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Grotte Bue Marino Sardinien 2017
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Reisebericht

Cascade d’Ouzou - Wasserfälle von Ouzoud 17.11.2018

Einige Tipps für den Besuch dieser Naturlandschaft

Vorweg: der Besuch der 110m hohen Wasserfälle lohnt sich, auch wenn ich als Schweizer, der schon viele Wasserfälle gesehen hat, zuerst etwas skeptisch war. Die Anfahrt mit dem Wohnmobil gestaltet sich unproblematisch, die Strassen sind gut und es hat wenig Verkehr.

Kommt man dann in die Ortschaft Ouzoud (übersetzt von der Berbersprache:Oliven) muss man rechts um einen grossen Kreisel fahren und danach stehen «Parkplatzeinweiser» die die Wohnmobilfahrer auf ihren eigenen Campingplatz locken wollen. Gleich zu Beginn rechts ist der Camping Amalou, problemlos zu erreichen und auch schön gelegen. 200m weiter vorne, beim allerletzten Platzeinweiser gibt es nochmals ein schön ruhiger Platz praktisch auf den Wasserfällen drauf. Da muss man allerdings durch die engen Gassen fahren und streift auch ein paar Äste eines Olivenbaums. Es geht problemlos mit unserem 7.50m Gefährt, ist allerdings knapp. Mit einem grösseren Gefährt unbedingt den ersten Camping nehmen. Preis für eine Übernachtung im Wohnmobil 50 Dhm, auf dem Schild steht zwar 30Dhm, aber das zählt nur beim Parken nicht beim Campieren ;-)

Die Fälle von oben

Vom Ort aus gibt es einen Rundweg 100m hinab zum Fusse der Wasserfälle, dann 10m Bootstour über das Wasser (20 Dhm pro Person) und auf der anderen Seite wieder hinauf. In Fliess- und Anfahrtsrichtung rechts durch das Dorf zwischen Souverniershops hinunter kann man getrost auf einen sich anbietenden «Fremdenverkehrsführer» verzichten, da sie auch überaus teuer sind und als Mindestangebot 200 Dhm akzeptieren (kann aber täglich verschieden sein). Will man auf der rechten Seite zuerst runter, ist der Einstieg etwas schwieriger zu finden.

Also zuerst links an Marktständen und vielen kleinen Restaurants vorbei dem guten Weg und über Treppen immer weiter hinunter. Zwischendurch kommt eine Aussichtsplattform, wo man wirklich einen schönen Überblick auf halber Höhe über die imposanten Wasserfälle hat.

auf der Aussichtsplattform

Dann immer weiter hinunter, bis man am Fusse des Flusses ankommt. Man muss etwas über die grossen Felsen klettern, damit man den Wasserfall gut im Bild hat. Leider fallen die Wasserfälle gegen Norden und so steht für tolle Fotos die Sonne nicht ideal, die Wasserfälle im Schatten und der Himmel viel zu hell (ausser im Hochsommer). Kann man aber nicht ändern.

Danach muss man mit kleinen Fähren die 10m über das Wasser fahren. Die Brücke habe es letztes Jahr bei einem Hochwasser fortgeschwemmt und darum habe man jetzt die provisorischen Schiffe hier. Das ist aber Berberlatain, denn mit den Schiffen lässt sich ein grösseres Geschäft machen wie mit einer Brücke.

Auf der anderen Seite geht es dann durch einen Olivenhein wieder ganz hoch. Oben warten dann zum Teil schon auch frei lebende Berberaffen und betteln die Besucher um Nahrung an. Bitte nur Früchte füttern und kein Brot und andere behandelte Lebensmittel (hält sich zwar keiner dran, aber die Einheimischen bitten darum).

der Weg rechts

Die gesamte Tour dauert vielleicht eine Stunde wenn man es gemütlich nimmt. Man ist auch nicht gezwungen, unten über den Fluss überzusetzen, man kann auch problemlos wieder auf der gleichen Seite hoch gehen.

der Weg links hinunter

Es gibt auch noch eine grössere Runde von rund 3 Stunden, die wir aber nicht gemacht haben und darum auch nichts schreiben können.

Nachmittags nach 16 Uhr und morgens bis 11 Uhr ist man fast alleine, die Händler haben meistens schon zusammengeräumt, die Busse aus Marrakesch sind schon weg oder noch nicht angekommen. Alles also ziemlich easy. Dazwischen kann in vielen Restaurants gut gegessen werden…


Übernachtung

Ouzou - Cascade d’Ouzou***
Camping

praktisch auf den Wasserfällen, enge Zufahrt

Koordinaten: 32.01475,-6.718570
N 32° 0' 53.1"  E -6° 43' 6.9"
letzter Besuch: 11.2018

Kraftwerk Noor und ein idyllischer Campingplatz 17.11.2018

Wir fahren am weltweit grössten Solarkraftwerk vorbei und dürfen nicht mal fotografieren.

Unsere Aussicht aus dem Womofenster

Die Nacht auf dem Pass verbringen wir im schön kuscheligen Womo, währendessen draussen das Thermometer auf unter Null Grad sinkt. Die Nacht ist aber extrem ruhig, kein einziges Fahrzeug hat die Passhöhe passiert und bis um 11 Uhr, wo wir endlich Richtung Tal hinunterfahren waren gerade mal 5 Fahrzeuge hier oben.

