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Schweden 2014
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Wir vergessen uns in der Marienburg

Eine wahnsinns Burg und eine tolle Besichtigung und plötzlich ist es schon ende Nachmittag

Marienburg

Wir hatten selten so einen romantischen Übernachtungsplatz wie heute und dennoch müssen wir weiter, denn sonst kommen wir nie nach Hause. Den kleinen Umweg über Rumpelstrassen und durch Baumalleen nach Mazurow (Marienburg) nehmen wir aber trotzdem in Kauf. Wir haben nur knapp 50km zu fahren und kommen darum ganz erholt an. Am anvisierten Parkplatz sollten wir 50 Zloti Münz in den Automat werfen. Soviel haben wir natürlich nicht dabei und die polnische Parkplatzwärterin, die keine einzige Silbe englisch spricht, will partout nicht, dass wir die Kreditkarte benützen. Warum ist und bleibt ein Rätsel. Sie will uns irgendwie nicht auf dem Parkplatz. Na dann, fahren wir halt weiter, im letzten Moment schwenke ich dann aber auf den sehr schönen Stellplatz grad hinter dem Parkplatz ab. Wir brauchen ihn eigentlich nicht, denn wir wollen ja weiter.

unterwegs in einer der vielen Alleen

Der Empfang da ist sehr freundlich und der Platzwart strahlt über beide Ohren. Er erklärt alles, wo was liegt und will dann pro Nacht für zwei Personen und Womo 50 Zlotis. Häh? Gleichviel wie auf dem Parkplatz ohne nix? Und hier ist es viel schöner, mit See und direkter Sicht auf die Burg, die sehen wir schon von hier aus. Da zahle ich natürlich gerne, auch wenn wir nicht bis morgen bleiben wollen. Also dieser Stellplatz ist wirklich zu empfehlen (54.045200, 19.025835).

Wir packen unsere Fotoapparate und marschieren sofort zur Burg los. Es sind keine fünf Minuten und wir machen die ersten tollen Fotos. Allerdings sind dann der Eingang und der Ticketverkauf genau auf der gegenüberliegenden Seite und so bekommen wir einen ersten Eindruck von der Grösse dieser Burg des Deutschritterorden und später der Polnischen Könige. Wir haben den Tipp bekommen, unbedingt das Museum zu besuchen. Wer uns kennt, weiss, dass wir ja nicht die Museumstypen sind, aber auf diese Empfehlung hin lösen wir den Eintritt.

Marienburg

Und was für ein Museum! Die gesamte Burg ist das Museum! Wir bekommen ein Audioguide-Kästchen um den Hals mit Kopfhörern, Jakob unser deutsch akustische Reiseführer leitet uns sofort ab dem Kauf der Tickets perfekt um das ganze Schloss, darin umher, in verschiedene Ausstellungen und das alles via GPS und WIFI und was weiss ich wie gesteuert. Wir müssen nichts machen, nur zuhören und den Anweisungen folgen.

Es ist echt fantastisch gemacht und wir kriegen von allem einen Eindruck und viele Hintergrundinformationen: Bernstein, Waffen, Bau, Münzprägungen und das gesamte Leben in der Burg in der damaligen Zeit. Nach zwei Stunden drücken wir beim Kästchen auf Pause und gehen in das Burgeigene Restaurant Gothic eine Pause machen.

eine der vielen Ausstellungen

Was ist denn das für ein Schuppen! Alles alte, gotische Grund-Menus, auf die heutige Zeit angepasst. Wir können uns schon fast von der Speisekarte nicht losreisen, da dort alles auch auf Deutsch erklärt wird, wie das früher gemacht wurde. Als wir endlich bestellen, erklärt uns der junge Kellner, dass er noch am Lernen ist und vielleicht noch nicht alles perfekt mache, aber er würde uns als Vorspeise die frischen Brötchen der Küche empfehlen. Klar bestellen wir die und ich kann euch sagen: wir haben selten so gut gegessen wie hier in der Burg. Das können wir unbedingt empfehlen.

Vollgegessen gehen wir mit unserem Jakob dann weiter, aber ganz ehrlich, im Klosterteil können wir dann nicht mehr und kürzen ab. Diese Audioführung ist zwar der Hammer, aber sie dauert zwischen 2,5 bis 3,5 Stunden.

Zurück beim Womo, überlegen wir, was wir machen sollen. Den Stellplatz haben wir bezahlt, wir könnten also hier bleiben und er ist wirklich sehr schön gemacht. Aber wir entschliessen uns, doch weiter zu fahren, denn sonst kommen wir ja nie nach Hause. Wir sind schliesslich immer noch in Nordpolen.

Per Autobahn geht es dann noch rund 160km weiter nach Torun, dort habe ich einen Parkplatz gefunden, der grad bei der Altstadt und am Ufer der Weichsel liegt. Ich habe Anita versprochen, dass sie heute nicht kochen muss und wir auswärts essen gehen. Aber als wir bei diesem Parkplatz ankommen, sind wir immer noch gesättigt vom Essen in der Burg. Dennoch machen wir noch einen kurzen Spaziergang in die Altstadt.

Torun

Und hier fällt uns wieder der Kinnladen runter: Backsteinkirchen und Kathedralen, eine grosse Fussgängerzone und noch echt viel los. Wir haben in unserem Leben noch nie von dieser Stadt gehört, aber sie stellt einiges in den Schatten, was wir bisher kannten.

Polen, wir lieben dich immer mehr! Die Zeiten sind vorbei, als ich nach der ersten Nacht zuerst nach draussen ging, um zu schauen, ob beim Womo die Räder schon geklaut sind…

Auch der Parkplatz entpuppt sich als wahre Perle, wir stehen mit den Fenstern direkt an der Weichsel, kommen vom Parkplatz nichts mit über und denken, wir sind mitten im Grünen.

Nur das Internet klappt nicht richtig, bis ich meine WLan-Verstärker-Antenne anschliesse und sofort einige WLans empfange. Das mit dem besten Empfang ist vom Hotel Copernicus, aber verschlüsselt. Bei Hotel-WLans sind die Passwörter nie wirklich einfallsreich, also probiere ich zuerst den Hotelnamen und wumm, schon bin ich drin. 

Schnelles Internet, schöne Aussicht, tolle Frau, was will man mehr? Tja, nur fünf Fotos von heute auswählen, das wir eine echte Höllenqual…

Übernachtung

Torun - Weichselufer***
Parkplatz

direkt an der Weichsel, bewacht und übernachten erlaubt

Koordinaten: 53.00681,18.599450
N 53° 0' 24.5"  E 18° 35' 58"
letzter Besuch: 4.2018

26.4.2018 - Freut mich dass Euch die Burg such so gefallen hat wie mir & der Stellplatz. Ich finde das ist wirklich einmalig! Wäre das nicht auch was für die " Hundert schönstem"? Weiter gute Fahrt und Grüsse vom süüdwestlichsten Punkt Europas.

Werner


26.4.2018 - Hallo Werner, diesen Ort muss ich aufnehmen! Werde ich machen, sobald wir zu Hause sind.

Rolf


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