Der weltweite höchste Kaltwasser Geysir schiesst in Deutschland in die Höhe.
Vom Stellplatz am Rhein sind es gerade mal ein paar 100m bis zum Besucherzentrum ebenfalls an den Ufern des Rheins. Ab diesem Zentrum fährt 4x täglich ein Schiff 15 Minuten zur Anlegestelle des Geysirs, dort müssen ca. 250m zu Fuss zurückgelegt werden, dann erlebt man den ca. 10 minütigen Ausbruch des Geysirs mit und fährt danach mit dem Schiff wieder zurück.
Die Tickets sollte man vorher per Internet reservieren lassen. Während der Saison und an Wochenenden ist die Fahrt vielfach vorher schon ausgebucht. Die Tickets reserviert man nur, bezahlen muss man dann bei Abholung im Besucherzentrum.
Es wird empfohlen, 90 Minuten vor Abfahrt des Schiffes im Besucherzentrum zu sein, um genügend Zeit zu haben. Aus unserer Sicht reichen 90 Minuten vollkommen, wir waren in einer Stunde durch. Das Zentrum ist sehr liebevoll mit vielen Details gemacht. Nachdem man die Tickets in der Hand hält (15 € pro Person) kommt man zu einem Lift, der die Besucher in ein 4000m tiefes Bergwerk bringt. Sehr cool gemacht, aber Gerüchte sagen, dass man mit dem Lift nur ins zweite Stockwerk hoch gelangt, aber eben, es sind nur Gerüchte. Ist man in den 4000m Tiefe, folgt man einem Kohlenstoffdioxid-Bläschen bis an die Erdoberfläche. Eigentlich alles sehr gut und interessant gestaltet. Aber nun zum Eigentlich: Es gibt ausführliche Infotafeln, kurze Videosequenzen und Experimente zum Ausprobieren, auch sehr kinderfreundlich. Aber da beisst sich die Schlange in den Schwanz: wenn so auf Kinder Rücksicht genommen werden, sind die Erklärungstafeln viel zu viel zum Lesen. Und die Experimente sind dann von den Kindern belegt und zeigen einfach so vom Hinschauen den Zusammenhang mit dem Geysir nicht auf den ersten Blick. Zudem sind alle Besucher 90 Minuten vor Abfahrt des Schiffs dort und demzufolge wollen auch alle gleichzeitig den Museumsrundgang besuchen. Staus, kein Platz zum Lesen etc, sind vorprogrammiert. Den ganzen Rundgang schön in Ruhe alles lesen, ausprobieren und zuhören liegt also nicht drin. Nach dem Besuch des Besucherzentrums wussten wir echt noch nicht, wie dieser Geysir eigentlich funktioniert, auch wenn es einige Modelle hatte, die versuchten, uns dies zu erklären. Auf der Webseite haben wir irgendwie viel mehr erfahren, und vor allem schön in Ruhe.
Mit dem Schiff fährt man danach 15 Minuten zur Anlegestelle «Namedyer Werth» wo man den kurzen Fussmarsch zum Geysir macht. Kaum haben alle Besucher einen Platz eingenommen, beginnt der Geysir zuerst klein und dann immer grösser Wasser zu spucken. Das Prinzip einfach erklärt: das kohlensäurige Wasser sammelt sich in 400m Tiefe und wann denn der Druck und die Kohlensäurekonzentration zu gross wird, steigen die Blasen durch das Bohrloch empor, der Druck vermindert sich und dadurch lösen sich immer mehr Blasen, so dass das Wasser über den Blasen zum Loch herausgeschossen wird. Der Geysir fängt also klein an, wird immer grösser bis er ca. nach zwei Minuten die eindrückliche Höhe von ca. 60m erreicht und spuckt dann noch weitere 6 Minuten Wasser in die Höhe. Danach ist der Spuk vorbei und man marschiert wieder zurück zum Schiff.
Je nach Wind kann man dann ganz schön feucht kriegen (siehe Video ca. nach einer Minute) und man muss etwas aufpassen, das Wasser ist zwar kalt, aber sehr salz- und mineralhaltig, nicht ideal für Fotoapparate und dergleichen.
Den Geysir kann man nur so besuchen und hat keine Möglichkeit, es auf eigene Faust zu machen.
Man muss sich bewusst sein, dass jede Person auf dem Schiff nur dort ist, weil er den Geysir sehen will. Ist aber gut organisiert und man kann auf Hin- und Rückfahrt die Zeit für ein Caffè oder einen Snack geniessen. Die Preise sind sehr human.
Das Städtchen ist romantisch und hat noch andere Sehenswürdigkeiten, einen Stadtrundgang lohnt sich allemal. Bei uns hat es leider geregnet, darum haben wir keine tollen Fotos vom Städtchen.
Ist natürlich top, dass es direkt am Rhein einen so grossen Stellplatz hat. Allerdings gibt es natürlich immer Camper der ersten Reihe, die etwas länger bleiben. Für die erste Reihe muss man also Glück haben. Der Stellplatz liegt am Rande des Städtchens, von daher super gelegen und eine ganz freundliche Stellplatzbetreiberin. Nichts zu meckern, auch der Preis von 8 € ist sehr fair, aber Jetzt Ende August an einem Samstag Abend hatten wir echt Glück, noch einen Platz zu kriegen.
Das Städtchen am Rhein und der Stellplatz direkt an dessen Ufer ist selber schon ein Besuch wert. Nur wegen dem Geysir würde ich nicht nochmals hierherfahren, aber wenn man sowieso hier ist, sollte man den weltweit höchsten Kaltwasser-Geysir schon auch besuchen. Aber einmal reicht, ein zweites Mal, na ja, für Hobby-Geologen vielleicht interessant…
Sind wir noch ohne weitern Verkehr nach Düsseldorf an den Caravan Salon gefahren, wo wir gut ankamen, davon dann morgen mehr.