Die Abfahrt ist nun nicht mehr so löchtig wie gestern, die Gegend und die Berge wunderschön, nur die grossen Stromleitungen über den Atlas stören das Bild etwas. Aber es ist auch nicht verwunderlich, im Tal unten bei Ouarzazate steht das grösste Solarbetriebene Kraftwerk weltweit.

immer Stromleitungen im Weg

Noor 1 ist ein Parabolrinnenkraftwerk, das auf einer Fläche von 450 ha errichtet wurde. Die Parabolrinnen erwärmen einen zirkulierenden Wärmeträger dabei von 297C auf 393C. Die Anlage hat einen thermischen Speicher, der die volle Leistung für drei Stunden bereitstellen kann. So kann der Strom nicht nur tagsüber, sondern auch noch bis zu drei Stunden nach Sonnenuntergang erzeugt werden, dann ist der Stromverbrauch in Marokko am höchsten.

Und da wir an diesem Kraftwerk vorbeifahren (die Solarpanels sind auf einer Fläche von 2 x 1.5km aufgestellt) wäre eine Besichtigung doch gerade recht. Von der Hauptstrasse führt die schönste und breiteste Strasse direkt zum Kraftwerk, allerdings steht da ein grosses Schild, dass diese Strasse nur für Berechtigte ist. Sind wir nun berechtigt oder nicht? Wir spielen die Unwissenden und fahren die drei Kilometer frech bis vor das Tor. Dort frage ich, ob es eine Möglichkeit gibt, dieses Kraftwerk zu besichtigen. Ein Beamter schüttelt den Kopf und gibt freundlich zu erkennen, dass für die gesamte Zone der Zutritt verboten ist. Mist, aber ich habe es mir schon gedacht, hier in Marokko hat die Sicherheit irgendwie eine andere Bedeutung wie bei uns. Der Beamte sagt dann aber von sich aus, wenn ich ein Foto machen wolle, könne ich es von hier aus tun. Dankbar nehme ich den Fotoapparat in die Hand und trete vor das Tor. Aber da beginnt ein anderer Beamte im Wachhäuschen wild mit den Armen zu fuchteln und gibt zu verstehen, auch fotografieren ist verboten. Der erste Beamte entschuldigt sich und sagt, der Sicherheitschef habe eben zu verstehen gegeben, dass ich nicht fotografieren dürfe.

Kraftwerk Noor aus der Ferne

Schade, nicht mal ein Foto gibt es. Dabei wäre das doch eines der Vorzeigeprojekte von Marokko. Das Kraftwerk soll im Endausbau 580 MW Leistung mit der Sonnenkraft bringen (AKW Beznau 1 : 380 MW).

Dann fahren wir halt weiter über nun schöne, breite und ohne Schlaglöcher-Strassen, bis wir in Agzd sind. Dort hat uns Abdou einen Campingplatz empfohlen, der von einem seiner Freunde geführt wird.. Selbstverständlich hören wir auf seinen Tipp, der auch hier goldrichtig ist.

unterwegs

Irgendwo im Niemandsland ein wunderschöne, grüne Oase, mit wunderschönen Feldern und Dattelpalmen. Und wir stehen nun mit dem Womo mittendrin. Said macht uns eine Führung im Gebäude, dass sie nun grad vollständig renovieren. Er kann vier Gästezimmer anbieten, Restaurant, Küche und echt ganz tolle Sanitärräume mit Duschen, funktionierenden Wc’s, und alles ganz lieblich gemacht. Alles schön aufgeräumt und nirgends auch nur eine Pet-Flasche Abfall, gar nicht Marokko üblich…

Wir geniessen den Aufenthalt im Grünen, machen mit unseren «Berg»-Adiletten noch einen kleinen Spaziergang und beginnen dann wieder einmal eine feine Tajine zu kochen.

Anita mit den Wanderadiletten und Whyskas vom Campingplatz

Dazwischen kommt dann noch die Frau von Said und wie es sich herausstellt, eine geborene Französin. Und sie freut sich riesig, dass wir merken, dass hier alles sauber ist. Das sei nämlich ihre Aufgabe und sie versuche den Marokkanern schon lange beizubringen, dass man Abfall nicht einfach wegwirft, sondern richtig entsorgt. Das sei aber ein schwieriges Unterfangen, hier im Dorf hätten sie es nun langsam geschnallt. Bei der ersten Putzaktion in und ums Dorf (10 Wohnhäuser) habe die Bewohner schlussendlich ganze 12 Lastwagenladungen Abfall abgeführt… Und jetzt dürfen diese Leute hier auf der Anlage die 10 Hektaren zusammen mit Said bewirtschaften, Weizen, Dattelpalmen, Melonen, Tierfutter und noch andere Gemüse, das ich leider nicht verstanden habe. Said stelle Wasser, Strom und die Werkzeuge zur Verfügung, die Dorfleute dürfen hier alles bewirtschaften und bei der Ernte gehöre eine Hälfte Said und die andere Hälfte der Bevölkerung. Alle seien so glücklich und sie, die Frau, müsse nicht auf dem Feld arbeiten und könne sich um den Camping und das Haus kümmern.


Übernachtung

Agdz - Tansifte****
Camping

im grünen, schöne Sanitärräume

Koordinaten: 30.68350,-6.472400
N 30° 41' 0.6"  E -6° 28' 20.6"
letzter Besuch: 11.2018

Das Adiletten-Problem 18.11.2018

Zwischenbilanz aus der jetzigen Marokko-Reise

Klebeadiletten

Man stellt sich im Vorfeld einer Reise ja auf irgend etwas ein: auf eine super schöne Gegend, auf Probleme mit aufsässigen Händlern, wenig Verkehr oder viele Schlaglöcher. Entweder treten diese Dinge ja dann auch ein, weil man sie herbeisehnt, oder es kommt ganz anders. Wir reisen jetzt zum zweiten Mal nach Marokko und bei Zweitreisen ist das immer so eine Sache, wird es gleich schön wie letztes Mal, sind wir danach enttäuscht? Denn schöner wie letztes Mal kann es ja nicht werden.

