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Andalusien Spanien 2021
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Reisebericht

Fähre Cairnryan – Larne mit PO Ferries 6.5.2019

Unsere Erfahrung mit dieser Fährüberfahrt von England nach Nordirland.

Der ziemlich kleine Abfahrtsterminal in Cairnryan muss man nicht wirklich suchen, man kann ihn nicht verfehlen. Es gibt die Möglichkeit, direkt in den Checkin zu fahren oder auf den Parkplatz. Der hintere Parkplatz ist der langzeitparkplatz zwischen Meeresufer und Strasse mit Blick auf das Terminal und die Ankunft der Fähre. Man kann hier problemlos mit einem Wohnmobil übernachten.

Beladen und Check-In

Das eigentliche Checkin ist schnell und einfach zu bewerkstelligen. Es geht keine 5 Minuten und man ist durch und auf dem Warteparplatz der Fähre. Wohnmobile müssen meist auf Lane 8 einspuren und dort warten, bis es zum Beladen geht.

Ist die Fähre bereit, fährt man ca. 500m einen ziemlichen Bogen und muss dann eine Rampe hinauf in den zweiten Stock und fährt erst dort in die Fähre. Für lange Überhänge absolut kein Problem. Es wird auch nicht wirklich eng beladen, also ziemlich easy.

Langzeitparkplatz

Ankunft

Fähre

Die Fähren von P&O auf dieser Strecke bieten für die kurze zweistündige Überfahrt ziemlich viel. Restaurant und Coffeeshop, ein Souvenirladen und eine Spielhölle und Kinderecke. Will man draussen die Abfahrt verfolgen oder die gesamte Reise, hat man leider nicht ganz so viele Möglichkeiten. Man kann nur rechts oder links auf der Seite ins Freie. Das Oberdeck mit der Besten Aussicht ist nur für Staffmitglieder. Dafür kann man im Coffeshop / Aufenthaltsraum im Warmen nach vorne durch die Scheiben hinaussschauen.

Auf der Fähre kann man übrigens hinten hinein fahren und vorne dann wieder raus, auch in der zweiten Etage. Man muss also weder wenden noch irgendwo rückwärts fahren.

Ankunft

Auch die Ankunft geht natürlich problemlos und man ist recht schnell vom Gelände. Zur Übernachtung biete sich der 1km entfernte Campingplatz Curran Caravan Park in Larne, klein, fein und ziemlich schön.

Preis

Der Preis für die doch ziemlich kurze Strecke empfinden wir als ziemlich hoch, unsere Überfahrt mit einem 7.5m Wohnmobil hat 220 € gekostet. Aber viele Alternativen gibt es ja nicht, ausser Cairnryan – Belfast, die auch nicht wirklich günstiger ist.


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Der Causeway Coastal Route entlang 7.5.2019

Die Insel hat uns trotz des durchzogenen Wetters total in den Bann gezogen.

Gobbins Cliff Path

Ich sitze im Wohnmobil, gehe im Kopf den heutigen Tag durch und schaue unsere Fotos an. Den ganzen Tag stark bewölkt und viel Regen zwischendurch. Man könnte meinen, unser erster ganzer Tag in Nordirland sei ins Wasser gefallen. Aber weit gefehlt, eine kurze Zusammenfassung: Wow!!!

Aber von Anfang an. Morgens auf dem kleinen Campingplatz in Larne entsorgen wir und füllen frisches Wasser. Danach fahren wir 15km nach Ballystrudder Richtung Süden zum Besucherzentrum von Gobbins Cliff Path. Wir sind um 8:45 Uhr die ersten auf dem Parkplatz, haben darum auch noch viel Platz, um unser Knutschi zu parken. Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, packen die Fotoausrüstung inkl. Stativ mit und melden uns mit der Reservierung für die erste geführte Tour um 9:30 Uhr am Welcomedesk. Mischt, keine Rücksäcke erlaubt, kein Stativ, nicht mal ein Selfistab oder gar ein Tablet darf man mitnehmen. Aus Sicherheitsgründen, man könnte ja ins Meer fallen. Also legen wir alles ins Womo zurück und starten den zweiten Versuch. Sam, unser Guide drückt uns zwei Berghelme in die Hand, obligatorisch wegen der Sicherheit. Wir hören in den nächsten halben Stunde Sicherheitshinweise noch und nöcher, man könnte meinen, wir bereiten uns auf einen Weltraumflug vor. Aber schlussendlich sitzen wir zu zwölft in einem kleinen Bus, der uns etwa 3km bis zum Start der Wanderung bringt.

Gobbins Cliff Path

Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und wir marschieren einen Weg steil zur Küste hinab. Dort unten gibt es einen verschlossenen Eingang, wo der Gobbins Cliff Path beginnt.

Wir marschieren über Fussgängerbrücken, in den Fels gehauenen Weg und durch Felsspalten und Tunnels immer schön unterhalb der Klippen und oberhalb des rauschenden Meeres. Aber extrem abgesichert durch dicke Stahlgeländer. Zwischendurch stoppt Sam, unser Guide immer wieder und erklärt über Natur, Bau, der Vorbeifahrt der Titanic und was weiss ich noch alles. Alles auf englisch, und dadurch verstehen wir wenn wir noch etwas aufrunden etwa 10% von allem. Aber nicht schlimm, wir sind wegen den Fotos und dem Erlebnis hier. Um 12 Uhr sind wir wieder zurück im Wohnmobil. Ich habe über den Gobbins Cliff Path noch einen eigenen, detaillierten Bericht geschrieben.

