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Krka Nationalpark Kroatien 2015
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Reisebericht

Ich lese mich durch Womo- und Campingbücher 5.4.2019

Wer kennt noch ein lustiges, informatives oder spannendes Campingbuch?

Momentan lese ich mich durch verschiedenste Stellplatz- und Campingführer, Routenbeschreibungen und sogar einige Kochbücher. Was aber noch fehlt wären spannende und lustige Bücher rund um das Thema Wohnmobil und Camping.

Hintergrund der ganzen Aktion: ich will nächstens einen Blogbeitrag über gute Stell- und Campingplatzführer veröffentlichen und auch noch ein paar Tipps über sonstige gute Campingbücher. Manchmal bin ich mir einfach die Online-Infos etwas überdrüssig und dann gibt es nichts besseres, als wieder mal ganz herkömmlich ein Buch zu lesen. Dazu zählt für mich übrigens auch des EBook-Readers, einfach alles, wo man nicht ständig online sein muss für Infos. 

Der zweite Grund für meine momentane Büchermanie ist ein mein Auftrag, verschiedenste Literatur auf die Webseite des Schw. Camping und Caravanning-Verbandes zu veröffentlichen. Und wie das so ist, will ich da natürlich nur das Beste zum besten Preis veröffentlichen. Ich treffe da zwar nicht die Entscheidungen, kann aber wesentlich Einfluss darauf nehmen. Also her damit mit guten Büchern. 

Hat vielleicht jemand sogar selber ein Buch geschrieben? Seine Reiseberichte niedergeschrieben oder kugelte sich jemand vor Lachen beim Lesen des letzten Campingbuches?

Schreibt eventuelle Vorschläge unten in die Kommentare. Ich bedanke mich sehr dafür.

Externe Links

Melamin oder Bambus 6.4.2019

Ist das Bambusgeschirr wirklich so ökologisch, wie angepriesen?

Momentan gibt es in der Schweiz im Manor eine grosse, neue Auswahl von tollem Bambusgeschirr. Anita konnte natürlich nicht widerstehen und hat mal kräftig für unser Womo eingekauft. Schon wieder ist Geld weg, und war das wirklich nötig? Ich weiss, Frauen sagen Ja, und für Männer hätte es das alte Geschirr noch lange getan. Und für mich mal ein Grund, sich nun mit unserem Geschirr zu befassen.

Es gibt momentan zwei Hauptherstellungsstoffe für Camping-Geschirr: Melamin und Bambus.

Melamin

Melamin ist ein weißes, geruchs- und geschmackloses Pulver. Es wird heute industriell aus Harnstoff gewonnen. Harnstoff wiederum entsteht u.a. bei der Verbrennung von Erdgas. Der größte Teil des Melamins wird zu Kunstharzen verarbeitet, dazu wird das Melamin mit Formaldehyd versetzt.

Das ist anscheinend nicht ganz so gesund, wie es aussieht: Die deutsche Verbraucherzentrale schreibt dazu: "Werden säurehaltige Lebensmittel in melaminhaltigen Behältnissen aufbewahrt oder Essen darin erhitzt, können Melamin und Formaldehyd austreten und auf die Lebensmittel übergehen. Melaminhaltige Haushaltsgegenstände sollten daher nur Temperaturen bis zu 70° C ausgesetzt werden. Das entspricht z.B. den Bedingungen beim Einfüllen heißer Getränke oder Speisen in Tassen, Teller oder Schüsseln."

Gut, so schlimm wird es jetzt auch nicht sein, was bei mir aber eher ins Gewicht fällt: Melamin kann nicht recycelt werden. Oder wenn, dann nur mit sehr hohen Kosten.

Bambus

Eines vorweg: Bambusgeschirr dass ähnlich aussieht wie Melamingeschirr hat auch einen Anteil Melamin drin. Die obige Gesundheitswarnung zählt also auch für dieses Geschirr…

Bamboo fiber, sog. Bambusfaser, wird aus dem stärkehaltigen Zellstoff des Bambusbaums gewonnen, wobei diese Bäume nur etwa acht Wochen zum Wachsen haben. Und da sich diese Bäume aus ihren eigenen Wurzeln regenerieren, müssen sie nicht mal neu gepflanzt werden. Im Vergleich zu anderen Pflanzen werden beim Bambusanbau weniger Wasser und weniger Pestizide benötigt. Aus diesem Grund wird das Material als umweltschonende und ökologisch nachhaltige Ressource bezeichnet. Bambusfasern bilden kombiniert mit Maismehl eine Paste, die man anschließend mit Harz (allermeistens Melamin) vermischt.

Bei einem einzigen grossen Hersteller fand ich in einem Prospekt eine Beschreibung, woraus das Bambus-Geschirr wirklich besteht.

  • 100% Vegan
  • über 70% Bambusfasern & Maisstärke schont Ressourcen
  • Geringstmöglicher Anteil an Melamin
  • 100% BPA frei
  • 100% frei von Weichmachern
  •  Spülmaschinengeeignet
  • Recyclebar

Komisch ist einfach, dass dieses Geschirr als Recyclebar angepriesen wird, obwohl es anscheinend etwa 30% Melamin enthält.

Gebrauch

Weder Melamin noch Bambus ist für die Mikrowellen geeignet, aber wer hat schon eine Mikrowelle an Board? Bei vielen Geschirr beider Sorten wird angegeben, dass es nur bis 70 Grad heiss gemacht werden darf. Dies geschieht übrigens nicht wegen der Verformbarkeit oder Schädigung des Materials, wohl eher damit, dass bei heisseren Temperaturen die Möglichkeit besteht, Giftstoffe frei zu setzen.

