Headbild
Andanens Norwegen 2014
Sie befinden sich: Blog \ Reiseberichte

Velodiebstahl verhindert

Schock in Modena

Wir sind geschockt, als wir zu unseren Fahrrädern zurück kommen. Es wurde versucht, sie zu stehlen und unsere Schlösser zu knacken. Aber der Reihe nach.

Wir beschliessen, vom Stellplatz bis in das Zentrum von Modena die 6 km mit unseren Fahrrädern zurück zu legen. Das geht schnell und schmerzlos. Auf dem Domplatz mitten im Zentrum suchen wir für unsere zwei E-Bike eine Abstellmöglichkeit und finden sie direkt am Platz. Extra Pfosten, wo man jeweils sein Velo mit dem eigenen Schloss anbinden kann. Seit wir unsere E-Bikes haben, führen wir immer ein Kettenschloss der Sicherheitsstufe 5 mit. Das ist nicht wahnsinnig hoch, aber besser wie die ganz günstigen. So schliessen wir sie auch heute an diesen Pfahl, stecken unsere Helme in die Gepäcktasche, Anita demontiert ihren Velokomputer und steckt ihn in ihre Tasche und wir verlassen mit gutem Gefühl unsere Fahrräder.

Kathedrale von Modena

Zuerst besuchen wir den Mercato Storico Albinelli, die Markthalle wo jeden Tag frische und (zumeist) einheimische Waren verkauft werden. Wir schauen uns etwas um, kaufen noch nichts, da wir es sonst die ganze Zeit rumschleppen müssten. Dann begutachten wir den Domplatz mit dem etwas schrägen Turm der Kathedrale. Weiter geht es durch die Fussgängerzone zur Gelateria Gioelia, die machen zwar keine Weltmeister-Gelatis, aber schmecken tun sie wie solche, sehr zu empfehlen. Wir sitzen etwas in der Altstadt, geniessen die Wärme und die Sonnenstrahlen auf der Haut, bevor wir wieder in die Markthalle zurückkehren und noch Parmesan zum Heimnehmen kaufen. Nun sind wir voll beladen und kehren auf dem kürzesten Weg zu unseren Rädern zurück.

fast durchgeschnitten

Dort steht eine kleine Gruppe von Männern und fragt uns, ob das unsere Räder seien. Wir bejahen und wundern uns, was unsere E-Bikes so viel Interesse hervorrufen. Einer der Männer ist aus dem Restaurant gegenüber und erklärt uns, dass uns versucht wurde, die Räder zu klauen. Wir sollen mal unser Schloss begutachten. Und tatsächlich, das Schloss von Anita ist fast durchgeschnitten, aber zum Glück nicht ganz, ihr Rahmen zerkratzt und auch mein Schloss ist nicht mehr so, wie es sein sollte. Anscheinend wurde zuerst versucht, mein Schloss zu knacken, das ging nicht ganz so einfach und die Diebe konzentrierten sich danach auf das Velo von Anita (ist das teurere). Dort wurde das Schloss mit irgendwelchen Messern, Zangen, Schneider versucht, durchzuschneiden. Der Kellner aus der Bar gegenüber hat das irgendwie mitgekriegt und als die Diebe es bemerkt haben, haben sie das Weite gesucht. Von einer Hochzeit im Stadthaus daneben ist dann auch noch der Bürgermeister von Modena in Schale und Krawatte bei unseren Rädern und entschuldigt sich für unsere Unannehmlichkeiten. Und wir seien hier in Italien, wir sollen doch ein ganz starkes Fahrradschloss mit richtigen Ketten benützen.

Irgendwie stehen wir unter Schock, so dass wir uns artig bedanken, auf unserer Räder sitzen und zurück zum Stellplatz fahren. Nicht einmal die Namen erfahren wir von unseren «Rettern». Dies muss ich irgendwie noch herausfinden und ihnen mindestens einen Dankesbrief schreiben. Und eines ist klar: ohne unsere Schlösser hätten wir beide unsere Räder nicht mehr und das nächste Schloss, dass wir nun kaufen müssen, hat mindestens die Stärkeklasse 6…

mitten in den Weinbergen

Kurze Zeit später sind wir bei unserem Wohnmobil, entsorgen bei 33 Grad an der Sonne, bezahlen den Stellplatz, schalten die Klimaanlage auf höchste Stufe und fahren auf die Autobahn Richtung Mailand. Nach zwei Stunden Fahrt kommen wir dann auf dem anvisierten Agritourismo in Sparano an. Hier sollten wir wieder Ruth und This treffen, diese kommen und kommen aber nicht an. Dann stellt sich plötzlich heraus, dass sie auch angekommen sind, aber auf dem anderen Agrotourismus, das eben auch noch zur Wahl stand. Eindeutig Kommunikationsfehler oder ungenaue Befehle!

Weindegustation

Na gut, wir einigen uns, dass sie zu uns kommen und so sind wir eine halbe Stunde später vereint. Wir stehen nun mitten in Weinbergen, machen noch eine kleine Weindegustation vor Ort und kaufen uns dann noch ein paar Flaschen Rotwein, von dem der uns am besten schmeckte (war ja klar, dass dies der teuerste war…)

Übernachtung

Sparano - Possessione Sparano Capelli***
Stellplatz

kostenlos, ruhig, schöne Aussicht

Koordinaten: 45.04975,9.352455
N 45° 2' 59.1"  E 9° 21' 8.8"
letzter Besuch: 6.2023

18.6.2023 - Ui, da habt ihr ja nochmals Glück gehabt! Wir haben nun auch E- Bikes gekauft; schon bald können wir sie abholen. Aufgrund dieses Berichtes werden wir uns auch bessere Schlösser kaufen. Weiterhin gute Reise wünschen euch Sabine und Jörg

- Sabine Frey


18.6.2023 - Wir sollten auch mal nach Italien fahren.- Möchte schon lange neue Velos haben. - Gruss -

- Michael


20.6.2023 - Deine Fahrräder sind nur noch da, weil die Diebe gestört wurden. So ein gezeigtes Schloss bezeichnete die Stiftung Warentest bei einem Test als „Geschenkband“. Auf wenn es schwer ist, wir haben immer ein ABUS Stahlbügelschloss mit dabei. Übrigens: Auf dem gleichen Platz hatten auch wir unsere Räder in Modena abgestellt ;)

Wolf

20.6.2023 - Ich habe so eines. Das macht auch noch ordentlich Lärm beim Diebstahlversuch. Bei so einem Schloss wie du gezeigt hast würde meine Versicherung nicht zahlen wenn es gestohlen wird.
Michael


29.6.2023 - Zum Schreck noch Glück gehabt. E-Bikes sind leider beliebte Beute, nicht nur in Italien. Zur Not klaut man einfach nur den Akku, der ist wohl auch schon viel wert. Das hier ist aber eindeutig der beste Satz: "Und wir seien hier in Italien, wir sollen doch ein ganz starkes Fahrradschloss mit richtigen Ketten benützen." --> https://www.test.de/Test-Fahrradschloss-4841548-0/

- Theo


Diesen Artikel kommentieren oder Fragen dazu stellen

Blog-Suche