Wir überlegen uns, ob wir die Küstenstrasse Richtung Norden fahren sollen oder doch den etwas schnelleren Weg im Landesinneren. Da es wieder regnet erwarten wir von der Küstenstrasse leider nicht allzu gute Fotos, aber nach einigem Hin und her entscheiden wir uns doch, der Causaway Coastl Route zu folgen. Und wir bereuen keine Sekunde. Die Strasse führt meistens direkt am Meeresufer entlang, durch altertümliche Dörfer und zwischendurch auch wiedermal etwas in die Hügel. Auch ist sie keinesfalls so schmal, wie ursprünglich befürchtet, es geht tiptop. Es gibt sehr viele Haltemöglichkeiten entlang dieser Route, die allerschönsten sind aber mit Höhenbeschränkungen gegen Wohnmobile gesichert, aber trotzdem gibt es mehr als genug Fotomöglichkeiten. Auch machen wir mindestens fünf gut geeignete Übernachtungsmöglichkeiten aus, wo wir uns problmelos hinstellen könnten. Es ist also nicht ganz so schlimm, wie wir befürchtet und auch schon gehört haben. Wir geniessen die Fahrt trotz Regen und stellen uns diesen Küstenabschnitt vor, wenn die Sonne scheint. Es muss traumhaft sein.

Causeway Coastal Route

Zwischendurch gehen wir noch kurz einkaufen und sehen dort im kleinen Einkaufszenter grad auch noch einen Geldautomat. Endlich können wir 100 Pfund in Bar in die Hände nehmen, Allerdings schauen wir beide ganz verdutzt: das soll Geld sein? 10x 10£-Scheine, die aussehen wie Spielgeld? Oder ähnlich sind wie Reka-Checks? Der Automat war von der Ulister Bank und auf dem Geldschein steht auch gross Ulister Bank. Werden die grad im Automat frisch gedruckt oder sind das wirklich eine Art Check? Beim Einkauf versuchen wir dann ganz scheu, ob die an der Kasse diese Spielscheine auch nehmen. Ja es geht, es ist anscheinend doch echtes Geld!

Nach etwa 80 km kommen wir dann auf dem Parkplatz von Carrick-a-Rede an, einer kleinen Hängebrücke auf eine kleine Insel hinüber. Wir dürfen tatsächlich auf den unteren gekiesten Parkplatz, der in einer grossen steinbruchartigen Felskreis mit Meersicht liegt. Ich bin nur schon von diesem Parkplatz beeindruckt und begreife, dass dort wo jetzt unser Knutschi steht, eine imposantes Kriegerdorf für Games of Thrones aufgebaut und die gesamte Szene gefilmt wurde. Für mich wirklich ein Wahnsinns Platz.

Carrick-a-Rede

Wir packen wieder unsere Fotoausrüstung und gehen zu Fuss zum Kassenhäuschen, um die 9£ Eintritt pro Person zu bezahlen und den einen Kilometer bis zur Hängebrücke zu spazieren. Es stehen ziemlich viele Leute an und warten, bis sie über die Brücke zur kleinen Felseninsel dürfen. Wir laufen etwas weiter zu einem kleinen Aussichtspunkt und machen Fotos in die andere Richtung, wo es keine Menschen mehr hat. Ein halbe Stunde später ist die Warteschlange fast verschwunden und wir wagen nun auch den Gang über die schaukelnde Seilbrücke. Mann, ist die hoch und schaukelt nicht nur ein kleines bisschen.

Carrick-a-Rede

Auf der kleinen Insel machen wir natürlich wieder Fotos. Inzwischen wurde es 17 Uhr und wir sind nun fast alleine dort. Wir können sogar ein kleines Video drehen, wie Anita über die wackelnde Brücke läuft. Auch von Carrick-a-Rede werde ich später noch einen eigenen Beitrag schreiben

Wir beschliessen danach, auf diesem fantastischen Platz hoch über dem Meer zu übernachten. Wir erlebten einen absolut fantastischen Tag und diese Insel hat uns schon in ihren Bann genommen.

Es regnet übrigens seit wir zurück vom Spaziergang sind…

Tagesetappe

  • 107km
  • Durchschnittsverbrauch 9,8 l
  • 45 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
  • 2:21 Std. Fahrzeit
  • Wetter: 8 - 12 Grad, regnerisch

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Übernachtung

Ballintoy - Larrybane Quarry****
frei

auf dem Parkplatz in imposanter Kulisse, kein Handyempfang

Koordinaten: 55.24135,-6.351472
N 55° 14' 28.9"  E -6° 21' 5.3"
letzter Besuch: 5.2019

Gobbins Cliff Path 7.5.2019

Die kurze Wanderung auf dem Klippenweg mit einer Beschreibung, wie alles abläuft.

Gobbins Cliff Path

Beim Besucherzentrum gibt es einige Parkplätze, auch drei für Busse. Perfekt ist, wenn man morgens bis etwa 9 Uhr dort eintrifft, um für grössere Wohnmobile noch Platz zu finden. Für Kastenwagen ist es auch später kein Problem mehr. Übernachten auf dem Platz ist übrigens verboten.

durch die Felsspalte

Die Touren kann man im Voraus über die Webseite reservieren und bezahlen. Macht man dies nicht, kann man hoffen, dass es bei Ankunft noch freie Plätze gibt. Bei einer Reservierung sollte man sich mindestens eine Viertelstunde vor dem Start der Tour bei der Reception melden.

Ausrüstung

Auf die Tour darf man aus Sicherheitsgründen weder Rucksack, Tablet oder gar Selfistick  mitnehmen. Mein Fotostativ musste gezwungenermassen im Wohnmobil bleiben. Dafür bekommt man einen Berghelm, den man auf der Wanderung tragen muss.

gute Erklärungen des Guides

Danach wird man in Gruppen bis 12 Personen in einem Kleinbuss die 3 Km bis zum Start der Tour gefahren. Ab dort muss man ca. 500m steil abwärts bis ans Meer laufen, bevor  durch das abgeschlossene Tor der Gobbins Cliff Path beginnt. 