Aber jetzt stehen wir vor einem Problem und das hat mit meinen Adiletten zu tun. Nicht mit den Wanderadiletten (da wir schon Fotos von Bergspitzen in Adiletten gepostet haben, gaben unsere Leser diesen Namen vor), nein sondern mit den Klebeadiletten. Läuft man in einer Oase in dieser Jahreszeit umher, liegen überreife Datteln am Boden. Und ich sage euch, tritt man auf so eine Dattel, die klebt danach an der Sohle so fest, die kannst du nicht einfach abschütteln, nein, die muss man mit Messer abkratzen und mit Wasser waschen. Dass man dies nicht immer grad sofort macht, ist ja klar, aber dann klebt schon die zweite Dattel an…

die fiesen kleinen, stacheligen Dinger

Und das fiese kommt erst jetzt, nämlich das zweite Problem: es gibt so fiese kleine Unkräuter, die haben so kleine Kugeln mit extrem starken Stacheln dran. Die bohren sich wie Stahlspitzen in die Sohlen, gehen aber nicht weit rein, und betritt man dann mit so einem Schuh voll Spitzkugeln das Womo, fallen sie ab und verteilen sich im Womo. Zieht man dann die Schuhe aus und läuft barfuss, schreit man sofort auf, denn diese Dinger bohren sich dann in die Fusssohlen. In Kombination mit den festklebenden überreifen, flachgedrückten Datteln eine tödliche Kombination. Meint man nun, das sei alles, vergisst man die Blätter eines anderen Unkrautes, das flach auf dem Boden wächst. Auch dessen Namen weiss ich nicht, aber die eigenschafften der Blätter: diese haben so ganz kleine Borsten, die noch kleinere Widerhacken haben und sich überall festhalten. Tritt man nun in Socken und Adiletten auf so ein Pflänzchen, und kommt zum Womo zurück, sind die Socken grün, egal wie sie vorher ausgesehen haben. Überall festklebende Blätter! Und die sind so weich, dass man sie echt nicht mehr von den Socken losbringt, sie zerbrechen in 1000 Stücken, die man dann einzeln aus der Wolle ziehen muss. Und da die Widerhäckchen so klein sind, bringt man sie auch nicht mehr von den Händen weg. Ich sage euch, ein purer Alptraum, in einer Oase umher zu laufen.

Und das allerfiese, all diese Gegner scheinen es nur auf Männer abzusehen. Warum meine Anita davon nie betroffen ist, ist mir ein völliges Rätsel.

Ich sage euch, Marokko ist ein wahrer Alptraum, besser nicht hierher reisen…

Ach ja, Ouarzazate ist eine der Gegenden, die auf der Welt am meisten Sonnenstunden hat, darum wurde das riesige Kraftwerk von Gestern hierher gebaut. Aber wisst ihr was: heute regnet es auf unser Womodach! 


Unterwegs zu Freunden 18.11.2018

Wir nähern uns wieder dem Sand und er uns

Turbanwetter

Wir verabschieden uns von Said und Corinne auf dem Camping Tansifte und wollen wieder direkt in den Süden nach Mhamid zu unseren Freunden fahren. Wir haben dort noch etwas zu besprechen. Da es nicht wirklich viele Kilometer sind und wir die Strecke schon kennen, können wir auf den guten Strassen praktisch durchrasen. Unterwegs kaufen wir noch frische Datteln im Draa Tal, die Dattelernte ist in den allerletzten Zügen und die überall zu kaufenden Datteln also so richtig frisch.

Dattelverkäufer

Eingangs Zagora sehen wir dann an einem Kreisel ein Werbeplakat eines Radrennens, das interessiert mich natürlich sofort. Allerdings lesen und etwas verstehen kann ich absolut nichts, das einzige das wir verstehen, es findet irgendwann im Jahre 2018 statt…

Zagora mit Werbung für ein Radrennen

Aber auch in Zagora halten wir nicht, fahren einfach durch und erst auf dem letzten Hügelzug, dort wo der Berg wie eine Tajine steht, halten wir danach kurz bei den Hinweisetafeln zur Wüste. Nochmals ein Foto und dann weiter Richtung Sand. Oder der Sand Richtung zu uns. Es beginnt zu winden und kurze Zeit später sind wir wieder in einem Sandsturm, der auch nicht nachlässt, als wir auf dem Campingplatz La Boussole in Mhamid eintreffen.

Die Wüste beginnt

Sofort begrüssen uns Khalifa und Abdou ganz herzlich und laden uns zu einem Tee ein. Wir besprechen auch das weitere Vorgehen betreffend Brunnen und Solarpumpe. Die beiden haben eine riesige Freude, dass die Spendenaktion schon 2910 Fr. eingebracht hat nur noch 440 Fr. fehlen für ihre Solarpumpe. Sie können es fast nicht glauben, dass sie jetzt schon die Pumpe bestellen und den Auftrag vergeben dürfen. Sie machen uns aber auch klar, dass sie nicht einfach so diese Spende annehmen können. Bei den Berbern werde nicht geschenkt, sondern nur getauscht und sie wollen allen Leuten, die gespendet haben, dafür eine (oder zwei oder drei) Übernachtung auf dem Campingplatz eintauschen. Wir machen ihnen dann klar, dass es auch Leute gibt, die nur 20.- gespendet haben und es sich nicht lohnt, diesen die Übernachtung zu schenken. Keine Chance, sie bleiben dabei, jeder der gespendet hat, kann hier gratis übernachten und die, die etwas mehr gespendet haben, werden zu ihnen heim eingeladen und ihre Mutter bekocht dann diese Gäste.

