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Bergstrecke Richtung Beddgelert England 2016
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Reisebericht

Ach so saubere Schweiz 20.3.2019

Es ist bedenklich, wie einfach Abfall weggeworfen wird. Da sind wir Camper ja grad Vorbilder

jedes Fähnchen ist ein Fundstelle eines Abfallstückes

Wir regen uns manchmal auf, wenn wir sehen, wo Menschen einfach gedankenlos Abfall wegwerfen. Geschockt hat uns das zum Teil in Griechenland, Italien und auch in Marokko. Für uns einfach unvorstellbar. Aber jetzt wird mir das brutal hart zu Hause in der ach so sauberen Schweiz direkt an meinem Wohnort vor Augen geführt. Wir sind kein Deut besser!

Die Schüler der 4. und 5. Klasse zogen entlang der Hauptstrassen in Sevelen los, lasen den Abfall zusammen und bei jeder Fundstelle eines Abfallstückes steckten sie ein rotes Fähnchen in die Wiese. Mit den 700 Stück kamen sie an zwei Strassen jeweils gerade 200m weit. Für die dritte Einfallsstrasse haben die Fähnchen nicht mehr gereicht. Und das bei uns! Wo alles so sauber sein soll!

Kommt man mit dem Auto nun in unser Dorf, wird man von einem roten Fahnenwald empfangen. Abfall eines einzigen Winters! Es sieht nicht nur bedenklich aus, es ist es auch in höchstem Masse. Warum sollten wir etwas tun gegen die Meeresverschmutzung und andere Länder verurteilen, wenn wir nicht mal vor unserer eigenen Haustüre Ordnung haben können? Wir sind keinen Deut besser wie Marokkaner oder Griechen, wir haben einfach mehr Geld, damit wir die Gemeindearbeiter bezahlen können, um die Strassenränder zu säubern. In der Schweiz werden jährlich 200'000'000 CHF aufgewendet, um Abfall aus der Landschaft zu entsorgen (Quelle BAFU).

Der Bund hat 2016 ein einheitliches Gesetz und Bussen für Littering abgelehnt, es ist nun wie vieles Kantons- oder Gemeindesache. Der Kanton Aargau führt auf Mitte 2019 100.- Busse ein, andere Kantone oder Gemeinden haben das zum Glück schon geregelt.

Wer in Lausanne einen Zigarettenstummel wegwirft oder den Kot seines Hundes nicht wegräumt und dabei erwischt wird, zahlt vor Ort 150 Franken. Etwas billiger kommt man in Zürich davon: Hier kosten Zigarettenstummel 80 Franken.

Eine besondere Erziehungsmassnahme hat sich der Kanton Solothurn einfallen lassen. Wer erwischt wird und dazu keine Reue zeigt oder sich gar weigert, seine Abfälle zu entsorgen, zahlt extra 20 Franken, die auf die Busse für Kleinabfälle (40 Franken), Hundekot (80 Franken) oder Kehrichtsäcke (250 Franken) aufgeschlagen werden.

Und jetzt mal ehrlich: Wir Camper entsorgen den Abfall auf unseren Reisen doch alle fachgerecht. Für die 5% unbelehrbaren müssen wir 95% vernünftigem Camper leider auch gerade Stehen. Und da gilt es in Zukunft noch mehr: wenn man so etwas beobachtet, die Person darauf ansprechen und zeigen, dass dies kein Kavaliersdelikt ist.

Aber ich bin immer noch sprachlos, wie viele rote Fähnchen bei uns eingangs Dorf an der Strasse stehen. Ein Kompliment an die Schüler mit dieser Aktion. Es macht Eindruck (aber hoffentlich beeindruckt es auch die «schlechten» 5%). 


Vorbereitung auf LifePo-Batterien 23.3.2019

Mit den neuen Batterien würde man viel Gewicht sparen bei gleichzeitig doppelter Leistung.

Bei diesen Vorgaben bin ich ja schon lange am überlegen und recherchieren, wie ich das bewerkstelligen könnte, ohne dass es mich finanziell ruiniert. Heute Samstag alleine zu Hause und ohne Termine konnte ich mich endlich in Ruhe dem Projekt widmen. Hier habe ich die Vorteile der Lithiumbatterien in einem älteren Beitrag aufgelistet.

Ich habe den Beifahrersitzt demontiert, ging ganz schnell, schliesslich hat meine Anleitung zum Batteriecomputer diesen Ausbau detailliert beschrieben. So war der Sitz dann schon nach 5 Minuten abgebaut.

