Das erste Mal an einer Offroad-Messe, der Southside Eigeltingen
Ja, uns gibt es tatsächlich noch, auch wenn das nun der erste Beitrag dieser Woche ist, Arbeit lässt grüssen. Aber dann, nach einem vormittäglichen Arbeitsmeeting für eine neue Webseite düsten wir ganz kurzentschlossen noch los Richtung Deutschland. Wir wollen endlich mal an eine Offroadmesse und dort nachschauen, was für 4x4 Womos auf dem Markt sind.
Nicht ganz offroadmässig gleiten wir mit unserem E-Auto lautlos in Eigeltingen an. Rundherum Jeeps mit breiten Reifen, SUV’s oder gar 4x4 Lastwagen. Bei allen Fahrern dieser Fahrzeuge sieht man ihre Freude an, als sie in den matschigen Parkplatz der Messe einbiegen. Wir rümpfen die Nase, kommen wir da mit unserem frisch polierten glänzigen Boliden jemals wieder raus? Wir sind eben keine Offroader, aber einen andern Parkplatz gibt es nicht, also rein in den Dreck…
Wenig später sind wir am Eingang, nichts mit einer Halle und ausgestellten Fahrzeugen darin, wie wir es uns vorgestellt haben. Nein, alles nur draussen in der Wiese. Und es regnet. Und ich habe nur Turnschuhe an meinen Füssen. Hätte ich besser auch Militärhosen, ein Gilet und hohe Stiefel anziehen sollen, wie die meisten andern hier? Oder wenigstens einen Cowboy-Hut, statt meiner Kapuze der Regenjacke?
Egal, wir schlendern durch das Messegelände, inzwischen scheint sogar die Sonne, und besichtigen einige Fahrzeuge. Viele Pickups mit Wohnkabinen oder Dachzelten, grosse, schwere Lastwagen mit unendlich Bodenfreiheit und riesiger Seilwinde vorne. Aber dazwischen irgendwie nichts. Bis wir dann ein Bimobil sehen und in der Wohnkabine überrascht werden. Zum einen sehr viel Platz, zum andern schon eine Trenntoilette eingebaut, und kürzer und schmaler wie unser Knutschi zu Hause.
Wir lassen uns beraten und das Fahrzeug zeigen. Wassertank zum Duschen und anderes dazu ein spezieller Tank für Trinkwasser. 110l eingebauter Gastank, stabile und funktionelle Kabine, wir sind echt überrascht und irgendwie erfreut. Wir sind eben keine Offroader und wissen gar nicht, was es so alles gibt.
Dann fegt wieder ein Platzregen auf das Gelände nieder und genau zwei Personen (wir) rennen zum nächsten Zeltunterstand. Alle andern (die mit Cowboyhüten) schlendern einfach weiter oder bemerken den Regen gar nicht. Sind wohl alles nur Offroader. Aber im Zeltunterstand treffen wir den Bimobilverkäufer, und da wir nicht in den Regen raus wollen, entwickelt sich ein interessantes Gespräch, das wir dann eine halbe Stunde später mit vielen Prospekten im Sonnenschein wieder beenden und weiter ziehen. Im Messerestaurant (Würstchenbude unter einer Militärplane) verpflegen wir uns und entschliessen uns dann Ende Nachmittag, wieder nach Hause zu fahren. Wir kommen dann doch noch lautlos aus dem matschigen Wiesenparkplatz müssen aber zu Hause noch unser Elektro-Auto wieder polieren. Es ist so richtig dreckig und wir sind eben keine Offroader.
14.7.2019 - Leider laufen derzeit alle diesem offrad Trend nach. Ein irrsinniger Aufwand, nur um mal ein paar Meter durch Matsch fahren zu können, was die meisten dann doch nicht machen weil es mit so einem großen Fahrzeug keinen Spaß macht. Viele wundern sich, wenn sie sich dann doch festfahren weil sie keine Ahnung und Übung haben vom offroad fahren. Ich hoffe, ihr könnt diesem Hype widerstehen...
Michae
14.7.2019 - Salü Rolf und Anita Wir haben uns unseren Traum erfüllt und ein Bimobil 365LBX auf Sprinter bestellt. Nach längerer Evaluationsphase haben wir uns für dieses Teil entschieden. Es gibt verschiedene Anbieter (Bocklet, Woelke, Dopfer, Robel etc.) in diesem Bereich, die finanziell auch in etwa ähnlich sind. Abschied nehmen mussten wir von den 3.5 to Gesamtgewicht und sind jetzt am C1 dran. Entscheidend waren für uns zwei Kriterien: Erstens haben wir einen Importeur in der Schweiz, müssen also das gesamte spezielle Prüfprozedere für die Einzelzulassung selber nicht machen und zahlen und haben jemanden, der das Bimo auch mit Herstellergarantien warten kann. Zweitens konnte nur das Bimo mit zusätzlichen 2 Fahrplätze mit 3-punkt Gurten glänzen. Woelke hatte dies zwar auch, aber nur mit 2-Punkt Gurten, die in der Schweiz nicht zugelassen werden können. Hatte Kontakt mit Prüfstelle bei euch im Rheintal: bei 1500kg Zug darf sich die Aufhängung nur um ein paar cm nach vorne verschieben. Das war dann das Aus für die anderen Varianten. Viel Vergnügen beim träumen und aussuchen. herzliche Grüsse Erich
14.7.2019 - Ach Rolf, du bist der Beste! Ich habe beim Lesen mehrmals laut gelacht und mich in deiner Beschreibung sowas von wiedergefunden! Auch beim Interesse für das Bimobil, aber da muss man ja schon ein bisschen für sparen...
4.8.2019 - Hallo Anita und Rolf, Ihr seit die Besten. Danke für den tollen Blog. Was ihr so alles ohne 4x4 befahrt ist einfach super und sehr sympathisch. Mit 4x4 kann ja jeder so tun als ob. Aber mit einem Standardmobil kreuz und quer durch Marokko... Hut ab. Weiterhin Gute Reise, Harald
Harald