Wanderung

Der Weg schätze ich einen Kilometer lang, nicht länger. Es folgen Brücken und auch ein Tunnel, am Ende muss man wieder umdrehen und den gleichen Weg zurück. Insgesamt brauchten wir vom Visitorcenter bis wieder zurück ungefähr 2¼ Stunden. Für Fotos ist der Schluss (Rückwärtsfotos) oder vorne hinter dem Guide für Vorwärtsfotos. Wenn man auf dem Hinweg vorne läuft, sollte man auch auf dem Rückweg diese Position halten, damit man eine andere Perspektive hat.

der Weg

Der Weg ist gut gemacht, die Brücken sind sehr cool und der Tunnel auch. Aber so ganz vom Hocker hat uns diese Wanderung nicht gehauen. Ob das wohl darum ist, dass wir fleissige Berggänger sind und auch schon ein paar 4000er bestiegen haben?

Fazit

Die Sicherheitshinweise waren etwas zu viel des Guten und die Geländer sind so gesichert, dass man keine Chance hat, irgendwo den Weg auch nur für eine Sekunde zu verlassen. Nichtsdestotrotz sollte man diesen Weg absolvieren, wenn man in der Gegend ist.

Alleine ist dies aber keinesfalls möglich, man muss immer vom Visitorcenter aus starten und findet in der Nähe des eigentlichen Startpunktes keine Parkmöglichkeiten, schon gar nicht für ein Wohnmobil.

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The Dark Hedges 8.5.2019

Wir besuchen mit dem Wohnmobil einen der Drehorte von Games of Thrones in Nordirland

der Beweis, dass wir da sind

Der Wecker klingelt um 6 Uhr in der früh, denn wir wollen zu der Dunklen Hecke. Diese kam in der Serie «Games of Thrones» vor und seitdem mausert sich diese Strasse zu einer der grössten Sehenswürdigkeiten Nordirlands. Da sie nur gerade 10km von unserem Schlafplatz weg ist, wollten wir mit dem Fahrrad hin, aber irgendwie trauen wir dem Wetter nicht und draussen ist es so früh am Morgen saukalt. Also Womo zusammenpacken und hinfahren.

The Dark Hedges Blick Richtung Nordwest

Nach kurzer Fahrzeit kommen wir am nord-westlichen Ende der Strasse beim Golfclub an, allerdings sehen wir grad keine Parkmöglichkeit mit unserem Womo. The Dark Hedge ist für den Autotouristenverkehr gesperrt, also fahren wir einen kleinen Umweg von 3km und sind dann am süd-östlichen Ende der etwa 800m lange Strasse. Dort gibt es genug Parkmöglichkeiten für unser Womo. 

Sofort Fotoausrüstung zusammenraufen und losmarschieren. Es sind schon ein paar wenige andere Fotografen hier, die Fotos machen, aber zum Glück kommen sie nicht vor unsere Linsen. Wir durchschreiten die gesamte Strasse in beide Richtungen. Der perfekte Fotopunkt liegt etwas 300m vom «Westend» und man fotografiert Richtung Osten, also leicht den Berg hoch.

The Dark Hedges Blick Richtung Südost

Die Bilder werden besser wie angenommen und wir sind echt erfreut. Eine halbe Stunde später sind wir zufrieden und schon wieder im Womo. Nun ab nach Bushmills, wo wir auf dem grossen Parkplatz frühstücken. Nachmittags kommt Giant’s Causaway an die Reihe.

Parkgelegenheit für unser Womo am östlichen Ende

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Bushmills und Giants Causeway 8.5.2019

Wir marschieren zu Giant's Causeway den alten Geleisen nach.

wir sind nicht ganz alleine

Nach den Dark Hedges sind wir schnell in Bushmills und folgen den Schildern von Park & Ride. Den grossen Parkplatz nahe dem Zentrum finden wir so recht einfach und sehen auch schon drei Wohnmobile, die anscheinend da übernachtet haben. Wir parken unser Knutschi und schon klopft es an unsere Türe. Es ist die nette Engländerin vom Womo nebenan. Sie beginnt gleich zu reden und erklärt uns, wir sollen unbedingt der alten Bahnlinie zu Fuss bis zum Giant’s Causaway laufen, es sei viel schöner und man könne so den Eintritt von 12.50£ sparen, das sei sowiso viel zu teuer. Sie schnenkt uns dann sogar noch eine Strassenkarte des Wild Atlantic Ways und sagt, den müssen wir unbedingt folgen, das sei viel schöner wie bei ihr zu Hause in Schottland. Und schon brausen sie im Womo davon und rufen uns hinterher, vielleicht treffen wir uns ja später wieder etwas weiter im Süden.

Unser Spazierweg hin und zurück

In so kurzer Zeit haben wir wieder so viele Infos. So beschliessen wir dann wirklich, den alten Gleisen zu Fuss zu folgen und auf den Shuttle-Buss zu verzichten. Leider fährt die hergerichtete historische Schmalspurbahn jetzt im Mai nur an den Wochenenden, so müssen wir die drei Kilometer entlang der Geleise halt laufen. Es hat jedoch einen wirklich schönen Spazierweg, der immer den Gleisen folgt, über Brücken und zwischendurch sogar an die Dünen am Meeresufer. Nach einer Stunde Fussmarsch kommen wir an unserem heutigen Ziel an und wir halten uns links zu den Klippen und lassen das Besucherzentrum rechts liegen. Von dort sehen wir den Weg, der zu zum Damm der Riesen führt, steigen die Treppe hinunter und marschieren mit ziemlich vielen Leuten zum Meer hinab. Nach etwa nochmals 20 Minuten Fussmarsch kommen wir bei den 6-eckig geformten abertausenden Steinsäulen an. Vor 60 Millionen Jahren kühlte diese Lava unter hohem Druck extrem langsam ab und so ergaben sich diese natürlichen Kunstwerke.

Es hat ziemlich viele Leute, der Himmel ist Weiss in Weiss und es windet ziemlich stark. Keine guten Voraussetzungen, für mein gewünschtes Foto von hier, also improvisieren wir und knipsen wie ganz normale Touristen drauf los. Es ist irgendwie schon imposant, was die Natur alles herzaubern kann.

