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Ladebooster einbauen

Wir haben nun auch einen Ladebooster

Achtung: ich habe keine Ausbildung in Fahrzeugelektrik, darum lehne ich jede Haftung beim Nachbau ab. Unser gewählter Ladebooster hatte aber eine tolle Anleitung auf deutsch dabei.

Was ist ein Ladebooster?

Ein Ladebooster (auch bekannt als B2B-Lader oder Batterie-zu-Batterie-Lader) ist ein Gerät, das in Wohnmobilen und anderen Fahrzeugen verwendet wird, um die Aufbaubatterie effizient während der Fahrt über die Lichtmaschine des Fahrzeugs aufzuladen. Er optimiert den Ladevorgang und sorgt dafür, dass die Batterie schneller und schonend aufgeladen wird.

Die Lichtmaschine erzeugt oft keine konstante Spannung, die ideal für das Laden der Aufbaubatterie ist. Ein Ladebooster erhöht oder reduziert die Spannung, um eine optimale Ladung gemäß den Anforderungen der Batterie zu gewährleisten und er sorgt dafür, dass die Starterbatterie nicht entladen wird, indem er eine Mindestspannung für die Fahrzeugbatterie sicherstellt.

Warum hatten wir bisher keinen Ladebooster?

Unsere Batterie wurde bisher während der Fahrt über unser EBL 99 von Schaudt direkt geladen. Allerdings liefert dieses EBL maximal 18A und in der Praxis eher 15A. Unsere 105Ah Batterie braucht also bei vollständiger Ladung 7 Stunden. Aber da unsere Photovoltaikanlage auch während der Fahrt lädt, kommt dieser Ertrag noch zusätzlich dazu. In der Praxis im Sommer ist unsere Batterie also in ca. 3.5 Std. Fahrt voll. Aber bei der jetzigen geplanten Wintertour, wo wir keinen Solarertrag haben werden, müssten wir bei einem täglichen Verbrauch von 50Ah jeden Tag 3.5 Std. fahren, damit wir genug Energie haben. Das werden wir aber in den seltensten Fällen machen, denn so lange ist es ja nicht hell und während der Helligkeit nur zu fahren, das haben wir nicht vor. Das werden wir aber in den seltensten Fällen machen, denn so lange ist es ja nicht hell und während der Helligkeit nur zu fahren, das haben wir nicht vor. Täglich zwei Stunden Fahrt muss auf dieser Reise reichen. Also brauchen wir einen Ladebooster, wenn wir nicht auf Landstrom angewiesen sein wollen.

Gelb markierte Leitungen sind neu

Welcher Ladebooster

Wir haben uns für den neuen Victron Orion XS 12/12-50A DC-DC entschieden. Dieser hat für uns ein paar Vorteile: die Ladeleistung kann man anpassen. Die Standarteinstellung werde ich bei 30A lassen, wenn wir aber mal mehr Strom benötigen, können wir ihn auf 50A hochschrauben. Wir könnten unseren täglich geplanten Verbrauch also mit einer Stunde Fahrt ausgleichen. Wenn wir auf längerer Fahrt sind, reichen die 30A völlig und von Frühling bis Herbst können wir ihn ganz abschalten und so Lichtmaschine, Booster und Batterie schonen.

Weiteres Material

Für den Einbau brauchen wir weiteres Material, das wir im Online-Shop von Autarking.ch bestellt haben.

Kabel 10mm2 (2x 2 kurze und 1x zwei lange Kabel)

2x Sicherungsschuh

2x Sicherung 60A Sicherung

Aderenhülse

Theoretischer Einbau

Der Einbau ist eigentlich ganz einfach. Ein rotes Pluskabel von der Starterbatterie an den Ladebooster, ein schwarzes Minus-Kabel vom Ladebooster an die Masse, ein rotes Pluskabel vom Ladebooster an die Aufbaubatterie. Und schon fertig.

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Praktischer Einbau

Wir haben den Ladebooster hinten unten am Beifahrersitz eingebaut, da wir die Starterbatterie unter dem Sitz haben. So können wir die Kabel kurz halten. Die Aufbaubatterie liegt unten zwischen Fahrer- und Beifahrersitz. Die grösste Schwierigkeit war also, das rote Kabel vom Batteriefach der Starterbatterie unter den Beifahrersitz zu verlegen. War aber ziemlich einfach, unter dem Plastikboden des Fussraumes ist eine etwa drei cm breite Schicht ausgeschäumt, da konnte ich das Kabel einfach hindurchstossen.

