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Dieselheizung nach dem Einbau

Anfänglicher Ärger

die lose Steckverbindung der Heizungsrohre

Die Dieselheizung ist eingebaut und läuft auch. Allerdings habe ich einige Nerven gebraucht, bis jetzt auch wirklich alles ging.

Aber von vorne: nachdem wir bei der Werkstatt wegfuhren, fuhren wir direkt zu meinen Eltern. Wir wollten meiner Mutter unsere neue schmale Rücklehne zeigen, wo sie den Überzug gekürzt hat. Wir fahren also vor und stellen das Womo ab, klingeln an der Türe und zerren sie in unser Womo. Und weil es dunkel ist, wollen wir natürlich Licht machen. Nichts, es bleibt dunkel. Was ist da los? Nach kurzer Suche ist klar warum, der 12V Hauptschalter ist ausgeschaltet. Im Dunkeln aber gar nicht so einfach, diesen einzuschalten. Wir schaffen das natürlich, ist ja auch eine leichte Übung. Meine Mami kann nun endlich die Rücklehne begutachten.

Danach fahren wir nach Hause und am nächsten Tag bei 22 Grad montiere ich das Bett und die Kleiderkästen wieder in den Ursprungszustand zurück. Ich hatte da die ganze Verkleidung abmontiert, damit die Werkstatt direkten Zugang zur Heizung hatte. Nach diesen Arbeiten musste ich vier Tage warten, bis es endlich etwas kühler wird. Bei 22 Grad macht es ja keinen Sinn, eine Heizung auszuprobieren. Aber dann war es draussen nur noch 12 Grad und der richtige Moment, die neue Dieselheizung zu testen. Einschalten, wir hören die Dieselpumpe rattern wie eine Dampflokomotive, zu der auch der weisse Rauch aus dem Kamin der Heizung passt und zwei Minuten später strömt warme Luft aus den Lüftungsröhren.

Also aus fast allen, nur aus einer nicht. Was ist da los? Gebläsestufe auf maximal stellen und aus allen bis auf diese eine strömt die warme Luft heraus. Was ist da los? Auch 30 Minuten später im inzwischen sehr warmen Womo bläst es immer noch nicht, dafür ist der Tritt oberhalb der nicht funktionierenden Austrittsöffnung erstaunlich warm. Es kann nur sein, dass die Lüftungsleitung nicht durchgehend ist. Ich fluche innerlich, denn das würde heissen, ich muss nochmals alles abbauen, bis ich an dieses Heizungsrohr komme. Also drehe ich nochmals unzählige Schrauben heraus, demontiere Holzbretter und rund nach einer Stunde habe ich alles weg und sehe das nicht richtig zusammengesteckte Heizungsrohr. Ist schon krass, dass diese Heizungsrohre nur zusammengesteckt sind und nicht irgendwie verschraubt oder verklebt sind. Also nochmals gut zusammenstecken, verschrauben und dann die Heizung ausprobieren. Und nun strömt heisse Luft aus der Austrittsöffnung. Stolz mischt sich mit Ärger, dass solche Dinge passieren. Während dem Austausch der Heizung hat sich anscheinend diese Steckverbindung gelöst, aber komisch, dass dies meine Werkstatt nicht gemerkt hat. Haben sie die Heizung nicht ausprobiert?

ich musste diesen Stufe abmontieren

Grummelnd baue ich mein Knutschi hinten wieder eine Stunde zusammen, drehe wieder unzählige Schrauben hinein, montiere Bretter, ziehe die Betten wieder an und dann ist endlich alles perfekt. Natürlich mache ich nun nochmals einen Test im immer noch sehr warmen Knutschi.

Bei unserem neuen Steuerungspanel sehe ich nun aber die Fehlermeldung: «Achtung Unterspannung!» Was für eine Unterspannung? Die Heizung läuft zwar, aber die Fehlermeldung beunruhigt mich. Und dann merke ich, dass unsere Batterie nur zu 40% geladen ist. Warum denn das? Bei dieser Sonne müsste sie proppenvoll bei 100% sein, die Dieselheizung kann ja nicht so viel Strom brauchen? Im App des Solarreglers sehe ich, dass seit 6 Tagen kein Strom hereingekommen ist und sich die Batterie nicht gefüllt hat. Was ist denn jetzt los? Solaranlage kaputt? Genau seit dem Einbau der Dieselheizung kommt kein Solarstrom bei der Batterie an. Solar und Diesel haben ja nichts miteinander zu tun? Solarregler kaputt? Also Messgerät holen und nachmessen, wieviel Strom fliesst. Beim Solarregler fliesst kein Strom heraus, allerdings merke ich auch, dass kein Strom hineinfliesst. Also Leiter holen, aufs Dach und dort mal nachmessen. Komisch, nach den Solarpanels fliesst Strom in die Kabel aber unten kommt nix an. Sind die Kabel oder ein Stecker dazwischen defekt? Und wo sind die Stecker? Also montiere ich das Abdeckungsbrett beim ehemaligen TV-Standort weg und da sehe ich dann schnell eine Kabelklemme, wo nur drei Kabel drin stecken statt vier, das vierte hängt frei in der Luft. Da die neuen Steuerungskabel der Heizung ebenfalls dort durchgehen, vermute ich, dass sich bei jener Montage diese Steckverbindung gelöst hat. Zufall? Auf jeden Fall ärgerlich.

