und ein teurer Übernachtungsplatz
In den nächsten Tagen ist auf den Lofoten wieder starker Wind angesagt. Nichts für uns, denn unser Windtrauma haben wir noch nicht besiegt. Wir müssen also schauen, wie wir heute von den Lofoten wegkommen können. Das Einfachste wäre, die Fähre nach Bodø zu nehmen, aber diese fährt erst abends um 19 Uhr und macht einen Zwischenstopp auf Værøy und ist um 23 Uhr in Bodø. Blöd nur, dass ab 22 Uhr Sturm und hoher Wellengang angesagt ist – nichts für Anita in ihrem jetzigen kränklichen Zustand und gar nix für einen Umweg übers offene Meer nach Værøy. So etwas kann ich Anita heute nicht zumuten, also bleibt nur der Landweg von 220 km nach Lødingen und dort die Fähre nach Bognes. Diese Fähre fährt ca. alle 90 Minuten und man hat keine Strecke übers offene Meer. Wir entscheiden uns für diese Option, da wir dann von Bognes auch relativ schnell im Landesinneren sein könnten.
So machen wir unser Knutschi abfahrbereit und starten den Motor schon um 8:30 Uhr. Anita hat gut geschlafen und ihr geht es nun auch viel besser als gestern.
Wir fahren auf frisch geräumten Straßen los, es ist ein ähnliches Gefühl, wie wenn man morgens als Erster auf einer neuen Skipiste ist. Es ruckelt nix, alles sieht strahlend weiß aus, und das Gefühl ist einmalig. Wir durchfahren die ganzen Lofoten, können die Fahrt genießen, denn wir sind nicht gezwungen, Fotos zu machen – alles schon mal gesehen und mindestens schon fotografiert. Es sind unzählige Gruppen unterwegs, die wahrscheinlich einen Fotokurs gebucht haben. An jeder schönen Stelle stehen zehn Fotografen mit Stativen und Objektiven und knipsen. Unglaublich, wie viele Leute hier solche Kurse gebucht haben. Und es sind nicht immer die gleichen …
Nach 50 km beginnt es zu schneien, und es hört nicht mehr auf, bis wir auf der Fähre sind. Die Landschaft wird in frische Watte gepackt – die Straße auch.
Beim Wikingermuseum in Bøstad machen wir einen Stopp und wollen das Museum wieder einmal besuchen. Allerdings öffnet es erst um 11 Uhr, und wir sind 45 Minuten zu früh. Warten? Nein, wir haben noch viele Kilometer vor uns, und so fahren wir gemütlich weiter. Exakt nach 220 km kommen wir am Fähranleger an, und gemäß Fahrplan fährt um 14:30 Uhr die nächste Fähre. Also haben wir noch schön Zeit für einen Kaffee und eine heiße Schokolade.
Etwas später fahren wir dann in den Bauch der Fähre, und wie üblich hier muss man nix vorreservieren oder Tickets kaufen. Alles läuft elektronisch und automatisch ab. Und weil wir vom Sommer noch mit dem Ferrypass registriert sind, kriegen wir auch noch automatisch 50 % Rabatt. Schon auf dieser Fährfahrt sind die Wellen ziemlich hoch, und es bestätigt uns, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben und die Fähre nach Bodø nicht genommen haben.
Jetzt stehen wir wunderschön, nur wenige Kilometer nach Ankunft der Fähre, direkt am Meer auf einem kleinen Rastplatz an einer kleinen Straße – richtig perfekt für eine erholsame Nacht und einen ruhigen Abend.
Aber etwas möchte ich allen Winterreisenden auf den Lofoten noch mitgeben: Übernachtet nicht auf dem Parkplatz in Reine am Hafen! Der Stellplatz ist dort nämlich nicht geräumt, man kommt mit dem Wohnmobil also nicht auf den riesengroßen, leeren und nicht genutzten Platz. Man kann nur vorne auf den Parkplatz mit der automatischen Nummernerkennung fahren. Allerdings ist es ein Ding der Unmöglichkeit, die Parkgebühren dort in Erfahrung zu bringen. Nicht mal, wenn man sich in der App registriert hat, findet man heraus, was es ungefähr kostet – es erscheint nur der Hinweis, dass die Parkgebühren beim Verlassen des Parkplatzes abgerechnet werden.
Und unsere Gebühren für 15 Stunden betrugen happige 65 CHF!