Bambusgeschirr ist matt, Melamingeschirr glänzt meistens. Dadurch sieht man in den Tellern eher die Schnitte scharfer Messer. Uns gefällt aber die Matte Oberfläche des Bambusgeschirrs besser, auch finden wir, dass die Becher und Tassen etwas besser zum Greifen und nicht so rutschig sind. Unzerbrechlich werden beide angepriessen, aber bei uns hat schon eine Melamintasse einen Sprung bekommen. Bambusgeschirr haben wir erst seit ca. einem Jahr, da ist noch nichts kaputt.

Fazit

Wir glauben, dass es wahrscheinlich mehr auf die Qualität der Herstellung und der einzelnen Marken darauf ankommt. Ganz so ökologisch ist Bambusgeschirr nicht, wie es überall angepriesen wird. Aber es werden doch etwa 70% des Rohstoffs aus nachwachsenden Ressourcen gewonnen, was sicher schon mal nicht so schlecht ist. Aber wirklich recycelbar ist leider auch das Bambusgeschirr nicht, auch wenn uns das Gegenteil weiss gemacht wird. Hat man nun noch Melamingeschirr in seinen Womoschränken, ist es am umweltfreundlichsten, wenn man dieses noch so lange wie möglich braucht. Auch muss man niemand schräg anschauen, der im Womoladen Melamingeschirr noch neu kauft.

Kochkellen aus Holz sind aber immer noch sehr viel umweltfreundlicher und auch Edelstahltöpfe und -Schüsseln sind wegen ihrer fast Unzerstörbarkeit eigentlich immer noch ökologischer.

Freistehen versus Stellplatz 8.4.2019

Die Zeit des Freistehens wird irgendwann vorbei sein, eher schon bald wie in ferner Zukunft.

Griechenland (Symbolbild)

Ich rege mich diese Tage wieder mal auf, über etwas, was mich eigentlich gar nichts angeht. Da teilt ein Womofahrer via Youtube und Facebook wieder so ein supercooles Video von einem Freistehplatz direkt am Meer in Spanien. Sieht ja wirklich ganz toll aus mit den ca. zehn dort stehenden Womos. Ehrlich, ich kenne den Platz dort nicht also schaue ich mir das Video an. Ich beginne wenigstens, es anzuschauen. Denn schon nach kurzer Zeit wird die Zufahrt zum Platz gezeigt und man sieht auf dem Video deutlich auf Spanisch ein grosses Schild: Campieren verboten!

Echt jetzt? Da ist jemand so dreist und blufft damit, dass er an einem schönen Platz steht, obwohl Campingverbot herrscht? Irgendwie kann ich es nicht fassen. Klar, jetzt kommen die spitzfindigen unter uns und sagen, wenn man die Markise und Stühle drin lässt, ist es nicht campieren sondern nur parken. Glaubt jetzt jemand in echt, die hätten dieses Schild aufgestellt, wenn sie wollten, dass dort Womos tagelang stehen, auch wenn die Stühle nicht draussen sind?

Der nächste Schritt wird sein, dass sich die Anwohner beschweren, dass dort immer noch Wohnmobile stehen. Für einen nicht Wohnmobilisten ist doch ein bewohntes Wohnmobil gleich campieren. Hätte ich nämlich vor meiner «Womokarriere» auch gedacht und ist irgendwie verständlich. Also wird in Zukunft die Polizei vermehrt vorbeischauen und Bussen verteilen. Und die Freisteher, die den Platz jahrelang benützen, beginnen zu motzen und über Spanien zu fluchen. Aber die Wohnmobilisten werden nicht weniger und sie werden weiterhin dort stehen. Die Anwohner werden wieder reklamieren und irgendwann wird eine Höhenbegrenzung gebaut. So dass es für Wohnmobilisten endgültig fertig ist.

Man kann eigentlich nur hoffen, dass irgendein vernünftiger Wohnmobilist oder sogar Anwohner bei der Gemeinde vorbeigeht und ihnen einen Vorschlag macht, sie sollen doch offiziell einen Wohnmobilplatz eröffnen. Das blöde ist nur, aus irgendeinem plausiblen Grund wurde das Campingverbotsschild einmal aufgestellt, also ist dieser Platz nicht als Stellplatz geeignet. Und die Gemeinde wünscht nach so vielen ignoranten Wohnmobilfahrer, die bei ihnen bisher nur Reklamationen eingebracht haben, nicht noch mehr von dieser Sorte und eröffnet auch keinen Stellplatz an einem andern Ort. Und wieder ist eine Gemeinde verloren. Das stört diese Freisteher aber nicht, denn sie finden auch in der Nachbargemeinde irgendwo einen Platz um schlussendlich auch diese Gemeinde zu vergraulen.

Was können wir dagegen tun oder welches ist eine Lösung? Ich glaube, langfristig werden Wohnmobile nur noch auf offiziellen Stellplätzen geduldet und erwünscht, das Freicampen wird verschwinden. Nachdem in Portugal jahrelang vieles erlaubt war, wurden dort in den letzten zwei Jahren die Schrauben angezogen, Spanien folgt nun und andere Länder werden auch nicht tatenlos zusehen, wie Wohnmobilisten ihre Kacke irgendwo auf einem Grundstück vergraben.

Die Zukunft gehört also den bezahlten Stellplätzen. Ich habe da gar nichts einzuwenden, mir gefällt es auf den Stellplätzen und auch auf den Campingplätzen. Dort darf man nach dem durchlesen des Reglementes jedenfalls mit guten Gewissen das machen, was erlaubt ist (ja ich weiss, dass nicht überall auf einem Stellplatz campiert werden darf). Aber geniessen kann man das dort doch trotzdem, oder?