Danach habe ich meine zwei bestehenden Batterien ausgebaut, um zu sehen, wie sie unter dem Sitzt genau befestigt sind. Nachher baute ich auch das Befestigungsblech aus, um zu schauen, ob man dort irgendwie mehr Platz schaffen könnte.

Batterien ausgebaut

Mein Problem: meine anvisierten neuen Batterien haben nicht die exakt gleichen Masse und sind 3cm höher als die alten. Und drei cm unter dem Sitz sind Welten. Die gute Nachricht: der Boden des Befestigungsbleches ist abgesetzt, das heisst, die hintere Batterie sitzt etwas tiefer, und hat daher etwas mehr in der Höhe Platz. Die hintere Batterie hat etwa 22cm Raum in der Höhe, die vordere 20cm. Es ist also alles ziemlich eng unter dem Sitzt, fast jeder cm ist ausgenützt.

ausgebautes Batteriehalteblech


Jetzt könnte ich auf dem hinteren Platz die 100Ah-LifePo von Autolsolar verbauen. Bei guter Qualität kostet diese Batterie 1650.- Diese ist aber 22cm hoch und auf dem vorderen Platz bringe ich da wegen der Höhe keine Zweite unter. Ich könnte das Halterblech nun selber konstruieren, das bringt auf dem vorderen Platz aber auch nur grad 1.5cm mehr Platz in der Höhe, reicht um 5mm immer noch nicht. Ich könnte nun auch die Super B 90Ah montieren, die hat die exakt gleichen Masse wie die jetzigen Batterien, kostet aber stolze 2350.- Bei zwei wären das 4700.- für doppelte Batteriekapazität und gleichzeitig 30kg Gewichtsersparnis.

Da wären mir zwei von Autosolar schon sympathischer für 3300.-, knapp mehr als die doppelte Kapazität und 26kg Gewichtsersparnis. Bei Autosolar gibt es übrigens am 12. April ein Einweihungsfest und 10% Rabatt auf alle Artikel. Es würde dann nur noch 2970.-. Wären stolze 1700.- weniger wie die Batterie mit den richtigen Massen (Schweizer Preise verglichen, kein Kauf im Ausland). 1700.- Ersparnis wegen 3cm die ich nicht habe… grrrr.

Batterien eingebaut

Geht eigentlich bei Lithium-Batterien eine Parallelschaltung mit einer kleineren Batterie? 1x 100Ah und 1x 50Ah? Dann hätte ich mein Platz-Problem gelöst und hätte 50% mehr Kapazität, 33kg Gewichtsersparnis und Kosten in der Höhe von 2290.-  Jetzt muss ich mich mal mit Autosolar in Verbindung setzen, bei der Solaranlage haben sie mich sehr gut beraten und das ist eben auch viel Wert.

Ich berichte, wie es weiter geht.

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Spargelrisotto mit Bärlauch 24.3.2019

Die Wälder werden langsam grün und der Bärlauch spriesst

Jetzt ist wieder Bärlauchzeit, wenn es in den Wäldern so herrlich duftet. Also hat Anita gestern einen Sack von den frischen Blättern gepflückt und Abends versprach ich Ihr dann grossmundig ein feines Nachtessen, das ich zubereite. Und meistens, wenn ich koche, muss es wohnmobiltaugleich sein, d.h. nur ein Pfanne wegen dem Abwasch, möglichst kein Wasser, dass weggeleert werden muss und mit Zutaten, die man im Womo meistens sowiso hat. Fantasie war gefragt.

Der Blick in den Kühlschrank fiel auf ein Pack frische Spargeln und das Hirn begann zu Arbeiten. Eine Stunde später servierte ich meiner Holden dann einen feinen Teller Spargel-Risotto mit Bärlauch. Es schmeckte tatsächlich fantastisch, aber vom Auge her könnte man noch mehr rausholen. Wir hatten nur noch Rotwein und dadurch wurde das Risotto ziemlich dunkel. Weisswein wäre wohl für das Foto besser geworden und statt weisse grüne Spargeln, wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen. Ein weisses Risotto mit dunkelgünen Spargeln und Bärlauchpesto wäre doch der Hit!

Also von Anfang an.