Arbeitsschritte

  1. Ladebooster platzieren und festschrauben
  2. Kabel vorbereiten. Die beiden Pluskabel verlegen und in der nähe der Batterie mit der Sicherung sichern. Das ist wichtig, falls das Kabel verletzt wird oder das andere Ende an die Masse kommt. In diesen Fällen unterbricht die Sicherung den Stromfluss und es funkt nur kurz. Ist keine Sicherung eingebaut, fliesst der Strom so lange, bis es brennt. Die Seite beim Ladebooster die Aderenhülsan ankrimpen, damit man die Kabel fest und sicher im Ladebooster festgemacht werden können.
  3. Das schwarze Massekabel vom Ladebooster an die Masse anschrauben. Ich habe dies an das Stahlgestänge im unteren Teil des Sitzes gemacht. Dort aber die schwarze Farbe wegfeilen, damit der Kabelanschluss direkt auf dem blanken Metall zu liegen kommt.
  4. Im Batteriefach das rote Kabel an den Pluspol anschrauben. Ich hatte da einen freien Anschluss, war also ziemlich einfach und weil es so einfach war, habe ich die Kabel nicht vom Minuspool entfernt. ACHTUNG: so muss sehr vorsichtig gearbeitet werden, damit man wirklich nur Kabel und Pluspol berührt und keinesfalls die Masse auch noch! Auch das andere Ende dieses Kabels habe ich kurz abgeklebt, dass es nicht zufällig ein Metallteil berührt.
  5. Das Kabel möglichst fest an die Batterie anschrauben
  6. Am Ladebooster den Anschluss zum ferngesteuerten Ein-/Ausschalten trennen, dazu die Drahtbrücke entfernen oder entfernen (siehe Anleitung Ladebooster).
  7. Rotes Pluskabel der Starterbatterie an den Ladebooster anschliessen.
  8. Ladebooster mittels App programmieren
  9. Bei der Aufbaubatterie zuerst die Kabel des Minuspols entfernen, danach die Kabel des Pluspols entfernen.
  10. Das rote Kabel vom Ladebooster an die Batterieklemme des Pluspols festschrauben und danach die Batterieklemme mit allen Kabeln auf den Pluspol festschrauben.
  11. Nun wieder die Kabel des Minuspols an der Batterie festschrauben.
  12. Das Kabel von der Aufbaubatterie am Ladebooster befestigen.

Fertig

Kosten

Uns hat das ganze 530 CHF gekostet und einen Nachmittag Arbeit.

Bemerkungen

Es tönt alles so einfach, aber ich habe ich immer etwas Adrenalin, wenn ich einen Batteriepol berühren muss. Einfach, weil ich keine Grundausbildung in Elektrik habe und auch keine gekräuselten Haare will. Allerdings wäre es gar nicht schlimm, denn der direkte Kontakt mit den Polen einer 12-Volt-Autobatterie ist unter normalen Umständen für einen Menschen ungefährlich, da die Spannung zu niedrig ist, um einen gefährlichen Strom durch den Körper zu leiten. Gefahren entstehen vor allem durch Kurzschlüsse oder Funken, die durch unsachgemäßen Umgang verursacht werden. Aber ehrlich, ich will das nicht selber ausprobieren.

Bei Einbauten hilft mir normalerweise immer unsere Katze Siux. Wenn ich aber die Batterien offen habe, hat sie striktes Wohnmobilverbot, obwohl es ihr auch nichts machen würde und keinesfalls gegrillt würde...

6.1.2025 - Hallo Rolf Besten Dank für den interessanten Beitrag und die tolle Beschreibung :-). Leider ist dir ein Schreibfehler unterlaufen: ... Die Aufbaubatterie (sollte wohl Starterbatterie heissen!) liegt unten zwischen Fahrer- und Beifahrersitz." Gruss Andreas

Andreas


31.1.2025 - Hallo, Ich habe unserem Pössl 600 Plus das DS300 verbaut und ich lese immer wieder das der Wiederstand R37 im DS300 durchtrennt werden muß da sonst der Ladebooster überbrückt wird und nicht korrekt Arbeitet, ist dem so?

Thomas


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