Es lief heute eigentlich alles perfekt, wenn ich nur nicht einen Denkfehler gemacht hätte.
Morgens hatte diesmal Anita einen Termin und ich habe unser Knutschi am Nachmittag angemeldet, um seine Winterbereifung montieren zu lassen. Unsere bevorzugte Autogarage für komplizierte Um- und Ausbauten ist idealerweise nur gerade 800m von unserem Wohnmobilhändler entfernt. Die zwei Arbeiten sehr gut zusammen und darum habe ich seit Anfang auch meine Winterräder dort lagern. Also steht ein Termin relativ schnell und wir müssen uns keine Gedanken machen, wie wir die Wartezeit überbrücken.
Während dem Radwechsel also zum Händler und in seinem Shop etwas rumschmöckern. Aber heute hatte ich einen wichtigen strategischen Fehler gemacht: Anita ist dabei und viel Zeit in einem Wohnmobilzubehörgeschäft kommt selten gut. „Was meinst du, könnten wir das brauchen?“ „Schau mal, das würde perfekt passen!“ „Hey, hast du das gesehen, das ist eine gute Idee!“ und schwupps di wupps, obwohl wir rein gar nichts gebraucht hätten, haben wir nicht mal Platz und nicht so viele Hände, um alles zum Wohnmobil zu schleppen.
Aber Anita kennt mich und da wir nun im Thurgau sind, kommt sie mit der Idee der „Metzgete“. Metzgete gibt es nur Ende Oktober / Anfangs November und der Thurgau ist bekannt dafür. Da werden Schweine geschlachtet, frisch verwurstet, Kesselfleich, Rippchen, Geschnetzeltes, Blut- und Leberwürste und was weiss ich noch alles. Mit Kartoffeln und Sauerkraut. Wo gibt es da schon was Besseres?
Mehr als satt gegessen ist die Welt natürlich wieder in Ordnung und uns geht es rundum gut. Jetzt machen wir uns Gedanken, wo wir schlafen wollen und wohin wir am Wochenende noch fahren wollen. Das Wetter für die Berge wäre perfekt.