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Schweden 2014
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Ich bin stur und will es wissen

Wir haben neue Solarpanels auf dem Dach und eine andere Befestigungsmethode.

Aber, nicht nachmachen, es hält sowiso nicht und ist ein Sicherheitsrisiko. Das und vieles mehr habe ich in den letzten Tagen oft gehört, wenn ich jemand gefragt habe, ob man so Semiflexible Solarpanels montieren könnte. Und wenn ich nach den Gründen gefragt habe, tönt es dann: «alle kleben mit Sikaflex an und das hält.» Wie wenn das ein Grund wäre, weil es alle machen, nicht mal etwas anderes zu versuchen. Denn auf meine Nachfrage bekam ich nie andere Gründe und immer nur Vermutungen. Noch habe ich keine Infos von jemanden, der es auch versucht habe.

Die Idee: meine neuen (und auch die alten) Solarpanels haben sechs Ösen, wo sie im Bootsbau jeweils angemacht werden. Warum könnte man nicht auf das Dach an diesen sechs Stellen ein Gewinde kleben und die Panels dort festschrauben? Die Idee habe ich seit längerem, aber zuerst immer verworfen.

Bis wir diese Woche per Zufall im Baumarkt von Tesa Klebeschrauben gesehen haben. Einen gekauft, Anleitungen gelesen und Erfahrungsberichte und dann bin ich zum Schluss gekommen, theoretisch müsste es halten. Und da ich eher Praktiker bin, noch andere dieser Dübel gekauft und losgelegt. Kleben war sehr einfach und danach die Panels aufschrauben auch. Die erste Testfahrt war auch erfolgreich, das heisst, die Panels sind noch auf dem Dach.

Nur kurz zur Theorie. Ein Panel hat eine Fläche von 0,75 m2. Laut Theorie und Wikipedia ist die Windkraft bei 100km/h 690N. Dies entspricht in ungefähr 70kg, wo der Wind auf diese Fläche drückt, wenn das Panel 90 Grad im Wind steht, also voll im Gegenwind halten sollte. Aber da die Panels ja auf dem Dach liegen und nicht stehen, ist die wirkende Kraft nur einen Bruchteil davon.

Meine verwendeten Klebeschrauben haben auf dem Mauerwerk 10kg Haltekraft, auf flachem Glas und GFK weitaus mehr. Ein Panel ist mit also mit allermindestens 60kg auf dem Dach festgeschraubt. Zum Vergleich: Wenn man das Panel mit zwei Gehwegplatten 50x50cm belegt und dann noch eine halbiert und auch drauf legt, ist fast das gesamte Panel mit Gehwegplatten beschwert und niemand käme auf die Idee, dass das Panel so weggeweht wird, vor allem, da das Panel nur 4mm hoch ist.

Also wieder zur Praxis: das Kleben war ziemlich einfach und sauber, die Panels sind so fixiert, dass ich sie jederzeit problemlos abschrauben kann. Ich finde es eine saubere und gute Lösung.

Allerdings bleibt die Frage: hält es? Ich habe keinen Windkanal, wo ich es ausprobieren kann. Die Belastungsprobe von Hand brach ich bei viel Kraftaufwand ab, da ich Angst hatte, das Panel zerbricht in tausend Stücke. Die Frage ist nun nur noch, wie das Wetter auf diese Klebedübel wirkt. Ob bei Kälte oder Hitze die Haftbarkeit nachlässt.

Vor jeder Fahrt werde ich ab jetzt aufs Dach klettern und beim Panel ein Haltbarkeitstest machen. 

Nicht nachmachen, es gibt anscheinend noch keine Erfahrungswerte. Ich werde dann laufend darüber berichten…

Ach ja, die Klebedübel unbedingt NICHT über das Web bestellen, viele reklamieren dort, dass der mitgelieferte Kleber über das Datum abgelaufen ist. Besser im Baumarkt kaufen und direkt aufs Datum achten.

Wenn jemand damit schon Erfahrung oder Anregungen hat, bin ich sehr gespannt auf Rückmeldungen...

