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Marokko 2018
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Freistehen versus Stellplatz

Die Zeit des Freistehens wird irgendwann vorbei sein, eher schon bald wie in ferner Zukunft.

Griechenland (Symbolbild)

Ich rege mich diese Tage wieder mal auf, über etwas, was mich eigentlich gar nichts angeht. Da teilt ein Womofahrer via Youtube und Facebook wieder so ein supercooles Video von einem Freistehplatz direkt am Meer in Spanien. Sieht ja wirklich ganz toll aus mit den ca. zehn dort stehenden Womos. Ehrlich, ich kenne den Platz dort nicht also schaue ich mir das Video an. Ich beginne wenigstens, es anzuschauen. Denn schon nach kurzer Zeit wird die Zufahrt zum Platz gezeigt und man sieht auf dem Video deutlich auf Spanisch ein grosses Schild: Campieren verboten!

Echt jetzt? Da ist jemand so dreist und blufft damit, dass er an einem schönen Platz steht, obwohl Campingverbot herrscht? Irgendwie kann ich es nicht fassen. Klar, jetzt kommen die spitzfindigen unter uns und sagen, wenn man die Markise und Stühle drin lässt, ist es nicht campieren sondern nur parken. Glaubt jetzt jemand in echt, die hätten dieses Schild aufgestellt, wenn sie wollten, dass dort Womos tagelang stehen, auch wenn die Stühle nicht draussen sind?

Der nächste Schritt wird sein, dass sich die Anwohner beschweren, dass dort immer noch Wohnmobile stehen. Für einen nicht Wohnmobilisten ist doch ein bewohntes Wohnmobil gleich campieren. Hätte ich nämlich vor meiner «Womokarriere» auch gedacht und ist irgendwie verständlich. Also wird in Zukunft die Polizei vermehrt vorbeischauen und Bussen verteilen. Und die Freisteher, die den Platz jahrelang benützen, beginnen zu motzen und über Spanien zu fluchen. Aber die Wohnmobilisten werden nicht weniger und sie werden weiterhin dort stehen. Die Anwohner werden wieder reklamieren und irgendwann wird eine Höhenbegrenzung gebaut. So dass es für Wohnmobilisten endgültig fertig ist.

Man kann eigentlich nur hoffen, dass irgendein vernünftiger Wohnmobilist oder sogar Anwohner bei der Gemeinde vorbeigeht und ihnen einen Vorschlag macht, sie sollen doch offiziell einen Wohnmobilplatz eröffnen. Das blöde ist nur, aus irgendeinem plausiblen Grund wurde das Campingverbotsschild einmal aufgestellt, also ist dieser Platz nicht als Stellplatz geeignet. Und die Gemeinde wünscht nach so vielen ignoranten Wohnmobilfahrer, die bei ihnen bisher nur Reklamationen eingebracht haben, nicht noch mehr von dieser Sorte und eröffnet auch keinen Stellplatz an einem andern Ort. Und wieder ist eine Gemeinde verloren. Das stört diese Freisteher aber nicht, denn sie finden auch in der Nachbargemeinde irgendwo einen Platz um schlussendlich auch diese Gemeinde zu vergraulen.

Was können wir dagegen tun oder welches ist eine Lösung? Ich glaube, langfristig werden Wohnmobile nur noch auf offiziellen Stellplätzen geduldet und erwünscht, das Freicampen wird verschwinden. Nachdem in Portugal jahrelang vieles erlaubt war, wurden dort in den letzten zwei Jahren die Schrauben angezogen, Spanien folgt nun und andere Länder werden auch nicht tatenlos zusehen, wie Wohnmobilisten ihre Kacke irgendwo auf einem Grundstück vergraben.

