Als nicht Muslime durften wir nun unsere erste Moschee besichtigen. Eindrücklich phänomenal!
die drittgrösste Moschee der Welt
Heute Morgen bestellte uns der Campingplatzchef ein Taxi zur Moschee. Er telefonierte wahrscheinlich mit irgendeinem Cousin und der kam dann mit dem Taxi. Der Preis für die Hin- und Rückfahrt verhandelten wir mit 300 Dh. Ein guter Preis, denn im Netz bei andern Reiseberichten las ich etwas von 400 Dh. Also sind wir dem Taxifahrer sympathisch, allerdings kommt der Campingchef gleich auch mit, er muss wohl in Casablanca noch etwas erledigen. Die knapp 30km bis zur Moschee schwitzen wir ein wenig, denn wo zwei Fahrspuren sind, stehen die Autos dreispurig... Aber wir kommen sicher bei der Moschee an und sagen dem Taxifahrer, er soll uns in zwei Stunden wieder abholen.
eindrücklich, wie gross alles ist
Die Moschee ist gewaltig und das Minarett 200m hoch, das höchste religiöse Bauwerk der Welt! In Marokko dürfen Nichtgläubige nur gerade zwei Moscheen betreten, und die Hassan II Moschee ist eine davon, übrigens die drittgrösste weltweit. Wir lösen eine Führung (240Dh für Ausländer, also ziemlich teuer ca. 24CHF für zwei Personen). Die Führung startet gleich darauf, allerdings erwischen wir einen französischsprachigen Guide. Man merkt an seinen interessanten Ausführungen, dass die Marokkaner sehr stolz auf diese Moschee sind. Sie ist auch ein technisches Wunderwerk, das Dach lässt sich bei schönem Wetter und voller Moschee öffnen, so ist die Frischluftzufuhr bei vollem Haus mit 25‘000 Gläubigen gewährleistet. Und die Türe auf dem Foto ist 10m hoch und 34 Tonnen schwer!
Wir laufen ehrfürchtig in Socken oder Barfuss in der riesigen Moschee umher, wechseln irgendwann zu einer Gruppe, die einen deutschsprachigen Führer hat und merken auch dort, wie stolz er auf dieses Bauwerk ist. In den heiligsten Teil dürfen wir nicht, denn das ist nur den betenden Muslims vorbehalten. In der ganzen Moschee hat es Teppiche mit parallelen Linien. Diese Linien zeigen an, wo sich die Gläubigen während dem Beten hinzustellen haben, so dass jeder genügend Platz hat, sich hinzuknien und zu verbeugen.
im Innern mit Linien auf dem Teppich
Im unteren Stock, also im Keller, sind die Waschräume mit über 120 Brunnen. Jeder muss sich dort dreimal gründlich waschen (Hände, Gesicht, Nase, Ohren), bevor er beten darf. Es können sich insgesamt 1200 Personen gleichzeitig diesem Waschritual unterziehen. Eigentlich keine schlechte Einrichtung vom Islam, denn so wuschen sich die Gläubigen früher mindestens vor dem Beten gründlich und Seuchen konnten verhindert werden.
Frauen und Männer sind in der Moschee übrigens getrennt, nicht nur während dem Waschen.
Die Besichtigung machte uns mächtig Eindruck und jetzt muss nur noch der Taxifahrer pünktlich kommen. Na ja, er hat 20 Minuten Verspätung, ist das jetzt für marokkanische Verhältnisse pünktlich oder nicht?
Mittags sind wir schon wieder beim Womo und Anita kocht mit den Gewürzen von gestern leckere Teigwaren. Anita schneidet mir vor dem Womo noch die Haare und danach wollen wir einen Verdauungsspaziergang ans Meer machen. Wir finden auch einen tollen Sandstrand aber bis wir wieder zurück beim Womo sind, laufen wir über zwei Stunden. Das haben wir uns definitiv kürzer vorgestellt.
irgendwo in der Pampa auf dem Spaziergang
Jetzt während dem Blog schreiben, bekommen wir noch zwei Kuschelcamper in riesigen Concorde’s aus Finnland. Immerhin beleuchten sie uns unser gesamtes Camping-Equipment draussen und wir können unser Licht löschen und Strom sparen. Wir sitzen nämlich immer noch draussen bei rund 22 Grad. Morgen geht es sowieso weiter nach Marakkesch.
Ach ja, wir fühlen uns noch immer sehr sicher und mussten heute nirgends einen Bettler oder aufdringlichen Verkäufer abwimmeln. Es geht also wirklich ganz einfach und der Erholungswert ist hoch!
3.11.2017 - Herzlichen Dank für die tägliche Berichterstattung.
Utzinger
3.11.2017 - danke für das mitrei(s)sen lassen! lg richard
Richard "Zirbl"