Zwei Tage später fuhr ich alleine an ein Treffen der Stellplatz-Scouts von Wohnmobilland Schweiz. Und da ich einige Lebensmittel mitnehmen wollte, schalte ich den Kühlschrank ein und was macht dieser: er blinkt und zeigt eine Störung an. Das kann ja wirklich nicht sein! Also in der Garage das Sperrventil und alle Drehventile kontrollieren, ob sie geöffnet sind. Beim Kochfeld funktioniert die Gasflamme, der Kühlschrank blinkt noch immer. Luft in der Leitung? Ich finde es nicht heraus, aber 20 Minuten später funktioniert der Kühlschrank plötzlich und ich räume die Lebensmittel ein.

Ich fahre an dieses Treffen und die Geschichte könnte nun zu Ende sein. Ist sie auch, aber nur solange, bis wir an den Suisse Caravan Salon fahren und auch Anita mitkommt.

Sie will einen Kaffee, wir stellen also den Wechselrichter ein, danach die Kaffeemaschine und als wir auf den Startknopf drücken, stellt der Wechselrichter 2 Sekunden später ab. Die Kaffeemaschine natürlich auch. Bei den nächsten 10 Versuchen ebenso. Ich fluche nun ziemlich, weiss weder ein noch aus. Ist der Wechselrichter kaputt? Ein Kurzschluss? Sicherung? Braucht die Dieselheizung so viel Strom, dass der Wechselrichter zu wenig Leistung hat? Batterie zu klein? Ich bin am Ende und das einzige was mir einfällt, ich begutachte den Wechselrichter und suche irgend einen Knopf, um ihn zu resetten (so ein Knopf gibt es aber nicht). Dann kontrolliere ich die Anschlüsse und staune wieder: Das Pluskabel ist nur lose angehängt und keinesfalls festgeschraubt. Als ich dort alles wieder festschraube, funktioniert der Wechselrichter mit der Kaffeemaschine wieder einwandfrei.

Ich verstehe es nicht, aber wahrscheinlich hat die Werkstatt den Wechselrichter zur Sicherheit vom Strom genommen und vergessen, die Kabel wieder fest anzuziehen.

Aber es ist schon krass: wenn ich nicht vieles selber gemacht hätte, wäre ich dreimal wieder in die Werkstatt gefahren und hätte die Probleme beheben lassen müssen. Haben wir das dem Fachpersonalmangel zu verdanken? Die guten Werkstätten bekommen durch Mund zu Mund Werbung immer mehr Kunden, sie kommen in den Stress, arbeiten schneller und ungenauer, müssen vielleicht jemanden einstellen, der nicht so Womoafin ist und die Qualität der Arbeit nimmt ab.

Oder war es bei mir einfach ein schlechter Tag eines Mechanikers?

Jetzt läuft also alles wieder, allerdings habe ich Anita verboten, unseren Backofen auszuprobieren. Sonst läuft dieser dann auch plötzlich nicht mehr…

3.11.2024 - Wenn ich das alles lese, dann fällt mir der Kopf vor lauter schütteln ab. Und das mit der lauten Dieselpumpe und dem Rauch ist auch nicht normal. Bei meiner Dieselpumpe muss es ganz leise sein und man muss die Ohren recht spitzen, dass man sie hört. Vermutlich nicht entkoppelt. Meine raucht keine Sekunde, vermutlich zu schwache Zuleitung, zu wenig Power auf dem Zündstab. Ich bekäme die Kries, wenn mir das passiert, sorry für meinen Kommentar.

Ueli


6.11.2024 - Liebe Anita und Rolf Es ist halt schon so, die Freiheit und Unabhängigkeit hat ihren Preis - Geld und oft auch Ärger. Schaut ihr aber auf euer Camper-Leben zurück, stellt ihr fest, dass all die tollen Reise-Erlebnisse, welche ihr mit dem Camper hattet, um ein Vielfaches überwiegen. (Das jedenfalls ist unsere Erfahrung mit unseren Campern in den letzten 20 Jahren. Von über 30 Mal mit Auto bzw. Camper von der Schweiz nach Nordostfinnland gefahren - um nur diese Reisen zu nennen - waren die Unwägbarkeiten im Nachhinein nicht der Rede wert - oder doch eben das Salz in der Suppe - ausser vielleicht die mühsame Motorengeschichte von 2022.) Und auf die positive Seite der Bilanz kommen zusätzlich eure tollen Geschichten in eurem Blog für ein breites Publikum. Auch wenn da gewisse Unwägbarkeiten im wahrsten Sinne des Wortes beschrieben werden, z.B im Finnischen Winter bei der Anfahrt zur Russischen Grenze. Oder all die gemachten handwerklichen Erfahrungen usw. Jedenfalls bereichert euer Blog interessierte Leser wie kaum ein anderer. Vielen, vielen Dank und gute Reise in den Hohen Norden.

Andreas Seiler


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