Als wir es gesehen haben, wandern wir wieder zurück und wundern uns, dass wir nirgends Eintritt zahlen mussten. Wir merken erst etwas später, dass mit bezahltem Eintritt das Besucherzentrum besichtigen dürften und auch dann der Shuttle-Bus zurück zu unserem Parkplatz gratis ist. Was machen wir? Bezahlen wir jetzt noch Eintritt, obwohl wir es schon gesehen haben? Wir klären diese Frage aber während einem Aufenthalt im Pub vor dem Besucherzentrum bei Fish and Chips (wenn ich gewusst hätte, dass das so gut ist, hätte ich es schon viel früher probiert. Na gut, ich wusste auch nicht, dass Chips in England Frits sind.). Wir kommen zum Schluss, dass wir den Eintritt nicht mehr nachträglich bezahlen und mit dem öffentlichen Bus zurückfahren. Unglücklicherweise fährt dieser aber erst in 40 Minuten, also beschliessen wir, auch den Weg zurück den Gleisen nach zu laufen.

Es ist wirklich schön und wir haben Wetterglück, wir bekommen keinen Tropfen Regen ab, kommen dann aber mit ziemlichen Plattfüssen bei unserem Womo an. Im Nachhinein hätten mich die 25£ für zwei Personen, Busfahrt hin und zurück und den Eintritt ins Besucherzentrum nicht gereut. Jetzt haben wir wohl gespart, sind aber ziemlich auf dem Hund. So beschliessen wir, gleich hier zu übernachten und erst morgen weiter zu fahren. Eventuell geht es dann heute Abend nochmals in ein Pub.

Die älteste Whiskybrennerei der Welt mit offizieller Brenngenehmigung schauen wir uns heute in Bushmills nicht mehr an, wir sind einfach nur platt.

Tagesetappe


  • Fahrzeit 58 Min.
  • 44km
  • 44 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
  • 10.1l Durchschnittsverbrauch
  • Wetter stark Bewölkt, 8 - 10 Grad
  • zu Fuss ca. 15km (gefühlt 25km)

Externe Links

Übernachtung

Bushmills - Park and ride***
Parkplatz

fast im Zentrum, eine Nacht schlafen geht, Shuttle zum Giant Causaway

Koordinaten: 55.20748,-6.522914
N 55° 12' 26.9"  E -6° 31' 22.5"
letzter Besuch: 5.2019

Causeway Coastal Route in Nordirland mit dem Wohnmobil 9.5.2019

Ein Erfahrungsbericht über die 190km der nordirische Küstenstrasse von Belfast nach Londenderry.

Parkplatz bei Carrick-a-red

Wir fahren diese Küstenstrasse im Mai 2019 mit unserem 7.50m langen und 2.35m breiten Wohnmobil.

Küstenstrasse

Die Strassen sind nicht wirklich schmal, breiter wie in Wales oder Schottland, von daher kein Problem. Sie verläuft wirklich meist direkt an der Küste mit Meersicht. Entlang der Strasse gibt es sehr viele Möglichkeiten, Fotostopps zu machen, einen Parkplatz dafür zu finden viel uns immer sehr leicht.

Downhill Demesne

Übernachtungsplätze

Viele Parkplätze, Picknickstellen und Aussichtspunkte sind gut markiert. Bei den allerschönsten Picknickplätzen hat es entweder eine Höhenbeschränkung oder ein Schild «no overnight parking», also kein Übernachten möglich. Wir finden aber, dass dies absolut gerechtfertigt ist, denn wie schnell wären diese tollen Parkmöglichkeiten alle von Wohnmobilen belegt. Man findet auch sonst genügend Möglichkeiten, frei zu übernachten und Campingplätze gibt es ja auch noch.

Sehr gut gefallen zum Übernachten hat uns der untere Parkplatz bei Carricke-a-red und Park & Ride in Bushmill. Auch wäre es möglich, direkt am Fährterminal von Larne zu schlafen.

Dark Hedges

Sehenswürdigkeiten

Wir besuchten den Gobbins Cliff Path, Carricke-a-red Rope-Bridge, Dunclue Castle, Giants Causaway, Downhill Demesne und Mussender Temple und machten einen Abstecher zu den Dark Hedges. Beeindruckt hat uns der Tempel und das Demense Herrschaftshaus, auch Bishop’s Garden, der dazugehört, war super. Diese Lokalität gefällt Leuten, die Einsamkeit und weite mögen. Die Dark Hedges sind sensationell für Fotos und bei Carrick-a-red hat uns der Übernachtungsplatz sehr gut gefallen, hoch über dem Meer in einem Felsenkessel. Dunclue Castle gibt auch super Fotos, darf aber nicht übernachtet werden.

Gobbins Cliff Path war ok, ebenfalls Giants Causaway, dort hat es einfach immer viele Touristen. Leider haben wir in Bushmills die älteste Whisky-Destillerie mit offizieller Lizenz nicht besucht, ebenfalls fuhr die kleine Schmalspurbahn von Bushmills nach Giants Causaway nicht.

Gobbins Cliff Path

Fazit

Die Causeway Coastal Route hat unheimlich viel zu bieten und verdient ein absolut empfehlenswert. Da das Wetter nicht immer ganz top sein kann, macht sich für Fotografen ein Grauverlaufsfilter bezahlt, um den meist zu hellen Himmel etwas abzudecken.

Dunclue Castle


Im Norden von Irland und Nordirland 9.5.2019

Tempel, Ruinen und Gärten, im Gegensatz zum Wetter fantastisch.

