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Irland 2019
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Reiseanpassungen

Wir müssen unsere Italienreise etwas anpassen, auch die Fähren verschärfen die Kontrollen

Nicht nur die Reise, auch unser Verhalten mussten wir nun etwas überdenken. Bisher haben wir das mit dem Corona-Virus etwas auf die leichte Schulter genommen, aber gestern hat es mich schon etwas nachdenklich gestimmt. Ich musste mit der Eisenbahn zu einer Sitzung in Luzern. Und wenn man da in den öffentlichen Verkehrsmitteln eng aneinander gereiht sitzt, gehen einem schon der eine oder andere Gedanke durch den Kopf. Das geht glaub nicht nur mir so. Es wird beim Ein- und Aussteigen nicht mehr so gedrängelt, lässt zum Teil einen Sicherheitsabstand in der Schlange und alles geht etwas ruhiger von dannen, wie normal auf den grossen Bahnhöfen.

Nun erhielten wir ein Mail von der Fährgesellschaft Grimaldi-Lines, wo wir neu ein Formular ausfüllen und darauf bestätigen müssen, dass wir keine Grippe-Symptome haben. Dazu müssen wir uns mindestens drei Stunden vor Abfahrt auf dem Terminal einfinden. Ob es dort Fiebermsskontrollen stattfinden?

Die gesamten Kontrollen leuchten mir ein, als ich den Text eines italienischen Arztes las. Kurzfassung:

mit all den Massnahmen die in Italien getroffen worden sind, verbreitet sich der Virus viel langsamer wie ohne Massnahmen. Der Virus ist vielleicht 10x ansteckender wie die Grippe. Eine Grippe trifft etwa 5 Millionen Italiener innerhalb von 150 Tagen, die Sterblichkeit ist etwa 0,1% und trifft vor allem ältere Menschen, es sterben also etwa 5000 Personen, aber etwa 20'000 Personen liegen auf der Intensivstation und werden gerettet. Der Coronavirus kann in kurzer Zeit etwa 30 Mio. Italiener heimsuchen, das heisst, es liegen schon 120'000 Menschen auf der Intensivstation. So viele Betten gibt es in Italien gar nicht (neben all den «normalen» Patienten, die auf den Intensivstationen liegen. Die Spitäler sind völlig überlastet und dadurch steigt auch wieder die Sterblichkeitsrate durch schlechtere Pflege. Es muss also mit 60'000 Toten nur in Italien gerechnet werden, obwohl es nur eine Grippe ist. Je mehr Zeit verstreicht und je langsamer sich das Virus ausbreitet, desto sichere ist es für die Menschen.

Das leuchtet mir wirklich ein, wahrscheinlich die einzige Argumentation, die das Theater um diesen Virus rechtfertigt.

Wir fahren aber trotzdem nach Italien. Allerdings passen wir unser Verhalten an. Ursprünglich wollten wir morgen wegfahren, Pisa besuchen, in Lucca einen Halt machen. Nun werden wir erst am Sonntag abfahren, Pisa auslassen, in Lucca auf dem Stellplatz übernachten und nur die Stadtmauer besichtigen. Also ins grosse Menschengetümmel werden wir uns nicht stürzen. Eingekauft wird hier in der Schweiz, auf einen grossen Supermarkt in Italien haben wir momentan nicht grad wirklich Lust.

Auch auf der Fähre werden wir wohl nicht ins Selbstbedienungsrestaurant essen gehen, sondern in ein etwas besseres A-la-Carte Restaurant, wo man nicht schlage stehen muss. Und dann geniessen wir unsere Kabine und werden nicht viel auf Deck sein.

Vorsorglich werden wir übrigens auch viel schlafen und viel trinken, so wird unser Immunsystem sicher nicht durch Stress, Schlaflosigkeit und Fehlernährung geschwächt. Wichtig: immer gut und viel Teigwaren, Risotto und Pizzas essen in Italien.


29.2.2020 - I wünscha Eu a guata hübschi Reis und hebead Eu Sorg.

Mathias


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