Der Schrank unter der Spüle ist relativ gross und tief. An die hinten versorgten Gegenstände kommt man schlecht ran, muss fast in den Schrank kriechen.
Inspiriert von Jack aus dem Wohnmobilforum (zum Beitrag) hatte ich heute die Idee, es nachzubauen.
Wir haben nach Abschluss der Arbeiten damit ohne zu übertreiben, fast doppelt soviel Platz und es ist viel bequemer, Dinge hervorzuholen und auch wieder zu versorgen. Das Gewicht habe ich nicht gemessen, aber etwa drei Kilo schwerer wie vorher dürfte es schon sein. Arbeitsaufwand rund einen Tag.
Ich habe zuviel Material im Bauhaus gekauft und einiges ausprobiert, aber hier mal die Liste, die ich schlussendlich gebraucht hatte:
Materialkosten, je nachdem, wo man es her hat ca. 100€
Schritt 1: Distanzhalter an Auszugschienen befestigen
Mit zwei gleichen Winkeleisen ein U formen, diese dienen als Abstandshalter zur Auszugsschiene. Die Auszugschiene konnte ich nicht direkt an die Innenwände machen: auf einer Seite fliesst der Wasserablauf der Spüle runter auf der anderen Seite musste ich wegen dem Kastentürlein etwas einrücken. Auf der Seite mit dem Türchen brauchte ich die 4cm U’s, auf der andren Seite die 3cm. Danach habe ich die vollständigen U’s an die Auszugschienen geschraubt.
Schritt 2: Auszugschiene und Distanzhalte an Seitenwände montieren
Die Auszugschiene mit den montierten Distanzhalter waagrecht an die Seitenwände halten und anzeichnen, wo die Distanzhalter an die Wände geschraubt werden müssen. Für das untere Tablar habe ich eine genügend dicke Holzlatte (Bücher gehen auch) auf den Boden gelegt, Auszugschiene draufgelegt und geschaut, ob sie so durch das Türlein nach draussen gehen. Wenn alles stimmt, die gleiche Holzlatte oder Bücher nehmen, um die exakte gleiche Höhe auch auf der anderen Seite zu bekommen. Fürs obere Tablar habe ich die Auszugschiene gleich auf das bestehende Tablar gelegt, denn ich wollte, dass das neue Tablar leicht höher oben liegt (dann passt nämlich unsere Kaffeemaschine auf das untere Tablar). Wieder anzeichnen, wo die Distanzhalter an die Wand kommen.
Danach die U’s wieder auseinander geschraubt, bis ich einzelne Winkel hatte und nun diese Winkel einzeln an den eingezeichneten Stellen mit den Holzschrauben befestigen. Das ist eine etwas fummelige Arbeit, da man halb in den Schrank kriechen musste, klappte aber schlussendlich problemlos. Danach konnte man relativ einfach die Auszugschienen mit dem anderen noch montierten Winkel an die an den Wänden befestigten Winkel schrauben.
Schritt 3: Schublade erstellen
Wenn die Auszugsschienen montiert sind, kann man sie ja schon mal ausfahren und die genaue Breite der Schublade messen. Bei mir war das Mass 33,6cm die Länge legte ich unten mit 70cm (hinten geht noch das Heizungsrohr durch) und oben 80cm. Länger geht es nicht, denn dann könnte man die Schublade nicht mehr aus den Schienen ausfahren und so leicht demontieren. Nun das Pappelholzbrett zuschneiden je Seite minus 1 mm für die dicke des Aluprofiles. Das Pappelholz habe ich mit einem Teppichmesser geteilt, gab weniger Putzaufwand wie mit einer Säge…
Wenn ich die Länge der Schubladen wusste, habe ich die kleinen Aluprofile auf die Länge zugeschnitten und das grössere auf die Breite. Die Profile für die langen Seite nun direkt an den ausgehängten Auszug angeschraubt, da musste ich in die Profile noch Löcher bohren, ging aber problemlos. Nochmals Löcher bohren, um den Boden aufs Aluprofil zu schrauben und schon fast fertig. Nun noch vorne das grössere Profil hinschrauben und wer Lust hat auch hinten…
Na ja, als Beschreibung für Ikea reicht dies wohl, aber zum Nachbauen?
Nachtrag: Die Auszüge haben sich echt voll bewährt und wir möchten sie nicht mehr missen!