Eindrückliche Ponta da Piedade
Wir fahren morgens kurz nach 8 Uhr von Lissabon weg über die grosse Brücke Vasco da Gama. Die Wetteraussichten für Heute sind nicht gerade rosig und nachts gab es auch schon ein paar Regentropfen. Ein Grund für uns, Richtung Süden an die Algarve zu fahren.
Die Fahrt über die Brücke ist eindrücklich und lange, zudem Stadtauswärts kostenlos. Kurz danach sind wir für 100km im Nebel, und da ist es auf der leeren Autobahn viel einfacher. Bei der Zahlstelle wissen wir auch, warum die so leer ist. Wir bezahlen für 200km auf der A2/E1 satte 37 €, dafür bekommen wir in der Schweiz ein ganzes Jahr die Flat-Rate auf der Autobahn.
Dann nach insgesamt knapp 300km sind wir in Lagos. Auf unserem anvisierten Stellplatz ist Markt, also nichts zu machen und so fahren wir auf den Campingplatz Trindade. Dieser hat bei Google keine guten Bewertungen, macht für uns aber nichts, schliesslich brauchen wir keine Sanitärgebäude, die Lage im Städtchen ist uns wichtiger. Wir wollen zwei Tage hierbleiben.
Allerdings sieht es dann doch etwas schmuddelig aus und so buche ich vorerst dann nur mal eine Nacht. Na ja, es ist nicht wirklich unser Geschmack, nicht nur den Platz empfinden wir als schmuddelig, auch einige Dauercamper. Sind das normale Überwinterer oder gestrandete?
Aber wir sind ja nicht wegen dem Campingplatz hier, also ab Richtung Hafen und Küste. Wir sind noch nicht ganz am Meer, sehe ich eine Steinbrücke über einem Sandstrand zu einem Felsen. Dieses Bild haben ich doch auch schon gesehen und es sei eines der Highlights von Portugal. Also schreiten wir sofort Richtung Sandträndchen. Es gibt hier drei Buchten, die mit Tunnels untereinander verbunden sind. Wirklich schön und anscheinend sehr bekannt, denn es hat doch einige Touristen hier. Aber egal, die Fotos werden gut bis wir dann unsere Richtung umdrehen und 30Minuten zur Ponta da Piedade marschieren. Dies ist einer der bekanntesten und schönsten Felsküstenabschnitte Portugals, heisst es.
Und es ist wirklich eindrücklich, sehr sogar! Wir verbringen insgesamt eine Stunde hier, machen Fotos und geniessen die Aussicht. Eine Bootstour unter den vielen Felsbögen durch, wäre schon fantastisch. Diese sei aber besser bei Ebbe und die trifft heute erst um 16 Uhr ein.
Also kämpfen wir uns die 30 Minuten Fussmarsch wieder zurück. Wir schwitzen, denn die Temperaturen von 25 Grad sind wir uns gar nicht mehr gewohnt. Abgekämpft kommen wir bei unserem Knutschi an und müssen uns erst einmal vor dem Womo erholen.
Wir geniessen die Wärme so lange, bis wir um 16 Uhr wieder frisch und voller Tatendrang sind. Also marschieren wir nochmals eine halbe Stunde zum Hafen und wollen uns so eine Bootstour organisieren. Allerdings stellen wir fest, dass die letzte heute um 16 Uhr gestartet ist, also buchen wir für morgen 10 Uhr diese Tour und geniessen die warme Sonne und das rege Leben am Hafen. Es läuft tatsächlich etwas und die Strassencafés sind ziemlich voll. Wir ergattern uns aber einen Platz und geniessen den Sonnenuntergang am Hafen.
Danach geht es im Eindunkeln nochmals 30 Minuten zu Fuss zurück. Wir legen heute also ziemlich Kilometer zurück...
Wir bereuen es nicht, Lissabon und die dunklen Wolken verlassen zu haben und hier die Wärme zu geniessen.
22.11.2021 - Meine Empfehlung in Lagos sehr feines Restaurant: Restaurante dos Artistas, ein kleiner Fussmarsch vom Stellplatz. War vor einem Monat dort. Der Wein Zambujeiro ist dort auch noch bezahlbar.
Martin