Wir landen auf dem Campingplatz Arina und haben eine herrliche Ruhe in der Bergwelt des Unterengadins
Um 9 Uhr geht es bei uns los in Richtung Unterengadin. Wir freuen uns, endlich wieder eine Woche Ferien mit unserem geliebten Knutschi geniessen zu können. Wir wählen als Weg den Vereinatunnel, also den Autoverlad zwischen Klosters und Sagliains direkt im Engadin. So sparen wir uns viel Weg und zwei Pässe. Mit dem Womo ist der Verlad problemlos, auch wenn für die Auffahrt iauf den Autozug die Rückspiegel eingeklappt werden müssen. Das heisst, sie müssen eigentlich nicht, denn links und rechts hätten wir noch ca. 5cm Platz, wenn wir sie draussen lassen. Aber mit 5cm links und rechts sechs Zugwagen nach vorne fahren muss man schon ziemlich präzise sein. Also werde sie eingeklappt und so haben wir immerhin auf jeder Seite 25cm spatzig, allerdings sehe ich während dem Fahren nun nicht mehr nach hinten und weiss nicht, welcher Womoseite ich nun zerkratze! Nein, es geht problemlos und keine 20 Minuten später sind wir schon im Engadin. Für das Womo sind 34 CHF fällig, irgendwie ein vertretbarer Preis. Wenn man übrigens von einem Campingplatz im Unterengadin zurückfährt, hat man eine vergünstigte Retourfahrt.
In Strade fahren wir auf den kleinen, schmucken Campingplatz Arina. Im Engadin ein kleiner Geheimtipp, fast an der Grenze zu Österreich, mit einem Pool. Auf einem Zettel bei der Einfahrt steht, dass man sich dort hinstellen soll, wo man Platz findet, Abends komme dann jemand, der einkassiere. Wir fahren also die schmale Einfahrt hoch und stellen unser Knutschi zwischen den Apfelbäumen an die Sonne. Wir sind die einzigen Gäste, die Saison ist bald vorbei.
Im Sanitärgebäude liegen Prospekte von den Freizeitmöglichkeiten auf, die wir dann ziemlich genau studieren. Zuerst machen wir aber einen Rundgang durch Strada, nicht viel los hier, eher gemütlich, oder ausserhalb der Saison. Oder aber auch tote Hosen. Na gut, es ist Montagnachmittag, da hat der Dorfladen, der Infopunkt, Post und Einkaufszentrum in einem, geschlossen. Auch das kleine Museum Stamparia (Druckerei) ist geschlossen, wo man sogar eigenes Papier herstellen könnte. Auch das einzige Restaurant hat Montags geschlossen, das ist aber nicht so tragisch, denn auch wenn es offen hätte, könnte man nur Kleinigkeiten essen. Nur auf dem Schulplatz direkt neben dem Campingplatz tummeln sich ein paar Kinder. Nicht viel los hier am letzten Septembertag. Und schnell wird einem klar, dass es hier auf dem Campingplatz nur gefällt, wenn man Ruhe sucht und selber kochen will. Für uns also absolut perfekt.
Die aufgelegten Prospekte im Sanitärgebäude stellen uns dann aber vor die Wahl: wollen wir den Warzenbeisserweg nach Tschlin absolvieren, (ein Themenpfad über die Natur und Tierwelt des Unterengadins) oder den Lai Vert und den Schwarzsee in der Nähe des Dreiländerecks Italien, Österreich und Schweiz besuchen? Wenn wir den Themenweg wandern, können wir wählen, ob wir runter und rauf laufen wollen, denn Tschlin liegt rund 500m höher als der Campingplatz.
Wir beschliessen, nicht das Postauto zu nehmen, sondern einfach mit unseren Velos den Berg hoch zu fahren. Zum Glück haben wir Elektro-Velos hier, denn der Weg ist sehr steil und ziemlich lange. Aber so kommen wir gut in Tschlin an, weder verschwitzt noch müde können wir das Dörfchen hoch oben geniessen. Allerdings ist auch hier Montagnachmittag, weder die kleine Brauerei noch das Hotel oder der Lebensmittelladen haben geöffnet! Aber Tschlin ist wirklich wahnsinnig schön, man könnte meinen, dass Schellenursli hier gewohnt hat, die alten Engadinerhäuser sehen fantastisch aus!
Aber so fällt unser Aufenthalt hier auch ehr kurz aus und wir rasen runter zurück auf den Campingplatz.
Dann ist heute eben selbst kochen angesagt, wenn hier die wenigen Restaurants überall geschlossen haben. Nicht mal unser Fondue können wir machen, denn uns fehlt nach wie vor das Brot, das wir nicht einkaufen konnten. Also gibt es heute eben Spaghetti.
Vor den Spaghetti geniessen wir aber die letzten warmen Sonnenstrahlen vor dem Wohnmobil und freuen uns an der Ruhe hier im Ort.