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Nordschottland 2016
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Camping Sur En - Skulpturenweg

Wir lachen uns ins Fäustchen, denn die Hitze lässt sich im Engadin gut überstehen.

vor dem Joggen gut gelaunt

Man glaubt es kaum, als wir heute morgen erwachen fröstelt es uns ein wenig, so, dass wir zum Duschen noch die Heizung im Wohnmobil ganz kurz aufdrehen müssen. Ich weiss, ihr im Unterland träumt von so etwas, ihr vergeht wohl in der Sonne so richtig und schwitzt vor euch her. Ich lache mir still und leise etwas ins Fäustchen. Wir hier oben haben aber genau die richtigen Temperaturen, auch wenn meine neue Bräune auf den Armen eher Rot ist, die Sonne ist eben schon etwas stärker in den Bergen.

Nach einem sehr netten und interessanten Gespräch mit dem Platzwart Ivo zeigt er uns noch die toll eingerichteten Bungalow auf dem Camping Gravatscha. Und echt jetzt, auch hier wollen wir zurückkehren, da es uns sehr gut gefällt. Durch das Gespräch sind wir aber schon wieder verspätet, denn wir wollen ab ins Unterengadin. Das Unterengadin kennen wir persönlich nicht wirklich, also müssen wir uns auf etwas neues einstellen.

Die 50km Fahrt geniessen wir in unserem Womo, das Tal wird etwas enger, die Strasse ist gespickt mit Abfahrten, also nicht mehr ganz so flach wie das Oberengadin. Aber bei diesem tollen Wetter auch ein Erlebnis in dieser prächtigen Bergwelt.

Camping Sur En

Ein paar Kilometer nach Scoul zeigt uns ein Wegweiser die Strasse steil hinab zum Campingplatz Sur En. Die alte Holzbrücke über den Inn ist mit einer Höhe von 3.3m begrenzt, also ganz grosse Womos können nicht bis zum Campingplatz fahren. Natürlich kommen wir wieder gerade über den Mittag dort an, wo die Reception nicht besetzt ist. Aber wie fast überall, hineinfahren, freien Platz suchen, hinstellen. Wir wählen die grosse Wiese zwischen Waldrand und dem Fluss Inn, drehen sofort die Sonnenstore raus, denn hier ist es nun schon merklich wärmer, da wir nur noch auf etwa 1100m sind. Der Campingplatz hat übrigens einen Quick-Stop, also wenn man nach 17 Uhr kommt und am andern Tag vor 10 Uhr weg ist, kann man zum reduzierten Tarif übernachten, quasi ein Stellplatz für Wohnmobile...

der Swimming-Pool

Wir haben diesen Campingplatz in der Hitze (momentan 30 Grad) gut ausgewählt, denn hier gibt es sogar einen Swimming Pool. Sehr gut, um sich abzukühlen. Überhaupt, hier ist ein kleines Paradis entstanden, vor allem auch für Kinder. Weit weg von einer Hauptstrasse, mit dem Postauto direkt vor dem Campingplatz und dahinter ein Seilpark.

die Zufahrt

Seilpark

Ist ja klar, dass wir auch den inspizieren. Seile, Brücken, Holzleitern bis weit unter die Baumwipfel kreuz und quer. Es ist gerade eine Schulklasse daran, diesen Seilpark zu absolvieren. Die Computer- und Gamer-Generation in der Wildnis! «Hey Mann, i schwör bi miner Muetter, dass isch krass do!» «Mann, i han angscht do, wer chunt mi go hole?» und ähnlich tönt es auf die armen Verantwortlichen von überall. «Lueg die Chline, für die isch da voll easy mann» als ein paar 10 jährige Einheimische den Parcours auch absolvieren. Anita und ich schauen über eine Stunde dem bunten Treiben nach und lachen uns ins Fäustchen, wenn wieder ein grosser aus Angst nicht weiter kann, auf dem Pausenplatz nächste Woche aber wieder den Chef markiert…

Seilpark

Unsere Beobachtungen bleiben nicht ohne Konsequenzen, ein Seilparkverantwortlicher überredet uns, nicht nur still und heimlich zu lachen, sondern den Parcours selber zu absolvieren. Also geben wir zähneknirschend nach und machen einen Termin für morgen Vormittag ab. Jetzt lachen sich mal andere ins Fäustchen über uns.

Erschrocken über unsere eigene Courage müssen wir im Campingbeizli zuerst mal einen Coup essen, bevor wir unter unserer Markise die Wärme geniessen und einfach nur faul rumliegen.

Skulpturenweg

Abends ziehen wir dann doch noch unsere Joggingkleider an und joggen auf dem Waldweg, der am Campingplatz vorbeiführt, los. Nach kurzer Zeit merken wir, dass wir auf einem Skulpturenweg sind und folgen den Wegweisern und den Skulpturen. Mindestens alle 50m steht irgend eine Skulptur eines Künstlers, manche sind sensationell, andere verstehen wir irgendwie nicht. Von Waldfeen, bissigen Wölfen, Kind im Schatten oder der rostigen Truppe (die Originalnamen wissen wir nicht mehr 100%ig) joggen wir vorbei und hin und wieder lesen wir, was auf den Erklärungsschildchen stehen, vor allem wenn es bergauf geht. Diese Joggingrunde von schlussendlich 5km ist wirklich mit all den Skulpturen (dürften wohl an die 100 sein) sehr abwechslungsreich und gegen den Schluss lesen wir immer mehr Schildchen… Es reut mich ein wenig, dass wir keinen Fotoapparat dabei haben, es gäbe tolle Bilder in der Abendsonne und dem vermoosten Wald hinter den Skulpturen. Die heimlichen Stars auf dieser Runde sind aber die riesigen Waldameisenhaufen, wo wir sicher insgesamt 10 Stück sehen. Ist einfach schon gewaltig, was diese kleinen Tierchen alles zusammentragen können.

Als wir wieder im Womo sind, muss Anita noch schnell zur Skulptur stehen, die am nächsten beim Campingplatz ist, damit wir doch noch ein Bild davon haben.

schöner Platz

Eventuell machen wir diesen Weg morgen nochmals aber spazierend und alles lesend…

Hinweis: für diese Reise wurden wir von den Engadiner Campingplätzen, SCCV und ACS eingeladen.

Externe Links

Übernachtung

Sins - Camping Sur En***
Camping

schön ruhiger Campingplatz mit Swimmingpool

Koordinaten: 46.81846,10.366392
N 46° 49' 6.5"  E 10° 21' 59"
letzter Besuch: 6.2019

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