Sandsturm

Und falls übrigens mehr Geld als benötigt zusammen kommt, werden sie auch zwei Duschen für die Gäste bauen können, denn Wasser und eine funktionierende Pumpe haben sie ja dann.

Ach ja, und wohin ich das Geld überweisen kann, ist immer noch nicht klar. Der Campingplatz hat zwar ein Bankkonto, aber die IBAN Nr. für eine internationale Überweisung haben wir immer noch nicht herausgefunden. Bei unserem letzten Besuch der Bank hat mir ja niemand Auskunft gegeben, jetzt ist auch der Grund klar: die Bank hatte Stromausfall und nichts ging mehr! Und heute war sie geschlossen, als wir nochmals stoppen wollten. (Abdou wird morgen extra wieder mit dem Taxi nach Zagora zur Bank fahren und nochmals nachfragen, ein Weg 95km und mit dem Sammeltaxi 45 Dhm (4.50€)….


Externe Links

Übernachtung

Mhamid - La Boussoule***
Stellplatz

letzter Platz vor der Sahara, rundum nur noch Wüste

Koordinaten: 29.82855,-5.732619
N 29° 49' 42.8"  E -5° 43' 57.4"
letzter Besuch: 11.2017

Einladungen 19.11.2018

Wir sind heute grad zweimal im Mhamid privat eingeladen

Bei Abdou zu Hause

Eigentlich wollte ich heute über ein ganz anderes Thema schreiben, das heisst, ich habe es schon geschrieben, nur noch nicht veröffentlicht. Wie vielfach hier, kommt wieder etwas dazwischen.

Montagnachmittag ab 16 Uhr ist hier in Mhamid Markt, nicht der normale Gemüsemarkt, sondern Kleider, Küchenutensilien, kleine Küken etc, also vor allem der Markt der Frauen und Kinder.

Wir schauen die Waren an, werden von Kindern und Frauen angelächelt und dann auch von Larbi, einem jungen Marokkaner. Wir werden von ihm auf einen Tee eingeladen und er erklärt uns noch auf dem Markt, dass er ein Guesthouse hat und dies auf couchsurfin.com ausgeschrieben hat. Er zeigt uns auf seinem zersplitterten Tablet seine Kundenrezensionen. Zum einen haben wir Durst und zum andern nimmt es uns doch Wunder, wohin er uns führen wird.

Das Schlafzimmer von Larbi zur Vermietung

Wir spazieren mit ihm durch zwei Strassen, dann sperrt er eine alte, verrostete Türe auf uns führt uns in sein Wohnzimmer. Mit ganzem Stolz zeigt er uns auch sein Schlafzimmer, wo Gäste aus aller Welt bei ihm gratis übernachten können. Wenn er Gäste habe, schlafe er dann in der Küche. Allerdings hat er in seiner Wohnung keinen Strom und Licht macht er mit Kerzen.

Er himmelt Anita so lange an und fragt, wie viele Kamele ich für sie will, bis es mir langsam unheimlich wird. Klar, er macht nur Scherze, aber dennoch….

Anita mit ihrem neuen Verehrer

Danach bin ich wieder froh, als wir uns verabschieden und wir wieder Richtung Campingplatz marschieren. Kaum kommen wir da an, wartet Abdou in einem Taxi und entführt uns zu sich nach Hause. Wir seien heute Abend seine Gäste. Bei ihm zu Hause angekommen, etwa 400m vom Campingplatz entfernt, betreten wir sein Haus in einen grösseren Raum, müssen dann die Schuhe ausziehen und dürfen die Stube betreten, wo seine Mutter wartet. Der Raum ist sehr karg eingerichtet, eigentlich nur Teppiche am Boden, zwei niedrige Tischchen und ein paar Kissen.

Wir setzen uns auf die Kissen an einem der Tischchen und dann wird Tee serviert. Danach kommt noch eine junge Frau und auch der Taxifahrer als Gäste zu uns. Irgendwie sind da alle miteinander verwandt und auch eingeladen. Alle essen mit, nur die Frau von Abdou und seine Mutter nicht, die müssen kochen und servieren.

Zuerst gibt es Tee, danach Fleischspiesschen mit Brot und feinen Crèpe ähnlichen Teigfladen. Es wird arabisch gesprochen und mit Händen und Füssen. Danach wird ein Wasserkrug herumgereicht, wo alle ihre Hände waschen und dann wird eine grosse Schale Reis mit Fleisch und Gemüse serviert, worin fünf Löffel stecken. Daraus wird nun gemeinsam gegessen. Als ich Abdou frage, was für Fleisch das ist, antwortet er mit der Gegenfrage: Was wir denn gerne für Fleisch hätten? Ich lasse es also und wir wissen bis jetzt nicht, was es genau war, aber es war ganz gut.

unser Abendessen

Kurz darauf wird noch eine Schale mit Früchten serviert und wir essen marokkanische Banane, Mandarine und Äpfel. Kaum haben wir den letzten Bissen runtergeschluckt, sagt Abdou, wir sollen uns jetzt verabschieden, er bringe uns nach Hause.

