Und eine Warnung von fünf Kurven auf den nächsten 26km
Achtung, gefährliche Strecke
Als wir bei der Erg Chebbi erwachen, merken wir, dass das Wetter bewölkt ist. In der Wüste und keine Sonne? Das ist ein Grund, weiter zu fahren. Na gut, wir hätten es sowieso getan. Nach der herzlichen Verabschiedung des Platzchefs sind wir wieder auf der Strasse Richtung Norden. Wir verlassen allmählich die Sandwüste und fahren fast den ganzen Tag eben geradeaus. Die Gegend ist einsam, links und rechts Ödland, die Strasse etwas rumpelig und immer begleitet von einer, zwei oder gar drei Stromleitungen.
so sah es fast den ganzen Tag aus
Wir fahren knapp der algerischen Grenze entlang, die Marokko hermetisch abgeriegelt hat. Darum kommen uns auch zwei Militärkonvois entgegen und auch die Polizeikontrollen nehmen wieder zu. Just in dem Augenblick, als wir nur etwa zwei Kilometer von der Grenze weg sind, gibt es links von uns eine gewaltige Explosion. Haben die Algerier nun auf uns geschossen? Eher nicht, wahrscheinlich irgendeine Übung des Militärs oder vielleicht eine Sprengung bei einer Baustelle. Dieser Klapf bleibt heute aber der einzige Aufreger.
Nicht mal die grosse Tafel mit dem Hinweis „gefährliche Strecke auf den nächsten 26km“ kann uns beunruhigen. Es kommen nämlich gerade mal fünf Kurven (im Durchschnitt alle 5km eine) und ich muss darum nicht mal den Tempomat rausnehmen.
Den nehme ich erst raus, als im Niemandsland ein altes Ehepaar am Strassenrand Autostopp macht und die 50km bis nach Bouarfa mitgenommen werden will. Weil das auch unser Tagesziel ist nehmen wir sie gerne mit, denn sonst hätten sie nochmals eine halbe Stunde auf das nächste Auto warten müssen. Leider sprechen sie nur arabisch und die Konversation ist daher ziemlich mangelhaft.
immer wieder schöne Gegend, warum in die USA fahren?
In Bouarfa lassen wir sie im Zentrum aus unserem Womo steigen und machen uns auf die Suche nach dem Hotel Climat de Maroc, wo man mit dem Camper auf dessen Tennisplatz übernachten kann. Auch hier wieder alles ganz easy und Anita und ich marschieren kurz danach noch einkaufen. Wir kaufen wieder in einem kleinen Laden 10 Eier und zwei Brote. Die Eier werden einfach in die Stofftüte gelegt und das Brot darauf. Nicht durch ein Eierkarton geschützt oder so. Wir Europäer sind einfach zu kleinlich….
Danach entdecken wir noch eine Bäckerei und machen dort zur Freude der Besitzerin ein riesen Einkauf. Unsere Lust nach Süssigkeiten übermannt uns: zwei Cremeschnitten, ein Stück Schockokeks, zwei Blätterteigstengel, zwei Blätterteignussgebäcke, ein Muffin und für morgen noch vier Croissant. Alles zusammen nicht mal 3 €
Und jetzt platzen wir aus allen Nähten…