Wir sind schon angewöhnt
Früh um 6 klingelt heute der Wecker. Etwas verschlafen stehen wir sofort auf, duschen, richten unser Knutschi zur Abfahrt her und sind 30 Minuten später an der Entsorgungsstelle. Frisches Wasser tanken, Wasser ablassen und Urintank leeren. Danach fahren wir die 15km zum Fährterminal, wir machen bewusst den Umweg über die Autobahn, denn dort ist es bestimmt sehr gut signalisiert, wo wir hin müssen. Die Buchungsnummer und unsere Pässe liegen bereit.
So sind wir um 7 Uhr beim Fährterminal beim CheckIn, strecken unsere Pässe und die Buchungsnummer hin und schon haben wir etwas später unser Ticket für Auto und Personen. Wir müssen uns auf der Lane 1028 stellen, aber zuerst geht es durch den Warenzoll. Wir werden aber gleich durchgewunken, so ungefährlich sehen wir aus, etwas weiter vorne kommt dann der Personenzoll. Unsere Pässe werden gescannt und die Fotos mit unseren Gesichtern abgeglichen. So gute sieht er aber nicht hin, denn Anita sieht in Wirklichkeit viel hübscher aus wie auf dem Passfoto. Bei mir ist es eher umgekehrt. Dann müssen wir 40 Minuten auf der Linie 1028 warten, bevor wir direkt und gerade auf die Fähre auffahren und vorher noch unser Tickets abgeben. Dann sind wir auf dem 212m langen und 30m breiten Schiff, wo 1059 Pw’s darauf Platz haben. Diesen Morgen ist sie allerhöchsten halbvoll, darum muss man überhaupt nicht stressen und auch nicht eng zueinander parken. Handbremse anziehen, abschliessen und schon schnaufen wir die 5 Etagen hinauf.
Wir besichtigen den Aussenbereich im Heck und machen es uns dann im Innenbereich im Bug bequem bei einem Cappuccino und einer heissen Schokolade. Die 40km Luftlinie hat die Fähre bei ruhigem Seegang 90 Minuten später geschafft und wir können schnell von Bord fahren. Kein drehen oder rückwärtsfahren, alles geradeaus.
Und dann sind wir das erste Mal seit längerem wieder im Linksverkehr. Einfach zu Beginn schön hinter den Einheimischen herfahren, schauen, dass die Lenkerseite immer dem Strassenrand folgt und so können wir nichts falsch machen und es geht tipptopp. Irgendwie ist man schnell an den Linksverkehr angewöhnt, nur bei den Kreuzungen ertappe ich mich einige Male, wie ich in die falsche Richtung schaue. Mehr Mühe bereitet die Geschwindigkeitsangaben in Meilen. Aber eigentlich besteht nie die Gefahr, dass wir zu schnell fahren. Die Strassen sind eng und rumpelig und ziemlich anstrengend zu fahren. Gibt es hier eigentlich keine breiten Strassen, wo man problemlos kreuzen kann in vollem Tempo? Klar, die Engländer können das, wir sind da schon noch etwas ängstlicher.
Aber alles geht gut und wir kommen nach 55 Meilen bei unserem ersten Stopp an. Bodiam Castle ist eine alte Wasserburg und wird vom National Trust betreut, d.H. wenn man dort Mitglied ist, kann man gratis Parken und die Burg innen kostenlos besichtigen. Ein solcher Pass für 14 Tage und zwei Personen kostet 84 Pfund, wir entschliessen uns, eine Jahresmitgliedschaft für zwei Personen für 139 £, schliesslich bleiben wir ja 4 Wochen hier auf der Insel.
Beim Bodiam Castle sparen wir schon alleine 25£ (bis Abends haben wir schon 31£ gespart) für Eintritte und Parkplatz. Der grosse Vorteil für uns Wohnmobilisten ist nämlich wirklich der gratis Parkplatz bei den über 500 Sehenswürdigkeiten in ganz Britannien.
Die Wasserbug ist übrigens sehr schön und der kleine Spaziergang um die Burg herum tut richtig gut. Erste Sehenswürdigkeit hat sich schon gelohnt.
Danach fahren wir weiter zu den Birling Gap und den Seven Sisters, einer Kalksteinküste. Problemlos finden wir einen Parkplatz und machen uns sofort auf den Weg zu den Felsen. Es sieht wirklich eindrücklich aus, viel besser wie auf den Fotos. Natürlich nehmen wir dann auch die Treppe zum Meer hinunter und bestaunen diese Klippen von unten.
Es sind übrigens 8 Hügel und nicht 7, wie der Namen vermuten lässt. Aber durch die Erosion der Zeit wurde seit der Namensgebung im 16. Jahrhundert entstand seit da ein neuer Hügel, oder es sieht mindestens so aus. Denn jedes Jahr verschwinden von den Kreidefelsen 30cm durch Erosion, Grossbritannien wird also immer kleiner…
Als wir dann auch das ausgiebig besichtigt und viele Foto geschossen haben, nehmen wir die letzte halbe Stunde Fahrt an unseren Zielstellplatz im alten Hafen von Newhaven unter die Räder. Um 16 Uhr sind wir dann platziert und ziemlich müde und kaputt. Das sollen Ferien sein?
Anita kocht uns ein Nachtessen und wir lassen mit dem Essen auch den heutigen Tag sacken. Und wir gehen heute früh ins Bett, wir sind müde.
165km
3:48 Std
10,0 Liter Durchschnittsverbrauch
43 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
15 - 23 Grad, leicht bis stark Bewölkt
29.8.2023 - Hallo Anita und Rolf, Danke, das wir wiedr an Euren Erlebnissen teilhaben können. Zur Geschwindigkeit in GB folgender Tip: Im Bordcomuter beim Ducato kann man die Greschwindigkeitsanzeige von km/h in mph umstellen. Ich persönlich mache dies aber lieber im Navi (SygicApp) auf dem Tablet. LG Michael
Michael