Wie vor 13 Jahren
Helgelandsbrua
Heute vor 13 Jahren haben Anita und ich bei schönster Kulisse an einem Bergsee mit Pedalofahrt und blauen Himmel mit weissen Wolken geheiratet. Und da ich heute an diesem speziellen Tag etwas bieten musste (warum eigentlich immer nur der Mann?), dachte ich mir, ich wiederhole so etwas in Norwegen. Also plante ich eine Fahrt durch die Berge mit schönster Aussicht, Fahrten übers Meer inklusive blauem Himmel mit weissen Wolken. Und wenn ich plane, dann geht es auch auf.
Ich musste heute allerdings gut planen, wir fahren die Strasse 17 von unserem Übernachtungsplatz nordwärts bis 200km vor Bodö. Da sind vier Fähren eingebaut, die nicht im Takt fahren, eine fährt z.B. nur alle drei Stunden, die andere nicht um die Mittagszeit und eine andere auch nur ca. alle 90 Minuten. Und so weiss ich, dass die erste Fähre (Nr. 13 auf dieser Reise) um 9:40 Uhr fährt, wir 20 Minuten bis dorthin haben und folglich um 9 Uhr starten müssen inkl. Ent- und Versorgung. Das ist ja noch leicht zu kapieren, aber nach der ersten Fähre haben wir 50km Fahrt und 50 Minuten Zeit, bis die nächste ablegt. Also Fotohalte liegen nicht drin, ausser wir wollen 2 Stunden auf die nächste Fähre warten. Das geht nun knapp auf, beim Verlassen der ersten Fähre sind wir zuhinterst und im sich langsam fortqälenden Tatzelwurm von Fahrzeugen sind wir darum immer etwas auf Eiern, ob wir es schaffen oder nicht. Es reicht, aber wir müssen uns am Pier der dritten Fähre wieder zuhinterst anstellen. Haben alle Fahrzeuge Platz? Ja, haben sie und wir sind wieder zuhinterst. Die nächste Strecke ist 16km mit 20 Minuten Zeit. Etwas verspätet fahren wir wieder als Letzte vom Schiff und schaffen es so, obwohl wir streng genommen 2 Minuten zu spät kommen, gerade auch wieder auf die Fähre. Diese ist zum Glück leicht verspätet. Bisher haben jeweils immer alle Autos und immer mehr Womos Platz gefunden. An jeder Anlegestelle verlängert sich die Reihe der Womos, eben die Nachzügler, die Fotosports eingelegt haben oder zu langsam gefahren sind und es darum nicht mehr auf die vorherige geschafft haben. Es werden also immer mehr Womos, der Tatzelwurm immer länger und wir immer zuhinterst.
Dann der letzte Abschnitt ist nochmals 50km und da habe ich die Abfahrtszeit nicht ganz im Kopf. Bei der tollen Helgelandsbrua können wir einfach nicht anders. Wir stoppen und machen Fotos und danach geniessen wir die wirklich tolle Fahrt über diese Brücke. Wahrscheinlich die schönste, die wir je gefahren sind, dünkt es uns.
Allerdings büssen wir es 24km später, denn genau als wir um die Ecke des nächstens Fähranliegers kommen, sehen wir noch, wie sich die Barriere schliesst, die Fähre steht zwar noch da, aber das Wasser schäumt auf und sie gibt Gas. Mist, 1 Minute zu spät und nun ist 1 Std. und 10 Minuten warten angesagt. Das geht nun von unserer wohlverdienten Abendruhe ab…
Wir (ich) werde aber nicht säuerlich (Anita schon mal gar nicht), wir geniessen die Sonne, schwatzen etwas mit andern ankommenden Womofahrern und geniessen danach die Fährfahrt einfach doppelt. Das war übrigens unsere Fähre Nr. 16 auf dieser Reise.
Nun stehen die letzten 50 km Fahrt bei Sonne an, wo es über tolle Berge mit grandioser Sicht aufs Meer geht. Und dann suchen wir uns irgendwo einen schönen Platz am Meer. Wir sehen innert kürzester Zeit drei tolle Freistehplätze und als wir dann den Blinker stellen, sind wir rundherum glücklich. Wir könnten auch einen Kilometer zurück und jenen nehmen oder drei zurück, und den ersten auswählen. Wer die Wahl hat, hat die Qual und das tun wir uns nicht an. Wir sind glücklich so und geniessen diesen. Weiter vorne kommen sicher noch weitere…
Zuerst nehmen wir zur Feier des Tages einen Apéro und als wir den verschlungen haben, beginnt Anita zu kochen. Filet mit Speck ummantelt, dazu würziges Risotto. Einfach herrlich, draussen an der Sonne zu essen und den Blick übers Meer schweifen lassen.
Zum Dessert gibt es dann noch meinen extra gekauften Glacé-Cake. So ein Hochzeitstag muss man doch feiern!
Jetzt warten wir nur noch auf die letzte bestellte Überraschung: ein Elch, der um unser Knutschi streunt und sich super unter einem Regenbogen fotografieren lässt.
PS: jetzt bräuchten wir noch jemand, der den Abwasch macht. Wir haben ja zu feiern.
Sonnenaufgang: 2:38 Uhr
Sonnenuntergang: 0:22 Uhr
schön, 13 - 19 Grad
222 km
60 km/h
8,0 Liter
3:42 Std.
4.6.2024 - Dann mal herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag und weiterhin eine glückliche Zweisamkeit. - von Renate und Michael
4.6.2024 - Hallo Renate und Michael,
vielen lieben Dank für die Wünsche. Bis zum nächsten Mal auf einem Stellplatz!
Rolf & Anita