ausnützen, möglichst komfortabel und doch möglich günstig reisen wollen.

Die Eckdaten: wir können frühestens am 28. Oktober Abends in Bern losfahren und müssen spätestens am 2. Dezember Abends zu Hause sein. Dazu wollen wir ab Sete oder Barcelona starten und auch wieder dorthin zurück kehren. Da sparen wir uns pro Weg ca. 1500km Fahrstrecke. Auf der Fähre wollen wir für so eine lange Überfahrt Junior-Suite, sonst fällt uns die Decke auf den Kopf.

Zuerst wird natürlich bei der GrimaldiLines geschaut, denn dort habe ich als SCCV Mitglied 50% Rabatt. Mit diesem Rabatt ist diese Fährlinie für uns ganz klar die günstigste: 660€. Aber ledier für uns ganz und gar nicht ideale Abfahrtszeiten, wir würden insgesamt rund 5 Tage verlieren.

Schlussendlich buchten wir bei DirectFerries die Fährlinie GNV am 30.Oktober 20:00 ab Sete nach Nador und am 29. November 22 Uhr von Tanger nach Sete, Preis 845€ inklusive grosser Kabine, sind wir doch ca. 36 Stunden auf dem Meer. Bei der Linie GNV direkt hätte dasselbe Angebot 1005€ gekostet.

Bei der Hinfahrt wählten wir Nador, da wir in Ost-Marokko beginnen wollen und dort am Hafen letztes Mal bei der Ausreise sehr positiv überrascht waren. Die Rückreise starten wir ab TangerMed, zum einen, da wir wahrscheinlich dann von der Westsahara zurückkommen und dieser Hafen dort näher liegt und nicht ganz unwesentlich: Falls die sich Flüchtlingsproblematik von Marokko nach Europa bis dahin verschärft, ist TangerMed sicher besser abgezäunt und darauf vorbereitet wie doch der eher kleine Hafen von Nador.

Reisekosten bis nach Marokko und zurück


kmDieselMautTotal
Bern – Sete
637
93 €
44 €137 €
Sete – Sevelen
932
163 €44 €207 €
Fährtickets (ohne Kabine 665€)


845 €
Gesamt


1189 €

Wenn wir jetzt nach Gibraltar fahren und dort die kurze Fähre nehmen würden, sind die Kosten wie folgt:

4311km -> 750 € Diesel, Maut 266€, 4 Übernachtungen 50€, Fähre 286 € Gesamtpreis: 1352 €

Wir reisen von Sete aus also bequemer, schneller, sicherer und günstiger.

Das Essen habe ich jetzt nicht eingerechnet, da wir das sowiso machen müssen, ob am Fahren, auf der Fähre oder zu Hause.

Unsere schönsten Fotos 1.9.2018

50 unserer schönsten Fotos von all unseren Womoreisen. zur Bildergalerie

Abgeschalteter Kühlschrank offen lassen 2.9.2018

Warum soll der Kühlschrank bei Nichtbetrieb offen gelassen werden?

Eigentlich sollte man es ja wissen: wenn der Kühlschrank ein paar Tage ausgeschaltet wird, sollte man die Kühlschranktüre offen lassen. Zählt übrigens auch für das Tiefkühlfach. Aber warum ist das so? Einfach weil alle erfahrenen Hausfrauen dies so machen? Weil der Fachhandel dies empfehlt?

Es gibt genau zwei Gründe, die Kühlschranktüre offen zu lassen: Verhindern von Gerüchen und Schimmel.

Gerüche

Ob man’s glaubt oder nicht, im Kühlschrank hat es viele Gerüche von all den Lebensmittel, die dort gelagert sind. Ist einleuchtend, aber warum riecht man denn fast nie etwas? Das liegt daran, dass es im Kühlschrank normalerweise eben Kühl ist. In der Kühle riecht man es weniger. Aber die Kühle bleibt eben weg, wenn man ihn ausschaltet, die Gerüche bleiben. Lässt man die Türe zu und erwärmt sich der gesamte Kühlschrank, bleiben viele Gerüche eingeschlossen und je länger die da eingeschlossen sind, desto mehr «fressen» sie sich im Plastik ein. Sind sie mal so richtig drin, hat man fast keine Chance mehr, diese aus dem Kühlschrank raus zu bringen. Will oder muss man den ausgeschalteten Kühlschrank geschlossen halten, kann man auch Natron in eine Schüsselchen geben, und dieses im Kühlschrank deponieren. Natron bindet die Gerüche. Aber aufgepasst, Natron ist die Abkürzung von Natriumhydrogencarbonat beziehungsweise Natriumbicarbonat, aber ja nicht mit der Natronlauge verwechseln…

