Folieren als Anfänger
Wir haben es getan, die ersten Folienstücke sind auf dem Womo aufgeklebt. Ohne viele Hilfsmittel und dafür viel Handarbeit.
Wir haben das Design digital bekommen, aber nicht genau massstäblich, da ich unser Womo nicht digitalisiert habe. Also zerlege ich das Design am Computer in einzelne Folienstücke, nicht nur nach Farbe, auch nach Schnittstellen von Fenster, Türen etc. So kann ich am Womo jeweils messen, wie gross so ein Folienstück sein muss. Dann geht es an den Computer und drucke dieses Teil aus. Da ich nicht so grosses Papier bedrucken kann, gibt es jeweils unzählige A4-Blätter, die ich zusammenklebe und dann ausschneide. So bekomme ich einen Prototyp, den ich schon mal ans Womo halten kann. Wenn es passt, lege ich auf unserem grossen Stubentisch die Klebefolie aus und fahre den Umrissen an diesem Prototyp nach. Danach schneide ich mit Schere und Cutter die nun übertragene Form auf der Folie sorgfälig aus.
Es geht besser wie erwartet und die Teile werden auch ziemlich schön. Nur bei grossen Rundungen bringe ich sie von Hand nicht ganz perfekt hin. Ist aber nicht so schlimm, man sieht es kaum.
Als Folie nehme ich übrigens die 3M Scotchcal Farbfolie 80 in 1.22m Breite. Von diesen habe ich 12m in zwei Farben, hellgrau und antrazit, letzte Woche bestellt und prompt geliefert bekommen.
Wenn die Folie ausgeschnitten ist, brauche ich Anita zur Hilfe. Alleine die Folienteile aufkleben geht nur bei den kleinen Abschnitten. Eine Person zieht die Folie von der Trägerschicht ab, die andere Person sprüht reichlich Seifenwasser drauf und hält die Trägerschicht. Es braucht wirklich viel Seifenwasser, die Folie darf ruhig davon triefen. Auch die Womowand, wo die Folie hinkommt, wird damit eingesprayt. Je nasser alles ist, desto besser kann die Folie auf der Wand verrutscht und platziert werden. Sobald sie richtig sitzt, wird mit dem Rakel von der Mitte aus das Wasser unter der Folie zum Rand gedrückt. So bringt man bei sorgfältiger Arbeit alle Luft- und Wasserblasen unter der Folie weg.
Ich hätte schon einige Male die Folie wegen hoffnungslosen Blasen wieder weggerissen, aber Anita ist die Rakelmeisterin. Sie bringt jede Luftblase weg, besprüht immer wieder die Folie mit Seifenwasser und in einer unendlichen Geduld sitzt sie danach perfekt und blasenfrei (die Folie, nicht Anita). Kein Teil müssen wir zweimal machen, alle kann Anita retten.
Nur mit dem zuschneiden beim Radkasten und bei den anderen Öffnungen wird es nicht ganz perfekt. Schneiden an der Seitenwand auf dem Lack habe ich noch nicht wirklich perfekt im Griff. Dazu fehlt mir auch etwas die ruhige Hand.
Aber wir sind nach der fast fertigen 1. Seite sehr zufrieden und auch stolz. Zu zweit haben wir die Seite foliert, ohne Erfahrung damit zu haben und mit einem wirklich bescheidenen finanziellen Aufwand, da wir ja nur die Folien einkaufen mussten. Und sieht toll aus, oder?
letzte Vorbereitungen vor dem Kleben
Allerdings habe ich über 100 A4 Blätter beklebt und bedruckt. Irgend ein grosser Drucker und eine Schneideplotter würde die Arbeiten schon vereinfachen…
Aber es liegt noch viel Arbeit vor uns, selbstverständlich haben wir mit der einfacheren Seite begonnen und den Teil mit dem Fahrerhaus lassen wir auch noch weg, da es dort doch einige Ecken und Rundungen mehr drin hat.
Leider haben wir von den Arbeiten am Womo noch nicht mehr Fotos, da wir da jeweils alle Hände voll zu tun hatten. Aber es geht in Kürze weiter. Der nächste Schritt ist das Entfernen der Zeichnungen auf der Rückwand…
18.10.2021 - Chund sehr hübsch. Gratuliera zu der grossa Arbet.
Mathias und Anna-Töna