Zutaten:

  • Bärlauchblätter (ca 40g das sind so etwa 15-20 Blätter)
  • Olivenöl
  • 200g Risotto
  • 400g grüne Spargeln
  • 1dl Weisswein
  • 9dl Wasser 
  • Butter,
  • 100g geriebener Käse (Paresan)

Zubereitung

Bärlauchblätter möglichst fein schneiden oder hacken und in etwa zwei Esslöffel Olivenöl einlegen und bis kurz vor dem Essen ruhen lassen.

Spargeln in 3-4cm lange Stücke schneiden und die dicken Dinger noch der Länge nach halbieren. Diese in der Pfanne mit Olivenöl etwa drei bis vier Minuten andünsten, danach in einem Teller zwischenlagern.

Zwiebeln hacken und in der gleichen Pfanne ebenfalls andünsten, das Risottoreis dazugeben und «anbraten» bis es glasig ausschaut. Mit einem dl Weisswein ablöschen und den Wein einkochen. Dann gebe ich im Wohnmobil einen Bouillonwürfel in den Reis und bedecke den Reis knapp mit Wasser. Nun immer so viel Wasser nachschütten, bis der Reis immer knapp bedeckt ist. Zwischendurch immer wieder rühren.

Nach etwa 10 Minuten die Spargeln in den Reis geben und mitkochen. Je nach Reissorte ist das Risotto nach 30-40 Minuten gar, die Pfanne vom Herd nehmen, 2 Esslöffel Butter unter das Risotto ziehen, den Käse dazugeben und vorsichtig mischen. Danach die vorbereitete kalte Bärlauchpaste ebenfalls unter das Risotto ziehen

En Guete

PS: der Abwasch ist schnell gemacht, eine Pfanne, zwei Teller und zwei Weingläser...

Sicherheitsausrüstung im Wohnmobil 25.3.2019

Was für Gegenstände für die Sicherheit gehören in ein Wohnmobil? Ein paar Überlegungen und Tipps.

Es gibt Sicherheitsausrüstung, über die man diskutieren und eine andere Meinung haben kann. Wenn man aber in Europa unterwegs ist, sind folgende Gegenstände Pflicht, auch wenn sie nicht in allen Ländern obligatorisch ist.

Pannendreieck

Muss in allen Ländern mitgeführt werden und darf nicht in der Garage untergebracht werden. Am Besten vorne in der Fahrkabine in einem Türfach oder bei Platz unter einem Sitz.

Warnwesten

Die Vorschriften sind nicht einheitlich. Fährt man aber im Fahrzeug für jede Person eine Warnweste mit, ist man auf der sicheren Seite. Aufbewahrung auch in der Fahrerkabine.

Verbandkasten

Muss in vielen Ländern mitgeführt werden und darf nicht abgelaufen sein. Das Haltbarkeitsdatum beträgt meist 5 Jahre. Also jährlich kontrollieren. Der Inhalt ist nach DIN 13164. Dieser Verbandskasten kann irgendwo im Fahrzeug aufbewahrt werden. Siehe separater Blogeintrag Verbandkasten.

Dies alles sollte zwingend mitgeführt werden.

Medikamente

Ratsam sind sicher auch noch ein paar Medikamente: Aspirin (medizinisches Allerweltsmittel gegen Schmerzen und für Blutverdünnung), Schmerzmittel Dafalgan, gegen Durchfall Kohletabletten oder Imodium, Bepanthen und Bepanthen Plus als Wundsalbe und Desininfektion, Aspégic gegen Kopfschmwerzen, gegen Reisekrankheit Stugeron, Sonnencreme, Fenistilgel gegen Verbrennungen und Stiche.

Feuerlöscher

Da können die Meinungen schon geteilt sein. Wir selber bevorzugen eine schnell griffbereite Löschdecke. Ein allfälliger Brand sollte grad zu Beginn damit zu bekämpfen sein. Nimmt man bei einem ganz kleinen Brand den Feuerlöscher, kann am Wohnmobil mehr kaputt gehen als es nützt und ist der Brand grösser, nützt weder ein Feuerlöscher noch eine Löschdecke, dann heisst es, so schnell wie möglich das Wohnmobil verlassen, die Nachbarn warnen und sich in Sicherheit bringen.

Ohne Gewährleistung, aber in folgenden Ländern ist das Mitführen eines Feuerlöschers Pflicht: Estland, Bulgarien, Griechenland, Montenegro, Rumänien, Russland und in der Türkei.

Ausführlichere Infos bei unserem separaten Blogbeitrag über Feuerlöscher.