Downhill Demesne

Ich hatte Anita versprochen, dass sie heute ausschlafen kann. Ich selber bin um 7 Uhr hellwach (nicht so schlimm, in der Schweiz wäre es ja schon 8 Uhr) und studiere, was ich machen soll. Ich habe ein Reissen unter meinem Hintern, der mich weiterziehen lassen will. Also wasche ich zuerst das Geschirr von gestern ab und kleppere extra stark damit, so dass Anita endlich aufwacht. Dann lasse ich vorsorglich mal einen Kaffee aus der Kaffeemaschine, denn das hat bisher immer gewirkt. Auch heute wieder! Während meine Holde ihren Kaffee im Bett unter der Decke schlürft, räume ich mal vorne alles auf. Aber Anita liegt immer noch friedlich im Bett. Na gut, dann mache ich mal mein Bett, lege sogar die Bettdecke schön zusammen und dann checkt es meine Schnellcheckerin. «Willst du los?» Ah, endlich, merkt sie es. «was sollen wir denn hier noch auf dem Parkplatz? Aber du musst dich nicht beeilen, mein Schatz!» War das zuviel des Guten? Zum Glück habe ich eine pflegeleichte Frau, sie ist innerhalb fünf Minuten angezogen und gestylt, und so fahren wir dann endlich, endlich los.

Dunclue Castle

Nach 5 km sehen wir schon ein braunes Hinweisschild mit «Dunclue Castle» drauf. Blinker setzten, parkieren, Fotoapparate schnappen und das Knutschi verlassen. Mischt, besichtigen kann man es noch nicht, wir sind zu früh dran. «Siehst du, wären wir nur später abgefahren» kriege ich zu hören und weiss grad keine Antwort darauf. «Ist ja bloss eine Ruine, ist doch nicht wirklich sehenswert…». Na ja, toll sieht sie ja schon aus, aber jetzt hier noch eine Stunde warten? So fahren wir wieder nur 600m weiter bis zu einem schönen Picknickplatz. Ich schlage vor, dass wir hier frühstücken könnten, vergesse aber, dass wir noch gar kein Brot eingekauft haben. Also fahren wir auf Vorschlag von Anita weiter, ich wollte doch endlich eine Pause machen…

Kurze Zeit später durchqueren wir Portrush und sehen einen Wegweiser zu einer Entsorgungsstation. Klar, wollen wir das besichtigen und werden auf einen Parkplatz geführt, wo zwei andere Womos anscheinend übernachtet haben. Wir entsorgen unseren Inhalt des Urintanks und freuen uns, dass auch hier in Nordirland an uns Wohnmobilfahrer gedacht wird. Im Ort kaufen wir auch grad noch ein, bevor wir weiter der Causaway Costal Route weiter folgen. Zwischendurch verfahren wir uns zwar noch etwas in Coleraine, aber danach sind wir wieder auf unserer richtigen Strasse.

Downhill Demesne und Mussender Temple

Irgendwo weiter vorne soll es noch einen Tempel am Meer geben, den ich besichtigen will. Und tatsächlich schon wenig später sehen wir wieder einen braunen Wegweiser mit «Bishop’s Gate» und «Downhill House». Wieder Blinker setzen, parkieren und schon sind wir im Empfangshäuschen, werden sehr freundlich empfangen, bezahlen die 6£ Eintritt und stehen im Bishop’s Garden. Wir durchqueren diesen wunderschönen Wald und kommen danach zum Mausoleum auf einer grossen, weiten Wiese weit über dem Meer. Es ist fantastisch hier! 300m weiter mitten in der Wiese sehen wir das Downhill House, zwar auch eine Ruine, aber absolut majestätisch und erhaben. Wir sind sofort begeistert und schreiten quer über die Wiese zu diesem ursprünglichen Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert.

Mussenden Temple

Hinter dieser Ruine sehen wir danach den «Mussenden Tempel» auf den Klippen über dem Meer thronen. Ehrlich, wir spazieren auf dieser grossen Wiese herum, geniessen den Ausblick auf diese einzelnen Gebäude und können uns irgendwie nicht satt sehen. Danach marschieren wir zurück durch das Waldstück Bishop’s Garden und werden grad nochmals überrascht. Überall dicht bewachsen mit weiss blühendem Bärlauch (passt zu unserem Rezept des Spargelrisotto mit Bärlauch), schön angelegten Wege, ganz verschiedene, zum Teil etwas exotisch wirkende Pflanzen und den «Bishop’s Children Way» mit verschiedenen Kinderattraktionen. Wir sind echt begeistert von diesem Halt und empfehlen das jedem, der diese Strasse durchfährt. Bisher eines vom Besten, was wir in Nordirland gesehen haben! Und den Eingang beim Bishop’s Gate nehmen, denn es gibt da verschiedene Eingänge in diese parkähnliche Landschaft.

Wir fahren etwa einen km weiter und wollen dort links unter der Eisenbahn durch und auf dem grossen Sandstrand am Meer parkieren. Das darf man da nämlich, aber wir passen nicht unter der 2.50m tiefen Brücke durch. Also fahren wir weiter und da es nun das erste Mal heute zu regnen beginnt, ist das auch nicht so tragisch.

Bishop's Garden

Irgendwie verpassen wir den Abzweiger zum Ende des Strandes, wo ich einen Campingplatz herausgeschrieben habe. Es ist erst Mittag und es regnet, also beschliessen wir, nicht umzudrehen. Was sollen wir denn da auf dem Sandstrand bei diesem Wetter machen? Wir wollen bei Magilligan auf die kleine Fähre und von Nordirland den einen Kilometer nach Irland übersetzen. Vorbei am riesigen Gefängnis sind wir dann schnell am klitzekleinen Fährableger, aber alles geschlossen und irgendwo lesen wir, dass diese Fähre nur im Sommer fährt. Mischt, was jetzt? Also mal Pause machen, Kaffeemaschine hervorholen, Karte studieren.

Ankunft in Irland

Statt den einen Kilometer mit der Fähre müssen wir nun einen Umweg von 68km durch Londenderry nehmen. Halb so schlimm, wir sind ja sehr gut in der Zeit. Also wieder los auf sehr guten Strassen Richtung irischer Grenze. Alles läuft reibungslos und wir verlassen Nord-Irland und kommen nun endlich im richtigen Irland an. Fertig mit Meilen, fertig mit Pfund, fertig mit teurem Diesel (obwohl wir seit Luxemburg gar nie mehr getankt haben). Jetzt heisst es wieder Euro, km/h und Kilometer. Bei der nächsten, kleinsten Tankstelle die wir finden, lassen wir volltanken und der Tankwart meint, dass wir aber einen grossen Tank hätten und strahlt über das gesamte Gesicht. Es passen 105l Diesel rein, entsprechend hoch ist dann auch die Rechnung. «Ab Sonntag soll das schönste Irische Wetter mit viel Sonne und grosser Wärme kommen, wir hätten die richtige Zeit für Ferien in Irland ausgesucht» verspricht uns der Tankwart. Allerdings regnet es momentan immer stärker und es sieht irgendwie nicht so aus, als dass heute nochmals ändern würde.