Jetzt müssen wir Wohnmobilisten selber dafür sorgen, dass genug und flächendeckend Stellplätze erschaffen werden. Wenn jeder Wohnmobilist in seiner Gemeinde schaut, wo so ein Stellplatz möglich wäre und sich bei der Gemeinde einsetzt, gäbe es sicher schon ein paar Plätze mehr.

Ich habe übrigens vom Schw. Camping und Caravanning-Verband den Auftrag, ein Konzept/ Broschüre/ Flayer etc. auszuarbeiten, um das dann einer Gemeinde abgeben zu können. Den Auftrag habe ich schon gefasst, obwohl ich erst Ende April in den Vorstand gewählt werde (hoffentlich). Schauen wir, dass wir da etwas bewirken, arbeiten kann ich ja jetzt schon dran.

Meine Arbeit geht also nicht aus, und wenn mich jemand unterstützen will, sehr gerne, ich brauche Ideen. Unterstützen könnt ihr mich übrigens auch, wenn ihr dem Verband als Wohnmobilisten-Mitglied beitreten würdet oder wenigstens Mitglied in der Facebookgruppe «Schweizer Wohnmobil Lobby» werdet. Vielleicht nützt mir diese Gruppe bei dem einen oder anderen Projekt etwas.

So, ich habe mich nun abreagiert und meine Nerven sind wieder i.O.

Externe Links

TCS, VCS oder ACS 10.4.2019

Ein Vergleich für Wohnmobilisten unter den drei grossen Verkehrs- und Autoclubs der Schweiz.

Diese drei im Titel erwähnten Verkehrsklubs sind in der Schweiz die grossen, die sich um Mitglieder streiten und grundsätzlich etwas ähnliches anbieten. Ich habe diese drei Mal verglichen mit der Berücksichtigung für Wohnmobilfahrer.

TCS >link

1.5 Mio Mitglieder

Er ist tätig im Bereich des Beistandes an Personen und Fahrzeugen, des Tourismus und der Konsumentenberatung in Bezug auf Fahrzeuge. Der TCS engagiert sich ebenfalls für Verkehrserziehung und Unfallverhütung.

Der TCS betreibt 33 Campingplätze und 2 Hotels

ACS >link

Sein Zweck ist die Wahrung der verkehrspolitischen, wirtschaftlichen, touristischen und sportlichen Interessen seiner Mitglieder. Des Weiteren engagiert er sich in weiteren automobilistischen Interessensfeldern. Ausserdem ist die Problematik der Verkehrssicherheit auf der Strasse seit seinem Bestehen eine der Hauptaktivitäten des ACS

Mitglieder ca. etwas über 100’000

VCS >link

Vereinszweck ist gemäss Statuten ein menschen-, umwelt- und klimagerechtes Verkehrswesen nach folgenden Grundsätzen (nicht vollständig):

  • sparsame Verwendung von Energie, Raum, Rohstoffen
  • minimale Umweltbelastung, vor allem durch Lärm, Erschütterungen, Schmutz- und Schadstoffe
  • Vermeidung von unnötigem Verkehrsaufkommen
  • Begünstigung von Verkehrsmitteln mit optimalem Wirkungsgrad
  • Förderung verkehrsarmer Raumordnungs- und Siedlungsstrukturen
  • Schutz der Natur und der Kulturgüter gegen Beeinträchtigung durch Verkehr.

Mitglieder ca. etwas über 100’000

Der VCS hat einige Grossprojekte mit dem Verbandsbeschwerderecht schon zum Scheitern gebracht, der bekannteste Fall wohl das Fussballstadion in Zürich für die EM 2008.

Fakten

Verglichen habe ich die Preise und den Nutzen für ein Ehepaar mit einem Wohnmobil, einmal bis 3.5t einmal über 3.5t. Ungefähr auch die gleichen Leistungen, was aber nicht ganz so einfach war.

TCS VCS ACS
MitgliedschaftFamilien 139.-Familien 95.-Classic je nach Sektion 130 – 170.- für alle Mitglieder im gleichen Haushalt
Vergünstigungen NeumitgliedNeumitglieder 125.-keineNeumitglied 98.-
Pannendienst Wohnmobil bis 3.5tKein AufpreisKein AufpreisKein Aufpreis
Wohnmobil bis 7.5tBraucht Mitgliedschaft Camping 60.- Nicht möglichKein Aufpreis
Wohnmobil bis 9tNicht möglichNicht möglichKein Aufpreis
Mit Europafür schwere Womos braucht es auch noch den ETI-Schutzbrief für 119.-
89.-Kein Aufpreis
Speziell für Camping15% Rabatt in der Hochsaison und von 20% in der Nebensaison auf sämtlichen TCS CampingplätzenCampingcard für 25.- gleiche Rabatte wie beim SCCVCampingcard für 35.- gleiche Rabatte wie beim SCCV



Bemerkungen: die Pannenhilfe des VCS ist meistens betragsmässig weit unter den anderen Verbänden limitiert, z.B. bei der Rückführung, Hotelübernachtungen etc.

Campingcard TCS bringt bis zu 20 % Rabatt auf den eigenen Campingplätzen, allerdings gibt es für die Karten der andern zwei Verbände ebenfalls 10%. Die Vergünstigung ist also nicht wahnsinnig.

Die Leistungen der Pannenhilfe zwischen TCS und ACS sind ziemlich ähnlich, Ausnahme schwere Wohnmobile, wo der ACS günstiger und bei über 7.5t auch der einzige Verband ist, der diese versichert.

Fazit

Die Leistungen des Pannendienstes für Wohnmobile bis 3.5t sind zwischen dem ACS und TCS ziemlich ähnlich, der VCS fällt mit kleineren Leistungen aus dem Rennen. Der VCS setzt sich stark für die Umweltfreundlichkeit und die Verlagerung des Verkehrs ein, darum sehe ich dort die Zukunft der Wohnmobilisten eher nicht. Für Wohnmobile über 3.5t hat der ACS ganz klar die Nase vorn.