Externe Links

16.6.2019 - Hallo Rolf, Na das wird ja spannend! Ich glaube aber das es wohl halten wird. Mach dir mal Gedanken über eine „Spoiler“ die man in Fahrtrichtung gesehen vor den Panels aufklebt, dies hält dan auch den Wind ab. Sehe mit Interesse dein Erfahrungsbericht entgegen. John

John Bexkens


17.6.2019 - Hallo Rolf. Könntest du mir bitte jeweils deine Fahrtrouten bekanntgeben, damit ich nicht hinter dir fahre und somit deine Solaranlage auf einmal an meiner Scheibe klebt und mir die Sicht verdeckt ;-)) Danke und liebe Grüsse.

Thoberman


17.6.2019 - Hallo Rolf Die Idee finde ich klasse. Die grosse Frage ist, wie verhält sich der Kleber bei hohen Temperaturen. Ich würde vor den Panels noch ein Profil auf das Dach kleben, damit keine Luft unter die Panels kommt. (So eine Art Windabweiser) Du erreichst damit, dass die Zugkräfte auf die geblepten Schrauben minimiert wird. Viele Grüsse, Jörg

Joerg


17.6.2019 - Hallo Rolf, Sehr saubere Ausführung Deiner Bastelei!! Meine Meinung dazu: Waren (Frau und ich) mal (letztes Jahr) mit dem Womo zwischen A1 und Luzern unterwegs. Wir fuhren mit ca 100 km/Std in leichter Kolonne ohne am Vordermann zu kleben, es regnete leicht. Plötzlich krachte es fürchterlich an meiner Motorhaube und Frontscheibe. Sofort angehalten und nachgeschaut: eine Magnetplatte von einem vorderen Fahrzeug hatte sich gelöst und sich an meinem Womo zerschellt. Kleinere und grössere Teile, alle etwas sternförmig, hatten sich an meiner Front festgemacht. Als überzeugter Motorradfahrer mit etwa 8 bis 9tKm pro Jahr werde ich hier nicht allzu deutlich machen, was ich über solche billige und amateurhafte Basteleien an einem Fahrzeug denke. Wäre ich damals mit dem Motorrad unterwegs gewesen, könnte ich diesen Beitrag nicht mehr schreiben. Hoffentlich (für uns!) wirst Du bei der nächsten MFK gut beraten über diese "Arbeit" nachzudenken. Sorry für Dich, aber musste meine Meinung dazu geben. Hoffentlich treffen wir uns mal auf einem CP oder SP, nicht auf der Autobahn!!! Grus aus Fribourg Jean

Jean


17.6.2019 - Sehr interessant!! Werde ich beobachten. Habe ein halbflexibles 100 W Modul im mobilen Einsatz. Wenn dass bei euch gut geht, werde ich noch eines fest auf mein Dach verbauen.

Uwe Flad


17.6.2019 - Hallo Jean, auch ich bin kritisch, ob es hält oder nicht, theoretisch hält es problemlos. Und ich kann dir garantieren, dass es meine Panels nicht vom Dach windet, sobald die ersten kleinen Zweifel aufkommen, werden die entfernt und wieder ganzflächig angeklebt. Die MFK prüft übrigens nicht, wie die Panels angeklebt sind, es gibt auch keine Vorschriften dazu., das interessiert die MFK eigentlich (leider) nicht. Oder wurden deine schon mal geprüft, ob sie halten? Und ich wehre mich dagegen, dass dies eine billige und amateurhafte Bastelei ist, sie ist so sorgfältig wie möglich gemacht und abgeklärt worden. Nur konnte ich leider niemand finden, der schon ähnliches versucht hat. Profis im Panelkleben gibt es nämlich nicht viele (viele Womowerkstätten sind amateurhafter wie die Besitzer der Womos). Gruss

Rolf


18.6.2019 - Guten Morgen Die Schrauben stehen über den Muttern vor. Aus optischen Gründen hätte ich darüber Hutmuttern geschraubt. Gibt es auch rostfrei im Baumarkt. Gruss Urs

Martin


18.6.2019 - Hoi Rolf Ich meine auch, dass es halten wird. Trotzdem würde ich, wie schon erwähnt, einen Spoiler montieren. Das hätte zusätzlich den Vorteil, dass kein Staub und Dreck unter die Panels kommen kann. Zudem würde ich als Referenz eine weitere Schraube aufkleben. An der kannst du dann bedenkenlos ziehen und rütteln und testen, ob die Verklebung durch die Hitze nachlässt. - Es ist auch höchst unwahrscheinlich, dass sich alle Befestigungspunkt gleichzeitig lösen und nachfolgende Fahrzeug gefährden würden. - Gruss -