Auf dem Weg zu Malin Head, das kurzfristig zu unserem Tagesziel erklärt wurde, kommen wir auf den letzten 14 km an drei tollen freien Übernachtungsplätze vorbei, die wir uns merken, falls wir am nördlichsten Punkt Irlands nicht übernachten können.

Brücke bei Malin

Können wir aber, aber es regnet nun Bindfäden, Sicht ziemlich schwammig und nur gerade 6 Grad. Aber was erwartet man denn anderes vom irländischen Nordkapp?

Vielleicht ist es ja morgen besser, das Wetter. Die Stimmung könnte es nämlich nicht sein, Anita kocht nun Spaghetti Bolognaise und ich schreibe den Blogbeitrag und kann mich nicht entscheiden, welche tollen Fotos ich veröffentlichen soll. Trotz vielfach Regen, ein toller Tag!

Was wäre das hier eine Landschaft mit Sonne!

Tagesetappe

  • 175km
  • 9,8 l Verbrauch
  • 48km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
  • 3:38 Std. Fahrzeit
  • Wetter: 6- 10 Grad, regnerisch

Übernachtung

Ballyhilin - Malin Head****
frei

kleiner Parkplatz mit Toilette, maximal 1-2 Womos

Koordinaten: 55.38043,-7.375289
N 55° 22' 49.6"  E -7° 22' 31"
letzter Besuch: 5.2019

Malin Head 10.5.2019

Der nördlichste Punkt auf der irischen Insel mit dem Wohnmobil

Malin Head

Die letzten 14km von Malin auf der schmalen, holprigen Strasse ist eigentlich problemlos. Man darf nicht rasen, kann aber mit dem spärlichen Gegenverkehr im Stand kreuzen. Kommt man bei Malin Head an, gibt es links ein schönes Toilettengebäude und ein kleiner Besucherparkplatz. Auf diesem Parkplatz haben maximal zwei Wohnmobile Platz, wenn sie nicht länger wie 7.5m sind. Die Strasse führt dann noch 100m weiter steil den Berg hoch bis zur Signal Station. Auch dort gibt es einen kleinen Parkplatz, aber nicht zu empfehlen für Wohnmobile, da die Besucher dort dann nicht mehr wenden können.

Aussicht

Auf dieser Kuppe gibt es eine kleine Aussichtsplattform und einige kleine Betonruinen, Überbleibsel vom 2. Weltkrieg. Auch die auf Google Map beschriebene Signal Station ist nur eine Ruine von einem alten Betonturm, also kein Leuchtturm.

Blickt man vom Turm Richtung Meer sieht man das mit weissen Steinen gelegte grosse 80 Eire, ebenfalls eine Markierung aus dem Krieg, damit die Fliegerpiloten wussten, dass sie hier in Irland und nicht in England waren.

Wandern

Vom unteren Parkplatz führt ein schöner Weg 500m zum «Hells Hole», eine imposante, fast schwarze Felsschlucht, wo das Meereswasser hineinbrandet. Hier endet der ausgebaute Weg, aber es lohnt sich, weiter zu wandern bis zu einem ein Zaun, der ein Privatgrundstück signalisiert und der Durchgang verboten ist. Aber der Blick von hier auf die westlichen Felsformationen ist sehr eindrücklich, man könnte meinen, man sei bei Star Wars und ein Raumschiff fliege jeden Moment durch die Felsen.

Felsformation

Übernachten

Es gibt keine «NoCamping» oder «no overneight» Schilder, länger als eine Nacht sollte man aber trotzdem nicht bleiben. Mit dem Wohnmobil blockiert man mindestens zwei Parkplätze und der Punkt wird von Touristen und Iren selber häufig besucht. Die Toiletten werden nachts geschlossen und machen einen gepflegten Eindruck. Der noch etwas bessere Übernachtungsplatz ist nur gerade etwa 3km entfernt und man hat einen tollen Ausblick auf einer kleinen Anhöhe, Koordinaten  55.369805, -7.380832.

unterer Parkplatz

Fazit

Ist man in der Gegend, lohnt sich ein Besuch vor allem für diese Felsformation, die zackig mitten aus dem Meer hinaussteigt und echt imposant wirkt. Uns hat dieser Anblick wirklich gefallen, aber dafür muss man ca. einen km pro Weg zu Fuss in kauf nehmen. Aber da weder ein Leuchtturm noch sonst ein schönes Gebäude oder wenigstens schöne Ruine steht, kann man auf diesen Punkt auch getrost verzichten, will man nicht einfach den nördlichsten Punkt der Insel besuchen.

Hells Hole

Unser erster irländische Leuchtturm 10.5.2019

Wir erreichen Fanad Head und haben sogar Sonne

Fanad Head

Gestern Abend hörte der Regen plötzlich auf und das Wetter wurde kurzfristig viel besser. Wir benutzen dies für einen längeren Spaziergang entlang den Klippen. Wir hatten fantastischen Ausblick auf tolle Felsformationen. Es war wirklich genial, aber als wir dann wieder beim Womo waren, begann es nochmals zu regnen. Irgendwie haben wir schlechtes Wetter aber doch immer auch etwas Wetterglück.

Die Nacht ist dann ziemlich ruhig, neben uns stand noch ein Kastenwagen, dessen Insassen auch hier übernachteten.