Will man aber die Vorteile der Campingangebote nutzen, kommen noch andere Überlegungen ins Spiel. Beim TCS würde dies 199.- kosten, beim ACS ca. 165.- Das kann man machen, problemlos und ist gut abgesichert. Aber: keiner dieser Vereine setzt sich intensiv für Wohnmobilisten oder Camper im Allgemeinen ein. Von daher wäre eine Mitgliedschaft beim Schw. Caravanning Verband mit 65.- plus die ACS Classic-Mitgliedschaft für 130.- zusammen für Wohnmobile und Camper die sinnvollste Kombination, die vor allem für schwere Wohnmobile extrem günstig ist.

Ach ja, ich habe alles richtig gemacht, ich bin Mitglied beim SCCV und beim ACS, aber der Entscheid fiel vom Bauch her. Jetzt habe ich wenigstens für mich die Fakten…


Nachtrag 10.4.19 22:30 Uhr Hinweis ETI-Schutzbrief beim TCS für Europa ergänzt.


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Campingführer und andere Bücher für Camper 11.4.2019

Ich habe mal versucht, einige Campingführer zu vergleichen und Tipps und Empfehlungen zu machen.

kein Telefonbuch, sondern ein Campingführer

Auf meinem Pult stapeln sich nun Bücher, Campingführer, Wohnmobilhandbücher, Reiseführer und Campingplatzverzeichnisse, dazu noch all die Bücher, die ich in meiner Womokarriere schon früher gekauft habe und im Buchregal stehen. Einen ultimativen Buch-Tipp abzugeben ist schwierig, allerdings einen genialen habe ich dann ganz am Schluss des Artikels. (Achtung, ich wollte alle Infos in diesen Artikel schreiben, aber er wird viel zu lange. Darum musste ich diesen aufteilen. Heute sind die Campingplatzführer dran, danach folgen die Reiseführer und am Schluss noch mein ganz spezieller Buchtipp).

Eigentlich bin ich ja eher der Online-Typ, alles wird bei Google-Map gesucht, in Apps oder einfach auf dem Web. Aber manchmal halte ich eben doch ganz gerne Bücher aus Papier in der Hand, vor allem auch unterwegs im Womo. Aber jetzt geht es mal wirklich einfach nur um Bücher. Und halt solche mit Campingplätzen, solche nur mit Stellplätzen kommen vielleicht später an die Reihe, aber die waren jetzt für mich schwieriger aufzutreiben.

Campingführer

Ich blättere etwas lustlos durch den ADAC-Campingführer Südeuropa, Inhalt über 2900 Campingplätze von ADAC Experten überprüft. Von der Türkei über die Schweiz bis nach Spanien und Portugal hat dieses Buch Campingplätze aufgelistet. Jeder Campingplatz mit vielen Symbolen, einer Beschreibung, Preise und Bewertung. Allerdings keine Bilder oder nur von den Plätzen, die auch ein Inserat bezahlt haben. Für die Schweiz zähle ich 183 Campingplätze. Aufgrund der Beschreibung in diesem Buch fällt es mir sehr schwer, mich für einen Campingplatz zu entscheiden. Es fehlt mir einfach an Vorstellungskraft ohne Bilder. Und jetzt mal ganz ehrlich: Wenn ich meine Ferien plane, brauche ich da einen Führer der auch die Plätze von der Türkei, Ungarn oder Griechenland beinhaltet? Ich weiss ja, wo ich in ungefähr hin will, da würde es mir doch mehr nützen, wenn ich von dieser Region dafür mehr Infos habe. Will ich z.B. Urlaub in der Schweiz machen, nützt mir dieser Führer mit 200 nicht aufgelisteten Campingplätzen der Schweiz ja nicht allzu viel. Und schon sind wir beim Problem der meisten länderübergreifenden Führern: es sind nicht alle Plätze enthalten. So schaue ich mir danach den DCC-Campingführer Europa 2019 an. Hier genau ein ähnliches Bild, oder besser gesagt, das gleiche: Schweiz beinhaltet 188 Campingplätze (habe ich mich verzählt und sind da genau die gleichen drin wie beim ADAC?) aber die Schweiz hat doch über 370 Plätze? Fallen auch da über die Hälfte einfach durch?

Da komme ich aus meiner Sicht auf das Hauptproblem. Will ich die Schweiz bereisen, nützen mir diese europäischen Führer irgendwie nicht viel, es fehlen über die Hälfte der Campingplätze. Also müsste ein landestypischer Campingführer her. Von der Schweiz gibt es den TCS Campingführer 2019, aber auch nur für Gesamt-Europa. Darin sind 250 Campingplätze der Schweiz aufgeführt, schon etwas besser. Aber auch dort wieder 600 ausgewählte Campingplätze von Kroatien bis Portugal, die ich wahrscheinlich nicht brauche, oder wenn, sind die Infos wenn ich sie nächstes oder übernächstes Jahr brauche, veraltet. 

Bleibt momentan nur der SCCV Campingführer Schweiz. Da sind 371 Campingplätze in der Schweiz aufgeführt. Rekord, und ich vermute mal, da ist jeder irgendwie offizielle Campingplatz drin. Was da aber die etwas mehr als zwanzig ausländischen Campingplätze drin verloren haben, ist mir schleierhaft. Na gut, ich gebe es zu, ich weiss warum diese drin sind. Es geht halt wiedermal um das liebe Geld, der Verband muss irgendwie auch Geld verdienen und dieses Campingplatzverzeichnis finanzieren…

Von der Aufmachung her kommt er frischer wie in den letzten Jahren daher, aber dasselbe Manko wie bei den deutschen Campingführern: viele Informationen, wenig Bilder (sorry Kollegen). Und da wird es für mich eben schwer, wie man sich den Campingplatz vorstellen soll. 