- Michael


18.6.2019 - Rolf, Deine überhastete Vorgehensweise erscheint mir ziemlich unvernünftig und gibt mir zu denken. Hättest Du nicht besser auf das Resultat der Untersuchung der offensichtich defekten ersten Panelen gewartet? Ich vermute nämlich einen Materialschaden durch Überhitzung der Zellen. Ein WOMO-Dach aus GFK ist ja idealerweise eine stark wärmedämmende Konstruktion. Diese kann also die auf der Rückseite der Zellen entstehende Wärme nicht ableiten. Dies führt zwangsläufig zu einem Hitzestau und dadurch zu einer Temperaturüberhöhung. Du schreibst ja selber von sichtbaren Materialveränderungen auf dem Dach. Die jetzt gewählte Montageart ist in dieser Hinsicht auch nicht besser: die zwischen dem Panel und dem Dach eingeschlossene Luft wird sich stark erwärmen und die Zellen darüber werden sich gewaltig aufheizen. Dann kommt noch die Gefahr für Hotspots bei teilweiser Verschattung dazu ...! An Deiner Stelle hätte ich mich statt über fliegende Solarpanels auf Autobahnen zu diskutieren mehr mit Fragen über Wirkungsgrad und Wärmeableitung beschäftigt...

Fred


18.6.2019 - Hallo Fred, danke für deine Einschätzung, allerdings finde ich meine Vorgehensweise nicht überhastet. Semiflexible Solarpanels sind weltweit für die Benutzung ohne Hinterlüftung ausgelegt und millionenfach im Einsatz. Lies mal diesen verlinkten Artikel.

Rolf


21.6.2019 - Hallo Rolf. Mein Solarzulieferer hat mir wegen den vielen Ausfällen von flexiblen Modulen davon abgeraten.

Christian


1.7.2019 - Hallo Rolf, hier bin ich noch über ein Video gestolpert, von jemandem der bereits Erfahrung gesammelt hat mit der ‚besseren‘ Montage von flexiblen Solarzellen auf dem Wohnmobil. Das Luftpolster leuchtet mir ein.  Gruss 

Thomas


13.7.2019 - Hallo Rolf, den Gedanken mit den Klebeschrauben finde ich zunächst einmal genial. Die Firma Tesa hat bei mir auch einen guten Ruf. Vor Jahren habe ich einmal trotz meiner Bedenken Haken für Gardinenstangen mit so genannten Powerstrips an die Fensterrahmen aus Kunststoff angeklebt. Alles hat soweit gut gehalten, aber nach dem Urlaub dann der Schreck, einige Gardinen auf der Südseite waren einfach abgefallen und die Powerstrips hingen wie altes Kaugummi in langen Streifen mit den Gardinenhaken herunter. Es war draußen und erst recht in der Wohnung verdammt warm. Genaue Temperaturmessungen habe ich damals nicht gemacht, aber seit dem nutze ich keine Powerstrips mehr. Meine Bedenken an dieser Stelle gegen die Befestigung von Solar Panele mit selbstklebenden Klebeschrauben auf dem Wohnmobil Dach geht in Richtung unkontrollierbarer Hitze im Sommer. Ich bin noch fünf Wochen in Island, kann also keinen geeigneten Versuch starten, aber wenn ich zurück bin mache ich einen Versuch außen an meiner Toilettenklappe, dort klebe ich so eine Klebeschraube an, unter die Klebeschraube kommt ein Thermofühler und dann kommt ein Gewicht von 10kg daran. Das Ergebnis bei 80 Grad teile ich Dir mit, garantiert. Gruß Günter

Günter Bredtmann


10.10.2019 - Gibt es hierzu Neuigkeiten? Hat sich die Befestigung bewährt oder sind die Module mittlerweile kaputt? Gruß Torsten

Torsten


15.10.2019 - Hallo Torsten, ich plane nächsten einen Beitrag zu den Erfahrungen. Aber bisher alles tipp-topp, auch den ersten Frost haben sie überstanden und es hält noch immer bombenfest.