Rauchmelder

Gibt es schon für wenig Geld und es ist ein kleines, einen Rauchmelder an der Womodecke zu montieren. Wir finden es sinnvoll.

Signallampe

Wir finden, dass eine Signallampe in jedes Wohnmobil gehört. Bei einer Panne nachts ist sie Gold wert und vielleicht kann man ja auch einem verunfallten Kollegen so aushelfen.

Taschenlampe

Eine gute Taschenlampe hat noch nie geschadet.

Gaswarner

Auch wenn es aus meiner Sicht keine Gasüberfälle gibt, wenn sich jemand sicherer damit fühlt, soll er sich einen installieren. Aber bitte keinen, der in eine Zigarettenanzünder zu stecken ist. Ein Gaswarngerät muss ganz unten installiert sein, damit es auch nützt. Allerdings verbrauchen Gaswarngeräte dauernd Strom.

Kohlenmonoxid Sensor

Ist günstig, einfach zu montieren und läuft auch mit Batterie. Kohlenmonoxid-Warner hätten schon einige Leben gerettet, auch in Wohnwagen oder Wohnmobilen.

 

Und hier noch ein paar Teile, die nicht unbedingt zur Sicherheit gehören, aber über die man sich auch Gedanken machen sollte

Ersatzrad

Da scheiden sich die Geister. Wir führen keines mit. Das Problem ist wieder einmal das Gewicht. Aber dann muss man auch einen stabilen Wagenheber, Kreuzschlüssel, Sicherungsmaterial und eine Luftpumpe (oder Kompressor) mitnehmen. Wir haben einfach die Standartbox von Fiat mit Reifenfüllmittel dabei.

Abschleppseil

Obligatorisch in Albanien, Mazedonien, Montenegro und Serbien. Wir finden aber, es gehört in jedes Wohnmobil, wie schnell kann man so auch einem andern Verkehrsteilnehmer helfen.

Überbrückungskabel

Sollte man irgendwie auch immer dabei haben, ist aber nirgends obligatorisch.

Ersatzbirne für Lichter

Ist in einigen Länder Pflicht (z.B. Frankreich), einen vollständiges Set aller Ersatzbirnen für die Lichter mitzuführen. Und ist ja auch nicht schlecht, wenn man unterwegs eine Lampe selber reparieren kann.


Habe ich da noch etwas vergessen oder nicht bedacht? Einfach einen Kommentar abgeben. Dank.


Klimakeilriemen gerissen wegen eigener Schlamperei 27.3.2019

Schon zum zweiten Mal ist unser Keilriemen der Klimaanlage gerissen, wir sind aber selber schuld.

Foto: Anna Matuschek

Letzten Sommer machte unsere Klimaanlage im Ducato keinen Wank, das heisst, sie kühlte einfach nicht. In der Garage stellten sie dann fest, dass der Keilriemen des Klimakompressors fehlte. Dann ist ja klar, wenn die Klimaanlage nicht läuft, kann sie auch nicht kühlen. Oliver Staub, der Chef meiner Garage meinte nur, das habe er jetzt noch nie erlebt, dass einfach so ein Riemen fehlt.

Ich habe nächtelang studiert, wann das passiert sein könnte, bis mir einfiel, dass wir im Winter Lapplands eines Morgens unser Motor beim Starten nur geröchelt hat, begann zu rauchen und zu stinken und dann gab es einen Knall und der Motor lief normal. In jenem Moment hat es wohl diesen Keilriemen gesprengt. Dass wir dann bei -20 Grad nicht gemerkt hatten, dass die Klimaanlage nicht lief, ist irgendwie verständlich, oder?

Diesen Winter in Balderschwang vor der Nachhausefahrt röchelte, qualmte und stank der Motor genauso bis zum Knall, und da wusste ich irgendwie, dass dieser Keilriemen schon wieder gerissen ist. Eile war ja wieder nicht angesagt wegen der Klimaanlage.

Heute brachte ich unser Knutschi in den Service und sagte zu Oliver, er solle mal nachschauen, ob der Klimakeilriemen noch da ist. Das könne gar nicht sein, dass dieser schon wieder fehle, ein fachmännischer Blick in den Motorraum reichte ihm dann, um das aber doch festzustellen.

Nun liess ihm der Ehrgeiz keine Ruhe, um herauszufinden, warum bei mir dieser Keilriemen schon wieder fehlte. Und, ich bin selber Schuld wegen einer Schlamperei!