Schimmel

Ein Kühlschrank ist geschlossen luftdicht, d.h. die Feuchtigkeit in der Luft bleibt im geschlossen Kühlschrank eingesperrt. Nun kann es tagsüber im Kühlschrank warm werden, nachts wieder kühler. Überall, wo Luft eingeschlossen Temperaturunterschieden ausgesetzt ist, kann sie mal mehr und mal weniger Feuchtigkeit aufnehmen oder abgeben. Die zu grosse Feuchtigkeit lagert sich an den Wänden ab und überall wo Feuchtigkeit und Wärme zusammen treffen, kann sich Schimmel bilden. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ein warmer, geschlossener Kühlschrank irgendwo schimmelt. Verhindern könnte man es nur, dass man nach dem abschalten schaut, dass sehr trockene Luft im Kühlschrank ist. Das ist aber ziemlich schwierig. Man könnte theoretisch nun auch ein Schälchen Salz oder Reis im Kühlschrank lagern, die die Feuchtigkeit aufnehmen. Bei einem unserer Tests hat es aber leider nichts gebracht.


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Kritik Womo-Reiseführer Marokko 10.9.2018

Wir haben uns wieder mal seit längerem einen Reiseführer von der Womo-Reihe gekauft.

Ich gebe es ja zu, ich bin etwas neidisch auf die Herausgeber der Womo-Reiseführer. Mit Womoreisen Geld verdienen, das wäre ja auch mein Traum. Diese Reiseführer verkaufen sich ja wie frische Brötchen, nicht von ungefähr, denn sie sind gut.

Aber sie bergen auch Gefahren: auf vielen der Stellplätze und schönen Orte ist man nicht mehr alleine. Weil sie eine so grosse Verbreitung haben, kennen die Plätze auch viele Wohnmobilisten. Aber da darf und kann ich nicht motzen, denn auch ich veröffentliche ja unsere Übernachtungsplätze. Aber die Büchlein bergen auch eine andere Gefahr, wie ich in den letzten Tagen bemerkt habe.

Seit langem haben wir dieses Weekend wieder mal so ein Büchlein gekauft, den Band 67 aus der Womo-Reihe «Mit dem Wohnmobil nach Marokko». Ich erhoffe mir davon noch ein paar Hintergrundinfos über Land und Leute, vielleicht auch ein paar Freistehplätze, falls wir selber nichts finden und ein paar Ausflugstipps im afrikanischen Land.

Ich habe jetzt in den letzten Tagen viel darin gelesen und ganz ehrlich? Ich bin froh, dass ich diesen Führer nicht schon vor unserer ersten Reise gelesen habe. An viele Orte wären wir wahrscheinlich gar nicht hin gefahren, wenn ich das Buch vorher gelesen hätte. Zum Beispiel nach Mhamid. Da steht geschrieben, dass man dieses Dorf nicht unbedingt besuchen muss. Zum einen sind die Sanddünen in Merzouga mit dem Womo besser zu erreichen, zum Andern sind die Leute, Zitat Reiseführer: «Die Leute am Ende der Welt sind, sagen wir, seltsam, was die meisten allerdings nicht daran hindert, für alles doppelt so hohe Preise wie in Zagora zu verlangen». Wir haben genau die gegenteilige Erfahrung gemacht, und ob die Leute in dieser Ortschaft nun anders waren oder nicht, haben wir nicht gemerkt. Und ich behaupte mal, das merken wir Touristen sowieso nicht, allenfalls die Autoren, die anscheinend jahrelang in der Gegend gewohnt haben. Es gibt noch ziemlich viele andere Passagen im Reiseführer, wo wir ganz andere Erfahrungen gemacht haben.