Die Frauen verabschieden sich sehr herzlich von Anita, die Mutter schenkt ihr noch Schuhe (in der richtigen Grösse) und kleidet sie in eines der hier üblichen Tücher wie eine echte Marokkanerin ein. Die Frauen haben wirklich eine Freude an Anita und irgendwie merkt man, dass es hier eher üblich ist, unter dem gleichen Geschlecht zu kommunizieren, wie Frau und Männer miteinander.

Abdou mit seiner Tochter (seine Frau und seine Mutter wollten nicht auf das Bild)

Es war ein Erlebnis dieser Abend, auch wenn wir ihn noch nicht ganz so richtig einordnen können.

Jetzt sind wir wieder in unserem Womo und fühlen uns irgendwie wohler, auch gefällt mir Anita in westlichen Kleidern mit einem Hauch Marokko besser, wie 100% Marokko.

Und ich bin ich ganz zufrieden, dass sie immer noch meine Frau ist und nicht für Kamele verkauft wurde…

Übernachtung

Mhamid - La Boussoule***
Stellplatz

letzter Platz vor der Sahara, rundum nur noch Wüste

Koordinaten: 29.82855,-5.732619
N 29° 49' 42.8"  E -5° 43' 57.4"
letzter Besuch: 11.2017

Wüstenausflug 21.11.2018

Wir übernachten in der Erg Chegaga

Mond auf- und Sonnen -untergang

Abdou und Khalifa haben extra ein Geländewagen für uns gemietet, damit Abdou uns in ein Wüsten-Biwak fahren und uns so nochmals die Wüste und diesen speziellen Lebensraum zeigen kann. Sie sagen, das sei der Dank, dass wir uns für ihren neuen Brunnen mit Solarpumpe einsetzen. Und so eine Einladung kann und darf man auf keinen Fall ablehnen.

Morgens um 10 geht es los Richtung Westen. Auf den ersten 10km gibt es kleine Sanddünen, halbverdorrte Bäume, Sträucher und ebenen Sandflächen, danach kommt etwa für 20 km eine Mondlandschaft übersäht mit dunklen Steinen und sanften Hügeln. Der Jeep kann nicht all zu schnell fahren, muss andern Spuren folgen und Abdou versucht, den ganz tiefen Rillen auszuweichen.

Danach wird es plötzlich wieder grün. Sie hätten diesen Herbst aussergewöhnlich viel Regen erwischt und das sei natürlich sehr gut. Überall ist die Wüste voll grüner Ruccola-Pflanzen und darin laben sich die Dromedare. Ab jetzt bis in einem Monat wird es hier täglich mehr Dromedare haben, die Nomaden kämen aus allen Gegenden mit ihren Herden, um sie hier zu füttern. Danach sei die grüne Pracht wieder vorbei und wenn sie Pech haben, für mehrere Jahre. Aber so weit denken sie jetzt noch nicht, momentan seien sie einfach glücklich, die Nomaden hätten jetzt sogar extra kleine Äcker bestellt, damit sie auch noch andere Gräser anpflanzen können.

Das Dromedar-Paradis

Bei der Oase Laalag machen wir einen Stopp, so wie andere Wüstentouristen auch. Die frei sprudelnde Wasserquelle sei hier langsam am versiegen, das sei eben der lauf der Zeit. Irgendwann werde sie ganz trocken sein und dann müsse man eben wieder eine neue Wasserstelle finden. Der hier gebaute alte Brunnen ist seit neustem auch mit einer Solarwasserpumpe ausgestattet, er habe aber momentan noch genügen Wasser. Anhand der Panele erklärt mir Abdou auch, wie denn in ungefähr der neue Brunnen beim Campingplatz aussehen wird.

Nach diesem Stopp geht es weiter Richtung den richtigen Sanddünen der Sahara. Wir kommen gut in dem schönen Wüstencamp an. Statt Nomadenzelte hat es hier kleine, gemauerten Räume im Nomadenstil, auch ein Sanitärgebäude mit Wasser haben sie hier, da auch hier ein dazugehöriger Brunnen gebaut wurde.

ohne Worte

Anita und ich können natürlich in diesem Wüstencamp nicht einfach so herumliegen, sondern wir müssen sofort barfuss und mit Fotoapparat bewaffnet, eine Sanddüne an der anderen besteigen, immer wird es noch schöner. Es ist einfach fantastisch, in einer Wüste zu sein, wie man sie sich vorstellt.

Wieder zurück im Camp halten wir es keine halbe Stunde aus und müssen schon wieder loswandern. Ich glaube, wir sind vom Nomadenvirus befallen. Jede Düne ist herrlicher wie die vorangegangene und die nächste sieht schon wieder viel schöner aus!

auf der Dünenwanderung

Wir sind bis nach Sonnenuntergang unterwegs, geniessen die Farben, die nun von gelb bis tiefrot das gesamte Spektrum umfassen. So etwas muss man einfach mal erlebt haben!

Nach Sonnenuntergang werden wir dann im Camp kulinarisch verwöhnt, wo inzwischen auch eine handvoll andere Touristen eingetroffen sind.

Nach dem Essen sitzen wir mitten im Camp am Lagerfeuer, die Einheimischen musizieren, wir hören zu und schwatzen.

