Wie kocht man grosse Eier auf 2350m Meereshöhe
Frühstück
Kurz nach dem Aufstehen stehen wir heute vor unserem grössten Problem. Wir wollen an der Sonne frühstücken, die Sonne ist nicht das Problem, strahlend blauer Himmel. Unser Problem sind unsere 3-Minuten-Eier, die zu so einem exklusiven Frühstück immer dazugehören. Problem 1: wir haben mordsgrosse Eier, sicher über 100g schwer. Die gibt es übrigens im Denner in Neftenbach, die besten und grössten Eier schweizweit. Problem Nr.2: die Meereshöhe. Zu Hause auf 450m brauchen unsere normalen Eier genau 3:30 Min, sind also keine Drei-Minuten-Eier, sondern Dreieinhalb-Minuten-Eier. Nun haben wir aber riesengrosse Eier und dazu auf über 2350m Meereshöhe, wo das Wasser schon bei viel kälterer Temperatur kocht und nicht heisser wird. Nach den Berechnungen der Geheimformel für die perfekten 3-Minuten-Eier kommen wir mit den Parametern von grosser Höhe und riesen Eier auf genau 6:58 Minuten Kochzeit. Und man staune: wir nehmen die Eier nach 7 Minuten aus dem Wasser und sie sind schlichtweg perfekt!
Diese Erfolgserlebnis geniessen wir dann vor unserem Knutschi an der Sonne und nach dem Mittag entschliessen wir uns, die heutige Nacht auch nochmals hier am Lac de Châteaupré zu verbringen. Also haben wir am Nachmittag Zeit, eine kleine Wanderung zur Cabane de Moiry zu machen. Wir steigen also von 2350m auf 2830m direkt vor den Gletscher hoch. Es hat ziemlich viele Wandere unterwegs, aber viele schnallen es einfach nicht. Sie laufen viel zu schnell los, müssen dauernd Pausen machen und sind am Ziel total kaputt. Unter meinem Tempodiktat zwinge ich Anita dauernd, langsamer zu laufen. Unten werden wir dauernd überholt, aber je länger der Aufstieg dauert, je steiler er wird, desto mehr Leute überholen wir wieder. Schlussendlich ist nur ein Bergsteiger schneller oben wie wir, obwohl wir eigentlich sehr langsam gelaufen sind, dadurch auch viel weniger müde wurden und eigentlich nie Pausen machen mussten. Gelernt ist gelernt.
Oben bei der Hütte geniessen wir das prächtige Gletscherpanorama, feinen hausgemachten Kuchen und Anita ein kühles Bier. Den Stellplatz mit unserem Knutschi sehen wir ganz weit unten glitzern.
Danach machen wir uns wieder an den Abstieg und sind rund eine Stunde später sehr zufrieden bei unserem Knutschi. Endlich wieder mal eine Wanderung und etwas Gletscherluft geschnuppert.
Abends wird es nun empfindlich kälter, ich hoffe, dass sich die aufgezogenen Wolken noch verziehen, denn für ein Milchstrassenfoto über dem Gletscher währen die Bedingungen perfekt, denn es ist Neumond.
Das Resultat seht ihr dann vielleicht später…
20.7.2020 - Hallo Rolf und Anita....das nächste Mal einfach Wachteleier nehmen... die sind schneller durch und Ihr könnt früher wandern gehen....;-)) Noch viel Vergnügen euch Beiden... Grüsse
Thoberman
23.7.2020 - Hallo Rolf, es gibt für beinahe alles eine App. Für IOS kann ich Dir "Die perfekte Eieruhr" von Mirko Müller empfehlen. Neben den Parametern Eiergrösse, Höhenmeter, Ausgangstemperatur, Einstellung Deines Wunscheis gibt es auch noch einen Eier-Spion der Dir visuell den inneren Eikochstatus anzeigt. Erfolg ist garantiert. Beste Grüsse, Martin
Martin