Die Zukunft gehört also den bezahlten Stellplätzen. Ich habe da gar nichts einzuwenden, mir gefällt es auf den Stellplätzen und auch auf den Campingplätzen. Dort darf man nach dem durchlesen des Reglementes jedenfalls mit guten Gewissen das machen, was erlaubt ist (ja ich weiss, dass nicht überall auf einem Stellplatz campiert werden darf). Aber geniessen kann man das dort doch trotzdem, oder?

Jetzt müssen wir Wohnmobilisten selber dafür sorgen, dass genug und flächendeckend Stellplätze erschaffen werden. Wenn jeder Wohnmobilist in seiner Gemeinde schaut, wo so ein Stellplatz möglich wäre und sich bei der Gemeinde einsetzt, gäbe es sicher schon ein paar Plätze mehr.

Ich habe übrigens vom Schw. Camping und Caravanning-Verband den Auftrag, ein Konzept/ Broschüre/ Flayer etc. auszuarbeiten, um das dann einer Gemeinde abgeben zu können. Den Auftrag habe ich schon gefasst, obwohl ich erst Ende April in den Vorstand gewählt werde (hoffentlich). Schauen wir, dass wir da etwas bewirken, arbeiten kann ich ja jetzt schon dran.

Meine Arbeit geht also nicht aus, und wenn mich jemand unterstützen will, sehr gerne, ich brauche Ideen. Unterstützen könnt ihr mich übrigens auch, wenn ihr dem Verband als Wohnmobilisten-Mitglied beitreten würdet oder wenigstens Mitglied in der Facebookgruppe «Schweizer Wohnmobil Lobby» werdet. Vielleicht nützt mir diese Gruppe bei dem einen oder anderen Projekt etwas.

So, ich habe mich nun abreagiert und meine Nerven sind wieder i.O.

Externe Links

8.4.2019 - Hallo Ihr Beiden, das Bild was ihr in Eurem Beitrag habt zeigt den Sauriereierstrand auf der Mani. Und das Campingverbotsschild ist typisch für Griechenland aus einem bestimmten Grund. In Griechenland gab oder gibt es vielleicht noch große Probleme mit wildem Campen in Form von zelten. Im Sommer bevölkerten die Griechen wochenlang in Heerscharen die attraktiven Strände mit ihren Zelten natürlich ohne sanitäre Einrichtungen. Das war natürlich den Behörden ein Dorn im Auge. Und deswegen die Verbotsschilder. Gleichzeitig konnte man das Zelten nicht verbieten und die Wohnmobile stehen lassen. Also traf es auch die Wohnmobile. Außerhalb der Saison juckt es niemanden wenn man dort steht. Also mit etwas Fingerspitzengefühl findet man immer noch Freisteherplätze.

- Martin Jacobs


9.4.2019 - Hallo, Ich folge eurem Blog seit drei Jahren mit viel Freude. Wir stehen auch gerne mal frei, würden es aber nie posten wo. Für deine Stellplatzbauempfehlung für Kommunen hab ich ein PDF des deutschen Tourismusverbandes. Leider kann ich das hier in der Kommentarfuntion nicht einfügen. Falls Du es haben möchtest bitte ich um deine email adresse. Urheberrechtssachen klärst du bitte mit denen ab. Vielleicht treffen wir uns ja mal irgendwo. Würde mich freuen. Gruss und viel Spaß wünscht Dir Winni

- Winni Lisicki


10.4.2019 - Hallo Rolf und Anita, die Schweiz ist was Stellplätze an geht ein Wüste, ich glaube da sind wir uns einig. Ich bin aber der Meinung, dass es nicht Sache der Gemeinden ist diese Situation zu verbessern. Ich will nicht mein Hobby mit Steuergelder finanziert bekommen wie das zum Beispiel in Frankreich der Fall ist. Viel mehr wundere ich mich, dass Private Tourismus Unternehmen den Markt der Wohnmobil Reisenden noch nicht entdeckt haben. Es gibt in der Schweiz keine Therme, kein Museum oder Bergbahn die Infrastruktur für uns bietet.

markus stebler


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