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Marianne und Anita Narbonne Plage Frakreich 2015
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Kuschelcamper Ferrarifahrer und Gletscher

Pässefahrt zum Gletscher hoch

die Berge sind einfach herrlich

Morgens werden wir durch Helikopterlärm geweckt, es finden Versorgungsflüge in die nächsten Berghütten statt. Aber so etwas stört uns natürlich nicht, was mich mehr ärgert, ist der Wohnmobilfahrer, der heute morgen in der Früh gekommen ist. Es hat duzende Meter freie Parkplätze, aber nein, er muss sich nicht mal einen Meter von unserem Wohnmobil hinquetschen, und dann erst noch auf der Sonnenseite und bei unserer Aufbautüre. Natürlich nimmt er uns die gesamte Sonne und es ist nichts mehr, an der Sonne zu frühstücken. Aber bevor ich geduscht habe und nach draussen gehe, ist er schon mit seinen Wandersachen in den Bergen verschwunden. Er hätte ja auch auf der andern Seite parken können, wenn er die Sonne schon nicht braucht.

kuscheln ist angesagt

Na egal, wir lassen uns diesen Tag ganz sicher nicht verderben. So packen wir zusammen, machen unser Womo zur Abreise fertig, bezahlen die Parkgebühren und verabschieden uns vom Berghaus Dammagletscher Richtung Tal. Die Talfahrt ist wunderschön, die Berge leuchten in der Morgensonne und das Postauto hören wir «tütatoo» entgegenkommen, Zeit also, in einer Ausfahrbucht zu stoppen und das gelbe Fahrzeug passieren zu lassen.

Dann geht es wieder die Schöllenenschlucht hinauf, bei der Teufelsbrücke wieder kein Parkplatz für unser grosses Womo, und so sind wir schnell am Fusse des Furkapasses. Ein extremer Verkehr, Ferraris, Porsche und Lamborghini sehen wir den Pass hinaufkriechen. Wenn es eine Möglichkeit gibt, machen wir Platz und lassen sie passieren, aber schneller wie wir kommen sie auch vor uns nicht den Berg hoch. Mir tun die vielen Radfahrer leid, die sich den Pass hinauf quälen und von den Autos fast keinen seitlichen Abstand gewährt wird. Da bin ich etwas rücksichtsvoller, schliesslich weiss ich, wie es als Velofahrer hier am Pass ist. Allerdings muss ich auch zugeben, dass es wohl nicht die allerbeste Idee war, an einem Wochenende in den Ferien mit dem Womo über den Furka zu fahren. Allerdings machen wir ja allen Ferrarifahrer, die unterwegs sind, eine Freude, denn sie können nicht schneller wie wir fahren und damit sieht man sie viel länger und werden somit länger bestaunt… 

Pass hoch und runter

Der Gipfel auf dem Gipfel war dann der Lamborghini-Fahrer, der bei der Passtafel mitten auf der Strasse hält, aussteigt, und ein Foto von seinem Sportwagen und der Passtafel macht, ohne Rücksicht auf den Verkehr zu nehmen. Ich wusste gar nicht, dass man stolz sein kann, wenn man mit der (vielleicht gemieteten) Protzkarre einen Pass geschafft hat! Da biete ich dann doch lieber zwei Velofahrern an, dass ich von ihnen vor der Tafel ein Foto für die Erinnerung schiessen soll…

Danach geht es reibunglos runter und runter und runter, so lange, bis wir in Brig sind und dann in Siders lins abbiegen und wieder steil hinauf nach Grimentz fahren. Die Strasse von Chippis nach Vissoie ist richtig spektakulär. Hier gibt es Serpentinen, die ihrem Namen gerecht werden. Mit dem Womo sind sie problemlos zu fahren und so kommen wir gut in Grimentz an.

Sollen wir jetzt wirklich noch zum Lac de Moiry hochfahren? Kommen wir da mit unserem Knutschi hoch? Unser Navi führt uns quer durch Grimentz, die Strasse wird schmaler und schmaler. Und als dann eine Wanderin ihren Bauch einziehen muss, damit wir überhaupt vorbeikommen, beginnen wir zu zweifeln. 200m weiter wird die asphaltierte Strasse zur Naturstrasse und noch steiler. Hier ist nun definitiv der Punkt, wo wir mit unserem 7.5m Gefährt wohl besser umkehren. Also wieder zurück zur Talstation der Bergbahn.

da sind wir falsch

Hier sehen wir einen grossen Wegweiser via einer anderen Strasse zu unserem anvisierten See, sehen auch gerade ein Postauto herunter fahren und denken, wenn das da runter kommt, kommen wir auch hoch. Und siehe da, hier ist die Strasse ziemlich gut ausgebaut, nur beim Kreuzen mit dem entgegenkommenden Verkehr muss gehalten werden. Aber es geht noch 10km den Berg hoch bis wir am Stausee sind und dort weisst uns eine Tafel mit dem Zeichen Wohnmobilübernachtungsplatz nochmals 5 km weiter.

So kommen wir dann problemlos auf 2350m auf dem Parkplatz des Glacier de Moiry an. Fantastische Sicht auf den Gletscher, sogar eine WC-Entsorgungsstation gibt es, aber es hat noch etwas viel Autos hier oben. Aber je länger der Nachmittag dauert, desto weniger Wanderer sind unterwegs und desto mehr Platz gibt es für uns.

geschafft

Wir freuen uns auf diese Nacht mit Sicht auf Gletscher, und wenn dann noch alles mitspielt, gibt es heute Nacht sicher noch ein Foto des Kometen und morgen früh eine Wanderung, bevor die Touristen wieder ankommen.


Übernachtung

Grimentz - Lac de Châteaupré***
Stellplatz

Bergparkplatz mit vielen Wanderen, extra Platz für 5 Womos inkl. WC Entsorgung

Koordinaten: 46.10686,7.578151
N 46° 6' 24.7"  E 7° 34' 41.3"
letzter Besuch: 7.2020

18.7.2020 - Hallo Rolf Danke für die tollen Berichte die du immer wieder schreibst. Auch wir hatten es kürzlich in Wildhaus mit einem Kuschelcamper zu tun. Der ganze Platz war frei, aber nein, der musste sich einen Meter neben uns hinstellen. Es war ja dazu noch sehr warm, daher auch alle Fenster offen und er steht grad da wo der Wind herkommt. Was machen, ich hab dann das Radio so stark aufgedreht das er schon bald verschwunden war. Was sind das für Leute die einem so auf die Pelle rücken, ich begreife das nicht. Gruss und schönen Aufenthalt

Dominic


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