Wir fahren Fähre und feiern 1. August.
Bevor wir den Motor starten und weiterfahren, wird bei unserem Knutschi noch ein Service gemacht. Frank, der jahrelang auf einer Motorenprüfstelle gearbeitet hat und mit seinem Womo neben uns steht, untersucht unser Wohnmobil, Fazit: hinten zu wenig Luft drin, Luftfilter muss gereinigt werden, Räder schlecht ausgewuchtet und Windschutzscheibe viel zu dreckig.
Und er erklärt mir dann noch, warum ich auf keinen Fall an der Billigtankstelle Diesel auffüllen soll und noch viele andere Dinge, auf die ich achten soll. Dann sollte der Motor ewig halten.
Kurz erklärt: nur dort tanken, wo die Gesellschaften eigene Tanklastwagen haben, dann bekommt man den Diesel, der am wenigsten verunreinigt ist. Schlechte Dieselqualität schadet dem Moto immer. Ich nehme es mir zu Herzen.
Nachdem Beatrice auch noch unsere Windschutzscheibe professionell gereinigt hat, sind wir startbereit.
Wir fahren von La Rochelle weiter Richtung Süden nach Royan und dort auf die Fähre über einen Meeresarm. Ich wähle diese Strecke bewusst, denn Frank und Beatrice fahren hinter uns her. Sie haben seit neustem ein Wohnmobil und haben in vielen Dingen noch keine Routine. So kann ich vom morgens gelernten etwas zurückgeben. Die beiden wären nämlich garantiert nicht auf eine Fähre gefahren und so werden sie von uns gezwungen... Und sie sehen nun, dass es überhaupt keine Sache ist, auch mit einem Womo übers Meer zu schippern. Allerdings erwischen wir eine ziemlich knifflige Fähre, die Rückspiegel müssen eingeklappt werden und auf die Markise muss besonders acht gegeben werden. Es klappt aber alles reibungslos und nach der kurzen Überfahrt fahren wir auf der anderen Seite auf den nächsten Stellplatz nur ganz wenige Kilometer vom Hafen weg.
Sonntags in der Hochsaison in einem Touristen-Spot einen Womoplatz zu ergattern dürfte nicht einfach sein. Aber wir sind erstaunt: nicht mal die Hälfte der Plätze sind belegt trotz bester Lage und keine 200m vom Sandstrand entfernt.
Wir richten uns ein und machen danach einen Spaziergang ans Meer. Wir haben es wieder Mal sehr gut getroffen, auch wegen den Strandbeizchen, die uns magisch anziehen. Getränk auf dem Tisch, Füsse im Sand und der Blick aufs sonnige Meer.
Dann erfahren wir, dass 600m vom Platz am Sonntag noch ein Supermarkt geöffnet hat, also packen wir unsere Fahrräder und fahren in einem kleinen Umweg über einen Leuchtturm zum Einkaufen. Anita braucht dringend Kaffee, aber trotzdem sind wir danach voll beladen. Warum denn das, wir wollten doch nicht viel kaufen?
Abends wird dann gemeinsam mit Beatrice und Frank gegrillt und bis tief in der warmen Nacht 1. August gefeiert. Weit weg von zu Hause und doch nur 2m bis ins eigenen Bett. Das geht eben nur mit dem Wohnmobil.
Das Leben kann schön sein.
2.8.2021 - mit der fähre sind wir schon x-mal gefahren aber die spiegel mussten wir noch nie einklappen, auch stellte das tandem hintendrauf nie ein problem dar. zur info: ihr steht auf der flussmündungsseite, das ist die gironde. soulac-sur-mer ist an der atlantikseite, aber der sp überzeugte uns auch nicht. wir sind südlicher gefahren oder ins medoc und haben auf einem der weingüter gestanden. viel spaß weiterhin
trudchen