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Narbonne Plage Frankreich 2015
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Inverness

Hauptstadt der Highlands

Fussgängerzone Inverness

Die 60km bis Inverness sind schnell geschafft, wir haben gute Strassen über die Hügel der Highlands.

unterwegs nach Inverness

In Inverness fahren wir aber erst mal vorbei, um 5 Kilometer weiter beim Parkplatz in Culloden zu stoppen. Hier fand 1746 die letzte grosse Schlacht der Jakobiter statt. Die Schotten verloren deutlich, die Engländer richteten danach ein Massaker an, dass noch nicht alle Schotten ganz vergessen haben.

Die Frontlinie der Jakobiten und die der Engländer ist heute mit Fahnen markiert. Zuerst feuerten sie gegenseitig mit ihren Kanonen auf die ca. 200m entfernt aufgestellten Feinde. Die Kanonen der Jokobiten blieben wirkungslos, diejenigen der Engländer töteten schon viele Schotten. Um nicht zu warten, bis sie durch die Artillerie ausgedünnt sind, stürmten die Schotten zu Fuss los, direkt in die Gewehrsalven der Engländer. In den ersten paar Minuten der Schlacht starben schon 750 Jakobiten, trotzdem gelang diesen, die erste Frontreihe der Engländer zu durchbrechen. Im Nahkampf waren sie aber zahlenmässig unterlegen und in aussichtsloser Situation bliesen sie zum Rückzug. Während des Rückzugs wurden sie von hinten von der englischen Kavallerie rücksichtslos niedergemetzelt. Und nach der Schlacht marschierten die englischen Soldaten durch das Schlachtfeld und töten alle überlebenden verletzten, die nicht fliehen konnten. Sogar einen Tag später durchkämmten sie nochmals das Schlachtfeld und töten nochmals 70 schwerverletzte Jakobiten, die sie tags zuvor übersehen hatten. Das war sogar für jene Zeit eine grausame Tat und die englische Arme stand deswegen in starker Kritik. In dieser Schlacht starben 1500 Schotten und 300 Engländer.

Schlachtfeld mit der Frontreihe der Schotten

Es ist schon etwas bedrückend, wenn man tatsächlich weiss, dass hier so viel Blut vergossen wurde. Es gibt auch viele Gedenksteine, die jeweils an die schottischen Clans und ihre Gefallenen erinnern. Auf dem heutigen Schlachtfeld stehen überall Tafeln und Markierungen, was wo geschah, der erste Schuss, die rechte Flanke und wo die Hauptkämpfe stattfanden. Eindrücklich und bedrückend zugleich.

ein rekonstruierter Bauernhof auf dem Schlachtfeld


Nach der Besichtigung fahren wir zurück nach Inverness und parken auf dem grossen Parkplatz. Jeweils am Wochenende kein Problem, unter der Woche ist er gesperrt und für arbeitende Bevölkerung zugänglich. Wir spazieren von der Kathedrale dem Fluss Ness entlang bis zur Fussgängerhängebrücke, dort über den Fluss in die Fussgängerzone. Wir gehen endlich wieder in ein Restaurant, essen etwas und besuchen ein paar Läden. Aber ganz ehrlich? Inverness finden wir etwas einen Flop. Die Fussgängerzone ist sehr klein, selten etwas Schönes anzuschauen und irgendwie sind wir etwas enttäuscht. Da hat uns Fort William besser gefallen. Wir marschieren wieder zum Knutschi zurück und nehmen die Strassenkarte in die Hand. Eigentlich wollten wir den Nachmittag bis in den Abend in der Stadt verbringen und dann ganz in der Nähe übernachten.

Fussgängerbrücke in Inverness

Aber wir entschliessen uns, Inverness zu verlassen und noch 100km weiter nach Süden zu fahren, was wir haben, das haben wir. Auch weil das Wetter mit jetzt Regen nicht viel anderes zulässt.

Nun stehen wir sehr schön mit Aussicht in die Berge, wenn wir denn etwas sehen würden. Es schifft in Strömen und windet ziemlich stark. Also im Knutschi bleiben und den morgigen Tag planen. Morgen haben wir einen strengen Ferientag…

189km, stark bewölkt bis regnerisch, 9 - 19 Grad

Übernachtung

Dalwhinnie - General Wade's Military Rd***
frei Koordinaten: 56.95747,-4.220842
N 56° 57' 26.9"  E -4° 13' 15"
letzter Besuch: 9.2023

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