Wir kommen in Umbrien an
Wir stehen nach einer kurzen Nacht richtiggehend gerädert auf. Gestern Abend zwitscherten die Vögel nur gerade eine halbe Stunde und dann ging es wieder los. Diese Bumbum von den Autoscootern und dem Karussell, dem Treffpunkt der Halbwüchsigen von Volterra. Man mag ihnen ja auch etwas gönnen, und so hielten wir tapfer durch bis um 22 Uhr. Zwischendurch erzitterte unser Knutschi wieder vom Bass, wenn der Discjockey es wieder gar gut mit der Lautstärke meinte. Es war wirklich nicht angenehm. Und dann um 22:15 Uhr noch immer und um 22:30 dann die Ansage, das «l'ultima canzone». Es war aber höchsten das Vor-vor-vor-vor-letzte Musikstück. Denn die Musik verstummte dann erst um 23:30 Uhr. War das eine Wohltat und eine Ruhe nachher. Aber der Kopf dröhnte noch immer, bis wir dann einschliefen.
Darum unser heutiges Ziel: ein gaaaanz ruhiger Stellplatz für die Nacht, egal wo, egal wie, egal welche Kosten. So fahren wir von Volterra ab Richtung Südosten ins Landesinnere. Die Fahrt ist wunderschön durch Toskanische Landschaften, nur das Wetter spielt nicht so ganz mit. Aber es wäre wunderschön, wenn die Sonne scheinen würde. Zwischendurch müssen wir noch Diesel tanken und der Tankwart kommt zu uns und zeigt mir auf den Premium Diesel. Ich soll diesen nehmen, er sei gleich teuer wie der billige. Na dann, tanke ich für 1.68 € den angeblich besseren Diesel zum gleichen Preis. Wahrscheinlich ist doch in beiden Zapfsäulen der gleiche drin, wer was anderes glaubt... Aber egal, wir haben den Tank wieder voll, passieren Siena ohne anzuhalten und nehmen Richtung zum Lago Trasimeno. In San Feliciano stellen wir unser Knutschi fast am Seeufer auf dem Stellplatz ab und lassen den Regenschauer kurz vorbei ziehen. In zwei Stunden schüttet es 5x und 4x scheint die Sonne dazwischen. Jedes Mal spurten wir zum Ufer, machen Fotos, studieren, ob wir das Schiff auf die Isola Polvese nehmen sollen bevor wir wieder zum Knutschi rennen und den nächsten Regenschauer abwarten. Immerhin nützen wir eine dieser Regenzonen, um uns einen feinen Zmittag zu kochen.
Aber richtig glücklich sind wir so nicht, auch sieht es nicht danach aus, als ob das Wetter besser werden würde. Nur Richtung Osten bleibt der Himmel immer viel heller.
Also packen wir irgendwann doch zusammen und fahren nochmals 40km bis nach Assisi. Auf dem dortigen Stellplatz unter der Basilika des heiligen Franz von Assisi fühlen wir uns sofort wohl. Auch das Wetter ist besser und es ist so ganz schön ruhig!
Es ist inzwischen 18 Uhr, also haben wir noch Zeit, einen ersten Rundgang durch das heilige Städtchen zu machen. Es ist nur gerade 800m vom Stellplatz entfernt, allerdings steigt der Fussweg 20% den Berg hoch.
Aber es lohnt sich! Wir besichtigen die Basilika von aussen, schlendern durch das wunderschöne Städtchen und wir sind beeindruckt. Es ist wirklich sehr schön und um diese Zeit hat es auch nicht mehr viele Touristen. Wir marschieren bis zur Rocca Maggiore, der Festung auf dem höchsten Punkt, geniessen den tollen Ausblick über Umbrien und den Blick hinab zur Basilika. Wow, einfach genial!
Blick in die Landschaft von Umbrien
Auf dem Rückweg geniessen wir noch einen kleinen Apéro auf der Piazza del Comune, wo ich morgen gegenüber im Rathaus noch eine Sitzung habe (musste heute schauen, wo das genau ist) bevor wir dann wieder zum Knutschi hinab laufen.
Nun geniessen wir die herrliche Ruhe und wissen schon jetzt, heute werden wir durch nichts und wieder nichts am Schlafen gehindert.
6.6.2023 - Ich kenn ja eure Pläne nicht aber in der Nähe (ca. 150km) sind noch zwei schöne Plätze. der erste ist ganz abgelegen bei einem Schwefelbad Koordinaten 42°27'35'' 12°03'59'' vor Ort ausser das Bad nichts. Und der Ort Montefiascone mit dem Stellplatz der aber nicht ganz leise ist 42°31'59'' 12°02'33'' liegt neben der Winzerei die den bekannten est est est Wein mach. Schöne weiterreise
Rolf