Ich habe meinen Fiat-Motorraum ja extra für den Winter wasserdicht von oben abgedichtet. So dass nicht Schmelzwasser in den Motorblock rinnen kann und dort fest gefriert. Und am nächsten Morgen wenn der Motorblock verreisst ist, kann die Einspritzdiese kaputt gehen und der Motor ist hin. Ist übrigens schon einigen Wohnmobilfahrern passiert und ist sau teuer.

Ich war so schlau, dass ich die Abwasserschläuche durch den Motorraum führte und der Motor so geschont wird. Allerdings habe ich viel zu wenig gut geschaut, wo ich diese Schläuche durchführe und einer endete gerade über dem Keilriemen. Und dann trat das ein, was ich ja eben verhindern wollte: das Schmelzwasser lief im Abwasserschlauch planmässig ab und gefror dann unplanmässig auf dem Keilriemen. Der war so fest eingefroren, dass er sich keinen Millimeter beim Start des Motos bewegte und dann halt riss.

Zum Glück war es nur dieser eher simple, fast unwichtige Keilriemen und keine anderen Teile des Motors. Wenn ich mir vorstelle, was passiert wäre, wenn ich in der Pampa von Lappland der ganze Motor Hopps gegangen wäre.

Und eines gibt mir auch noch eine Bestätigung: hätte ich diese Abwasserschläuche nicht verlegt, wäre mein Motor wahrscheinlich schon zweimal kaputt gegangen…



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Unterhaltskosten Wohnmobil nach 5 Jahren - unsere exakten Zahlen 31.3.2019

Ein günstiges Hobby haben wir nicht, aber ich bereue keinen Franken

In den ersten fünf Jahren hat unser Womo 3211.- pro Jahr an Unterhalt gekostet. Eigentlich eine sehr hohe Zahl und da sind die Kosten für die Ferien, Amortisation und Ausbau gar nicht eingerechnet. Auch müssen wir nichts für einen Parkplatz oder Eisntellplatz bezahlen, da wir unser Womo im Freien vor dem Haus parkieren. Wenn ich bedenke, dass wir so pro Übernachtung (400 Übernachtungen in fünf Jahren) jeweils 40.- sFr. zu den Übernachtungsgebühren des Stellplatzes dazurechnen sind...

Es ist auch zu sagen, dass wir mit dem Womo viel unterwegs sind und eher einmal zu viel in den Service fahren, wie zuwenig, so dass wir auf den Reisen möglichst keine Pannen haben. Die Anschaffung des Womos und dadurch die Abschreibungen habe ich extra nicht eingerechnet, das ist ja unser Hobby.

Diese Kosten setzten sich wie folgt zusammen: (in CHF)

1. Service (2. Jahr) nach 40‘000 km inkl. Kleinmaterial und Reparatur Bremsverschleissanzeige900.-
2. Service (3.Jahr) inkl. Kleinmaterial und neue Bremsbeläge vorne1250.-
3. Service (4.Jahr) 450.-
4. Service (5.Jahr) 530.-
Zwischenservice vor Marokko 400.-
Zwischenservice nach Marokko (Staubfilter,etc)300.-
5. Service gross nach 95’000km (6. Jahr)2180.-
1xGastest100.-
5x Dichtigkeitstest in fünf Jahren500.-
10x Wechsel von Sommer- auf Winterpneus oder umgekehrt, inkl. Lagerung der nicht gebrauchten Pneus (lassen wir jeweils in der Garage wechseln)1000.-
Abnutzung und Kauf von zwei neuen Sommerpneus (50’000km)350.-
Abnutzung und Kauf von 4 Winterpneus650.-
Abnutzung und Kauf von 4 Sommerpneus (95'000km)550.-
Verkehrssteuern 5 Jahre Kanton St.Gallen4545.-
Versicherung Haftpflicht und Vollkasko drei Jahre9800.-
Total Unterhaltskosten Wohnmobil23’505.-
Einsparung Wechselnummer Zweitfahrzeug- 7000.-
Total Kosten mit Zweitfahrzeug16'505.-
Jährliche Unterhaltskosten nach dem 5. Jahr3301.-

Man muss aber bedenken, dass ich die nächsten drei Jahre sicher keine neuen Pneus mehr kaufen müssen, auch wenn wir viel fahren.