Das macht einen Reiseführer einfach gefährlich, man lässt sich dann schon mit Vorurteilen auf eine bestimmte Gegend ein, wenn man sie allenfalls überhaupt noch bereist. Das man anderer Meinung ist, darf ja vorkommen, aber man vergisst dabei schnell, dass auch so ein Reiseführer eben nicht objektiv ist und nur auf subjektiven Erfahrungen beruht. Da habe ich bei meinem Blog irgendwie das bessere Gefühl: ich WILL alles subjektiv erzählen und nur meine eigene Sicht zählt. Wenn dann jemand eine total andere Erfahrung gemacht hat, darf das sein und ich hoffe, die Leser sind sich dies auch bewusst.

Aber so ein Reiseführer ist ja irgendwie offiziell und wenn steht, da muss man nicht unbedingt hin, glaubt man das eben eher.

Ich werde diese Womo-Büchlein in Zukunft nicht mehr kaufen. Nicht, weil sie schlecht sind, im Gegenteil, sie sind ja gut, aber meine Wahrnehmung wird entscheidend beeinflusst. Genau in diesem Marokko-Reiseführer haben wir an vielen Orten wirklich genau gegenteilige Erfahrungen gemacht, auch habe wir extrem schöne Plätze gefunden, die dort nirgends beschrieben sind.

Nichts desto trotz würde ich diese Büchlein aus der Womo-Reihe vor allem neuen Wohnmobilsten empfehlen. Erfahrenen Wohnmobilsten sollten sie aber allerhöchsten eine Idee für eine Reise geben und man sollte sich auf keinen Fall zu stark beeinflussen lassen, ist aber nicht ganz einfach.


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Neuer Minusrekord 2.10.2018

Uns geht es gut, auch wenn ihr schon lange nichts mehr von uns gehört habt, das Womofieber ist nicht abgeklungen.

Aber nun fahren wir unser Womoblog-Zeitbudget wieder hoch. Der September ist wohl unser Minusrekord, was Wohnmobiltage und Blogbeiträge betrifft. Was aber nicht heissen soll, dass wir im vergangenen Monat unser Knutschi und all die andern Wohnmobilfahrer vergessen haben. Es war einfach so, dass wir uns wieder mal sehr intensiv unseren monätären Verdiensten widmen mussten. Wohnmobilfahren ist ja nicht ein allzu günstiges Hobby… Aber ab sofort werden wir wieder vermehr online sein und wie gewohnt berichten.

Und untätig waren wir übrigens auch nicht. Es liegen zwei grössere Projekte in der Pipline. Eines hat direkt nichts mit Wohnmobilen zu tun, könnte aber unserer finanziellen Abhängigkeit entscheidend voranbringen, und das zweite hat ganz direkt nur mit Wohnmobilen zu tun. Momentan läuft von mir eine Umfrage bei den Schweizern Gemeinden, wo ist Camping erlaubt, wo verboten und wo einfach nur toleriert. Das freie campieren ist in der Schweiz eine Angelegenheit der Gemeinden und es gab am 1.1.2018 genau 2222 Gemeinden, also 2222 unterschiedliche Auslegungen, 2222 unterschiedliche Gemeindeverwaltungen und damit auch 2222 unterschiedliche Emailadressen. Na gut, von etwa 76 habe ich die Emailadressen noch nicht gefunden oder sie sind noch nicht online. Ihr könnt euch vorstellen, wie lange ich da dran war, bis ich alle zusammen hatte. Aber in Kürze wird die Umfrage gestartet und ich hoffe, dass ich anfangs Jahr die Resultate in einer Karte präsentieren kann, wo was mit dem Womo erlaubt ist. Ein ziemlich grosses Projekt, dass mir einige Zeit wegfrass bisher.

Dazu ist die neue Webseite des Schw. Camping und Caravaning Verband SCCV jetzt online. Und wenn man die genau anschaut, sieht man unter den Vorstandsmitgliedern ein neues Gesicht, das heisst, das Gesicht sieht man noch nicht, aber wenigstens den Namen kann man lesen. Ich werde bis zur nächsten Delegiertenversammlung dort Einsitz nehmen und die Interessen der Wohnmobilisten vertreten. Und dann hoffe ich natürlich, dass ich da an der DV dann auch gewählt werde.