Abends in der Wüste

Irgendwann tief in der Nacht ziehen wir uns in unseren Schlafraum zurück, wo wir nun den Vorzug eines gemauerten «Zeltes» spüren. Draussen ist es schon empfindlich kühl und hier geben die Mauern nun die Wärme des Tages ab. Letztes Jahr war es in einem richtigen Zelt empfindlich kälter als dieses Mal innerhalb Mauern.

Wir schlafen gut und lange und verpassen heute Morgen beinahe das Frühstück und die Abfahrt.

Wir fahren etwas einen anderen Weg zurück und geniessen das Wüstenfeeling auf der gesamten Fahrt.


Ein Scheiss Thema 22.11.2018

Wie wir dieses Mal das mit der Trenntoilette verkackt haben.

typische marokkanische Toilette

Die sanitären Einrichtungen in Marokko sind meistens nicht auf europäischem Standard. Aber das kann man ja auch niemanden verübeln und man muss sich einfach an so ein Land anpassen. Aber neben diesen kleinen Schwierigkeiten haben wir es dieses Mal auch mit unserer Trenntoilette verkackt.

In der Trenntoilette werden die flüssigen von den festen Stoffen getrennt aufbewahrt. Die flüssigen kann man in jedes WC schütten und die festen werden getrocknet und irgendwann nach vier Wochen WC-Gebrauch entsorgt (oder kompostiert). Bis anhin absolut kein Problem und absolut kein Gestank.

das ist unsere, wieder alles ok

Aber dieses Mal haben wir es selber verkackt. Bei der Auflösung der Kokosfaserziegel nahm ich vor unserer Abfahrt nach Marokko etwas zu viel Wasser und der «Humus» war etwas feucht. Nicht so schlimm dachte ich damals, das trocknet durch den Lüfter problemlos. Falsch gedacht, der Feststoffbehälter war bis heute einfach nie wirklich trocken. Es stank zwar nicht, aber durch den intensiven Gebrauch der letzten zwei Wochen wurde es feuchter und feuchter und die Pampe begann grau zu schimmeln. Nicht gerade appetitlich. Aber was machen? Einfach entsorgen und irgendwo vergraben können wir nicht, oder wollen wir nicht. Da bin ich ein absoluter Gegner, seinen «Scheiss» auf fremden Böden zu vergraben. Das würde ich auf meinem eigenen Grundstück unter keinen Umständen wollen, also machen wir das auch hier nicht.

Und echt, das grösste Problem in Marokko ist aus unserer Sicht der Abfall! Weit davon entfernt, eine normale Abfallentsorgung im ganzen Land aufzuziehen. Gibt man den Kindern Süssigkeiten, werden die Papierchen an Ort und Stelle einfach weggeworfen.

Warmwasseraufbereitung in Marokko noch mit Holz

Aber hier in der Wüste ist es irgendwie etwas anders. Auf dem Campingplatz Abfallkübel und die Kehrichtabfuhr kommt zweimal wöchentlich alles leeren.

Das ist genau unsere Gelegenheit mit unserem WC. Also haben wir heute den Inhalt des Feststoffbehälters in einen stabilen, festen Kehrichtsack von zu Hause entsorgt und direkt der Kehrichtabfuhr mitgegeben. Danach das ganze WC schön gereinigt und jetzt ist es wieder wie neu. Auch die Kokosfaserziegel nur mit dem Minimum an Wasser aufgelöst, damit dieses Mal alles schon trocken bleibt.

Das Trenn-WC ist für diese Reise einfach Gold wert. Die Entsorgung einer WC-Kassette alle zwei Tage kann hier nämlich schon zum Problem werden, wenn man auch mal Frei steht. Nicht alle Camping-/Stellplätze haben funktionierende WC und wir haben auch schon WC erlebt, wo einfach nur ein Abflussrohr 30cm in den Boden geht, dann einen 90 Grad Winkel macht und drei Meter neben dem WC-Häuschen ins Freie läuft. Man kann sich vorstellen, was da passiert, wenn man die WC-Kassette entleeren möchte.

Jetzt ist aber wieder alles gut, unsere Trenntoilette funktioniert wieder problemlos und trocknet auch alles so wie gewünscht.


Externe Links

Wohnung zu verkaufen 22.11.2018

Und ein Rundgang durch M’hamid

Wohnung zu verkaufen

Wir fragen Abdou, wo er hier im Ort seine Tücher für den Turban kauft. Ich, Rolf, suche schon länger ein schwarzes, denn viele Einheimischen tragen schwarze Turbans. Abdou ist grad etwas beleidigt und sagt, das sei nicht schwarz, sondern Indigo. Natürlich entschuldige ich mich sofort und muss dann im Internet nachschauen, was Indigo überhaupt ist. Aha, ganz eine dunkelblaue Farbe, so wie das Auge, das ich mir fast mit dieser Frage geholt habe…

Auf alle Fälle braucht man für einen richtigen Turban etwa 7m Stoff, besser 8m, denn man weiss nie, wann man ein Stück Stoff nötig habe und so könne man sich vom Turban ein Stück abschneiden. Aber hier im Dorf gibt es einen alten Händler, der von allen Leuten, egal ob Touristen oder Einheimische, das gleiche verlange, etwa 15Dhm pro Meter und das sei gute Qualität dort. Natürlich lassen wir uns den Laden zeigen, aber Abdou fährt mit dem Auto eines Freundes des Cousins mit uns weiter zum alten Teil von Mhamid, über die grosse Brücke des ausgetrockneten Flusses und dann rechts. Da gibt es eine etwa drei Kilometer lange asphaltierte, im Kreis geführte Strasse, die schlussendlich wieder bei der Brücke endet.

enge Gassen in der Altstadt von Mhamid

Abdou will uns sein Heimatdorf zeigen und parkiert dann etwa zwei Kilometer entfernt vom Campingplatz bei einer alten Kasbha, also einer Überbauung von Lehmhäusern, die alle zusammengebaut sind, zweistöckig und so im Innern einen kühlen Lebensraum auch im Sommer gewähren. Diesen Sommer hätten sie z.B. 52 Grad im Schatten gemessen und innen in den Häusern war es nur etwa 34 Grad. 

