Wie macht ihr das so?
Pause vor dem Womo
Der heutige Tag ist schnell erzählt: blauer Himmel, Sonnenschein, super Schneeverhältnisse und unser Plan in die Tat umgesetzt: das gesamte Goms mit den Langlaufskis durchquert und in der Abfahrt wie gestern an der Ski-WM die Goldmedaille geholt…
Aber eine Frage beschäftigt mich doch noch etwas. Abwassertank und Wintercamping. Mir ist klar, dass wir den Grauwasserablauf geöffnet haben und einen Kessel darunter stellen, so dass wenn wir im Womo Wasser brauchen, das Wasser durch den Grauwassertank direkt in den Kessel fliesst. So kann weder der Abwassertank gefrieren und noch das Ablassventil. Das Wasser gefriert erst im Kessel aussen. Aber was dann? Nach einer kalten Nacht ist der Inhalt des Kessels ein einziger Eisberg. Dieser Eisberg aus einem Gemisch von gefrorenem Seifenwasser und Abwaschmittel muss nun aber entsorgt werden. Aber wohin? Dein Eisklotz in den Schnee kippen und in der Natur liegen lassen, liegt nicht drin, in die Entsorgungsstelle draussen auch nicht, denn dort taut er die nächsten drei Tage auch nicht. Und in ein WC leeren geht auch nicht.
Also müsste man diesen Kessel jedes Mal, wenn wir Wasser brauchen würden, sofort in die Entsorgungsstelle leeren, bevor er gefriert. Wäre eine Möglichkeit, wenn es nicht im Knutschi so gemütlich warm wäre und draussen so eine Affenkälte herrscht. Aber fast die einzige Möglichkeit, falls man es nicht vergisst. So wie wir am ersten Tag. Da war der Kessel randvoll, gefror nachts total ein und weil das Abwasserrohr noch etwas in den Kessel hineinragte, fror auch noch das Abwasserrohr am Kessel fest. Da hatten wir den Dreck!
Also innen in unserer Teekanne Wasser zum kochen bringen und dann langsam und sachte dieses heisse Wasser in den Kessel leeren, bis der Abfluss wieder frei ist. Und dann den Kessel mit Eisblock in die warme Garage stellen und warten, bis das Eis wieder zu Wasser wird.
Nun hat es sich eingespielt: wir lassen den Kessel draussen, auch nicht schlimm, wenn er zufriert über Nacht und wenn wir dann tagsüber Langlaufen gehen, stellen wir dieses Gefäss in die warme Garage. So können wir dann das Grauwasser leeren, wenn wir zurück kommen.
Na gut, man könnte auch wie alle anderen, das Geschirr in den Sanitärräumen des Campingplatzes abwaschen, aber sind wir denn wie alle anderen? Müssen wir denn alles einfach machen, auch wenn es eine komplizierte Lösung gibt?
Auf alle Fälle studiere ich nun um einen geheizten Abwassertank nach, unser ist isoliert, aber das alleine nützt ja gar nichts im Hochwinter.
Aussicht aus dem Schlafzimmerfenster
Aber heute Nacht wird es wahrscheinlich etwas wärmer bei uns, wir haben heute Abend einen Kuschelcamper als Nachbar bekommen. Allerdings stellt er sein Womo auf unserer Schattenseite hin, uns stört es nicht und er wird das dann morgen merken. Mal schauen, wie lange er hier in der Kälte steht, wenn es an der Sonne schön warm sein könnte.
13.2.2023 - Hallo zusammen. Wie wäre es, ein bisschen Scheibenwischerkonzentrat in den Kübel geben. Dann gefriert es nicht so schnell....oder ein wenig Brennsprit. Weiterhin viel Vergnügen....
Thoberman
14.2.2023 - Hallo ihr beiden,
also wir nutzen unseren nahezu baugleichen Carado A 464 ebenfalls ganzjährig.
Bis zu Tiefsttemperaturen von minus 10 Grad geht das völlig problemlos.
Allerdings bedarf es hierzu einiger Erläuterungen und Vorbereitungen.
Nachdem wir im ersten Winterurlaub nur das Küchenwaschbecken und die Toilette nutzen konnten, habe ich die frei unter dem Wohnmobil verlaufenden Zuleitungen von Dusche und Badwaschbecken zum Abwassertank mit Armaflex isoliert / schön dick eingepackt.
Wenn wir nun im Winter auf Reisen gehen, kippe ich vor Fahrtantritt in jeden Ausguss (Bad, Dusche und Küche) jeweils ca. 0,2 Liter Scheibenreiniger mit Frostschutz bis - 20 Grad.
Das gleiche Procedere wiederholen wir allabendlich, bevor wir zu Bett gehen. So friert uns nicht nur kein Siphon wieder ein, sondern der Scheibenreiniger führt im Abwassertank ebenfalls zum Verhindern von Eisbildung.
Daher nutzen wir den Abwassertank, wie auch in der restlichen Zeit des Jahres, also immer geschlossen und nur zur Entsorgung geöffnet, wenn wir Frischwasser tanken und die Toilette entleeren.
Beste Grüße... und allzeit gute Fahrt.
Scheffer
4.3.2023 - Liebe Anita und Rolf
Betreffend Eisbildung frage ich mich nachträglich, wie hattet ihr eure Nordlandreise im Winter vor ein paar Jahren geschafft? Als Skandinavienfan ist es wieder einmal Zeit, mir diese Reise von euch, zu Gemüte zu führen.
Die Abwassertankheitzung hat sich bei uns bewährt. Man sollte dann allerdings am Landstrom hängen oder sonst mit Strom sparsam umgehen.
Gruss und danke für die unterhaltsamen Berichte.
Seiler Andreas
16.2.2023 - Ich bleibe im Winter ganz zuhause. - Aber das ist natürlich nicht der Lösungsvorschlag, den du erwartest. - Gruss -
Michael
23.3.2023 - "Auf alle Fälle studiere ich nun um einen geheizten Abwassertank nach, unser ist isoliert, aber das alleine nützt ja gar nichts im Hochwinter." Die Lösung hast Du ja schon selbst erkannt. Mein Womo 20 Jahre alt, schafft das bis minus 20 Grad. Einfach, weil damals noch nachgedacht wurde, z.B. beim Hahn, der einen innenliegenden Schieber betätigt, usw. Wichtig ist dann nur, daß die Heizung nie ausgeht und auch nicht zu klein gestellt wird, wenn man nicht im Womo ist, sonst nützt die ganze Technik nix.