Ihr seht, trotz wenigen Blogbeiträgen läuft doch immer etwas.


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Freies Übernachten und wildes Campieren in der Schweiz 6.10.2018

Anhand des Beispiels des Kantons Obwaldens, das doch eine gute Lösung für die gesamte Schweiz sein könnte.

Kanton Obwalden

In der Schweiz sind die Regeln für das Campieren eine Sache der Gemeinden, und davon gibt es im gesamten Lande über 2-Tausend!. Eine Umfrage bei allen Gemeinden läuft von mir ja bereits (erste Ergebnisse). Aber es gibt auch ganz wenige Kantone, die das wilde Übernachten kantonal geregelt haben. Unter ihnen der Kanton Obwalden.

Dieser Halbkanton setzt am 4. Dezember 2014 das «Gesetz über das Campieren» mit der Nummer 971.4 in Kraft. Darin stehen für uns Wohnmobilisten entscheidende Zeilen.

Art. 6 Campieren ausserhalb von Campingplätzen

Grundsatz 1

Das Aufstellen von Zelten, Wohnwagen und Wohnmobilen zum Campieren ausserhalb behördlich bewilligter Campingplätze ist nicht gestattet.

Art. 8  Einmaliges Übernachten

Zum einmaligen Übernachten darf ein Zelt, ein Wohnwagen oder ein Wohnmobil ohne Bewilligung ausserhalb bewilligter Campingplätze aufgestellt werden, wenn keine öffentlichen oder privaten Interessen beeinträchtigt werden.

Diese zwei Artikel, Nr. 6 und 8, sind für uns Wohnmobilsten massgebend. Zu dessen Interpretationen komme ich dann etwas weiter unten.

Das neue Campingreglement entsprach natürlich nicht den Interessen der Campingplätze. Drei davon reichten danach eine Volksmotion ein, den Artikel 8 zu streichen. War ja klar, dass so etwas kommen musste. Eine Einzelperson reichte kurz darauf eine zweite Volksmotion ein, um das einmalige Übernachten auf zwei Übernachtungen auszudehnen.

Der Kantonsrat musste dann über diese zwei eingereichten Motionen entscheiden und er lehnte beide ab.

Der aktuelle Stand ist also folgender, der Text ist übrigens vom Regierungsrat verfasst (hier gekürzt):

Art. 8 des Campinggesetzes erklärt sodann nur das einmalige Übernachten ausserhalb eines bewilligten Campingplatzes als zulässig. Mehrere Übernachtungen im Freien, z.B. während eines Wochenendes, sind nur erlaubt, wenn sie nicht am selben Ort und in Entfernung einer Tagesetappe erfolgen. Ein mehrmaliges Übernachten im Freien und am selben Ort ist dagegen untersagt, dafür stehen die bewilligten Campingplätze zur Verfügung.

Auch das einmalige Übernachten ausserhalb eines bewilligten Campingplatzes bedingt das grundsätzliche (auch stillschweigende) Einverständnis des Grundstückeigentümers. Oder anders gesagt: Gegen den Willen des Eigentümers kann auf dessen Grundstück nicht übernachtet werden, da kein Anspruch auf „freies oder wildes Campieren“ auf fremdem Grund und Boden besteht.

Das heisst übrigens auch, dass wenn wir Wohnmobilisten ankommen und übernachten wollen, dürfen wir im Kanton Obwalden Stühle und Tisch rausnehmen, draussen Grillen und campieren, wenn wir am anderen Tag dann weiter ziehen.

Was auch noch interessant und vom Regierungsrat festgehalten ist:

Das einmalige Übernachten ausserhalb von bewilligten Campingplätzen hat in den letzten Jahren zu keinen Strafverfahren oder nennenswerten Problemen geführt. Die Kantonspolizei wies vereinzelt unkundige Personen auf die geltenden Bestimmungen hin.

Ich finde die Lösung in Obwalden genial, auch wenn ich natürlich gerne hätte, wenn das freie Campen auch mehrere Nächte erlaubt wäre. Aber mit so einer Lösung könnte ich in der dicht überbauten Schweiz gut leben, eine Nacht am selben Ort wild campieren ist erlaubt, will man länger, soll man auf einen Campingplatz oder den Standort wechseln.

