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Nordkapp 2018
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Italienische Kuschelcamper

Es gibt sie wirklich, die Kuschelcamper, die nicht alleine stehen können und darum immer so nah wie möglich an jemand anders andocken müssen.

Bis jetzt habe ich diese Art von Camper nur via Camperlatain wahrgenommen und immer gezweifelt, ob es diese Spezies auch gibt. Übertreibungen, Räubergeschichten und sich wichtig tun habe ich die Erzähler jeweils in den Senkel gestellt. Aber heute Nacht und jetzt Morgens früh werde ich eines besseren belehrt. Und wenn ich die Statistik so anschaue, sind sie gar nicht so selten, wie man meinen könnte.

In unserem abgegrenzten Stellplatzsektor gibt es insgesamt 78 Steckdosen, dann nehme ich mal an, dass es auch 78 Plätze gibt. Bis jetzt waren zwei dieser Plätze belegt und gestern Nacht um 23:30 Uhr fuhr ein drittes Womo auf den Platz. Kann ja mal sein, dass man spät dran ist, nicht so schlimm. Aber von den 76 freien Plätzen, kann man ja die links und rechts eines schon gestellten Womos abziehen, bleiben 72 freie Plätze zur Auswahl. Aber nein, diese 72 Plätze interessierten den italienischen Womofahrer nicht, es musste einer von den andern vier sein, die direkt neben einem schon besetzten Platz sind. Und wenn das nicht schon komisch genug ist, musste es auch gerade der sein, der neben unserer Eingangstür ist. Und wer jetzt denkt, es ist vorbei, jetzt fängt es gerade erst richtig an. Natürlich stellt der neue Kuschelcamper sein Womo so hin, dass seine Eingangstür gegen unsere schaut!

Und dann, um 24:15 Uhr, als er endlich auf seinen Keilen steht und endlich seinen Motor abschaltet, das heisst, seine Frau versuchte auf die Keile zu fahren obwohl hier alles waagrecht ist, und man meinen könnte, es kehrt jetzt Ruhe ein, beginnen sie all ihr Material, Campingstühle und zwei Tische, Bodenmatte, Markise und was noch dazugehört, zu installieren.

Wir spionieren durch unser Schlafzimmerfenster dem Treiben zu und können es irgendwie nicht fassen, dass jemand so dreist sein kann. Die Situation ist mitten in der Nacht so bizarr, dass wir einfach nur schmunzeln müssen. Sogar einen unserer Campingstühle rücken sie noch etwas zu unserem Womo hin, damit er ihnen nicht in die Quere kommt… Immerhin nehmen sie insofern Rücksicht auf uns, dass sie nur flüstern und nicht palaveren wie richtige Italiener.

Heute Morgen stand ich dann um halb acht auf, drehte die Sonnenstore auch raus, obwohl wir sie nicht bräuchten, nur um den Abstand zwischen beiden Storen zu messen (1m und 12cm). Na ja, gar nicht so schlimm. Blöd nur, dass ich jeweils frischen Kaffee und danach auch noch WC-Papier und etwas später noch meine Turnschuhe aus der Garage holen musste. Und unsere Garagetür habe ich wegen dem Wind jedesmal mit einem lauten Klick einhängen müssen, so dass die anderen garantiert erwacht sind. Nun machen wir Frühstück und essen ganz gemütlich vor der anderen Tür...

Zum Glück hatten wir vorgesehen dass wir heute weiterreisen. Wir wollen nach Pienza und soll eine wirklich schönes Städtchen sein.

Ach ja, zur Statistik der Kuschelcamper: hier stehen jetzt drei Wohnmobile auf einem Platz für 78 und einer dieser drei ist ein Kuschelcamper, statistisch gesehen sind also ein Drittel aller Wohnmobilbesatzungen Kuschelcamper. Da hatten wir unheimliches Glück, dass es über drei Jahre dauerte, bis wir die ersten echten Kuschelcamper der Gattung Womofahrer trafen.

1.7.2017 - Oh du meine Güte. Man ärgert sich beim mitlesen. Gut, dass man sowas dann doch nicht soooo oft erlebt, Statistik hin- oder her. Wir hatten auf einem (zugegebenermaßen vollen) Stellplatz aber auch schonmal Kollegen, die sich einfach zwischen zwei bereits in gerade noch erträglichem Abstand geparkten Womos gezwängt haben. Dank Schiebetür konnten wir gerade noch aussteigen, ansonsten hätte das nicht mehr funktioniert. Die fanden nichts dabei.

- Gerfried


3.7.2017 - Die gibt es also wirklich? Was du hier zeigst (Foto und Bericht) ist ja schon fast wieder lustig...

- Sebastian


7.7.2017 - Hallo Anita und Rolf Ich bin gerade auf einer 6 wöchigen CH-Nordkap-Ch-Tour. Auf dem Rückweg in die Schweiz hatten wir auf dem völlig überteuerten Skoganvarre Villmark Camping übernachtet. Trotz genug freien Plätze hatten wir ein Womo direkt neben unserem. Wir wollten zum Glück weiterziehen und so liess ich es bleiben ohne etwas zu sagen, denn die Markise hätten wir nicht ganz ausfahren können( es waren keine 2 Meter Abstand, Dafür nicht Tür gegen Tür;-) Weiterhin viel Spass beim bloggen und reisen- denn euer blog macht mir auch viel Spass. Fründleche Gruess us der Nechi vo Stockholm(Askrike-Camping) Jean-luc PS: sagte ich schon das es CH-Kuschelcamper waren;-)

Jean-luc Kropf


7.7.2017 - Und ob es sie gibt, nach einem Day out kamen wir zurück und fanden einen Wohnwagen (D), der sich zwischen uns und den nächsten Nachbar gestellt hatte, Von meiner Front zur Deichsel, 40 cm, vom Wohnwagen Heck zum nächsten WoMo, 1 M, das Zugfahrzeug in der Ausfahrt des 2. WoMos. Auf einem anderen Platz hat sich ein Italiener erst mal zwischen uns und den Nachbarn gestellt, wobei er selbst die Türe kaum öffnen konnte, und dies auf meiner "eingefahrenen " Markisenseite, eine typische Italienische Handbewegung hat ihn dann zum Denken angeregt.

Tony


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