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Marokko 2018
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Kalte Schweissperlen auf der Stirn

Die Fahrt geht weiter Richtung Wales.

Caernarfon Castle

Trotz schlechtem Wetterbericht haben wir heute Morgen wolkenloser Himmel und schön warm. Wir müssen uns also nicht beeilen und geniessen das schöne Wetter. Gegen Mittag fahren wir dann südwärts durch den Lake Distrikt von Keswick nach Windermere. Hauptstrasse, aber irgendwie ziemlich eng, kurvig, hoch, runter und rechts entweder Steinmauern oder Hecken! Der linke Rückspiegel schrammt immer knapp am Kratzen vorbei und der rechte ragt auf die andere Strassenseite. Und wenn ein Bus oder Camion entgegen kommt, Augen zu und durch. Ich bin echt froh, als wir ohne Berührung endlich nach 40km auf eine breitere Strasse kommen und sich mein Schweiss an den Händen wieder trocknet.

Auf der Autobahn durch Liverpool beginnt es dann etwas zu regnen und bei diesem Wetter haben wir ja nichts Besseres zu tun, als zu fahren. Die Stimmung an Bord ist super gut und dann, als wir in Wales ankommen, beginnt es zu trocknen und wir sehen in der Ferne ein grosses Schloss. Nächste Ausfahrt Bangor raus, dieses Schloss wollen wir uns ansehen. Den Wegweisern Penrhyn Castle folgen, durch einen riesigen Park zu den Parkplätzen. Parken, Eintritt bezahlen (diese Sehenswürdigkeit gehört dem National Trust, dessen Mitgliederkarte wir nicht haben) und dann zu Fuss zum alten Schloss.

Es sieht fantastisch aus, so richtig englisch. Wir umrunden es, machen Fotos und können uns nicht satt sehen. Danach machen wir auch den Innenrundgang. Zum Glück lebte ich nicht in jener Zeit, dunkel, eng, irgendwie muffig, und von aussen viel grösser wie von innen. Aber die Fotos sind gut und der Halt hat sich gelohnt.

Danach fahren wir weiter nach Caernafon, dort auch wieder direkt zum Parkplatz am Meer bei der Festung. Irgendwie müssen wir aber durch die Fussgängerzone fahren, aber egal, wir kommen hin, bezahlen Parkgebühren und Eintritt (wieder National Trust).

Von dieser Festung bin ich noch mehr begeistert, wie beim Halt vorhin. Einfach super, überall kann man dunkle Treppen hinauf und hinunter nehmen, auf die höchsten Türme und immer wieder Sackgassen. Plötzlich pfeift der Billetkontrolleur im Hof und fordert alle Besucher auf, die Festung zu verlassen, es ist 17 Uhr. Mischt, wie kommen wir nun in den Hof? Treppen runter, Sackgasse, Treppen hoch, nach links, wieder Sackgasse. Als allerletzte finden wir endlich einen Ausgang. Mir fällt ein Stein vom Herzen!

Danach gibt es ein weiteres Problem. Mit unserem Knutschi können wir die Parkplatzausfahrt unmöglich passieren, viel zu eng und zu scharfe Kurve. Was machen? Also zur Einfahrt hinaus?! Uns bleibt nichts anderes übrig und der Parkplatzwächter lächelt und winkt uns zu. Der hat das genau gewusst! Und dann Achtung, mit Wohnmobil nur den Wegweisern zur A87 nach, denn für alle anderen Möglichkeiten sind die Durchfahrten zu niedrig oder zu eng. Keine Chance!

10 Minuten Später sind wir dann auf dem anvisierten Stellplatz Bryn Gloche (könenn wir sehr empfehlen). Kein Mensch hier, Rezeption schliesst auch um 17 Uhr. Was machen? Schon wieder kalter Schweiss auf der Stirn. Aber dann kommt ein anwesender Camper und klingelt an einer Geheimklingel an einer Geheimtür die Chefin heraus und wir kriegen doch noch einen sehr schönen Platz für heute.

Was für ein perfekter Tag, obwohl wir 300km gefahren sind!

Übernachtung

Gwynedd - Bryn Gloche****
Camping

Grosse Parzelle, irgendwie ein Mittelding zwischen Camping und Stellplatz

Koordinaten: 53.09476,-4.188144
N 53° 5' 41.1"  E -4° 11' 17.3"
letzter Besuch: 6.2016

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