Lage des Kantons


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Verhaltensregeln für Wohnmobilisten 7.10.2018

Wie man mit einfachstem Verhalten zusätzliche Stellplätze fördern kann

Durch eine Diskussion in einer Facebook-Gruppe wurde ich mir bewusst, dass viele Wohnmobilisten wohl die einfachen Verhaltensregeln kennen, aber dennoch nicht über den eigenen Tellerrand blicken. Die wenigsten davon überlegen sich, warum Stellplätze schliessen oder nicht entstehen. Es wird meistens einfach der Müll vorgeschoben, dabei ist das Problem der Toiletten, oder eben nicht Toiletten, der grösste Verhinderer von Stellplätzen.

Und auch wenn man rechtlich vielleicht vor einem Campingverbotsschild übernachten dürfte, macht man dies einfach nicht. Nicht-Wohnmobilsten kennen den Unterschied zwischen Camping und Übernachten im Fahrzeug nicht.

Ich habe da mal vier Regeln aufgestellt, aber es gibt sicher noch einige mehr. Wer kann da noch sinnvolle Womo-Verhaltensregeln hinzufügen? Einfach in die Kommentare schreiben.

  • Den Übernachtungsplatz immer sauberer verlassen, wie man in anfänglich vorfand
    (Es soll niemand einen Grund haben, wegen Müll Womoplätze zu verbeiten)
  • Niemals in der Nähe eines Wohnmobils ins Freie urinieren oder gröbere Hinterlassenschaften liegen lassen
    (Der Hauptgrund, dass Wohnmobilübernachtungsplätze nicht entstehen oder wieder verschwinden.)
  • Bei einem Campingverbotsschild nicht übernachten.
    (die Öffentlichkeit kennt den Unterschied zwischen übernachten und campieren nicht. Ein Wohnmobil vor einem Campingverbotsschild macht immer einen schlechten Eindruck, auch tagsüber.)
  • In der Nähe des Übernachtungsplatzes einkaufen oder Gaststätten besuchen und sich als Wohnmobilisten zu erkennen geben
    (Gerwerbetreibenden sollen spüren, dass sie Umsätze mit Wohnmobilisten machen.)
  • Bei schönen Plätzen auch mal ein Dankesnachricht an die Besitzer / Gemeinde senden
  • Auf einem normalen Parkplatz kein Campingverhalten

Wenn diese Regeln alle einhalten würden, gäbe es bestimmt mehr Stellplätze und Übernachtungsmöglichkeiten. Und die Regeln müssten auch alle kennen, auch all die, die neu ins Wohnmobilleben einsteigen und ein Womo kaufen. Viele sind sich doch einfach nicht bewusst, was man mit einfachen Verhalten alles bewirken kann.

Also her damit, mit mehr sinnvollen Verhaltensregeln…


Erstaunliche Erkenntnis - oder wie kann man nur so blöd sein 12.10.2018

Ich ärgere mich masslos, bevor wir heute Abend noch wegfahren!

so gross ist unser Keller ja nicht, als dass man hier nichts findet...

Wir packen heute unser Knutschi und fahren heute Abend einfach mal ein Wochenende weg. Der Hintergrund dieser Aktion: wir fahren Ende Oktober vier Wochen nach Marokko und da will ich alles tipp topp in Schuss haben. Da wir unser Womo in den letzten Monaten viel zu wenig gebraucht haben, muss jetzt ein Funktionscheck her. Zwei Tage schauen, ob alles funktioniert, Kühlschrank, Heizung, Wasser, Gas etc. Es wäre dann blöd, wenn wir in Marokko oder noch vorher schon merken, dass irgendwo etwas nicht wunschgemäss läuft.

