Fonteblanda und Talamone
Talamone
Wir haben Glück, Anita möchte an einen Markt und gemäss Internet findet genau heute in Fonteblanda zwischen 8 und 13 Uhr der Wochenmarkt statt. Es sind nicht mal 2km bis dorthin, also haben wir Zeit und müssen nicht hetzen. Mit dem Velo sind wir schnell dort, wir können sogar die Abkürzung unter der Eisenbahn benützen, die für Fussgänger gedacht ist, so müssen wir nicht einen Umweg über die Hauptstrasse nehmen. Den Markt finden wir schnell, wir fahren einfach den Leuten nach, die laufen nämlich alle in die gleiche Richtung. Der Wochenmarkt hat aber nur gerade sieben Markstände, aber wen interessiert das, wenn es genau die hat, die wir eigentlich suchen?
Anita will schon lange einige Sommerkleider kaufen und schon am ersten Stand wird sie fündig. Und wie! Lange, luftige Hosen, dann ein Sommerröckchen, zwei T-Shirt aus Leinen, nochmals ein Röckchen und dann nochmals Hosen. Sie ist begeistert und ich zahle mit der Kreditkarte… Beim nächsten Stand sind schöne geflochtene Körbe, aber da brauchen wir nichts. Und dann kommt nochmals ein Kleiderstand mit Herrenkleider. Ich brauche gemäss Anita dringend schöne T-Shirts und Kurzarmhemden. Und da meine Holde Kunigunde immer alles weiss, vertraue ich ihr und bin danach 3 T-Shirts und 2 Kurzarmhemden reicher und nochmals 86€ ärmer. Nur Sandalen hat es keine, und solche suche ich schon seit Beginn der Reise…
Danach wird noch Fleisch und Früchte eingekauft, so dass unser Kühlschrank wieder voll ist und wir genehmigen uns an der Bar noch einen Kaffee. Schon irre, vor 30 Jahren kostete ein Kaffee an der Bar 1000 Lira, ca. 1 € und jetzt kostet er noch immer nur 1 €… Nach der Pause fahren wir vollgepackt mit einem grossen Grinsen auf Anitas Gesicht zum Knutschi zurück.
Das Wetter ist warm, aber draussen auf dem Meer zieht eine mächtige Gewitterfront an uns vorbei, ohne uns einen Tropfen Regen zu hinterlassen. Wir sind alleine an diesem Strand, quasi ein Privatstrand für uns, es hat weder andere Autos noch andere Womos und der Besitzer ist auch verschwunden. Wir schauen dem Gewitter nach und freuen uns, als hinterher die Sonne wieder zum Vorschein kommt.
Nach dem Mittag nehmen wir nochmals die Velos und fahren 4km nach Talamone. Dieses Städtchen schauen wir von unserem Womo aus die ganze Zeit an und haben schon einige Fotos aus der Ferne davon gemacht. Jetzt müssen wir es aber aus der Nähe besichtigen. Es soll nur eine Erkundungstour werden, denn um diese Zeit werden alle Geschäfte geschlossen haben.
Es ist ein altes Städtchen mit einer Burg und einer imposanten Stadtmauer. Der Hafen ist im Verhältnis riesig und es wird gerade ein Fischerboot von einem LKW mit einem Kran ins Wasser gelassen. Ein guter Zeitpunkt, um in die Baar zu sitzen, zuzuschauen und ein grosses Gelato zu bestellen.
Wir geniessen es in vollen Zügen und sind einfach glücklich. Irgendwann fahren wir dann aber doch wieder zurück und weil wir immer noch den ganzen Strand nur für uns alleine haben, stürzt sich Anita ins Bikini, ich in die Badehosen und ab ins Meer. Das Wasser ist erstaunlich warm und richtig klar. Während wir ziemlich lange im Wasser schwimmen und planschen, zieht nun im Landesinneren ein Gewitter durch. Schwarze Wolken, Donner und Regen, bei uns aber wieder kein einziger Tropfen.
Dann als wir um 17 Uhr nochmals ins Dorf wollen, wir müssen doch nochmals einkaufen, beginnt es, einige Tropfen zu regnen. Wir müssen eine halbe Stunde warten, bis es wieder trocken wird. In dieser Zeit kommt noch ein zweites Wohnmobil und parkt hinter uns in der Nähe. Nun sind wir nicht mehr alleine, aber das macht ja nichts.
Wir kaufen im Ort ein (Mückenspray etc.) und grillen uns dann vor dem Womo wieder bei Sonnenschein unsere Fleisch-Spiesschen. Wir fühlen uns schon fast als Einheimische und tun so, als der Strand nur uns gehört. Irgendwie fast unrealistisch.
Also, so einen Strand würden wir auch kaufen, den Sand etwas besser rechen und pflegen, so dass er von vertrockneten Algen befreit wäre, wir würden einen Pizza-Ofen aufstellen für die Verpflegung der Besucher und wir würden Getränke verkaufen und den Stellplatz etwas ausbauen. Wäre das ein Leben hier…
15.6.2023 - Hallo Rolf, wenn Du mit Deiner lieben Frau den Stellplatz dort am Meer eröffnest, würde ich gerne dabei sein. :-) Liebe Grüße und weiterhin schöne Tage in Bella Italia, Michael
Michael Pohl
15.6.2023 - Es wäre ja schön, wenn die Espressopreise nicht wirklich gestiegen wären, aber 1000 Lira waren eine Mark und ein Euro ist fast das Doppelte. Nur für die Schweizer hat sich nichts geändert. Früher war ein Franken eine Mark, jetzt ist es ein Euro.
Ulrich Hax