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Camping la Boussole du Sahara
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Stimmungsschwankungen

Von säuerlich bis überglücklich

Auf dem Stellplatz ent- und versorgen wir, bevor wir dann um 10 Uhr abfahrbereit sind. Gestern habe ich unsere Route festgelegt und auf den ersten 30km dem Meer entlang Richtung Süden wollen wir noch drei Stell-/Parkplätze anschauen. Sie sehen sehr schön aus, perfekt gelegen, aber wir sind nicht sicher, ob man dort mit dem Wohnmobil stehen darf. Uns nimmt dies einfach wunder, weil die offiziellen Stellplätze irgendwie immer etwas vom Meer weg sind.

Also stelle ich das Navi ein, starte den Motor und fahren los. Anita drückt da noch etwas auf dem Navi rum, um eine andere Ansicht zu bekommen, klickt überall auf ok und sagt dann plötzlich. «Mist, ich habe glaub die Route gelöscht». Macht doch nichts, du musst nur das letzte Ziel ansteuern, sage ich zu ihr. Und statt die letzte Meldung zu lesen, einfach mal auf ok drücken und das letzte Ziel ist auch gelöscht. Typisch Frau, einfach drücken, statt zu lesen!

In meiner Souveränität gebe ich zu verstehen, dass das doch nichts macht, aber innerlich zerreisst es mich fast und ich bin ziemlich säuerlich. Habe ich doch gestern so lange gesucht und eingegeben, und nun alles weg. Mein Kunigunde merkt, dass ich nicht mehr der alte bin und gibt sich eine grosse Mühe, wenigstens unser letztes Ziel wieder zu finden. Na ja, sie schafft es, sogar das Navi ist wieder programmiert. So was hätte keine andere Frau geschafft, meine ist einfach die Beste. Aber zwei Ziel sind uns durch die Lappen, nicht so schlimm, auch wenn es tief in mir drinnen noch etwas rumort.

Aber dann erreichen wir nach 31km tatsächlich den anvisierten Parkplatz und dieser hat keine Höhenbeschränkung, aber eine Breitenbeschränkung. Wir kommen nicht durch, und auch wenn, es ist ein grosses Womo-Verbot. Jetzt kommt mein Unmut wieder gewaltig zurück, ich suche entnervt in der Umgebung einen Stellplatz, finde nichts passendes und habe innerlich die Atlantikküste schon abgeschrieben. Was sollen wir hier, wenn es keine weiteren schöne Plätze gibt? Also bleibt das Navi aus, ich starte den Motor, am ersten Kreisel rechts der Küste entlang und ich bin richtig, richtig säuerlich. Einfach alles ist in diesem Moment Scheisse. Beim nächsten Kreisel sehe ich plötzlich einen Wegweiser zum Strand mit einem Wohnmobilsignet drauf. Ich reisse das Steuer herum und folge dem Wegweiser, zu verlieren haben wir ja nix.

Keinen Kilometer später biegen wir in einen perfekten Stellplatz ein, sehr gross, nur zu einem viertel belegt, direkt hinter den Dünen. Einfach nur perfekt! Es gibt keinen Strom, aber eine neue Ver- und Entsorgungsstation, und die Tagespauschalte kostet wahnsinnige 6:50 € ! Wir hätten es nicht besser treffen können. Sogar das Meer hören wir rauschen, nur eine kleine Düne zwischen uns und dem Wasser. Dazu blauer Himmel, Sonne und schön warm.

Augenblicklich verliebe ich mich in den Ort und merke, dass ich Anita auch wahninnig liebe. Was für ein toller Ort und was für eine tolle Frau. Hier bleiben wir aber ganz sicher!

Sofort packen wir unser Strandtuch aus und liegen wenig später am Meer, alleine, weit und breit niemand. Etwa einen Kilometer entfernt sehen wir eine Ortschaft, dessen Häuser in der Sonne leuchte. Das Leben könnte nicht schöner sein.

Etwas später machen wir dann noch eine Radtour dem Meer entlang, über Saint-Hilaire-de-Riez fahren wir nach Saint-Gilles-Croix-de-Vie, natürlich fotografieren wir die fünf Felsen im Meer noch und bewundern danach den Hafen in der Ebbe.


Es ist einfach fantastisch am Atlantik.

Beim Rückweg verfransen wir uns mit den Velos aber noch so richtig, machen ein paar Extrakilometer, bis wir wieder an unserem tollen Stellplatz sind.

Jetzt sitzen wir nach dem feinen, selbstgemachten Nachtessen (Kartoffelsalat und gebratene Pouletbrüstchen) vor dem Womo und warten auf den Sonnenuntergang. 

Einfach nur herrlich!


Übernachtung

Saint-Hilaire-de-Riez - Strandparkplatz*****
Stellplatz

ohne Strom, man hört aber das Meer rauschen

Koordinaten: 46.72229,-1.98347
N 46° 43' 20.2"  E -1° 59' 0.5"
letzter Besuch: 7.2021

30.7.2021 - Widerlich, wie du dich über Frauen im Allgemeinen äusserst, aber Hauptsache du bist der Grösste, typisch Männerwahn, ich denke ich bin im falschen Club.

Heidi


30.7.2021 - Saint-Vincent-sur-Jar hat einen Stellplatz - nichts Besonderes, aber man kann die "Maison de Georges Clemenceau" besichtigen.

Alfred


31.7.2021 - Liebe Heidi, könnte es sein, dass Du ein bisschen Humor befreit bist? Muss doch nicht immer alles so ernst sein. Ich hab schmunzeln müssen. Das mit dem Navi kommt mir bekannt vor. Und der Autor schreibt mehrfach sehr lieb und positiv über seine Frau. Eine WoMo Blog, so finde ich, ist nicht der richtige Ort für Kommentare wie ihren. Einen Blog zu lesen, ist ja komplett freiwillig.

Annie


4.8.2021 - Annie, das sehe ich gleich wie Du betr. dem Kommentar von Heidi. Ich kenne den Autor und seine liebe Frau persönlich. Ein ganz tolles Paar :-)

Claudia


4.8.2021 - Ich gehe mit Heidi einig. Du bist im falschen Club. Rolf schreibt ungezwungen, frisch von der Leber, was ihn so speziell macht. Wir lieben Frauen, aber nur solche, die auch ein bisschen Humor haben.

Jörg


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