Einschenken tun vor allem die Versicherungen, Steuern und der Service. Der Rest kann fast vernachlässigt werden. Ok, wir haben das Womo als Zweitfahrzeug mit einer Wechselnummer. Dadurch ist unser zweites Auto von Verkehrssteuern und Versicherung befreit. Das ergibt noch eine Ersparnis von ca. 7000.- insgesamt.

Nicht viel ändern kann ich bei den Steuern, die sind in meinem Wohnkanton halt höher wie in anderen Kantonen aber immer noch tiefer wie z.B. in Zürich. Ihr Zürcher Wohnmobilhalter tut mir echt leid…

Die Unterhaltskosten des Womos nerven mich überhaupt nicht, wenn ich bedenke, wieviel Freude es mir bereitet, aber ein billiges Hobby ist es sicher nicht. Und wenn man die Urlaubskosten dazurechnet, würden allemal Hotelferien drinliegen. Nicht so viele wie mit dem Womo, aber ganz sicher auch schöne Ferien an schönen Destinationen. Aber welcher Womofahrer will das schon?


Teillösung gegen Überladung 1.4.2019

Endlich ist eine Lösung gegen das Übergewicht der Womos auf dem Markt.

Es dauerte lange, aber endlich ist eine Lösung für übergewichtige Wohnmobile auf dem Markt. Alles kann zwar nicht kompensiert werden, aber im Idealfall liegt eine Ersparnis von 75kg drin. Im Herbst soll dann sogar einen Zusatzoption auf den Markt kommen, dass insgesamt bis 150kg Gewicht einsparen soll.

Das Prinzip ist so einfach wie es eigentlich auch schon alt ist und basiert auf der Technik von Luftballons, die mit Helium gefüllt sind. Helium ist etwa 7x so leicht wie Luft. Pro Kubikmeter Luft kann so beinahe ein Kilogramm Gewicht eingespart werden. Komprimiert man nun 80 Kubikmeter Helium und presst dies mit Hochdruck in einen geschlossenen Hochdrucktank, kann rund 72kg Gewicht eingespart werden. Für diesen Druckbehälter wurde ein neuartiges Verfahren entwickelt, damit auch dieser möglichst leicht ist und die gesamte Gewichtsersparnis nicht in Luft auf geht. Möglich wurde dies durch eine Hülle aus dünnen zweilagigen Aluminiumblechen. Da dieser Tank keine Ventile oder Öffnungen haben muss, konnte er mit nur gerade 780g extrem leicht gebaut werden. Die Firma HelioFix aus Andorra bringt diesen Tank noch diesen Monat auf den Campingmarkt. Die Tests verliefen sehr positive und wurden im Januar erfolgreich abgeschlossen.

Die gesamten Gewichtsersparnissen von 75kg können aber nur in einer Hochdruckwetterlage erreicht werden. Aber das ist genau dann, wenn die meisten Camper hoffentlich unterwegs sind. Bei Schlechtwetterlage ist die Gewichtsersparnis lediglich bei etwa 68 kg (Ist physikalisch bedingt, bei Hochdruck ist der Effekt grösser wie bei Niedrigdruck).

Montiert wird der Tank am Besten in der Nähe der Hinterachse, da diese meistens ja sowiso zu schwer ist. Die Montage ist aber sehr schnell und einfach, da keine Leitungen gezogen werden müssen. Allerdings muss die Montage immer in einem geschlossenen Gebäude stattfinden, denn sonst könnten sich diese Tanks bei unsachgemässer Montage auf Nimmerwiedersehen in die Lüfte entschweben, haben sie doch gefüllt ein Eigengewicht von minus 70kg. Das Problem mit dem Versand wurde inzwischen auch gelöst, ist aber nicht wirklich kundenfreundlich. Der Tank wird momentan in einer Holzkiste mit 70kg Ziegelsteinen geliefert, was eine Gesamtgewicht von rund 2 kg ergibt. 

Die Masse dieses Heliofix sind 99x23cm in Zylinderform. Können also sehr gut der Länge nach unter die Hinterachse eingebaut werden. Leider wird dadurch die Bodenfreiheit etwa um 8cm eingeschränkt, dürfte aber Angesichts der rund 70kg Gewichtsersparnis in Kauf genommen werden.