Fazit

Die Campingplatzführer sind alle in ungefähr gleich aufgemacht mit ähnlichen Infos drin. Was mir aber ein europäisches Gesamtwerk mit unvollständigem Verzeichnis bringen soll, ist und bliebt mir schleierhaft. Ich werde mich in Zukunft auf länderspezifische Werke konzentrieren, wie France Passion für Frankreich oder das Camping Verzeichnis des SCCV für die Schweiz. Das ist, finde ich, viel sinnvoller wo ich weiss, dass da immerhin die allermeisten Plätze aufgeführt sind. Etwas enttäuscht bin ich vom TCS-Führer, der als Schweizer Unternehmen nur gerade 250 Schweizer Plätze auflistet. Warum da 120 Plätze fehlen, ist mir nun echt schleierhaft.

Das Camping Verzeichnis des SCCV ist übrigens für 12.- (für Mitglieder nur 8.-) in  Buchform (kommt am 14.4. frisch ab Druckpresse) zu kaufen oder kann als Download als PDF für CHF 5.- (Mitglieder gratis) über die Webseite zu bezogen werden.


Anmerkung: ich bin im SCCV Mitglied und werde in naher Zukunft in den Vorstand gewählt, profitieren von mehr Verkauf tue ich persönlich aber nicht, erhalte auch nichts für die Werbung und auch fällt das Camping Verzeichnis nicht in mein Resort. Aber, je mehr davon verkauft werden, desto mehr kann sich der SCCV für uns Camper einsetzen.


zu den Wohnmobil-Reiseführern


Wohnmobil-Reiseführer 12.4.2019

Ich las mich durch ein paar Wohnmobil-Reiseführer

Ich war heute den ganzen Tag auf den Strassen unterwegs. Wohnmobile, Kastenwagen, Expeditionsmobile und Wohnwagen kamen mir Schwarmweise entgegen. Ich musste zuerst etwas nachdenken, bis ich gemerkt habe, das sich Ostern nähert und wohl darum schon viele Reisende schon in den Osterurlaub unterwegs sind. Allen eine gute Reise und viel Spass. Unser Fernweh muss noch fast drei Wochen warten, bis es dann ab nach Irland geht.

Aber jetzt mal zu den Reise- und Routenführungen für Wohnmobilisten. Da ist eine Empfehlung fast unmöglich, denn das Reiseverhalten ist so unterschiedlich wie die Empfehlungen in den Reiseführern.  Studiert habe ich «LandYachting», Wohnmobil Reiseführer von Johannes Hünerfeld und natürlich die blauen Büchlein vom Womoverlag.

LandYachting

LandYachting ist irgendwie ein besonderer Wohnmobil-Reiseführer. Er ist pro Band in verschiedene Regionen aufgeteilt und diese wiederum in die Sehenswürdigkeiten und Stellplatztipps. Man erfährt viel über die jeweilige Geschichte, Kultur und regional typisches. Die Stellplätze sind immer gut kategorisiert auch für grosse und sehr grosse Wohnmobile. Es gibt aber keine Routen, die man einfach nachfahren kann, sondern muss die Urlaubsreise selber nach seinem Gusto planen. Allerdings hat es dann jeweils hinten für die Faulen doch noch ein paar Tourenvorschläge. Aber dieser Führer gibt viele Inspirationen und auch wie der Titel irgendwie schon etwas suggeriert, wenn man mit einer Yacht unterwegs ist: es gibt einen Hauch von Luxus und Exklusivität. Ich bin da positiv überrascht.

Shop SCCV CHF 35 (zusätzlich 20% für Mitglieder)

Amazone € 46.95 

Direkt beim Verlag € 26.90

Johannes Hünerfeld

Der zweite Reiseführer habe ich vom Verlag Mobile & Aktiv erleben von Johannes Hünerfeld. Da stört mich ganz zu Beginn das Druckdatum von 2014. Ich finde, in den letzten fünf Jahren hat sich für Wohnmobilisten doch ganz viel geändert. Ob diese Infos in diesem Buch noch aktuell sind? Bestellt habe ich zum Glück meine Heimatgegend und so kann ich während dem Lesen die Aktualität überprüfen. Und es hat tatsächlich Stellplätze drin, die nicht mehr existieren oder Parkmöglichkeiten, die für Womos nicht mehr geeignet sind. Es gibt sehr, sehr viele Wandervorschläge, aber viel mehr irgendwie nicht. Wenn jemand ein Wanderfreak ist und ein Wohnmobil (besser Kastenwagen) besitzt, sicher eine gute Lösung, aber sonst hat es mir etwas zu wenig Fleisch am Stecken, auch weil einige Parkplätze wirklich nur für Kastenwagen geeignet sind. Und dann eine typische Passage im Buch, Zitat: «wonach etwa 2km unterhalb … ein Schotterabbaugebiet gebe, wo sich niemand an Wohnmobilen störe. Ein Vorschlag, der mir nicht gefiel.» Und für mich ist das einer der allerschönsten Freistehplätze der gesamten Schweiz! Nicht nur wegen diesem Zitat, aber dieser Wohnmobil-Reiseführer konnte mich persönlich nicht überzeugen, darum keine Kaufempfehlung.

