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Kein Dieselfahrverbot in der Schweiz

Warum das ganze Dieselfahrverbot wirklich ein kleiner Witz und in der Schweiz nicht nötig ist

Grundsätzlich bin ich ja eher Umweltschützer, oder wäre es mindestens gerne. Immerhin fahren wir seit einigen Monaten mit einem E-Auto umher, das den Strom von Sonnenkollektoren bezieht. Und die Dieselfahrverbote in Deutschland haben mich bisher eigentlich nur wenig interessiert: wir fahren selten in die Städte und dann lassen wir die mit dem Wohnmobil halt weg.

Aber heute bin ich stutzig geworden: die jährliche Pressemitteilung von StrasseSchweiz mit einer Broschüre mit den neusten Zahlen der Automobilindustrie, wie Staustunden, Neuzulassungen, Mitarbeiterzahlen, Steuerbelastungen (auf einem Liter Diesel liegen in der Schweiz 89,7 Rappen Steuern)und so Krimskams. Aber ein Abschnitt interessierte mich wirklich und überraschte: Luftschadstoffe.

Zum Beispiel Stickstoffdioxid : Belastung 1991 im Zentrum von Bern und Lausanne 63 µ/m³, zehn Jahre später noch 42 µ/m³, und 2018 nur noch 35 µ/m³. Das gleiche Bild in Zürich und Lugano (von 50 auf 26 µ/m³) und auf dem Lande von 23 auf 13 µ/m³. Nur in der Nähe der Autobahn in Härkingen fiel der Wert unterproportional von 43 auf 34 µ/m³. Das lässt mich darauf schliessen, dass dort wo viele Lastwagen fahren, der Wert nicht so stark gesunken ist, wie in den Stadtzentren mit vielen PW’s.

Noch krasser ist es beim Feinstaub: Bern sank von 57 auf 19µ/m³, Härkingen Autobahn von 39 auf 16 µ/m³ und auf dem Land von 30 auf 13 µ/m³. 

In Deutschland wird Diesel gerade für diese zwei Schadstoffe verantwortlich gemacht.  Aber haben die Deutsch andere Luft wie wir? Wenn ich die Grenzwerte von Basel anschauen, die genau gleich sanken wie der Rest, dann schwappt wohl keine dreckigere Luft von Deutschland in die Schweiz.

Darum echt, wenn 1991 so dreckige Luft gang und gäbe war (und ich in dieser Zeit Radrennen mit maximaler Sauerstoffaufnahme fuhr), warum verbietet man 2019 mit dreifach sauberer Luft die Dieselmotoren?

Obwohl ich ja immer für Umweltschutzmassnahmen bin, scheint das Dieselfahrverbot in Deutschland tatsächlich ein schlechter Scherz zu sein, auch wenn es mich nicht betrifft.

Anmerkung: Man muss aber auch beachten, dass in dieser StrasseSchweiz vor allem Verbände und Firmen Mitglieder sind, die mit Automobilen zu tun haben. Also ob es wirklich ganz so Objektiv ist, ist die andere Frage, aber weit von der Wahrheit sind diese Zahlen sicher nicht.


Externe Links

6.2.2019 - Hallo Rolf, danke für deine ganzen Beiträge hier, bei Facebook und/oder im Wohnmobilforum. Das die ganze Dieselfahrverbotdiskussion vom Himmel stinkt ist hier in Deutschland eigentlich vielen klar. Genaugenommen handelt es sich hier um eine anders genannte Abwrackprämie, damit die Leute neue Autos kaufen sollen. Würde es wirklich um die Luftreinhaltung gehen, müßte man viel radikaler vorgehen, Stichwort (Braun-)Kohleverstromung, Ausnahmeregelungen in betroffenen Städten für ältere gewerblich genutzte LKWs, speziell hier in Stuttgart die Baumaschinen auf der Bahnhofsmegabaustelle,..... Wenn die Städte uns mit dem Womo, oder unserem älteren, kleinen, extrem sparsamem Diesel-Golf, nicht haben wollen, dann fahren wir da nicht mehr hin, dann geben wir dort kein Geld mehr aus. Es gibt genug wunderschöne Orte überall, die man bedenkenlos anfahren kann, und das werden wir auch weiterhin machen. Liebe Grüße von den Fildern Wolfgang

Wolfgang


7.2.2019 - Hallo Rolf Ich denke man kann nicht auf Deuschen autobahn mit 200km/h unterwegs sein und ein Dieselfahrverbot einfordern.Das beisst sich doch gewaltig. GrussElio

- Elio


7.2.2019 - Wirklich toller Bericht!! ... vielleicht etwas das falsche Bild dazu :-) In jedem Fall aber danke für den tollen Womoblog!

Urs Winkelmann


8.2.2019 - Lieber Rolf Wieder ein sehr informativer Beitrag. - Damit könnte Tourismus Schweiz doch für unsere gesunde Luft werben. - Aber ich will dieses ernste Thema nicht lächerlich machen. - Auch ich bin nicht für Dreckschleudern. - Aber was da in Deutschland politisch auf uns Dieselfahrer eingedroschen wird, ist skandalös. - "Heute noch die neueste Technik - morgen schon eine unverkäufliche Dreckschleuder". - Was und wem soll man da noch glauben. -

- Michael


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