Bei schönstem Wetter inmitten der Berge geniessen wir morgens früh (9 Uhr) bei frischen 10 Grad die herrliche Aussicht. Wir könnten Schreien vor Schönheit (nicht weil wir so schön sind, sondern die Aussicht. Obwohl, eigentlich sind wir ja auch schön, also schreien wir 2x).
Nach dem Entsorgen auf dem Campingplatz (das Grauwasser lässt man hier ganz offiziell auf dem Platz einfach auf einem Schotterplatz in die Steine ab… So etwas haben wir bisher noch nie gesehen! Wie lange das wohl noch erlaubt ist?). Danach fahren wir durch den Lake-District, erfreuen uns an der Aussicht, dem guten Wetter und den guten Strassen.
Kurz nach Carlisle werden wir mit einem ganz grossen Schottlandbanner in Schottland willkommen geheissen. So, jetzt sind wir nach genau 7 Jahren wieder in Schottland angelangt.
Wir beschliessen, das Caerlaverock Castle zu besichtigen, oder das, was übrig ist davon. Caerlaverock Castle ist eine alte Burg, die 3-Eckig erbaut wurde, also nur drei Seiten hat. Kurz bevor wir auf dem Parkplatz ankommen, müssen wir noch ein Tor durchfahren, dass eine Höhenbeschränkung von 10 feet hat (später rechnen wir die 10 feet um in 3.05m und wir sind grad 3.05m hoch). Passen wir da durch? Anita steigt zur Vorsicht aus und winkt mich langsam durch das Tor. Es klappt!
Danach wollen wir den eintritt von je 6 £ lösen und werden darauf aufmerksam gemacht, dass es einen Museumspass Historic Scotland gibt, also etwas, wo man die schottischen Burgen und Historische Wahrzeichen kostenlos besuchen darf. 103£ für beide, aber wenn die Eintritte überall gleich hoch sind wie in England, lohnt sich das sicher. Also lösen wir das, bekommen eine Mitgliedernummer und so können wir uns im dazugehörigen App registrieren und sehen, was wir nun alles kostenlos besuchen dürfen. Wir sind etwas überrumpelt, sind nicht vorinformiert und haben keine Ahnung, ob sich das lohnt oder nicht. Wir werden berichten.
Dreiecksburg Caerlaverock Castle
Das Dreieckschloss sieht schon noch cool aus, allerdings ist bei diesem Sonnenschein immer nur eine Seite beleuchtet und zwei sind im Schatten. Bei einer normalen Burg sind meistens zwei Seite an der Sonne… Dazu steht noch ein grosses Gerüst bei einem der Gebäude, die sie gerade am Renovieren sind. Es braucht etwas Geschick, die Burg so zu fotografieren, dass nicht das gesamte Gerüst auf dem Bild ist.
Nach der Besichtigung kaufen wir im Hofcafé noch Glaces, Kaffee und Cola (20% Rabatt mit der Mitgliedschaft) und lassen es uns draussen an der warmen Sonne mit Blick aufs Schloss gut gehen.
Als wir gestärkt und erholt sind, fahren wir weiter Richtung norden. Die Strassen sind super, der Verkehr wird immer weniger, nur das Wetter wird schlechter. Schottisch eben. Aber damit haben wir gerechnet, die Vorhersagen waren genau so.
Und so kommen wir sehr gut in Girvan an, wo es gerade zu regnen beginnt. Aber morgen ist es wieder trocken, also kein Problem.
Der Himmel wurde ausgetauscht, der Rest ist original
Wir stehen am kleinen Hafen, direkt am Meer mit toller Sicht auf den Strand. Und da es windet, regnet und nur 12 Grad hat, bleiben wir in unserem warmen Knutschi und lassen Compi und Handy laufen, damit wir unsere Fotos sortieren und den Blog schreiben können.
Es ist schon krass, was man mit den heutigen Fotobearbeitungsprogrammen machen kann. Zwei Klicks und wir haben einen faszinierenden Himmel in Foto Nr. 5, obwohl es ursprünglich nur grau in grau war. Trau keinem Bild mehr! Ob wir das so wollen? Wollen wir nicht, darum bleibt dieses Foto Nr. 5 unsere Ausnahme auf dem Blog. Wir werden auch in Zukunft nichts wegretuschieren und auch keine anderen Himmel reinflicken. Wir könnten sonst die heutigen Regenfotos in Schönwetterfotos umwandeln… (Und ihr dachtet, wir hätten immer Wetterglück! Dabei flicken wir seit Jahren Nordlichter, blauen Himmel und unsere schönen Gesichter in Bilder, die wir auf dem Internet geklaut haben).
276km 4:35 Std, 9,1 Liter, 60km/h
schön bis Regen mit starkem Wind, 6 - 20 Grad
Schottland zählt als eigenes Land, wurde aber als Königreich Schottland und Königreich England 100 Jahre in Personalunion regiert und wurde so 1707 zum Königreich Grossbritannien zusammengeführt. 2014 wurde in einer Abstimmung mit 85% Stimmbeteiligung bestimmt, dass 55% der Schotten im Königreich Grossbritannien bleiben wollten. Bei der Abstimmung über den Brexit 2016 entschied die Mehrheit der Schotten, in der EU bleiben zu wollen, die Engländer und Waliser sagten Nein. Seit da kämpfen die Schotten um eine neue Abstimmung, um zu entschieden, ob sie weiterhin zu Grossbritannien gehören wollen. Das oberste Gericht von Grossbritannien lehnte dieses Begehren aber ab.
In Schottland zählt wie in England das Pfund Sterling. Allerdings dürfen die drei grossen schottischen Banken jede eigene Noten herausgeben. Es gibt in Schottland also z.B. vier gültige 10£-Noten. Die schottischen Noten sind in England aber umgekehrt nicht in jedem Geschäft gültig.