Wir fahren mit dem Wohnmobil von Ort zu Ort und testen die Parkplätze und Verbotsschilder…
Diavolezza Bergrestaurant
Wir können uns einmal mehr vom Camping Madulain fast nicht trennen. Da die Bahnstation grad neben dem Campingplatz ist, könnten wir bis zur Station Punt Muragel fahren und dann zu Fuss zum Stazersee und dort etwas baden, danach weiter mit dem Zug bis zur Diavolezza Bergbahn und dort hinauf auf 3000m und danach mit der RhB wieder zurück nach Madulain.
Aber das wäre zu einfach, wir wollen diese Tour mit dem Womo fahren und schauen, ob es wirklich überall Parkverbote für Womos gibt.
Also verabschieden wir uns von Renato und fahren nach Celerina. Schnell sehen wir noch vor Ortseingang ein Schild «Parkplatz für Busse» und folgen diesem, gespannt, wo es uns hinführt. An der Via San Gian (46.512711, 9.867959) können wir mit dem Womo problemlos gratis parkieren, auch kein Womo-Verbotsschild weit und breit. Nur die Wiese darf man nicht betreten. Der perfekte Platz, um die Räder zu besteigen und zum Stazersee zu fahren (zu Fuss hätte man 44 Minuten steht auf dem Wegweiser..). Vorher machen wir aber noch ein Foto von der alten Kirche San Gian, einfach weil es so schön ist.
Danach steigt der Radweg durch den Stazerwald an und schon 2.5km später sehen wir den wärmsten Bergsee des gesamten Engadins. Er ist herrlich blau und idyllisch, Leute baden und schwimmen darin, es gibt fünf kleinere und grössere Stege um den ganzen See. Auch das Restaurant hat eine sonnige Terrasse, (ist aber ziemlich teuer finden wir) aber auf der andern Wegseite gibt es auch noch etwas günstigere Verpflegungsstände mit Selbstbedienung.
Es ist herrlich kühl da, nicht ganz so eine Hitze wie im Unterland. Ins Wasser gehen wir aber nicht, obwohl es heisst, dass es schon 20 Grad warm ist. Aber eventuell haben da die Engadiner ein etwas getürktes Thermometer, mein Fuss schätzt es auf höchstens 18 Grad…
Wir liegen da an der Sonne, machen Fotos, picknicken wie andere Leute auch, die aber zusätzlich noch bei den zahlreichen Feuerstellen grillieren. Wirklich ein schöner Ort hier.
Danach rasen wir den Radweg wieder runter zu unserem Knutschi, und fahren Richtung Berninapass, wo wir schon nach wenigen Kilometern bei der Talstation Diavolezza ankommen.
Auf diesen Parkplatz bin ich gespannt, denn ich bin der Meinung, dass hier mal ein grosses Womo-Verbotsschild hing. Und das wäre die Ideale Gelegenheit, um die Verantwortlichen nach dem Grund zu fragen. Allerdings finden wir kein Womo-Verbotsschild, sondern nur ein Verbot, den Parkplatz zwischen 24 und 7 Uhr zu benützen wegen der Schneeräumung. Aber jetzt bei 29 Grad und kein Schnee? Aber immerhin werden die Womos nicht diskriminiert und so wie alle anderen Fahrzeuge behandelt. Aber da werde ich schon mal noch bei den Bahnen nachhacken, warum man das Fahrzeug nicht über Nacht stehen lassen darf.
Egal, wir bezahlen die 36.- pro Person für Berg und Talfahrt (hatte ich auch teurer in Erinnerung) und fahren mit der Gondel in 12 Minuten auf fast 3000m. Und was für ein Ausblick hier oben! Direkte Sicht auf den Piz Palü (den ich mit Anita schon bestiegen habe) und auch Sicht auf den Bianco-Grat (ist noch ein Bergsteigerwunsch von mir). Wir nehmen auf der Terrasse Platz und wählen die obere Tischreihe, die ist bedient, die untere ist Self-Service (eine coole Idee, oder?).
Ich esse eine Diavolzza Rösti und Anita Schnitzel Pommes. Warum finden wir auf 3000m die günstigsten Schnitzel Pommes für 21.- bisher auf der gesamten Reise? Irgendwie checken wir es nicht ganz, dass hier auf dem Gipfel die Preise günstiger sind wie im Tal unten. Aber davon habe ich glaub schon mal geschrieben. Egal, wir geniessen die Aussicht und die Sonne. Mit jeder Bahn kommen etwa 30 asiatische Touristen hoch, die aber nach einer halben Stunde immer schon wieder weg sind. Es ist trotzdem herrlich ruhig und um 17 Uhr nehmen wir wieder die Talfahrt zu unserem Knutschi.
Dort angekommen, machen wir noch einen ganz kleinen Umweg zur Lagalp-Bahn, die haben einen riesigen Parkplatz und die Bahn fährt den gesamten Sommer nicht. Aber auf dem Parkplatz ist es verboten zu parkieren und so liegt kurz vor dem Berninapass ein riesiger Parkplatz brach, wo doch auch einige Womos Platz zum übernachten hätten. Aber auch dem werde ich mal nachgehen.
Nach der Inspektion dieses Parkplatzes fahren wir wieder gegen Pontresina und beschliessen spontan, beim Camping Morteratsch noch einen Halt einzulegen. Der Campingplatz ist nun rammelvoll (ist das wegen der Beschreibung in unserem Blog?), aber der Chef und das Personal finden für jeden Neuankömmling irgendwo doch noch ein Plätzchen am Schatten. Auch für uns auf dem Platz Nr. 0. Ok, es ist offiziell kein Platz, aber wir stehen mit Sicht auf den Fluss und die Berge einfach wieder perfekt. Wie viele Plätze haben die hier wohl mit der Nummer Null?
Hinweis: für diese Reise wurden wir von den Engadiner Campingplätzen, SCCV und ACS eingeladen.