Die erste Erkenntnis kam grad vorhin beim Beladen des Womos. Regelmässige Leser können sich ja noch erinnern, dass wir auf unserer grossen Winter-Skandinavienreise das Aufladekabel meiner Fotodrohne vergessen hatten. Trotz gross angelegter Suchaktion im gesamten Haus wurde dieses Kabel nie mehr gefunden. Bis heute, bis grad vorhin. Das Kabel war an seinem Platz in unserem „Kellerloch“ im Womo, dort, wo wir alle Kabel immer versorgt haben. Ich hatte also während der gesamten Skandinavientour das Aufladekabel und die Fotodrohne dabei, und trotzdem habe ich kein einziges Luftfoto! Ich könnte mir die Haare ausraufen, was hätte das für sensationelle Bilder gegeben: im verschneiten Wald von Finnland, an der weissen Küste Norwegens oder vom menschenleeren Nordkap! Und nicht zu vergessen, Nordlichtfotos aus der Luft mit dem kleinen Womo im Hintergrund! Mann, wenn ich nur daran denke!!!!

Aber warum ist das so: ich habe bestimmt 10x dort geschaut, das Kabel war nie dort! Und jetzt plötzlich liegt es ganz ruhig an seinem Platz.

Ich bin überzeugt, dass es auf dieser Welt doch böse Wichtel gibt, auch wenn alle nur behaupten, dass wir Männer eben nur einen Tunnelblick haben und nichts finden. Das werde ich heute mit einem schnippischen Unterton wieder zu hören bekomm, sobald Anita nach Hause kommt…


Roffla-Schlucht mit dem Wohnmobil 13.10.2018

Die Schlucht mit dem Wasserfall und dem von Hand in den Fels gehauen Weg ist alleweil ein Besuch wert

Vor dem Wasserfall

Wir sind wieder unterwegs, endlich! Und es ist einfach herrlich, auf der Strasse unbekannte Orte zu entdecken. Gelandet sind wir schliesslich in Thusis auf dem Campingplatz Viamala. Wir haben momentan ein ziemlich zwiegespaltenes Gefühl bei diesem Platz, aber dazu in den nächsten Tagen mehr. Das würde heute viel zu viele Zeilen hergeben.

Aber nach einem feinen Coup in Thusis selber (das Dorf überrascht uns mit seinen vielen, kleinen und verschiedenen Geschäften…) beschliessen wir Nachmittags doch noch mit dem Wohnmobil einen Ausflug zur Roffla-Schlucht zu machen. Diese kennen wir noch nicht und da wir so nahe sind, bietet sich das grad an.

Die alte San Bernardino Strasse Richtung Andeer ist für sich selber schon spannend, aber richtig spannend wird es dann erst, als wir auf dem grossen Parkplatz beim Hotel Roffla-Schlucht ankommen.

Der Weg in der Schlucht selber wurde vom Ur-Ur-Grossvater der heutigen Besitzer eigenständig von Hand in den Fels gehauen. Er und seine Familie wanderte Anno dazumal in die USA aus, da die Pferdestation wegen dem neuen Gotthardeisenbahntunnel plötzlich viel weniger frequentiert wurde und das Einkommen einfach nicht mehr reichte. In den USA arbeitete er dann als Diener und konnte so mit seinem reichen Herrn die Niagara-Fälle besuchen. Dort wurde ihm klar, dass mit Naturschönheiten auch Geld zu verdienen war. Er kehrte mit seiner Familie in die Heimat zurück und haute, bohrte, sprengte sechs Winter lang (im Sommer arbeitete er in der Landwirtschaft) von seinem elterlichen Gasthof einen privaten Weg zum Wasserfall ganz hinten in der Schlucht in den Fels. Das sicherte dann seiner Familie ein Einkommen bis in die heutige Generation wieder in der Gastwirtschaft.

hinter dem Wasserfall

Darum muss man heute auch nicht erstaunt sein, dass der Eingang in die Schlucht durch die Gaststube des alten Hotels Rofflaschlucht führt. Der Eintritt von 4.- pro Person wird an der Theke bezahlt, danach betritt man durch das eigene, kleine Hausmuseum den Schluchtenweg. Und dieser ist eindrücklich, genau wie die Schlucht selber. Sieht man dann noch die Markierung eines Hochwassers aus dem Jahr 2006 ist man noch mehr beindruckt.

Ganz hinten führt der Weg übrigens noch hinter dem Wasserfall und unter dem Rhein hindurch.

Nach der Besichtigung haben wir noch sehr gut im Restaurant gegessen, lohnt sich auf alle Fälle. Und wenn man lieb fragt, darf man auch dort auf dem Parkplatz übernachten. 