Morgens stehe ich wieder bei regnerischen Wetter ziemlich früh auf, um nochmals Fotos zu schiessen. Auch packe ich meine Drohne aus und will noch ein paar Luftfotos machen, aber irgendwie ist der Wurm drin. Zuerst habe ich Mühe, eine Verbindung zu meinem fliegenden Fotoapparat herzustellen und dann stürzt mein Tablet während dem Drohnenflug ab. Ich habe aber Glück, und kann sie noch sicher landen. Nochmals gut gegangen, dafür keine Fotos. Einen Absturz will ich nicht riskieren. Dafür klart das Wetter auf, es zeigen sich einzelne blaue Flecken am Himmel.

meistens unsere Strassen und Wegbegleiter

Als wir etwas später wegfahren, gibt es noch eine Verzögerung, wir suchen lange nicht gebrauchte Utensilien: unsere Sonnenbrillen!

Dann brausen wir los, stur dem blau gewellten Signet hinterher, das den Wild Atlantic Way markiert. Auf den ersten fünf Kilometer stoppen wir etwa sieben Mal, entweder um schöne Aussichten zu fotografieren oder wegen Schafen auf unserem Weg. Auch sehen wir wieder einen tollen Übernachtungsplatz, aber jetzt nach so wenigen Kilometern etwas früh.

Der Wild Atlantic Way zirkelt uns auf immer kleineren Strassen der Küste entlang, dann in einer kurvenreichen 25% steilen Bergstrasse (Magic Road) hoch zu einem Aussichtspunkt und hinten einfach schnurrgerade ebenso steil den Berg hinunter. Es ist fantastisch, aber später haben wir nichts dagegen, als die Strassen wieder breiter werden und wir entspannter fahren können.

unterwegs, wo man auch wieder schlafen könnte

Nach Letterkenny wird es wieder etwas schmaler, wir fahren an vielen Seen vorbei (oder ist es immer der gleiche?) bis wir wieder am Meer und beim Fanad Leuchtturm ankommen. Wow, was für ein Anblick! Der Leuchtturm strahlend weiss von der Sonne beleuchtet, dahinter eine dunkle Gewitterwolke. Einfach fantastisch!

Das Knutschi ist schnell parkiert und ab ins Caffee, um Eintrittskarten zu kaufen. Diesen Leuchtturm müssen wir uns genauer anschauen. Punkt 14 Uhr geht unsere Privatführung los, der Guide ist sichtlich stolz auf Irlands Leuchttürme und befiehlt uns immer wieder, wir sollen jene Bücher fotografiere oder diese Unform, die Flaggen und auch die alten Leuchtbirnen. Er redet extra für uns (wir sind die einzigen, in dieser Führung) ein ziemlich einfaches englisch, so dass wir viel verstehen. Oben auf dem Leuchtturm wird es erst recht interessant. In jede Richtung, wo es für Schiffe gefährliche Klippen gibt, ist die Leuchtspur rot abgedeckt. Wenn also ein Schiff das Licht des Turmes rot sieht, ist es in einer Gefahrenstelle und muss möglichst schnell links oder rechts wegfahren. Auch die halbe fingerkleine Leuchtstoffbirne macht uns Eindruck. So eine kleine Birne von 350 Watt leuchtet 19 Seemeilen (35km) weit? Eindrücklich!

Leuchtturmwärterin Anita

Nach der Führung knipsen wir mehr als eine Stunde den Leuchtturm von allen Seiten, wir können einfach nicht aufhören, es ist so fantastisch. Auch wegen dem Wetter, wenn schon mal die Sonne scheint. Dadurch haben wir wiedermal Strom zu verschwenden, unsere Solarpanels können endlich arbeiten und wir laden jedes Gerät auf, dass wir irgendwo in Betrieb haben. Da wir ohne Landkabel reisen, freuen wir uns doppelt ab dieser Energie…

wir können uns nicht satt sehen


Am Nachmittag werten wir unsere Fotos aus, das wird ziemlich schwierig heute für den Blog. Wir werden hier schlafen, wollen wir doch den Leuchtturm unbedingt in Action sehen.

Ach ja, weiss jemand in welchem Geschäft man in Irland die Dolce Gusto Kaffeekapseln kaufen kann? Meine Holde hat keinen Kaffee mehr…

Übernachtung

Fanad Head - Parkplatz Fanad Head***
frei

etwas schräg

Koordinaten: 55.27559,-7.634372
N 55° 16' 32.2"  E -7° 38' 3.7"
letzter Besuch: 5.2019

Traumplatz, Küsten und Klippen 11.5.2019

Wir haben heute viel vor, wollen wir doch den gesamten Wild Atlantic Way durch Donegal fahren, von Fanad Head bis zu den Klippen von Slieve League, es sollen die höchsten von ganz Europa sein.

Mullaghderg Beach

Wir fahren darum schon um 8 Uhr los. Irgendwie fällt uns das Aufstehen hier in Irland echt leicht, zum einen hinken wir ja eine Stunde hinterher, zum anderen scheint uns die Sonne durchs Womofenster an die Bettdecke. Aber schon kurze Zeit nach der Abfahrt zeigt sich vor uns die «Harry Blaney Bridge». Anita bekommt den Auftrag, auszusteigen und zu fotografieren, während ich mit dem Knutschi über die Brücke fahre. Selbstverständlich hole ich sie nachher auch wieder ab, keine Frage!

Harry Blaney Bridge

Danach geht es immer den blauen gewellten Linie auf der Beschilderung nach, die die längste und schönste Küstenstrasse der Welt markiert. Es ist echt gut ausgeschildert und die Landkarte kann man ruhig im Seitenfach verstaut lassen, ebenfalls das Navi abschalten, das redet nur drein und kommt nicht draus. Aber dadurch umkreisen wir jede Halbinsel ziemlich weit aussen, nur jeweils einige markierte Aussichtspunkte lassen wir aus. Sonst kämen wir da nie durch. Aber die Punkte, die direkt auf dem WAW liegen, stoppen wir natürlich, wie etwa beim Doe Castle in Ballymore (mischt, ich bringe pro Tagesetappe auf der Webseite nur fünf Fotos unter, eindeutig zu wenig für Irland).

