Wie man das Womo im Schnee richtigt pflegt und welche Ausrüstung benötigt werden.
heute Morgen
Endlich habe wir Schnee, das erste Mal diesen Winter. Und nicht gerade wenig, heute morgen waren es 18cm und es schneit noch immer. Was muss man beim Womo beachten, wenn es viel Schnee hat?
Wenn wir das Womo draussen überwintern muss man aber nicht so viel beachten. Eigentlich gar nichts. Ist es kalt bleibt Schnee Schnee, und taut es tagsüber etwas, fliesst auch immer Wasser ab und gefriert Nachts wieder. Aber die Schneedecke wird kleiner und kleiner…
Anders sieht es aus, wenn man sich im Womo aufhält und/oder unterwegs ist. Ist das Wohnmobil geheizt und es schneit 30cm Schnee auf das Dach, ist der Schnee zuerst noch schön locker und leicht. Aber schon nach kurzer Zeit beginnt die unterste Schicht direkt auf dem Dach zu tauen. Wärme von unten, Kälte von oben. Ein Teil des geschmolzenen Schnees läuft auf dem Dach wie normales Wasser ab, ein anderer Teil verdunstet nach oben in die noch bestehende Schneedecke, wo es wegen der Kälte gefriert. Praktisch heisst das, dass sich direkt über dem Dach eine Eisschicht bildet. Je länger der Schnee liegen bleibt, je dicker wird die Eisschicht unter dem Schnee. Bei kaltem Wetter kann diese Eisschicht nach 24 Stunden schon ca. 3cm dick werden. Je länger man wartet, desto dicker und schwerer wird diese Schicht. Eis ist nur ganz wenig leichter wie Wasser, also sind z.B. 5cm Eis auf dem Dach schon etwa 45kg /m2 oder rund 600kg insgesamt. Hat es noch Schnee oben drauf und es regnet rein, kommt ein ganze Menge Gewicht zusammen. Allerdings muss man keine Angst haben, das Fahrzeug hält das aus, das Dach knickt nicht ein… Man muss sich aber doch bewusst sein, dass ziemlich schnell mal eine Tonne auf dem Dach liegt.
Darum ist es doch besser, den Schnee vom Dach zu stossen. Am besten geht dies nach dem Mittag, wenn der Tag am wärmsten ist und das Womo auch von innen geheizt wird. Dann ist die Wasserschicht auf dem Dach am dicksten und der Schnee gleitet am einfachsten vom Dach. Allerdings sollte man schauen, dass die grossen Brocken nicht nach vorne abgeschoben werden, wenn man Pech hat, landen diese Eisbrocken dann auf der Motorhaube und man hat eine Delle…
Zur Winterausrüstung gehören unbedingt Teleskopleiter und Besen. Bei der Fahrt muss ALLER Schnee vom Dach runter sein und auch jede Eisschicht. Während der Fahrt löst sich sonst so eine Eisschicht leicht und wenn sie hinten auf ein nachfolgendes Auto oder seitwärts in einer Kurve auf einen Fussgänger fällt, haftet man. Die Versicherung schätzt so einen Vorfall auf Grobfahrlässigkeit ein und bezahlt dann eventuell nicht.
Des Weiteren unbedingt eine Schneekette (oder zwei) und Winterpneus, Enteiserspray, langer Eiskratzer für die Windschutzscheibe, zwei Kilo Sand oder Anti-Slip-Dinger (falls wir mal festsitzen und so die Schneeketten nicht montieren müssen) mitnehmen. Gute Dienste leistet auch ein Becken, das man unter den Grauwassertank stellen und so den Tank offen halten kann, so dass der Grauwassertank nicht einfriert.
So hat man für tolle Winterausflüge die Ausrüstung komplett.
Am Polarkreis der Kälte trotzen
Ganzjahres- oder Winter-Reifen