Die Roffla-Schlucht ist unbedingt einen Stopp wert auf dem Weg in den Süden.

das Hausmuseum

Ach ja, die Einheimischen und auch die Besitzerfamilie schreibt Roffla seit jeher mit zwei f, in den Ortsbezeichnungen und Landkarten wird es neudeutsch immer nur mit einem geschrieben…

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Schweizer Gastfreundschaft muss anders aussehen 14.10.2018

Wir sehen ja eher alles positiv im Leben, aber hier auf dem Campingplatz sind wir enttäuscht.

eigentlich ein schöner Wald-Campingplatz

Zur Vorgeschichte: vor zwei Jahren habe ich an der Messe OCA den Platzwart des Campingplatzes Thusis kennen gelernt. In lockeren, freundlichen Gesprächen habe ich ihm versprochen, einmal vorbei zu schauen. Leider ergab es die Gelegenheit irgendwie nie, so dass wir in Thusis nie auf Besuch waren. Diese Geschichte im Hinterkopf meinte Anita am Donnerstag, wir könnten diesen Platz ja dieses Wochenende besuchen. Gute Idee, also los.

Vorgängig schrieb ich via Webseite des Campingplatzes noch ein Email, ob sie für uns auch Platz haben. Wir erhielten aber keine Antwort, was auch nicht weiter schlimm war, denn ich erwarte jeweils nicht innerhalb 24 Stunden Antwort. Aber als wir Freitag abends immer noch nichts gehört haben, düsten wir um 22 Uhr dennoch los Richtung Thusis.

Der Campingplatz liegt in einem Wald und bei unserer Ankunft um 23 Uhr war es stockdunkel. Die Schranke war offen, kein Mensch zu sehen, aber gut, dass es gleich neben der Einfahrt einen Quick-Stopp für ankommende Campinggäste gibt, wenn der Platz geschlossen ist. Mir war es etwas unheimlich, einfach so im Dunkeln auf den Campingplatz zu fahren und einen Platz zu suchen. Etwas nach Mitternacht legten wir uns ins Bett und schliefen den Schlaf der Gerechten.

Samstags morgen erwachen wir erst um 9:15 Uhr, richtig gut geschlafen. Also zuerst eine Dusche im Womo, dann anziehen und um 9:45 Uhr schlendere ich zur Reception. Kein Mensch dort, aber viele Zettel. Auf einem lese ich: «Wenn niemand da ist, auf den Campingplatz fahren und auf einen Platz stellen. Reception ist von 15 – 17 Uhr besetzt». Auf einem anderen sehe ich die Regeln des Quick-Stops und dass man bis um 10 Uhr diesen Platz verlassen müsste. Blick auf die Uhr: 9:50 Uhr. Also laufe ich zügig zu Fuss um den Campingplatz und suche uns eine schönes Plätzchen darauf.

Wieder zurück im Womo ist Anita noch am Lesen und ich sage ihr, dass wir eigentlich bis 10 Uhr von hier weg sein müssten, aber nach den Regeln auf den Campingplatz fahren dürfen. Und ich gebe es ja zu, wir haben uns nicht beeilt, aber als wir um 10:10 Uhr unser Womo bereit haben und ich wie immer nochmals ums Womo laufe, sehe ich, dass die Einfahrt (und Ausfahrt) mit einer Kette gesichert ist! Aber ich sehe grad eine Person, die von der Kette wegläuft, ich sprinte also zu dieser hin, und frage ihn, ob er der Chef hier sei. «Ihr hättet um 10 Uhr hier weg sein sollen, jetzt ist es zu spät und vor 15 Uhr kommt niemand mehr». Ich stammle dann etwas von «wir wären aber gerne bis Sonntag auf dem Campingplatz geblieben, ob er nicht nochmals öffnen könne?» Wortlos trottet er zur Kette und öffnet sie immerhin etwas widerwillig doch noch, so dass wir nun in den Campingplatz hineinfahren können. 

Komischer Typ denke ich und wir überlegen uns wirklich, ob wir hier bleiben sollen. Aber einen schlechten Tag kann ja jeder mal haben und wir verzeihen ihm. 