Der Preis ist mit 856.- € recht happig, wenn man von einem Materialwert von knapp 100€ und Produktionskosten von 80 € ausgeht. Aber auch hier zählt wie vielfach einfach nur das Marketing und die Gewinnoptimierung. Was ist ein Wohnmobilfahrer bereit zu bezahlen, um sein Übergewicht zu reduzieren? Eine Gewichtsreduzierung mittels LifPo-Akkus kommt pro kg Einsparung auf rund das vierfache der Kosten. Auf Grund dieses Trends dürften die Preise des Heliofix längerfristig eher steigen wie sinken.

Es ist übrigens von den Strassenverkehrsämtern verboten, zwei Heliofix pro Fahrzeug zu montieren. Der Grund erschliesst sich mir aber nicht.

(1. Aprilscherz)



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Auf dem Testsieger unterwegs 2.4.2019

Der TCS hat zum ersten mal Van-Sommerreifen getestet und war ziemlich enttäuscht.

Letze Woche hatten wir unser Wohnmobil im grossen Service und brauchten neue Sommerreifen. Schon wieder, dachte ich, aber wenn das Profil unten ist, bleibt nichts anderes übrig.

Normalerweise bin ich ein Kind von Markenprodukten. Das kommt wahrscheinlich von meiner früheren Tätigkeit als fahrende Werbesäule bei den Profi-Radfahrern. Ich habe dort 13 Jahre lang Geld von Markenprodukten verdient, die ein Profi-Radteam unterstützen. Dadurch kaufte ich natürlich auch meistens Markenprodukte, da ich ja indirekt von deren Werbeausgaben lebte. So hat sich bei mir in der dann verewigt, dass ich mich im Zweifelsfall für ein Markenprodukt entscheide.

Nun, bei den neuen Sommerpneus hat mich mein Garagist darauf aufmerksam gemacht, dass in einem Test des TCS das NoName-Produkt einen besseren Testwert abgeliefert hat, als die Markenprodukte. Ob er mir diesen Pneu montieren sollte, der wesentlich günstiger sei.

Klar sagte ich zu und jetzt fährt mein Knutschi mit dem Apollo Altrust umher. Laut Testbericht «Bestnote auf trockener Fahrbahn», «Bestnote auf nasser Fahrbahn», «Gut im Treibstoffverbrauch» und «Gut im Verschleiss».

Reifen sind ja schlecht selber zu testen und darum nehme ich jetzt den TCS-Reifentest zum Vergleich. Dort schneidet dieser Apollo Altrust in ungefähr gleich gut ab wie Pirelli, Goodyer, Nokian und Continental. Je nachdem, ob man nun die Sicherheit oder den Benzinverbrauch und den Verschleiss mehr berücksichtigt, ergibt es sich eine andere Reihenfolge. Der Apollo ist in der Sicherheit der Beste.

Während den Recherchen bin ich noch auf den gleichen Test des ADAC gestossen. Die beiden Verbände testen also zusammen ihre Pneus. Beim ADAC ist aber der Test noch etwas besser beschrieben. Dort finde ich auch heraus, dass der Goodyear Pneu fast die doppelte Laufleistung des Apollo hat. Wäre da Goodyear die besser Lösung gewesen? (alle hier erwähnten Pneus sind aber mindestens 20% teurer als der Appollo).

Wegen der Laufleistung habe ich nun ausgerechnet, wie weit ich mit meinen bisherigen Reifen gekommen bin. Mit den Winterreifen fuhren wir ca. 42000km bis wir sie ersetzen mussten, Mit den Sommerreifen hinten 55'000km und vorne 30’000km. Da hatten wir bis anhin Reifen der Marke Kleber drauf (dem Testverlierer).

Ach ja, einen Beitrag warum wir keine Ganzjahresreifen fahren, haben wir schon mal behandelt.


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Wer kommt mit an einen Schleuderkurs? 3.4.2019

Wir besuchen am 28. April einen Schleuderkurs mit unserem Womo und freuen uns drauf…

Sonntag, 28. April, 8:00 Uhr in Regensdorf, Neue Dällikerstrasse 1, Antischleuderschule Regensdorf ASSR

Bald ist es soweit. Ich werde das erste Mal in meinem Leben einen Schleuderkurs besuchen und das erst noch mit unserem Knutschi. Ich habe vor zwei Jahren schon den LKW-Führerschein gemacht, wo ich echt unheimlich viel Zusätzliches gelernt habe. Letzthin haben wir nun auch einen Lebensrettungskurs absolviert, unsere Sicherheitsausrüstung im Womo aufgerüstet und jetzt fehlt eben nur noch der Schleuderkurs. Und dann sind wir Top vorbereitet.