Womoverlag

Jetzt zu den blauen Büchleins vom Womoverlag, die ja schon viele kennen. Grundsätzlich sehr viele Infos drin, viele Kultur-, Essens-, Besichtigungs- und Stellplatztipps. Es hat auch gute Touren drin, die man problemlos anders kombinieren kann. Grundsätzlich für mich die besten Wohnmobil-Führer. Der Erfolg dieses Büchleins hat aber leider auch Schattenseiten. An den empfohlenen Stell- und Übernachtungsplätze ist man selten alleine. Aber wegen der grossen Reichweite werden die Auflagen mit aktuellen Infos immer wieder überarbeitet und dadurch sind diese Führer fast immer auf einem Top-Aktuellen stand. Als Backup im Wohnmobil für Tage, wo man nicht weiss was besichtigen und wo schlafen, sind die blauen perfekt. Aber die Gefahr besteht, dass man sein Hirn abschaltet und nur noch danach fährt, und das wäre Schade. Denn sich nur darauf verlassen, sollte man sich einfach nicht.

Direkt beim Verlag je nach Buch etwas unter 20 €

Ex-Libris: 23.90 CHF



zu den Camping-Führern

Ruca GmbH, Hombrechtikon 13.4.2019

Eine tolle Wohnmobil-Werkstatt mit kurzen Wartezeiten

Ich fahre entlang blühenden Obstbäume durch das Zürcher Oberland Richtung Hombrechtikon. Von mehreren meinen Lesern habe ich den Tipp für eine empfehlenswerte Wohnmobil-Werkstatt erhalten. Klar interessiert mich das und so fahre ich gemächlich Richtung Weiler «Hinter Gei». Die Strässchen sind relativ schmal, aber da weiss ich noch nicht, dass Stefan Dändliker später zu mir sagen wird: «Wir hatten schon alle Markenfahrzeuge hier, nur noch nie ein Morello». Tja, das ist eben schon keine Morello-Dickschiff-Gegend…

Ich werde herzlich von zwei Vollblutcampern empfangen, der Chef und sein Arbeiter. Im Hof stehen Teil- und Vollintegrierte, Alkoven und Wohnwagen umher. Stefan zeigt mir seinen Alkoven und schwärmt von seinen Reisen nach Kroatien.

Aber dann will ich mehr über die Werkstatt wissen. Seit fünf Jahren besucht das Personal und der Chef eine Weiterbildung an der anderen, sie sind inzwischen Service Partner von Truma und Dometic, Arbeiten unter anderem mit Ten Haaft Oyster, Alden Deutschland und AL-KO zusammen. «In Sachen Satelliten-Antennen macht mir so schnell keiner was vor, das ist quasi meine private Schwäche» sagt der Chef, während sein Arbeiter gelernter Karosserie-Spengler ist und grad einen abgefahrenen Kotflügel eines Vollintegrierten repariert. Dann zeigt er mir sein Ersatzteillager mit Fensterscheiben, Gasinstallationsteile, Ventilen und Trumateilen. «Für uns ist einfach wichtig, dass wir bei einem Notfall den Kunden immer eine Lösung anbieten können» Dazu haben sie übrigens auch extra ein Servicefahrzeug mit Ersatzteilen ausgerüstet, das für Notfälle im ganzen Gebiet eingesetzt werden kann. Eine gute Idee, finde ich.

Einsatzfahrzeug

Dann meine obligaten Fragen: welches waren die aussergewöhnlichsten Ausbauten und Reparaturen? «ein Expeditionsfahrzeug mussten wir eine neue Gasinstallation machen, bevor es nach Südamerika verschifft wurde. Da waren dann einige Recherchen nötig, um die richtigen Adapter mit zu geben, hat aber alles geklappt und bei einem Wohnmobil mit Wasserschaden wechselten wir die Decke und zwei Seitenwänden komplett aus. Das gab ziemlich Arbeit.» Die neue, saubere und schön weisse Werkstatt kann Wohnmobile bis 9m länge beherbergen und der Hebelift Fahrzeuge bis 5 t heben.

Wer also Probleme mit Sat-Anlagen, Heizung, Klima- und Kühlschränke hat oder diese um- oder einbauen lassen will, ist hier am richtigen Ort. Auch für andere Umbauten ist es hier ein guter Ansprechspartner, denn die Schreinerei für Massanfertigungen ist gleich über der Strasse. Auch Trenntoiletten werden übrigens neu ins Programm aufgenommen…

Und was für uns Kunden super ist: die Wartezeiten für einen Termin betragen nur rund eine Woche, ob Dichtigkeit- oder Gastest und auch für grössere Reparaturen und Kundenwünsche. Mit dieser Werkstatt sind die Zürcher für einmal die Glücklichen…

Ruca GmbH
Stefan Dändliker
Gheistrasse 30
8634 Hombrechtikon

Tel. +41 55 244 39 25

www.ruca.ch
info@ruca.ch

Camping für Fortgeschrittene – wenn Urlaub eskaliert. 14.4.2019

Von mir ein ganz persönlicher Tipp für ein extra-Klasse Camping-Lese-Buch. Perfekt auch als Geschenk oder Mitbringsel.

Es gibt es doch noch, ein lustiges und spannendes Camping-Buch. Es ist ein Taschenbuch mit 19 verschiedenen Kurzgeschichten rund ums Camping. Süffisant geschrieben, manchmal etwas derb, aber immer mit einem Augenzwinkern. Zwar geht schon in der ersten Geschichte ein Wohnmobil in Flammen auf und ein Wohnwagen die Düne hinunter, aber schlussendlich gehen alle Geschichten halbwegs gut aus und keine Personen werden erschlagen oder verletzt. Schon in der zweiten Geschichte wird einem bewusst gemacht, dass die Camper eben doch die besseren Menschen sind wie die Nichtcamper.