Bis 15 Uhr machen wir einen Spaziergang nach Thusis ins Dorf, essen einen Eisbecher und verbringen Zeit auf dem Campingplatz. Das Restaurant des Campings ist leider geschlossen, obwohl es auf der Webseite heisst: wir freuen uns auf sie und 365 Tage im Jahr offen. (Wie verbindlich sind eigentlich Aussagen auf Webseiten?) War wohl nichts hier mit Abendessen.

Um 15 Uhr stehen wir dann an der Reception und melden uns an. Zuerst kommt von einer Dame die Frage, warum wir auf den Quick-Stopp gefahren seien und nicht auf den Platz hinein. Ich erkläre warum: die Geschichte mit spät ankommen, dunkel und niemanden stören um 23 Uhr. «das wäre egal gewesen» war ihr Kommentar. Da staunte ich innerlich aber sehr, ist doch normalerweise auf den Campingplätzen die Nacht- (und auch Mittags-) Ruhe strikte geregelt, oder? «Wie lange wollt ihr bleiben?» «Äh, eigentlich bis morgen» «Was heisst eigentlich? Morgen bin ich nicht hier, ihr müsst euch heute entscheiden» «bis morgen» Ok, das klappt dann und ich bekomme die Rechnung. Danach getraue ich mich noch zu fragen, ob das Restaurant abends öffne. «das ist geschlossen für die nächste Zeit» Der unfreundliche Ketten-Herr sass die ganze Zeit hinter der Dame und starrte in Listen, ohne uns einen einzigen Blickes zu würdigen.

Wieder zurück im Womo wissen wir nicht so recht, was da eigentlich genau ablief. Aber ich studiere dann aus Langeweile die Rechnung. Eine Nacht Quick-Stop 30 CHF, eine Nacht Campingplatz für Wohnmobil und zwei Personen, inklusive Kurtaxen, Abfallgebühren und kein Strom: CHF 47.80. Jetzt in der Nebensaison, wo nicht gerade viel los ist. Halt, ich verbessere mich, Nebensaison heisst laut Webseite nur: «Niedersaison - Preise wie Hochsaison an Feiertagen- u. offiziellen Schulferiendaten!» Ok, irgendwer wird ja jetzt sicher Schulferien haben, also zählt Hochsaison-Preis.

Ich reklamiere ja sehr, sehr selten über Preise, aber eine Übernachtung auf einem Quickstopp für 30 CHF finde ich einfach viel zu viel. Ok, ich nehme meine Reklamation wieder zurück, steht auch auf der Webseite und die anderen Preise auch, also können wir hinfahren oder nicht. Selber Schuld. Aber es steht auch, dass das Restaurant offen hat und auf Gäste wartet… Übrigens das erste Mal, das mich das Geld reut für eine Wohnmobilübernachtung!

Ich bin einfach enttäuscht, dass so etwas in der Schweiz vorkommt. Ich fühle mich hier als Gast nicht Willkommen, eher als arbeitsverursachendes Übel. Ich, der die Schweiz in Sachen Freundlichkeit im Tourismus immer verteidigen will.

Und ganz ehrlich, ich weiss nicht, was hier abgelaufen ist, der freundliche Platzchef von der Messe vor zwei Jahren war auf jedenfalls nicht hier. Weiss jemand, ob es einen Pächterwechsel oder Platzchefwechsel gegeben hat? So wie jetzt kann es ja nicht weitergehen und ist nicht empfehlenswert auf dem ansonsten wirklich schönen Waldplatz.

Ach ja, eine Antwort auf meine Emailanfrage bekam ich auch noch nicht…

Nachtrag: einiges hat sich nun geklärt. Der Campingplatz wurde diesen Frühling anscheinend in den Konkurs geschlittert, obwohl er rendiert hatte. Irgendwie sahen die Betreiber keine Zukunft mit all den Auflagen, die sie hatten. Danach stellte das Konkursamt einen "Zwangsverwalter" ein, der momentan den Platz führt. Kein Wunder also, dass die Arbeit und Kunden nicht wirklich willkommen sind. Im September erhielt die Gemeinde Thusis das OK, den Campingplatz zu kaufen. Hoffen wir einfach, dass hier wieder Betreiber kommen, die Spass an Camping haben! Es könnte nächstes Jahr also wieder viel besser werden...

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