Etwas mulmig wird es mir schon, wenn ich bedenke, dass ich mit unserem vollgeladenen Knutschi voll auf die Bremsen steigen muss oder bei Regen unser Fahrzeug zum Schleudern bringen soll. 

Aber es soll ja nicht ganz so schlimm werden. Bei der ASSR gibt es extra eine Fahrstrecke, die aus spiegelglattem Metall besteht, so rutschen die Fahrzeuge natürlich viel früher. Man muss also nicht mit Vollgas in die Kurve rasen, um zu schleudern. Es wird am Kurs aber nicht nur geschleudert, auch die Fahrzeugmasse muss man selber vor einem Tor einschätzen, ob man da durchkommt oder nicht. Das Fahrzeug wird auch noch exakt ausgemessen und gewogen, damit man dann wirklich weiss, wie gross und schwer es genau ist. Ach ja, dass der Bremsweg auch noch getestet wird, ist ja auch klar. Wahrscheinlich bleibe ich mit meinen neuen Testsiegerreifen augenblicklich kleben auf der Strasse…

Das gute an diesem Kurs: am Samstag kann man ab 18 Uhr anreisen und auf dem Gelände im Wohnmobil übernachten. So dass man am Sonntag bei Kursstart um 8:00 Uhr nicht noch lange anfahren muss. Der Kurs findet auf dem Gelände der ASSR in Regensdorf statt und kostet 380.- CHF, 100.- werden vom Fonds für Verkehrssicherheit bezahlt und als Mitglied des SCCV erhält man nochmals 60.- Rabatt auf die Kurskosten. Gesamtpreis mit allen Vergünstigungen also nur noch 220.- CHF. (Begleitperson 50.- auch für das Mittagessen)

Für Sonntag, den 28. April hätte es noch Platz für drei weitere Womos, wer also Interesse hat und am Samstag-Abend noch etwas zusammensitzen will, soll sich anmelden… Die nächsten Kurse finden dann am 19. Mai und 16. Juni statt.

Nachtrag 4.April 8:00Uhr: der Kurs vom 28. April ist ausgebucht, für die andern beiden hat es noch Platz

Inhalt und Theorie:

Sitzposition, Lenkradbedienung, Blicktechnik, fahrphysikalische Einflüsse, Bremstechniken, Masse und Gewicht, Ladungssicherung

Praktische Übungen:

Ausweichmanöver, Bremsen und Ausweichen, Übungsparcours mit dem eigenen Fahrzeug


Nachtrag 11.4.2019: eine Begleitperson kostet 50.- und sollte bei der Anmeldung im Feld Bemerkung eingegeben werden. 

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Seitliches Panoramafenster 4.4.2019

Wir träumen von einem grossen Fenster beim Tisch

Wäre doch eine coole Idee oder? Am Tisch essen und das Gefühl haben, man sitze fast draussen. So etwas haben wir bei einem Womokollegen in Marokko gesehen und waren grad begeistert. Allerdings müssen solche Ideen bei uns immer etwas reifen und auf den richtigen Zeitpunkt warten. Aber jetzt wäre es eigentlich soweit, dass wir bereit wären, das jetzige Fenster zu demontieren, Sticksäge holen und einen grosses Loch in die Seitenwand zu schneiden, um dann ein solches Panoramafenster zu montieren. Wäre ja keine Hexerei und Platz haben wir auch.

Aber wo kriege ich so ein Fenster her? Bei einem der zwei grössten Wohnmobilfenster-Hersteller Dometic finde ich kein Fenster, dass nur annähernd solche Masse hat. Es müsste so ca. 80 x 80cm sein. Alle Fenster sind aber nur jeweils Breitformate ohne entsprechende grosse Höhe. Wir bräuchten ein quadratisches oder gar hochkantes Fenster. Gibt es Hersteller, die solche Fenster bauen? Leider habe ich bisher nichts im Netz gefunden, keine Hinweise, keine Ideen und schon gar kein Geschäft, wo man ein solches Fenster kaufen kann. 

Hat von den Lesern irgendjemand eine Idee? Das einzige was ich nur annähernd finde hat die Dimension 90 x 60cm, aber eben, das ist nicht das Mass, dass ich suche.

Die Dachluken wären alle quadratisch, aber das sieht ja dann auch Scheisse aus, wenn ich eine Dachluke an der Seitenwand montiere…

Kann uns da jemand weiterhelfen?


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