Nach der Besichtigung vom schönen Städtchen Krumau platzen wir in eine Geburtstagsfeier
Krumau
Wir verlassen unseren schönen Standort am Lipno-See und fahren die 25km nach Krumau. Es soll ein schönes Städtchen mit imposantem Schloss an der Moldau sein. Schnell finden wir eingangs Stadt auf dem Busparklplatz den Bereich für Wohnmobilie. Man dürfte dort gegen entgeld sogar übernachten, ansonsten kostet eine Stunde parkieren ungefähr ein Euro. Der Weg in die Altstadt und zum Schloss ist nur ganz wenige 100 m und schon sehen wir die bekannte Schlossbrücke mit Fussgängerüberführung (oder wie heisst das Ding eigentlich). Das Städtchen ist wirklich sehr schön und wird von der Moldau (immer noch mit rötlichem Wasser) umflossen. Wir flanieren durch die Altstadt, das Schloss, den Schlossgarten und geniessen zwischendurch Palatschinken. Es gefällt mir sehr gut, haut mich aber nicht vom Hocker. Aber dafür kann das Städtchen wirklich nicht, es hat für meinen Geschmack einfach viel zu viele Chinesen, die Bussweise im Minutentank hergekarrt werden. Anscheinend ist Krumau eine Station auf ihrer Europareise.
Vier Stunden nach Ankunft fahren wir Richtung Budweis, denn wir wollen morgen das Schloss Frauenberg besichtigen. Den Campingplatz am See finden wir ziemlich schnell, aber kein Mensch ist an der Reception. Also sind wir so frech und fahren einfach auf einen Platz wieder direkt am See. Wir stellen uns Womo hin und wissen nun, dass wir hier kein Sat-Internet haben, wohl direkt am See aber auch im Wald und der Wald ist gegen Süden, also kein Empfang. Aber wirklich echt schön!
Nach dem wir uns eingerichtet haben, machen wir uns auf zum kleinen Restaurant, vielleicht finden wir dort ja jemanden. An der Aussentheke bestellt und dann wollen wir uns an einen freien Tisch setzten. Nur ein Tisch ist mit sechs Tschechen besetzt, die uns sofort zu sich rufen und zeigen, wir sollen uns zu ihnen setzten.
Nach einer Stunde palavern, diskutieren, sie in Tschechisch, wir in Deutsch und Englisch. Vielleicht 10% verstehen wir uns, mehr liegt nicht drin und dann sind wir plötzlich an ihre Geburtstagsfeier eingeladen, die bald mit Musik und Tanz beginnen wird. Es stellt sich heraus, dass die Frau des Präsidenten des Campingclub Budweis den 50. Geburtstag feiert.
Um 15 Uhr sind wir losgezogen, um jemand von der Reception zu suchen, jetzt um 22 Uhr sind wir endlich wieder am Womo, mit durchgetanzten Schuhen, dicken Bäuchen und nach Strich und Faden verwöhnt und jemand von der Reception haben wir noch immer nicht...
Es war echt ein herrlicher Abend, mit tschechischen Spezialitäten, viel Bier, guter Musik und ganz vielen neuen Freunden, auch wenn wir nicht alle verstehen. Wir durften den ganzen Abend nichts bezahlen, aber schliesslich konnte ich mit dem Gastgeber wenigstens einen Deal aushandeln, ich mache Fotos und stelle sie ihm dann gratis zur Verfügung und im Gegensatz müssen wir nichts bezahlen... Zwischendurch hat er mir noch sein selbstgebautes Wohnmobil Jahrgang 1971 gezeigt, kaum grösser wie ein VW-Bus aber Platz für fünf Personen!
Wir sind echt überwältigt von der Gastfreundschaft, haben aber immer noch ein schlechtes Gewissen, weil wir „schwarz“ auf dem Campingplatz stehen. Das werden wir aber dann morgen regeln…