Bei jedem Abschnitt breitet sich bei mir ein Lächeln über das Gesicht und zwischendurch musste ich sogar laut lachen. In weiteren Geschichten wird dann dargelegt, warum es unter Campern kein Problem mit der Gleichberechtigung gibt, warum Camperfrauen mehr Sex haben und Männer mit einem Lächeln Geschirr spülen, was sie zu Hause nie machen würden.

Dieses kleine Buch eignet sich als Lektüre in den Pausen oder für den Liegestuhl während dem Sonnenbaden. Ich habe es meiner Schwiegermutter ausgelehnt, die es mir erst wieder zurück gab, als sie den letzten Buchstaben gelesen hat. Und sie ist Nicht-Camper, also ist es sogar für jene nicht begreifbare Spezies geeigent. Wer noch kurzfristig ein Geschenk oder Mitbringsel zur Ostern sucht, genau das richtige...

Klappentext 

Mit Wortwitz, schlagkräftigem Humor und politisch völlig unkorrekt: in 19 urkomischen Kurzgeschichten erleben wir Camping pur: Ganz normale Campingplatz-Situationen entgleiten in Chaos, Anarchie und hammerhart romantische Begegnungen. Mit diesem Buch wird dein nächster Campingurlaub eine Lachnummer.

Liebst du die beiden unbeugsamen Gallier Asterix und Obelix, die keiner Prügelei aus dem Weg gehen? Waren das schlagkräftige Duo Bud Spencer und Terence Hill die Helden deiner Jugend? Dann ist dieses Buch wie nach Hause kommen. Ganz normale Campingplatz-Situationen eskalieren in diesem Buch in Chaos, Anarchie und Philosophie. Hier und dort gibt es auch schon einmal ordentlich eins auf die Haube.

Aber keine Sorge, wie in Film und Comic enden unsere Geschichten stets mit einem Happy End.

Jugendfrei sind sie trotzdem nicht.

Über den Autor

Das Buch ist offiziell geschrieben von Maximus Corruptus, der laut seines Verlags ein Spezialist des gehobenen Müßiggangs ist, der sich entschieden hat, durch Steuerhinterziehung reich und schön zu werden (natürlich legal! Wie das gehen soll? Dieses Buch lesen! ) (erscheint im Herbst perfekt zu Weihnachten, Bemerkung Rolf). Sein imponierender fachlicher Background in Sachen Geldverschwendung und Nichts-Tun sowie die Tatsache, dass er aus dem Hamsterrad aber sowas von ausgestiegen ist, wirkt überzeugend. Maximus verbringt weite Teile seines Lebens beim Überlegen, was er denn als nächstes nicht tun sollte. Dabei fallen ihm Bücher ein.

Sein derber und doch herzlicher Humor lassen kein Auge trocken. Sein Erstling «Camping für Fortgeschrittene - wenn Urlaub eskaliert» hat sich alleine in der Schweiz 20 Millionen mal verkauft - jetzt wird schon die zweite Auflage gedruckt.

Maximus verspricht schon bald eine Reihe mit humorvollen Büchern, die allesamt einiges an Weisheit in sich tragen. Doch alle Versprechen ordnet er nach seiner strengen Lebensphilosophie dem Ausruhen, Nachdenken, Träumen, Filme gucken, Wein- und Bier verkosten, Liebe machen, Reisen, sich von Hund und Frau spazieren führen lassen und gutes Essen genießen unter.

Wie es trotzdem zur Geburt von Büchern aus seiner Feder kommt, ist der Wissenschaft noch nicht ganz klar.

Seine Bücher schreibt er gemeinsam mit seiner Gattin Monetaria Inkompetenzia.

Amazon 9.95 €

Ex-Libris CHF 12.40

Buchzentrum CHF 14.50

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Sensationshunger auf Kosten anderer 15.4.2019

Vor ziemlich genau einem Jahr sassen wir an der russischen Grenze im Niemandsland fest.

Eigentlich ein Erlebnis, wo ich so richtig ins bibbern kam und nicht mehr wusste, was machen. So hilflos habe ich mich auf einer ganzen Womoreise noch nie gefühlt. Trotz Schneeketten fuhren wir uns wegen eigener Überschätzung so richtig fest, kein Handyempfang, kein Mensch weit und breit. Bis uns dann ein finnischer Jäger Hilfe holte. Die gesamte Geschichte gibt es hier.

Aber warum ich darauf zurückkomme. Ich studiere von Zeit zu Zeit meine Webzugriffszahlen und vergleiche die mit verschiedenen Zeiträumen. Und jetzt im Monat April fiel mir letztes Jahr ein richtiger Zacken auf. Während der gesamten Winter-Nordkapp-Reise hatten wir täglich etwa 800 – 1200 Personen, die uns auf dem Web verfolgten. Nur einen grossen Ausschlag hatten wir mit etwas über 3000 Leute an einem einzigen Tag. Da war ja klar, dass ich jetzt schaute, was an diesem Tag los war.

Ihr seid eine sensationshungrige Meute!

War ja klar, dass dies der Tag war, als wir festsassen und nicht mehr ein noch weiter wussten. Und dann Ende Monat ziehen die Zugriffszahlen auch wieder an, da wo wir in Tschechien während dem Schlaf um Fotoapparate und Laptops erleichtert wurden.

Ihr seid eine sensationshungrige Meute!

Aber ganz ehrlich, ich bin ja genau gleich. Wenn ich vernehme, dass jemand in Schwierigkeiten ist, lese ich es natürlich auch, man will ja helfen ;-) . Aber jetzt weiss ich nicht so recht, ob ich mich bei unserer nächsten Panne freuen soll, dass wir wieder viele Zugriffe auf der Webseite haben werden oder die Panne doch besser verfluchen soll.

