auf der Fähre
Fast ein bisschen gemein: seit wir entschlossen haben, nach Hause zu fahren erwachen wir jeden Tag bei schönstem Wetter ohne Wölkchen. Und vorher hatten wir nie zwei Tage richtig schönes Wetter hintereinander. Das ist nun aber nicht wirklich tragisch, denn die Heimfahrt ist bei schönem Wetter auch viel entspannter, wie wenn es regnen würde.
Die etwas mehr wie 300km bis nach Trelleborg kommen wir reibungslos vorwärts, Tempomat auf 105km und dann einfach treiben lassen. Weil Samstag ist, hat es wenige LKW’s und in Schweden ist der Verkehr ja sowiso nicht so dicht. In Trelleborg sind wir schnell am Hafen und da wir schon um 12 Uhr ankommen, ist unser CheckIn noch geschlossen. Wir sind das erste Fahrzeug hier, dass auf die 15 Uhr Fähre will, also stehen wir zuvorderst auf Linie A. Anita macht den Vorschlag, noch ein paar Eier zu kochen und Frischbackbrötchen aufzubacken, damit wir dann gut ausgerüstet auf die Fähre können. Ich sage nur: «aufpassen, jedes Mal, wenn wir vor der Fähre noch etwas kochen wollten, öffnete das Check-In und wir müssen schnellstens abbrechen!» Nicht heute, meint Anita, es ist schliesslich nichts los. Also macht sie eine Pfanne heisses Wasser und schmeisst die Brötchen in den Backofen.
Und ja, ihr könnt euch genau vorstellen, was nun passiert: 2 Minuten nachdem die Eier im kochenden Wasser sind, leuchtet das CheckIn grün auf und das Tor öffnet sich. Ich starte den Motor, fahre an den Schalter, nach 2 Minuten haben wir die Bordingkarte und müssen nun zum Gate C fahren. Das letzte Mal, dass wir hier waren, haben wir kein Gate bekommen und es endete in unserem Chaos, da wir wie verirrte im Hafengelände herumfuhren und unsere Fähre suchten. Und heute fahre ich mit kochendem Wasser auf dem Herd mit 30km/h durch Schlaglöcher, über Rampen bis wir auf Linie 114 im Gate C ankommen. Auch hier als erste, aber der Check in der Küche zeigt, dass die 2 Kilometer Fahrt kein einziges Tröpfchen Wasser über den Pfannenrand ging und die Pfanne steht auch noch an ihrem Platz. Gelernt ist gelernt! Oder einfach Talent. Oder Glück? (Achtung: nicht nachmachen, mit kochendem Wasser herumzufahren).
Auf alle Fälle macht dann Anita ihre Brötchen fertig und es ist erst 13 Uhr. Dann endlich um 14 Uhr kommt die Fähre an und es dauert geschlagene 25 Minuten bis 35 Lastwagen, 28 Pw’s und 3 Wohnmobile entladen sind. Die Fähre fuhr also fast leer über das Meer und viel mehr Fahrzeuge werden nun auch nicht wieder beladen. Es hat sehr viel Platz auf der Fähre und alle Fahrzeuge werden direkt auf das Lastwagendeck eingewiesen, das nicht mal zur Hälfte voll ist.
Pünktlich um 15 Uhr fährt die Fähre dann von der Mole los Richtung Deutschland. Wir haben nun 6 Stunden Zeit, um nix zu machen. Das heisst, wir sitzen rum, schauen auf den Offshore-Windpark heraus, wo wir aktuell daran vorbeifahren und vertreiben uns irgendwie die Zeit. Das Gute auf dieser Fährstrecke ist, dass sie relativ nahe an Dänemark vorbeifährt und man daher Mobilfunk hat und dadurch Internet.
Wir haben übrigens ein Mobile-Abo von Wingo, das kostet uns auf dem Netz der Swisscom CHF 30.- im Monat und wir haben 40 Gigabit Daten und freie Gespräche in Europa pro Monat. Das reicht bei uns für Blog, Fotos, Youtube und Recherche gerade so. Aber da heute der 1. des Monats ist, beginnt die Rechnung von neuem und wir können aus dem vollen schöpfen.
Wenn wir um 21 Uhr in Rostock ankommen, werden wir noch ca. 100km Richtung Berlin fahren, dann wären wir noch etwas mehr wie 800km von zu Hause entfernt. Morgen Sonntag machen wir dann in Deutschland möglichst viele Kilometer ohne Lastwagen, so dass wir am Montag zu Hause ankommen werden.
6:57 Uhr Sonnenaufgang
17:48 Uhr Sonnenuntergang
10:51 Std. Tageslänge
477km
5:15 Std.
90 km/h
12.0 Liter
1.3.2025 - Sälü zäme Eine spannende Reise... vom Anfang an bis heute jeden Tag verfolgt ! Ich hätte da eine Idee, falls Ihr mal wieder Nichts anzufangen wisst !Wie wär's mit Spiele? Es gibt heute soviele coole Spiele, die auch gut zu Zweit gespielt werden können. Aber eben, nicht alle Menschen lieben spielen, obwohl das Gehirn auf jeden Fall davon profitiert ! Aber Ihr seid halt noch sooo jung ! Weiterhin viel Spass Euch Beiden und eine gute Heimfahrt.
Ursula
1.3.2025 - Liebe Anita und Rolf und alle diejenigen, welche viel zu früh in einem Hafengelände sind bzw. ankämen UND die Fähre RESERVIERT haben und keinen Stress und Eier kochen wollen oder ähnliches: macht einen Halt VOR dem Hafengelände - ist ja meist schöner, besonders im Norden, aber nicht immer interessanter - und kocht Eier, geht auf die Bordtoilette usw. Man muss nicht der Erste in der Ankunftskolonne sein, um mitgenommen zu werden; man hatte ja reserviert bzw bezahlt. Das Bording ist ja dann absehbar und man hat dann noch genügend Zeit für „interne Geschäfte“. Das jedenfalls ist unsere sehr langjährige Erfahrung. Liebe Anita und Rolf, gute und stressfreie Heimreise. Jetzt nur keine Eile und übernachtet in Deutschland noch ein oder zwei Mal. Es gibt ja so viele schöne Orte unterwegs. Ganz liebe Grüsse und vielen, vielen herzlichen Dank für‘s in euren Blog’s mitreisen können.
Andreas&Pirkko
3.3.2025 - Hallo ihr zwei Das sieht ja fast aus wie Heimweh... Aber das ist ja verständlich, denn zuhause warten Familie und Freunde auf euch. Und das Wetter ist hier sooo schön Frühlingngshaft
Ruth & This