Nachdem wir gestern den Park besucht haben, wollen wir heute auch das Besucherzentrum in Zernez besichtigen.
Zuoz, eines der schönsten Dörfer
Die Nacht war ziemlich kalt, aber hier auf dem Campingplatz werden wir heute wieder von der Sonne geweckt. Das nennt man Service! Aber noch fast der grössere Service war diese Nacht, als wir noch spät abends das Röhren der Hirsche gehört haben. Einfach eindrücklich.
Morgens holen wir dann unsere frischen Gipfeli an der Reception und erkundigen uns nach Geheimtipps für Ausflüge vom Campingplatz aus. Die unzähligen Möglichkeiten für Spaziergänge dem Inn entlang (z.B. nach Susch und mit dem Zug zurück) lassen wir aus und beherzigen den Tipp mit dem Besuch des Nationalparkzentrums. Zu Fuss ist man in wenigen Minuten dort.
Wir werden freundlich empfangen und schauen uns zuerst etwas im Shop umher. Stundenlang könnten wir in den Kinderbüchern vom Schellenursli bis zum Globi und in den Sachbüchern von Bartgeiern bis zu den Wölfen verweilen. Aber wir bezahlen nach einer Weile dann den Eintritt von 7.- pro Person und beginnen den kleinen Rundgang.
Etwas seltsam ist der Einstieg mit einem grossen Drachen und einer Drachensaga in der Audioguide. Dann wird es aber immer konkreter über Erdverschiebungen, Eiszeiten, Pflanzen und Tiere, und immer in Hinblick mit dem Nationalpark und der Schweiz. Es ist echt sehr gut gemacht und sehr, sehr kinderfreundlich. Bei der riesigen pyramidenförmigen Kugelbahn verweilen fast nur die Väter und lassen den Kindern den Spass nicht alleine. Auch der Adler, auf den man sitzend und fliegend durch das Engadin steuern kann, verweilen nicht nur die Kinder ziemlich lange. Es ist ein wirklich gelungenes Informationszentrum für jung und alt. Ein Besuch lohnt sich auch vor der Wanderung, denn die freundlichen Damen können genau sagen, wo sich grad welche Tiere im Park aufhalten, also vor einer Wanderung keine schlechte Idee, dort vorbei zu schauen. Nur leider haben sie keine Feldstecher zu verkaufen, so einen, wie wir gestern gemietet haben, die sind nämlich top. Aber nächste Saison wird dieses Manko behoben und man kann sie dort auch kaufen.
Mit einer Familie einen Schlechtwettertag in diesem Zentrum zu verbringen, gar keine schlechte Idee, auch, weil das Familienhallenbad gleich daneben liegt. Nur an Womofahrer haben sie bei den Parkplätzen nicht gedacht…
Nach dem Besuch spazieren wir wieder zum Campingplatz, räumen zusammen und fahren 20 km zum Camping Madulain. Hier sind wir ja schon fast zu Hause, ist es doch schon unser fünfter Besuch hier. Sehr sonnig gelegen, ruhig, gepflegt und eine tolle Grillstelle. Abends verquatschen wir uns beim Grill wiedermal, darum kommt der Blogeintrag so spät.
Wir fahren mit unserem E-Bikes nachmittags noch schnell nach Zuoz, ca, 2.5km vom Campingplatz weg, eines der schönsten Dörfer des gesamten Engadins! Wir lieben die grossen Steinhäuser mit ihren runden Eingangstüren.
Auf dem Heimweg besuchen wir in Madulain, 300m vom Campingplatz weg, die River Ranch. Ein Zentrum für Pferdeliebhaber, wo man Ausritte buchen kann und so durch das romantische Engadin reiten kann. Da wir nicht reiten können, wollten wir wenigstens eine Reittour von etwa einer Stunde ausprobieren. Aber dieses Mal zahlen wir für unsere Spontanität Tribut: jetzt in den Herbstferien und den letzten wärmeren Tagen sind alle Reittouren ausgebucht. Eigentlich logisch, wenn wir unser Hirn eingeschaltet hätten! Aber wir besuchen den tollen Hofladen mit Engadiner Glaces und eigenem Bio-Fleisch von Kalb- und Rindfleisch bis zu Entercotes von Angus-Rindern. Ein tolles Angebot. Unbedingt den Wegweisern nachlaufen, denn sonst findet man den kleinen Selbstbedienungshofladen nie und nimmer…
Anita backte heute einen Schoko-Kuchen und wir geniessen die Ruhe hier im Womo und freuen uns am Leben!