Rolf


9.3.2020 - Moin, Kompliment für die tolle Seite und Danke die Mühe sich zu praktischen Fragestellungen des Camper Daseins zu äussern!!! Die Idee mit den Klebeschrauben finde ich erstmal super! Es sieht nach einer Lösung aus, die bei einem Defekt des panels einen panel Tausch gut ermöglicht. Gibt es zu dem Thema Ausfälle der flexiblen panels "Zahlenmaterial"? Der Artikel über die Notwendigkeit von Hinterlüftung des solapanels ist mir auch geläufig ebenso wie das youtube Video wo ein weiterer Vorschlag zu einer lösbaren Verbindung eines panels gezeigt wird. Sorge hätte ich jetzt akut nicht bei der Klebeverbindung der Schrauben - da lässt sich ggf. ein anderer Kleber verwenden. Die Bildung von Kondenswasser bzw. Ablagerung von Niederschlag unter dem panel mit den Folgen, dass bei kalten Temperaturen sich dort Eis bildet wäre ein Punkt bei dem mich interessieren würde wie Deine Einachätzung aussieht. Ggf. wäre ein Abdichten der Fuge panel <> gfk-dach eine Alternative? Vielleicht habe ich Deine Seite nicht sorgfältig genug durchgelesen - hat sich autosolar zu dem defekten panel konkret geäussert? Beste Grüsse aus Hamburg Max

Max


18.3.2020 - Hallo, eine gute Lösung und das hält sicher, auf jeden Fall wenn es mit SikaFlex geklebt wird. All die Bedenken der Anderen sind völlig unbegründet wenn mit SikaFlex oder ähnlichem geklebt wird und die haben wohl keinerlei Erfahrung damit! Ich habe die gleichen, bzw. ähnlichen Module auf dem WoMo seit 2015. Leider wurden diese von meinem Händler direkt aufgeklebt und beide Module sind defekt. Es löste sich zuerst die obere Schutzschicht und danach verabschiedeten sich beide Module. Ich würde auch noch einen Spoiler dazu bauen und noch etwas mehr Abstand zum Dach, dass dieses keine zu große Hitze abbekommt. Der Hinweis mit den Hutmuttern würde ich auch befolgen.

Thomas Steiner


26.5.2020 - Hallo, ich finde es auch nicht gerade verantwortungsvoll gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern so vorzugehen! Grundsätzlich finde ich die Idee nicht schlecht und schließe auch nicht aus, dass diese Verklebungen ausreichend sind und halten - schließlich wird auch zB. im Fahrzeug- und Flugzeugbau geklebt, also sollte man von hoher Sicherheit ausgehen - aber aufgrund vieler nur schwer kalkulierbarer Einflussgrößen ist das geschilderte Vorgehen sehr risikoreich. Zumal die Berechnungen nicht ganz stimmig sind, denn aufgrund der resultierenden Windgeschwindigkeiten insbes. bei Gegenwind könnten Kräfte entstehen, die in der Kalkulation vollkommen unberücksichtigt sind! (-> Warum fliegen Flugzeuge? Sogeffekte? usw.) Ich hätte jedenfalls vorab bei TESA eine Stellungnahme eingeholt und um Infos / Referenzen zu ähnlichen Verwendungen gebeten. Idealerweise gäbe es eine Freigabe für den entsprechenden Einsatz: dann wäre man auch versicherungstechnisch im grünen Bereich. Als Mindestvoraussetzung würde ich einen längeren Test sehen, der eigentlich über 2 Jahre laufen sollte: dazu mehrere Klebeschrauben unter vergleichbaren Bedingungen montieren: Temperaturen, Oberflächen, Chemikalien mit denen die Verklebung in Kontakt kommen kann - auch wenn das nur kleine Kontaktflächen sind, mechanische Belastungen (die sind ja durchaus wechselnd; also Zug- und Druck-Belastungen) usw.. Dann wäre nach 2 Jahren (2 mal die Jahreszeiten durchlebt) die Abreiss-Kraft im Vergleich zu neueren Klebeschrauben zu ermitteln. Frag mal bei SIKA oder HENKEL nach, was dort alles für Tests laufen … Sicher: das sehr (zeit-) aufwändig, aber es stehen Menschenleben auf dem Spiel und da noch nicht mal seitens des Herstellers Infos vorliegen, ob er da grundsätzlich eine Eignung gegeben sieht (oder gar eine Freigabe), obliegt das voll und ganz deiner Verantwortung! Viel Glück! Gruß JoS

JoS


14.2.2022 - Die Verklebung habe ich übernommen - eines der Solarmodule liegt nun neben der Autobahn im Strassengraben - unzulässige und gefährliche IDEE!!!!

MEB


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