auf dem Weg nach Skandinavien
Etwas verspätet um 8:30 Uhr fahren wir endlich los. Ich glaube, wir könnten zwei Wochen vorher beginnen unser Wohnmobil zu beladen, am Schluss wird es immer noch hektisch. Und egal wie viele Listen wir machen, etwas wird immer vergessen. Nach einiger Fahrzeit merken wir, dass wir alle Strassenkarten zu Hause gelassen haben. Schöner Mist, aber es gibt Schlimmeres.
Wir sind bei strömendem Regen auf der Autobahn unterwegs, machen in Hohenems noch schnell einen Zwischenstopp bei der Tankstelle, um österreichischen (und günstigen) Diesel zu tanken und brausen danach durch den holprigen Pfändertunnel Richtung Deutschland.
Dort fahren wir zuerst die A7 und A6 hoch nach Nürnberg, danach wechseln wir auf die A9 Richtung Leipzig. Wir kommen sehr gut voran, es hat wenig Verkehr und keinen einzigen Stau. Die Strecke durch die Ex-DDR ist halt schon noch etwas weniger befahren, dafür regnet es, zwischendurch schneit es oder beides zusammen. Es besteht aber keine Gefahr, dass es schneebedeckte Fahrbahnen gibt und so biegen wir 60km nach Leipzig rechts weg und fahren die letzten Kilometer nach Ferropolis, die Stadt aus Eisen.
Ferropolis ist ein ehemalige Braunkohle Tagbau-Gebiet, genauer Golpa Nord. Von 1964 bis 1991 wurden da täglich 8300 Tonnen Braunkohle gefördert. Wenn man bedenkt, dass für einen Eimer Braunkohle 5 Eimer Abraum weggekippt werden und 6 Eimer Wasser abgepumpt werden müssen. Die Braunkohle wurde an Kraftwerke in der weiteren Umgebung geliefert.
Heute ist Ferropolis Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Veranstaltungsareal und Themenpark gleichermassen. Alles beherrschend: die riesigen Baggermaschinen, die aussehen wie Dinosaurier eines Vergangenen Zeitalters. Es stehen fünf dieser riesigen Kolosse hier, der schwerste 1980 Tonnen. Extrem imposant. Allerdings wenn man bedenkt, dass der grösste Abräumbagger in Deutschland mit über 14'000 Tonnen fast 10x grösser ist, unvorstellbar. (Dieser ist übrigens das grösste Landfahrzeug der Erde) und hat in 10 Tagen einen Berg gleich gross wie die Cheops-Pyramiden aufgeschüttet.
Es ist etwas schade, dass wir erst um 16 Uhr in Ferropolis ankommen, also schnell ein Ticket kaufen und bei Sonnuntergang bis zum Eindunkeln diese Maschinen besichtigen. Uns bleibt nicht viel Zeit, denn um 17 Uhr schliesst das Freilichtmuseum und man muss das Gelände verlassen. Ist aber nicht schlimm, wir kriegen einen gewaltigen Eindruck, machen ein paar Fotos und verlassen danach pünktlich um 17 mit unserem Knutschi bei Dunkelheit das Gelände.
Ich übernehme von Anita wieder das Steuer und fahre aber nur gerade zwei Kilometer weiter auf den Parkplatz, der zu Ferropolis gehört. Wir parken im Dunkeln dort und machen das Knutschi bereit für die Nacht. Anita kocht noch ein feines Risotto und so sind wir um 19 Uhr schon wieder mit allem fertig.
Morgen sind es bis Rostock auf den Fährhafen noch 330km und so buche ich heute die Fähre nach Trelleborg, planmässige Abfahrt um 15:10 Uhr. Das sollte locker reichen und ein Lebensmitteleinkauf liegt auch noch drin, bevor wir dann abends in Schweden ankommen.
8:07 Uhr Sonnenaufgang
16:19 Uhr Sonnenuntergang
8:12 Std Tageslänge
1 – 5 Grad, Regen und Schnee, 0-5cm Schnee
694km
10.7 Liter Dieselverbrauch / 100km
94km/h
7:19 Std. Fahrzeit
8.1.2025 - Liebi Anita, liaba Rolf. Miar wünschend Eu as guats Nüüs, a guati Reis und chommend gsund widram zrugg. Mir freuend ünsch uf Eui interessante Bricht vo unterwägs. Liabi Grüess
Mathias und Anna-Töna
8.1.2025 - Hallo Anita und Rolf, wir freuen uns drauf, euch begleiten zu dürfen. Wir waren erst im Herbst 2 Monate im wunderschönen Schweden und Lappland. Nicht zum ersten Mal... Grüße...aktuell aus Spanien/Portugal
Leo und Klaus / Welzheim
9.1.2025 - Hallo Anita, Hallo Rolf Ich war schon lange nicht mehr auf Deinem Blog, aber nun bin ich auf Eure Lappland Tour gestossen. Gerne werde ich mit Euch mitreisen. Wir haben letztes Jahr auch eine Winter-Tour in Scandinavien gemacht. Am 10. Februar 2024 standen wir oben am Nordkap. Ja der Winter da oben ist schon faszinierend. Ich wünsche Euch eine interessante, erlebnissreiche und unfallfreie Fahrt. LG aus Taghazoute / Agadir