Von der Kühle in die Schwüle
Wir schlafen auf 2350m wie Engel, bis uns morgens Helikopterlärm aus unseren Träumen reist. Irgendwo hinter dem Hügel wird auf dem Berg Beton gebraucht und das Fluggefährt fliegt im 5 Minuten Takt schwere Lasten nach oben. Wir lassen uns aber nicht aus der Ruhe bringen, tischen unser Frühstück vor das Womo an die Sonne hinaus und lassen es uns mit herrlichem Bergblick munden.
Danach müssen wir leider zusammenpacken und bevor wir wegfahren, trage ich unseren Urintank zur Entsorgungsstelle. Auf dem Rückweg fällt mir einmal mehr auf, dass die reservierten Wohnmobilplätze fast alle durch normale PW’s belegt sind. Schade, dass dies auch hier in den Bergen nicht klappt! Die Wohnmobile sind so gezwungen, sich quer in die Parkplätze der PW’s zu stellen. Wenn jeder dort parken würde, wo er hingehörte, hätten insgesamt mehr Fahrzeuge platz. Und nicht immer sind die Wohnmobile schuld…
Die Wohnmobilplätze sind belegt
Wir fahren vom Lac du Châteaupré hinunter nach Grimentz und dann weiter bis wir auf der Talsohle des Wallis ankommen. Insgesamt sind das 1700 Höhenmeter steil bergab (von angenehmen 18 zu schwülen 29 Grad), und dies mit den nicht gerade besten Bremsen eines vollgeladenen Fiat Ducatos. Weder rauchen die Bremsen noch glühen die Bremsscheiben, als wir unten ankommen, also alles in Butter. Die Talfahrt war aber schon sehr eindrücklich mit vielen Serpentinen und schmalen Stellen, auch mit einem grösseren Wohnmobil aber gut zu meistern. Es hat sehr viele Ausweichstellen, um entweder die hinter uns nach vorne zu lassen oder dem Gegenverkehr auszuweichen.
Auf der Talsohle geht es mit viel Gegenwind an Martigny vorbei Richtung Genfersee. Vor Lausanne auf der Autobahn den Berg hoch, denn wir wollen endlich mal nach Greyerz. Bisher haben uns die haufenweise herangekarrten Pauschaltouristen davon abgehalten. Und wenn wir ehrlich sind, fahren wir jetzt auch nur hin, da man auf dem dortigen Parkplatz mit dem Wohnmobil gegen Gebühr übernachten darf.
Wir kommen gut auf dem Parkplatz an, werden sogar direkt eingewiesen und schnappen sofort unsere Fotoapparate und machen uns zu Fuss auf ins Städtchen. Allzuviel ist nicht los, so kann man die schönen Häuser des Städtchens und das Schloss in Ruhe bestaunen. Als es dann nachmittags etwas zu warm wird, verziehen wir uns auf eine Terrasse und lassen uns einen schönen Coup mit Double crème servieren. Für ein Raclette oder Fondue, das neben uns für die Norweger aufgetischt wird, haben wir nun wirklich keine Lust.
Das Städtchen ist wirklich sehr schön, auch wenn ich es mir etwas grösser vorgestellt habe und dass es touristisch ist, das wussten wir schon vorher. Die Souvenirshops mit den schweizerischen Produkten sehen hübsch aus, auch wenn wahrscheinlich die meisten Produkte in China hergestellt wurden. Aber warum da neben Käse, Sackmesser, Merengues und T-Shirts auch noch Parfum verkauft werden muss, sehe ich irgendwie nicht ein. Muss ich ja auch nicht, denn es geht mich gar nichts an.
Nach der Besichtigung kehren wir zu unserem Wohnmobil auf den nun fast leeren Parkplatz zurück. Wir beraten, ob wir nun noch weiter fahren oder hier übernachten sollen.
Wir entschliessen, hier zu bleiben und so könnten wir abends dann nochmals ins Städtchen und doch vielleicht noch ein Fondue in Greyerz essen….
21.7.2020 - Das Museum von HR Giger wäre auch noch zu empfehlen. Weiss jedoch nicht ob dies aktuell offen ist. Weiterhin gute Fahrt.
Yannick
21.7.2020 - Hallo Yannik, das Museum hat offen. Danke für den Hinweis, aber da wir nicht so H.-R. Giger-Fan sind, sind wir nicht rein... Verzeih es uns.
Rolf