In Meenlarag würde die Fähre nach Tory Island ablegen, aber da wollen wir nicht hin, sehen aber einen tollen, grossen Platz wo drei Womos am Meer stehen. Also fahren wir auch hin und machen Pause. Sogar eine Entsorgungsstation gibt es, man braucht aber wie hier fast üblich die Chips für die Euro-Relais. Haben wir nicht und das Caffee daneben hat auch geschlossen, also füllen wir noch kein frisches Wasser und entsorgen müssen wir auch nicht, also halb so schlimm.

Zottelvieh

Frisch gestärkt geht es kurze Zeit später wieder weiter. Die Strassen sind manchmal sehr schön ausgebaut und ziemlich breit, manchmal aber auch rumpelig, schmal und unübersichtlich. Aber uns gefällt es. Und dann finden wir uns plötzlich mitten in einem irländischen Radrennen. Das Gefällt mir natürlich und verfolge mit meinem Kennerblick die abghängten Fahrer, die wir jeweils später überholen. Ganz kurz vor dem Ziel werden wir als Fahrzeug von den Streckenposten von der Strasse in eine Umleitung gewunken, ist ja normal bei einem Radrennen. Allerdings entpuppt sich die Umleitung dann als Parkplatz für die Zuschauer und Sportler. Aha, darum gibt es hier so viele Fans, man hat gar keine Chance, nicht zu stoppen. Allerdings habe ich in meinem Leben schon genug Radrennen gesehen und darum fahren wir beim Zuschauerparkplatz hinten wieder hinaus 500m weiter Richtung Meer. Und was wir dann sehen, macht uns richtig sprachlos. Ein schöner, idyllischer Parkplatz über einem Sandstrand vor azurblauem Meer. Daneben ganz kurz gemähte Wiese und ein Womo in den Dünen. Wow, was für ein Freistehplatz! (Mullaghderg Beach 55.037373, -8.369090). Wir knipsen Bilder, gehen Spazieren und überlegen uns ganz ernsthaft, ob wir hier bleiben und erst morgen weiterreisen sollen. Aber es ist erst 11 Uhr morgens… Wir entschliessen uns dann doch, weiter zu fahren, kämpfen uns durch das Zielgelände des Radrennens durch und fahren danach wieder unseren Wegweisern nach.

Wir fahren dem Meer entlang, dann wieder in die Höhe über Hügel, einfach nur schön. Und die Sonne scheint vom blauen Himmel über dem blauen Meer. Irgendwann sehen wir dann plötzlich unseren ersten Aldi, wir sind zwar kein Fan von dieser Kette, aber eventuell haben sie ja die Kaffeekapseln, die Anita so dringend brauchen würde. Morgens hat sie nämlich den letzten Kaffee getrunken. Und wie immer, wir haben Glück, decken uns ein und Anita ist wieder himmelhochjauchzend zufrieden.

auf den Klippen

Dann endlich nach fünf Stunden Fahrzeit und 200km kommen wir auf dem unteren kleinen Parkplatz der Klippen von Slieve League an, parkieren unser Knutschi, gönnen Anita noch keinen Kaffee, ziehen die Wanderschuhe an und marschieren zuerst steil berghoch dem Strässchen entlang die zwei Kilometer zum oberen Parkplatz. Was für ein Ausblick, was für Klippen! Die höchsten sind 600m höher wie das Meer. Wir schiessen Fotos, geniessen die Sonne und der Ausblick hinab ins Meer. Danach laufen wir wieder zu unserem Knutschi und suchen eine Übernachtungsverbotstafel, finden aber keine. Mit dem Wohnmobil darf man nicht bis zum oberen Parkplatz hoch fahren und auf dem unteren meinte ich, dass man hier nicht über Nacht stehen darf. Aber wir finden keinen Hinweis, sollen wir uns hier einrichten? Allerdings habe ich ein etwas mulmiges Gefühl und darum beschliessen wir dann doch, runter an den kleinen Hafen zu fahren, von dort fahren die kleinen Ausflugschiffe unten an den Klippen entlang. Vielleicht haben wir ja Glück und heute fährt noch so ein Boot?

Und wie immer, wir sind einfach Glückskinder. Um 18 Uhr fährt noch ein solches Boot und jetzt ist 17:40 Uhr. Also melden wir uns beim Kapitän an, auch ihn freut es, denn nun hat er auf der 18 Uhr Tour sechs statt nur vier Passagiere. Und da das Meer praktisch spiegelglatt ist, kann ich sogar Anita überreden, mit auf diese Bootstour zu kommen. Dies sei übrigens wegen der Sonneneinstrahlung jeweils immer die schönste Tour des gesamten Tages.

von der Bootstour aus

Diese Bootstour ist echt gewaltig und unbedingt zu empfehlen, dauert 90 Minuten und man fährt unterhalb der der Klippen durch, die wir vor kurzem noch von oben besichtigt haben. Absolut eindrücklich. Nach der Tour bezahlen wir die 20€ Fahrtkosten pro Person und geben dem Kapitän noch 10€ Trinkgeld mit der Frage, ob wir wohl diese Nacht auf dem Pier stehen und dort übernachten dürfen. Klar können wir und so sitzen wir wieder mit tollem Ausblick auf das nun dunkle Meer in unserem warmen Womo und lassen den Tag revue passieren. Das Abendessen lassen wir nun auch aus, denn es ist schon nach 20 Uhr, bis wir es uns endlich gemütlich machen. Und die Blogleser warten ja auch noch.

Tagesetappe

  • 204 km
  • 5:08 Stunden Fahrzeit
  • 9,5 l Durchschnittsvewrbrauch
  • 39km/h Durchschnittsgeschwindigkeit

Übernachtung

Teelin - Pier***
frei

unbedingt vorher jemanden fragen, ob es erlaubt ist

Koordinaten: 54.62375,-8.631588
N 54° 37' 25.5"  E -8° 37' 53.7"
letzter Besuch: 5.2019

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