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Anita Ostfriesland 2012
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Das Orakel von Δελφοι

Ein langer Tag geht glücklich zu Ende und wir haben wieder viel Neues gesehen.

das Orakel

Beginnen tut er für mich aber sehr früh. Um 6 Uhr stehe ich auf, fasse Fotoausrüstung, Stirnlampe und Fahrrad und mache mich auf den Weg, die 5km berghoch zu den Klöstern. Ich will dort den Sonnenaufgang einfangen.

Die Fahrt durch die dunkle Nacht, vorbei an den schwarzen Felsen und Millionen von glitzernden Sternen lohnt sich nur schon wegen diesem Erlebnis. Verschwitzt komme ich eine halbe Stunde später auf „meinem“ Aussichtspunkt an und schiesse Fotos bis es taghell ist und die Sonne am Himmel steht. Da habe ich bestimmt einige gute Fotos im Kasten. Die rasante Abfahrt danach zum Campingplatz ist viel zu schnell vorbei…

Vor Sonnenaufgang

Wir machen unser Knutschi abfahrbereit, bezahlen den Campingplatz, trinken noch einen griechischen Kaffee und weiter geht’s. Nochmals an den Felsen und den Klöstern vorbei und dann endlich einmal in der Ebene einfach nur geradeaus. Die Strasse ist vierspurig, bezahlt von der EU, ziemlich neu, ohne Verkehr, das hätte man sicher auch günstiger lösen können, denn vierspurig müsste die ganz bestimmt nicht sein.

Wir cruisen ganz entspannt in den Mittag hinein, holen gemäss Navi auf den 230km zwei Stunden auf. Die Strassen bleiben super, der Verkehr ist inexistent und nur die Berge beginnen wieder. Wir überqueren schätzungsweise fünf Hügelzüge und dann sehen wir den ersten Wegweiser nach Delphi. Wieder berghoch, inzwischen hat sich die Landschaft geändert und die Baumwollfelder weichen Zypressen und Olivenbäumen.

Anfahrt bei Delphi

Kurz vor der Ortschaft passieren wir unseren anvisierten Campingplatz, allerdings fahren wir die drei Kilometer bis zum alten Delphi grad auch noch. Dank des Orakels und Phytia, die die Weissagungsprüche von sich gab und den geschäftstüchtigen Priestern, die das ganze interpretierten, war Delphi vor 3000 Jahren die wichtigste Stadt der Antike. Heute ist nicht mehr viel davon übrig, die Strasse ist eng durchs Dorf, Touristenläden halten die heimische Bevölkerung am Leben und bei den wenigen Parkplätzen finden wir mit unserem Womo direkt vor dem Eingang der Altertumsstätte einen Platz.

Die 24 € Eintritt für zwei Personen sind schnell bezahlt und dann marschieren wir am Tempel des Apollo vorbei, bestaunen das Amphitheater und laufen ganz hoch zum Stadion. Es ist imposant, aber halt doch nur alte Steine die irgendwie herumliegen und ein paar alte Säulen. Der Wow-Effekt bleibt aus, auch weil keine Infos auf Deutsch vorhanden sind. Es wäre sicher interessanter mit einem Beschrieb wo man etwas verstehen würde. Irgendwie haben wir danach auch keine Lust mehr, ins Museum zu gehen, auch wenn wir den Eintritt schon bezahlt haben. Wir haben Durst und eine trockene Kehle.

Tempel des Apollo

Mit dem Womo fahren wir etwa 400m weiter, parkieren erneut und besichtigen noch die alte Universität, die heutzutage das Bild des Orakels verkörpert. Das haben wir auch schnell gesehen und um 15 Uhr sind wir im Womo und werweissen, wie es heute weiter gehen soll. Wir entschliessen, im nächsten Dorf etwas einzukaufen, einen Bancomaten zu suchen, denn unser Bargeld ist alle und hier in Griechenland konnten wir bis jetzt noch nicht wirklich viel mit Kreditkarte bezahlen.

Es wird dann auch noch in einem kleinen Restaurant ein Greek-Burger, so dass wir nach den Souvlaki und Tzatziki gestern wieder nicht kochen müssen. Wir fahren also noch ein Stück weiter und suchen uns irgendwo in der Pampa an einer Nebenstrasse ein ruhiges Plätzchen zum Übernachten. Der Sonnuntergang ist magisch rot und wir können uns da einfach nicht sattsehen, so dass der heutige Eintrag etwas später kommt wie normal…

heutiges Abendrot

Alles in allem wieder ein super Tag und Griechenland ist wirklich ein tolles Womo-Land mit extrem freundlicher Bevölkerung!

Übernachtung

Erithron - Strassenrand**
frei

am Rand der Strasse

Koordinaten: 38.26947,23.121981
N 38° 16' 10.1"  E 23° 7' 19.1"
letzter Besuch: 9.2017