Eigentlich schon krass, so schöne Gegend mit Naturspektakel und im Hinterland Kriegsruinen.
Zeugen des Kroatienkrieges
Wir wollen heute zu den Wasserfällen im Nationalpark Krka. Kurz vor dem Ort Skradin haben wir im Web eine Stellplatzempfehlung gefunden. Beim Programmieren des Navis will es partout unbedingt in die Stadt Zadar, dabei wäre es geradeaus mindestens 30km weniger weit. Also programmiere ich ein Zwischenziel ein und endlich macht es das, was ich will.
Wir durchqueren die gesamte Insel Pag der Länge nach, faszinierende Landschaft, manchmal öde wie auf dem Mond, dann wieder Schilf auf beiden Seiten der Strasse und hinten schimmert jeweils das blaue Meer.
Ende der Insel kommt dann meine Abkürzung, querbeet durch das Hinterland, die Strassen werden etwas rumpliger, der Verkehr nimmt ab, das heisst, es existiert gar keiner mehr. Und dann sehen wir doch noch ziemlich viele zerschossene Häuser, Löcher von Granatwerfern und andere Waffen. Ist ja schon krass, hier wütete vor etwas mehr wie 20 Jahren noch Krieg. Als Schweizer fast nicht vorstellbar, welches Elend, Wut und Trauer da geherrscht hat. Wir wissen gar nicht, wie glücklich wir uns schätzen können, hat der Krieg unser Land doch seit vielen Generationen verschont.
Wir kommen Mittags dann gut in Skradin an, natürlich sieht man hier und weit und breit keine Kriegsruinen mehr. Kurz vor der Ortschaft geht es rechts ganz steil den Berg hoch bis wir nach einem Kilometer in den Hof eines ehemaligen Bauernhofes fahren. Der Besitzer empfängt uns sofort sehr freundlich und weist uns ein. Schon ein paar Minuten später fühlen wir uns wie zu Hause.
Und der Chef hier hat auch noch Geschäftssinn. Er empfiehlt uns, die Wasserfälle erst morgen Früh anzuschauen, es habe dann viel weniger Leute und die grosse Tour sei wirklich ganz schön, man muss also mehr Zeit einberechnen. Na, das heisst dann wohl, dass wir zwei Tage auf seinem Stellplatz verbringen… Aber es ist wirklich sehr schön hier.
Nachher fahren Anita und ich mit dem Rad noch ins Dorf, machen ein paar Einkäufe, trinken einen Drink, essen einen Coup und dann kämpfen wir uns wieder den Berg hoch zu unserem Knutschi.
Wieder ein perfekter Tag.
Ach ja, vor dem Dorf auf der Fläche hat es auch noch einen Stellplatz für Wohnmobile und nahe Zentrum hat es auch noch viele Parkplätze, aber so schön ruhig wie bei uns ist es sonst nirgends ;-)