Er zeigt uns die verwinkelten Gassen, zum Teil stockdunkel, und bei einer Tür bleibt er stehen und sagt, ich müsse da ein Foto machen. Der Besitzer dieser Wohnung sei ausgezogen und habe hier seine Mobile-Nummer angemalt und wer diese Wohnung jetzt kaufen will, kann sich bei dieser Nummer melden. Also, wer auf der Suche nach einer Wohnung in Marokko ist, hier gibt es eine zu verkaufen, allzu teuer kann sie aber nicht sein…  Danach stehen wir vor einem kleinen Verkaufsladen. Dieser Laden wird von Frauen aus dem Ort geführt, die hier selbstgemachte Handwerkskunst verkaufen. Wahrscheinlich verirrt sich hier höchstens ein Tourist pro Woche hierher und da ist es klar, dass wir so einiges zusammenkaufen. Auch Dinge, die wir nicht unbedingt brauchen, die aber einfach schön aussehen und wir wissen, dass das Geld hier am richtigen Ort angelegt ist.

Anita, eingekleidet von einer Einheimischen

Abdou erklärt uns dann auch, dass die Frauen seit dem König Mohamed VI viele Rechte dazugewonnen hätten. Vorher hätten sie gleichviel Rechte wie ein Stück Plastik gehabt, jetzt sei es aber viel besser. Sie hätte z. B. auch das Recht, sich Scheiden zu lassen und bei einer Scheidung müsse der Mann Alimente bezahlen. Das sei vorher nicht so gewesen. Wer nicht bezahle, lande im Gefängnis. Auch halte der König das Land in dem vielvölker-Staat zusammen und habe auch die Sicherheit stark erhöht. In welchem afrikanischen Land sei das schon so, dass die Polizei nicht korrupt sei und sich auch die einfachen Leute ohne Angst an die Polizei wenden könnten? Klar, es gäbe im Land noch einiges zu tun, aber das komme schon mit der Zeit, Lamushkilah (kein Problem), erklärt uns Abdou nicht ohne stolz.

Besuch aus der Schweiz

Danach fahren wir noch durch die Gärten und sind kurze Zeit später wieder bei der Brücke und dann beim Campingplatz. Da steht ein Wohnmobil aus Luzern neben uns und klar, da haben wir zu tratschen und etwas später fährt ein oranger Jeep aus Obwalden neben uns und das Tratschen und Kaffeetrinken geht weiter… Irgendwie findet man auch in der Wüste immer Landsleute.

Überhaupt fühlen wir uns heute ein wenig wie kleine Stars. Unser Foto letzte Woche auf dem fliegenden Teppich hat unter den Einheimischen die Runde und viel Eindruck gemacht. Abdou, Kahlifa und einige Freunde bitten schon einige Zeit, dass wir doch von ihnen auch so ein Foto schiessen könnten. Heute war es den endlich so weit. Ich richtete mein Fotostudio auf dem Campingplatz auf, d.h., der Fotoapparat wurde auf das Stativ geschraubt, ein Teppich vorne ausgerollt und alle anstehenden Leute setzten sich auf den Teppich in ihrer Pose, ich schiesse von jedem ein Foto und jetzt geht es dann an die Bearbeitung dieser Bilder, muss ich doch die Personen mit dem Teppich ausschneiden, auf einen anderen Hintergrund setzen und dann das Foto ausdrucken.

auch Mustafa will ein Foto

Ich glaube, ich könnte hier ein Fotogeschäft eröffnen. Aber ob ich genug verdienen würde?


Neue Rückwand 23.11.2018

Wir haben die Rückwand neu verzieren lassen

Heute Morgen besucht uns Naij, der Maler der Table Orientation. Wir haben einen Termin ausgemacht, um zu besprechen, ob wir eventuell unsere auf der Rückwand aufgeklebten Kamele durch eine Bemalung ersetzen.

Vorgängig habe ich Khalifa etwas über Naji ausgefragt, wie man hier Maler am Rande der Wüste wird. Er erzählte mir, dass er aus einer ganz armen Familie aus dem Dorf stammt und jetzt mit seinen Bildern (von denen er praktisch keine verkauft) die gesamte Sippe finanziert. Er sei ein wirklich lieber Kerl und komme ihnen immer sofort etwas Helfen, wenn Not am Manne sei.

Also bestellten wir ihn heute Morgen her, er solle uns einen Vorschlag machen, wie man die Kamele ersetzen könnte. Vor der Table Orientation zeigten wir ihm, was uns gefällt und an der Womo-Rückwand zeigte ich ihm ungefähr die Grösse, die wir wollten. Wir legten den Preis auf 300Dhm (30€) fest und er begann, Umrisse auf unser Womo zu zeichnen.

Naji am Malen

Da das Wetter nicht allzu gut ist, es fielen sogar einige wenige Regentropfen, schauten Anita und ich (und die andern anwesenden Wohnmobilisten) Naji zu, wie er mit einer Inbrunst zeichnet und malt. Das Bild der Sanddünen wird immer plastischer und am Mittag finden wir es mit dem Dromedar wirklich perfekt! Uns gefällt es super gut!

