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Besuch in Siena, na ja

Siena wird in der Toscana überschätzt, das ist unsere Meinung

Palazzo Publico

Heute morgen sind wir von unseren Bekannten weitergereist und wollten Siena besichtigen. Die kurvige Strecke quer durch einen Teil der Toscana genossen wir, auch die Ausblicke die es da gab. Zwischendurch kauften wir noch ein und Anita schnitt grad neben dem Parkplatz einige Zweige Rosmarin für unseren Gewürzdose von einem wilden Busch ab. Das riecht lecker!

für unseren Gewürzschrank

In der Mittagszeit kommen wir in Siena auf dem Parkplatz Polisportiva an, der für Womos ist. Entsorgung auf Platz, bezahlen tun wir 20 € (weniger ist nicht möglich) und dürfen dafür über Nacht bleiben. Das einzige was fehlt, ist etwas Schatten, das Thermometer zeigt 36,9 Grad an und uns rinnt der Schweiss nur so den Körper hinab.

Aber wir hängen die harten raus und laufen los. Zuerst ca. 300m der Strasse nach zum Bahnhof, dann dort im Einkaufszentrum Porta Siena mit dem Lift in den oberste Etage (drinnen ist es sehr kühl) und weiter mit etwa sechs Rolltreppen alles hinauf bis zum ersten Turm der alten Stadtmauer.

endlich etwas kühl und Erholung

Aber dort muss man danach noch etwa 400m nach links laufen (was wir erst im zweiten Anlauf gemerkt haben) und erst dann sind wir beim Tor Camollia, das den Eintritt zur Altstadt ist. Es ist beeindruckend gross, die Hausreihen rund um die alte Strasse mindestens vier Stockwerke hoch, so dass keine Sonne mehr durchkommt und wir wenigstens am Schatten sind. Das macht das Ganze etwas erträglicher. Wir schreiten die 1,3km durch die Altstadt bis wir am Piazza del Campo sind. Dort drehen wir eine Runde, denn der bekannteste Event der Toscana findet dort am 3. Juli statt, ein Pferderennen drei Runden auf dem Platz mit je einem Vertreter jedes Stadtteils. Wer gewinnt, diesem Stadtteil gebührt eine grosse Ehre. Die Reiter dürfen sich übrigens behindern und es zählt das Pferd, das ins Ziel kommt, auch wenn der Reiter nicht mehr draufsitzt. Es muss ein Spektakel sein, in zwei Tagen wäre das erste Trainingsrennen, was ich ganz gerne geschaut hätte.

Wegen der Hitze nehmen wir natürlich in einer Gelaterie direkt am Platz eine Pause und ein Gelato. Wir wissen, dass es hier der teuerste Platz der ganzen Toscana ist, einige sagen auch, der schönste von ganz Italien, aber dass die Gelatti ein chemisches Gemisch sind, ohne Liebe serviert, das überrascht uns. Und dass sie hier nicht auf Gäste angewiesen sind und sich dementsprechend auch so verhalten, ist einleuchtend, aber hat nichts mit italienischer Gastfreundschaft zu tun.

Trotzdem. Die Pause bei 35 Grad ist nicht wirklich Erholung und so machen wir und wieder auf den Heimweg. Allerdings marschieren wir in die Falsche Richtung los und machen dementsprechend Kilometer. Verübeln kann man es uns nicht, alle Strassen in der Altstadt sehen identisch aus, nicht wirklich etwas spektakuläres und auch fünf Kleidungsgeschäfte reichen mir normalerweise, die anderen 48 auf dem Weg wären nicht nötig gewesen.

eine der vielen Gassen

Nach vier Stunden Siena sind wir wieder an unserm Womo und irgendwie konsterniert. Klar, die Altstadt ist schön, aber nach 300m sieht alles gleich aus, die Piazza ist auch spektakulär, aber ganz ehrlich: ein kleines verträumtes toscanisches Städtchen auf einem Hügel mit ein paar Geschäften und freundlichen Einheimische ist uns echt viel lieber!

Bei 38 Grad im Womo (mischt, wir haben keine Klima) und mitten auf dem grossen Asphaltplatz ohne Charme und jetzt wenigstens ein wenig Schatten, halten uns trotz der 20€ kein Pferd mehr hier. Kurze Beratung, während uns der Schweiss auch noch die letzten Unterhosen durchnässt, gibt es nur eine Lösung: ab ans Meer!

Wir hatten vor drei Jahren so gute Erfahrungen und eine schöne Zeit auf dem Stellplatz ai Delphini in Albinia gemacht, dass wir uns auf keine Experimente mehr einlassen und die 70km dorthin fahren.

Jetzt sitzten wir in der kühlen Meeresbrise, hören das Meer rauschen und sind rundum glücklich!

endlich am Ziel

Übernachtung

Albinia - Ai Delfini***
Stellplatz

Super Platz unter Bäumen fast direkt am Sandstrand, aber auch grosse Flächen direkt an der Sonne

Koordinaten: 42.50855,11.193437
N 42° 30' 30.8"  E 11° 11' 36.4"
letzter Besuch: 6.2023

28.6.2017 - Es ist immer wieder toll, eure Berichte zu lesen. In Bezug auf das Thema Klimaanlage kann ich nur sagen, dass wir unsere Staukastenanlage Freshwell 2000 am letzten Wochenende in Interlaken ausgiebigst getestet haben. Aufgrund der etwas kleineren Leistung wird auch die Sicherung am Stromverteiler nicht arg strapaziert und wir hatten absolut keinen Unterbruch. Unser kastenwagen war jeweils schön kühl am Abend. Die Anlage ist uns in der Nacht aber zu laut, jedoch hat sich die Investition im 2. Sommer bereits bezahlt gemacht Gruss Peter

Peter Müller


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