Na ja, jede Panne, jede Reparatur und jede Überraschung gibt einem wieder etwas mehr Erfahrung und die Gewissheit, dass es irgendwie eine Lösung gibt. Von daher wünsche ich euch allen pannenbehaftet Osterferien, denn dann habt ihr die Gewissheit, dass ihr alles meistern könnt.

Ach ja: Die Zugriffszahlen sind auch anders noch zu erhöhen: etwas gegen Alte oder gegen Hunde schreiben...


Osterstau am Gotthard vermeiden 16.4.2019

Auch dieses Jahr wird sich am Gotthard wird die Blechlawine zum Stehen kommen. Wie man dies umgehen kann.

Da muss man sich keine Illusionen machen, wer vor Ostern in den Süden und will, wird irgendwo im Stau stehen bleiben. Und man muss nicht meinen, wenn man die Fahrt auf Randzeiten verlegt, ist man schnell durch. Diese Idee haben viele andere auch.

Viasuisse rechnet ab Mittwoch mit Stau am Gotthard.

  • Mittwoch von 12 bis 24 Uhr 2 - 6km
  • Donnerstag von 7 – 24 Uhr 4 – 9km, maximum um etwa 24 Uhr
  • Freitag von 0 – 24 Uhr 4 -14 km Minimum 04:00, maximum 8 – 17 Uhr

Pro Km sollte man etwa 15 Minuten Stauzeit rechnen

Es ist übrigens überhaupt keine gute Idee, falls man auf der Kantonsstrasse Richtung Gotthard will. Der Gotthardpass ist noch geschlossen und die Autobahneinfahrten Göschen ebenso. Diese Autobahneinfahrt wird allerdings jeweils zur vollen Stunde für 10 Minuten geöffnet, aber auch nur für die Einheimischen mit UR-Kennzeichen. Da nützt auch das Gerücht nichts, wenn man auf der Kantonstrasse fährt, irgendwo eine Konsumation von mindestens 20.- macht, dass man dann diese Einfahrt auch benützen darf. Die Polizei verweigert den Nicht-Urnern die Durchfahrt auf der Kantonsstrasse, ausser man hat einen triftigen Grund, z.B. eine Hotelbuchung in Andermatt. Die Polizei ist gezwungen, diese Kontrollen zu machen, denn sonst sind innerhalb kürzester Zeit alle Zufahrtsstrassen verstopft und bei Notfällen kommen nicht mal mehr Krankwagen und Feuerwehr ins Tal.

Aber Entwarnung gibt es dennoch: ab etwa 2027 geht die zweite Gotthardröhre auf, bei der überüberüberüberüberüberübernächsten Ostern wird dann der Stau kleiner sein.

Wer also unbedingt durch den Gotthard will, muss vorsorgen. Am Besten auf der Raststätte Neuenkirch etwas vor Luzern stoppen, dort kann man LPG füllen, Toilette und Grauwasser entsorgen. Eventuell lohnt sich dort dann auch den Kühlschrank mit Bier und Cola zu füllen, dann ein grosses Plakat zu malen (kann man auch schon zu Hause machen) und beschriften mit 

  • 10€ Toilettengang 
  • Kühles Bier 12€
  • Kühles Cola  10€
  • Kühles Wasser 8 € 

So kann man sich die Hinreise ins Tessin oder eventuell bis ganz Italien finanzieren. Will man aber bis nach Italien, sollte man wissen, dass die WC-Kassette danach auf der Autobahn in der Schweiz nicht mehr geleert werden kann. Dann sollte man sich auf den Verkauf der Getränke konzentrieren. Hat man ein Gefrierfach im Womo, sollte man dieses noch mit Erdbeer-Cornets füllen und dann kann man das ausfallende WC-Geschäft so kompensieren.

  • Erdbeereis 9 €

Es reicht, wenn man die Preise in € und auf deutsch beschriftet, viele andere Nationen hat es an diesem Weekend nicht. Übrigens, auf der Raststätte Gotthard in Schattdorf darf man als Wohnmobilist für 16.- auf dem Parkplatz übernachten. Diese Gebühr holt man dann im Stau mit dem Verkauf der Dienstleistungen locker wieder rein.

Umfahrungen San Bernardino

Wer den Gotthard umfahren will, hat einige Möglichkeiten. Ich nenne hier mal nur die  San Bernardino-Route. Sie führt zwar  an unserem Haus vorbei, aber auch hier wird es etwa ab Chur immer wieder stehende Kolonnen haben. In der Raststätte Viamala in Thusis kann LPG-getankt werden und wenn man die Ausfahrt Roffla ab der Autobahn hinaus und dann bei der Hauptstrasse für 200m rechts fährt, steht man auf dem grossen Parkplatz des Hotel Roffla. Durch das Hotel hindurch und dann kommt man danach in die kleine «Privatschlucht» Roffla, die absolut Sehenswert ist und alleweil für einen Stopp gut ist. Auf diesem Parkplatz findet man auch mit dem Wohnmobil meistens Platz, im Gegensatz zum Parkplatz der Viamala-Schlucht einige Kilometer vorher.

Die Hauptstrasse bis zur Tunneleinfahrt lohnt sich übrigens bei Stau ebenfalls nicht, da hat man meistens länger wie auf der Autostrasse.

Kommt man übrigens vom Bodensee Richtung San Bernardino sollte man sich überlegen, ob man nicht in der Heuwiese übernachten soll, vor allem wenn man Kinder hat. Aber sich bitte unbedingt gesittet verhalten, ist ein super schöner Platz der für Womos noch nicht verboten ist!

Von daher, viel Spass auf der Oster-Fahrt in den Süden und kommt alle heil an! Und daran denken, Rettungsgasse beim Stillstand oder langsamer wie 10 km/h.


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