Aber jetzt passt der kleine, schwarze Elch auf der anderen Womoseite nicht mehr wirklich dazu…

Was sollen wir machen? Anita meint dann, er könne uns ja auch die Nordkapp-Kugel dorthin malen wenn wir vorgängig den Elch töten. Wir zeigen Naji ein Foto dieser Kugel und fragen ihn, ob er das auch malen kann. Klar, er sei Künstler und könne alles malen.

Also dann los, zuerst einigen wir uns auf nochmals 200 Dhm für die Weltkugel und dann beginnt er das Ding auf die andere Seite zu malen, ob er noch nie etwas anderes gemacht hat. Dabei kennt er weder dieses Symbol noch hat er je irgendetwas vom Nordkapp gehört.

fertig

Wir sind echt gespannt, wie das schlussendlich rauskommt und etwa zwei Stunden später ist er fertig und präsentiert uns seine Arbeit. Wir finden, es sieht toll aus und bezahlen Naji aus. Ich mache noch Fotos von seiner Arbeit, drucke sie aus und gebe sie ihm mit auf den Weg.

Jetzt kennt man uns also schon von weitem…

Und falls jemand etwas ähnliches machen lassen will, hier auf dem Campingplatz fahren und nach Naji fragen. Dann kriegt man nicht nur eine schöne Rückwand, sondern macht auch grad noch etwas gutes für eine ganze Familie.

Morgen werden wir wieder weiterfahren, schliesslich wollen wir noch einiges sehen und müssen am 29. abends in Tanger wieder auf der Fähre sein. Wie schnell die Zeit immer vergeht, wenn man unterwegs ist?


Abreisetag 24.11.2018

Wir reisen endlich weiter und geniessen die Fahrt durch die Wüstengegend.

die Flüsse haben wieder Wasser

Wir können heute weiterreisen, wir haben hier in Mhamid alles erledigt, was wir konnten. Das Spendengeld für die Solarpumpe, ist gestern hier in Marokko auf dem richtigen Bankkonto angekommen. Nochmals ein herzliches Dankeschön, all den Wohnmobilisten und auch den anderen, die diese Aktion unterstützt haben! Kommt allenfalls noch etwas mehr Geld zusammen, wird das in die geplanten neuen Sanitärräume des Campingplatzes gesteckt und Mitte Dezember geschickt.

Die Verabschiedung von Abdou und Khalifa geht ziemlich lange, sie sind sichtlich gerührt, was wir für sie alles erreicht haben. Sie schenken uns noch zwei Keramikteller, damit wir beim Essen immer an sie denken. Im Gegenzug lassen wir noch eine kleine 1. Hilfe-Apotheke hier, Kahlifa hat an Händen und Füssen eine Wunde unter dem Verband. Das komme vom Arbeiten und er sei nicht immer der Geschickteste…

Abdou geht nun mit unseren anderen neuen Freunden, Anna und Markus, auf eine Wüstentour und wir reden verabschieden uns nochmals von Khalifa. Dann er klärt er mir, dass wir nicht nur ihre Freunde seien, sondern zur Familie gehören. Ich müsse das aber unbedingt Anita übersetzen, denn das sei wichtig.

Bevor wir dann endlich losfahren können kommt auch noch Narbji, der Maler, vorbei und bedankt sich auch nochmals ganz herzlich, dass wir ihm einen Auftrag gegeben haben.

Dann endlich, endlich, sind wir wieder auf Fahrt. Irgendwie etwas wehmütig verlassen wir Mahmid, müssen auf der Strasse im Dorf noch eine Dromedar-Karawane überholen, winken noch Larbi zu, der sich auch noch verabschieden will und sind erst dann wieder alleine unterwegs.

noch mehr Tajinen kaufen

In Tamegroute stoppen wir noch im zweiten Töpferladen bei Mohamed (er ist nicht so aufdringlich wie andere Läden) und kaufen noch drei Tajinen. Schliesslich haben wir den Spendern der grösseren Beträge noch eine Tajine versprochen und unser Womo ist jetzt voll beladen mit diesen Nordafrikanischen Kochgeschirr.

In Zagora tanken wir noch voll und dann rast auch noch Mustafa in seinem kleinen Renault heran. Er winkt wie verrückt und will sich auch noch von uns verabschieden. Der «Rastaman» von Mhamid passt irgendwie einfach nicht in dieses Dorf (Rastfrisur mit Turban) aber er ist genauso liebenswürdig wie alle anderen. Ich musste von ihm gestern auch ein Foto mit dem fliegenden Teppich machen…

Zwischenstopp

Und dann, jetzt wirklich, sind wir alleine unterwegs. Wir geniessen die Fahrt durch wüstenähnliches Gebiet Richtung Foum Zguid und dann Richtung Sonnenuntergang und Tata. Allerdings wird es dann schon langsam dunkel, bevor wir in Tata ankommen, also suchen wir uns noch schnell ein Plätzchen neben der Strasse, platzieren unser Knutschi, geniessen den Sonnenuntergang und dann beginnen wir zu kochen. Für einmal gibt es wieder etwas westliches, Nudeln mit Bolognese-Sauce.

super Landschaft

ähnliches Foto wie letztes Jahr, einfach andere Richtung


Übernachtung

Tissint-Tata - N12***
frei Koordinaten: 29.75878,-7.745870
N 29° 45' 31.6"  E -7° 44' 45.1"
letzter Besuch: 11.2018

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