Unbekannte Schönheit
Turnberry Lighthouse
Nachts stürmte es so richtig, unser Womo hat hin und her gewackelt, geschlafen haben wir trotzdem gut. Denn um Mitternacht hörte der Regen auf und der Wind lass danach auch etwas ab. Und am Morgen hatten wir einen herrlichen Sonnenaufgang, blauer Himmel und ein laues Lüftchen.
Wir starten den Tag also mit einem Spaziergang dem Meer entlang und einem Rundgang durch das Städtchen Girvan. In diesem Städtchen gibt es sehr viele kleine Geschäfte zum Einkaufen, auch eine Bäckerei haben wir gefunden. Allerdings gibt es dort drin alles für den Lunch, warm und kalt, aber ganz normales Brot oder Gipfeli oder ähnliches, Fehlanzeige. Dafür Wurstweggen, Pilztaschen etc. etc.
Wir posten halt das, was es hier gibt, kehren zu unserem Womo zurück und fahren in das 1km entfernte Einkaufszentrum zum Einkaufen. Anita kauft noch einen Toaster für 8£, denn hier ist Toastbrot der Renner, im Gegensatz zu unserem knusprigen Brot mit Rinde. So müssen wir uns eben anpassen. Auf dem Parkplatz merken wir aber, dass der Toaster logischerweise englische Stecker hat, die wir im Womo nirgends einstecken können. Also nochmals zurück und einen Adapter kaufen, den wir doch auch tatsächlich finden… Eine weitere Schwierigkeit hier sind Mineralwasser mit Kohlensäure. Da man das Wasser aus jedem Wasserhahn trinken kann, gibt es jeweils nur ganz wenige Flaschen mit kohlesäurehaltigem Wasser, ein paar Einkaufszentren haben gar keines… Aber hier finden wir einen 4er-Pack und fahren wieder vollgeladen der Küste entlang nach Norden.
Aber nicht lange, denn wir sehen von weitem einen weissen Leuchtturm, den wir doch spontan besuchen. Die letzten 800m müssen wir durch einen Golfplatz zum Turnberry Lighthouse, der Weg dorthin ist wunderschön und der Leuchtturm auch. Er sieht sehr edel aus, und ganz ehrlich, den würden wir jetzt auch noch kaufen und hier wohnen. Wieder einmal können wir uns kaum satt sehen und wir füllen die Speicherkarte mit Fotos.
Dann geht es noch 60km auf sehr guten und schönen Strassen bis zum Fähranleger in Skelmorlie. Wir wollen mit der Fähre zur Insel Bute, da es für uns eine kleine Abkürzung ist. Wir haben noch nie etwas von dieser Insel gehört, gelesen oder gesehen. Wir können gerade noch als letzte auf die Fähre drauffahren und schon geht es los für die halbstündige Überfahrt.
Es windet extrem stark, eine Autoalarm-Anlage nach der anderen geht im Bauch der Fähre los, weil sie doch erheblich schwankt und schlägt. Es ist ein Riesenkonzert an Hupen und Alarmsirenen, Warnblinker leuchte und dies während der ganzen Überfahrt. Anita hält sich übrigens sehr tapfer, steht im Wind, schaut sich um und macht Fotos, ohne dass ihr dabei schlecht wird.
Auf der Insel sind wir dann das einzige Auto, dass geradeaus durch das Städtchen Rothesay fährt, die andern zweigen links oder rechts ab. So sind wir ausserhalb der Ortschaft ganz alleine unterwegs durch grüne Hügel, das Meer mal links, dann wieder rechts. Unser Ziel ist ein Parkplatz bei einem kleinen Steinkreis nur 10km nach dem Hafen.
Wir kommen gut dort an, sind das einzige Auto und die einzigen Besucher und haben die drei Steine, die wohl eher einen angedeuteten Halbkreis darstellen, wie ein vollständiger Steinkreis. Aber weil die Umgebung mit hohen Farnen bewachsen ist, sieht es wild und mystisch aus. Echt ein Hingucker und bei diesem Wetter und diesem Licht, ein Traum. Man kann schon fast das Summen eines Zeitloches hören und wenn man da einen Stein anfassen würde, würde man in eine andere Zeit in der Vergangenheit katapultiert. Darum fassen wir die Steine besser nicht an.
Sollen wir hier Übernachten? Reizen würde es uns sehr, aber wir fahren nochmals 16km in die andere Richtung zurück, bis wir am Strand von Ettrick Bay ankommen. Hier schlagen wir bei Sonne, Meersicht, warmen 17 Grad (am Schatten) unser Nachtlager auf. Wir geniessen hier die Ruhe und tanken nochmals Sonnenschein. Morgen wird es wieder regnerisch.
Von der Insel hier sind wir total begeistert, es gibt also nicht nur Isle of Sky, die in Schottland wunderschön ist.
123km, 9,2 Liter, 51km/h, 2:22 Std.
schön, leicht bewölkt, 1x ein Regenschauer, 14 - 20 Grad